Eine letzte Schlacht - Faramir

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AN: Dieser One-Shot spielt während der Zeit von Rotk oder besser gesagt, in diesem Teil des Filmes/Buches. Ihre werdet nachher ziemlich schnell merken wo, und nehmen wir einfach mal an, dass Faramir sich nie in Éowyn verliebt hat, sonst macht das alles keinen Sinn.

Nairas PoV:

"Faramir!" Ich rannte durch die Gänge des Palastes von Minas Thirit. "Faramir!" Er war verrückt! Sie alle waren verrück! Osgiliath war überrannt! Wie bei allen Göttern wollte er die Stadt mit knapp hundert Männern zurückerobern?! Und Denethor! Was fiel dem eigentlich ein?! Seinen einzigen, noch lebenden, Sohn in den Tod zu schicken und dann auch noch offfen zuzugeben, dass er sich wünschte, er wär tot! Ich musste Faramir unbedingt finden und von diesem Wahnsinn abhalten!

Voller Sorge und Wut jagte ich weiter durch die Korridore. Kaum hatte ich gehört, dass Faramir zurück war, hatte ich ihn bereits gesucht. Eine Magd hatte mir aber gesagt, er sei bei seinem Vater und ich solle nicht stören. Später erfuhr ich von dem Hobbit, Pippin, was während diesem Gespräch vorgefallen war. Und seit dem rannte ich nun schon, auf der Suche nach Faramir, herum.

Ich kannte die beiden Brüder schon seit ich klein war und war quasi mit ihnen zusammen aufgewachsen. Meine Mutter arbeitete in den Küchen und mein Vater war Schmied. Für mich hatte das immer bedeutet, dass ich mich tagsüber allein beschäftigen musste und irgendwann hatte ich mich mit Faramir und Boromir angefreundet. Ich mochte beide von Anfang an und Boromirs Tod hatte mich hart getroffen, aber irgendwie stand ich Faramir immer etwas näher. Wir verbrachten früher oft Stunden gemeinsam in der Bibliothek oder löcherten Gandalf mit Fragen über die ganze Welt. Als Boromir dann, als Älterer, begann, in Kriege zu ziehen und zu kämpfen, brachte das Faramir und mich noch näher zusammen: Oft standen wir nachts gemeinsam auf Ecthelions Turm, machten uns Sorgen um Boromir. Irgendwann zog auch Faramir immer öfters mit den Waldläufern nach Ithilien und ich bekam die beiden immer seltener zu Gesicht. Sie fehlten mir, alle beide. Aber Faramir immer etwas mehr.

Ich erreichte das Tor, das in den Hof führte und blieb schlitternd vor der Wache stehen. "Wo ist Faramir? Habt Ihr ihn gesehen?" Die Wache sah mich irritiert an, wies dann aber Richtung Waffenkammer. "Danke!", rief ich über die Schulter zurück, bereits weiterhetzend.

Mit der Zeit hatte ich begonnen, mehr für Faramir zu fühlen. Ich hatte keine Zukunft bei ihm, war ich für ihn doch so was wie eine Schwester, und das war mir allgegenwärtig bewusst. Nichts desto trotz freute ich mich jedes Mal, wenn ich ihn zu Gesicht bekam oder sein Lächeln sah. Er war mir so wichtig! Der blosse Gedanke daran, ihn zu verlieren, trieb mir Tränen in die Augen. Ich musste ihn umbedingt finden, für alles andere hatte ich später noch genug Zeit.

Endlich sah ich die Tür, die zur Waffenkammer führte und kam knapp davor zu stehen. Wut kochte wieder in mir auf. Wut auf Farmir. Ich konnte mir selber nicht erklären, woher sie so plötzlich kam. Aber sie wurde immer stärker. Zuerst meldete er sich für Wochen nicht, dann kam er hier an und machte sich nicht mal die Mühe, mich zu begrüssen und jetzt wollte er in eine hoffnungslose Schlacht reiten, ohne sich überhaupt zu verabschieden! Obwohl mir klar war, dass er keinerlei Schuld an Denethors Wahnsinn trug, machte mich selbst die Tatasache, dass er überhaupt in diesen Kampf reiten wollte, wütend.

Wutentbrannt riss ich die Tür auf. Ausser Faramir war niemand in dem Raum. Er wirbelte zu mir herum. Doch kaum erkannte er mich, wich der geschockte Ausdruck von seinem Gesicht und machte Trauer und Schmerz Platz. Meine Wut verflog so schnell wie sie gekommen war und liess ein absolutes Gefühlschaos zurück: Freude ihn zu sehen? Angst ihn wieder zu verlieren? Trauer um seinen Bruder? Mitgefühl wegen seinem Vater? Enttäuschung, dass er mich nicht gesucht hatte? Alles auf einmal?

Ich stand wie versteinert im Türrahmen, nicht fähig irgendetwas zu tun ausser Faramir anzustarren. Was war bloss mit mir los? Ich war doch sonst immer die, die einen Kommentar auf Lager hatte.

"Naira?" Faramir machte einen vorsichtigen Schritt auf mich zu, die Stirn in Sorge und Verwunderung gerunzelt. "Naira? Alles in Ordnung?"

Plötzlich konnte ich mich wieder bewegen. Wie von selbst setzten sich meine Füsse in Bewegung. Ich rannte auf Faramir zu und schlang meine Arme um seinen Hals. Offenbar war er etwas verwirrt über mein Handeln, aber nach kurzem Zögern erwiderte er meine Umarmung. Jetzt verlor ich endgültig die Kontrolle über mich. Es begannen mir Tränen über die Wangen zu strömen und ich schluchzte auf. All die Sorgen und Trauer, die sich in mir angestaut hatten, alle die Gefühle, die ich unterdrückt hatte; Ich liess ihnen nun freien Lauf.

Etwas hilflos strich Faramir mir übers Haar. "Naira, was ist los?" Seine Stimme war kaum lauter als ein Murmeln, aber ich konnte ihn verstehen.

Was sollte ich ihm denn sagen? Wäre ich ehrlich, müsste ich zu meinen Gefühlen stehen und ich wusste, dass ich das nicht konnte. Aber mal abgesehen davon, dass mir jetzt garantiert keine vernünftige Ausrede einfallen würde, wollte ich ihn auch nicht anlügen.

"G-Geh nicht...bitte.", flehte ich schliesslich. Mehr bekam ich nicht über die Lippen. Faramir verkrampfte sich merklich. "Ich muss. Es tut mir so leid. Aber ich habe keine Wahl." In seiner Stimme schwang Trauer, Schmerz und Verbitterung mit. Ich vergrub wieder den Kopf an seiner Brust, aber was hatte ich eigentlich erwartet? Dass er sich für den Wunsch der Tochter eines einfachen Handwerkers gegen den Willen seines Vaters und Truchsess und somit des gesamten Volkes stellte? 

"Glaub mir, ich möchte das auch nicht.", sprach Faramir nach einer Weile plötzlich weiter, "Ich wünschte, ich könnte hier bleiben. Bei meinem Zuhause. Bei meinen Leuten. Bei meinem Vater. Bei dir..." Er schob mich etwas von sich weg, um mir in die Augen sehen zu können, liess mich aber nicht los. Eine weitere Träne kullerte mir über die Wange, doch Faramir hob eine Hand und strich sie weg. "Ich will dich nicht verlassen, wollte ich nie. Wie sollte ich denn auch? Du warst immer die, die Freude in mein Leben brachte; Die, die ich als Erste wiedersehen wollte, wenn ich nach Hause kam; Die, der mein Herz gehört." Mit diesen Worten lehnte er sich zu mir vor, langsam und etwas zögerlich.

Ich stand einfach nur da, versuchte zu bergreifen, was er gerade gesagt hatte. Zum zweiten Mal an diesem Tag war ich unfähig mich zu bewegen.

Seine Lippen trafen meine; sanft und vorsichtig. Auf ein Mal reagierte mein Körper wieder: Ich schloss die Augen, zog Faramir enger an mich und erwiderte seinen Kuss. Meine Tränen waren nun waren nun endgültig versiegt und alles woran ich denken konnte, waren meine Lippen auf seinen und die Wärme, die sich in mir ausbreitete. 

Ich wusste nicht, wie lange wir so dastanden, aber schliesslich löste wir uns von einander. Ein sachtes Lächeln breitete sich auf Faramir Gesicht aus und auch meine Mundwinkel zogen sich ganz ohne mein Zutun nach oben. Doch dann kam ich allmählich auf den Boden der Tatsachen zurück und das Lächeln verfolg wieder. Jetzt konnte ich ihn erst recht nicht mehr gehen lassen.

Offenbar hatte Faramir begriffen, woran ich dachte, denn er strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und nahm meinen Hand. "Naira, ich muss gehen. Egal wie hoffnungslos es erscheint, ich muss. Ich wünschte, die Aussichten stünden besser, aber das tun sie nun mal nicht." Seine Augen spiegelten tiefe Trauer wieder. Nach kurzem Zögern sprach er weiter: "Sollte ich nicht zurückkehren, behalte mich so in Erinnerung, wie es an glücklicheren Tagen war. Lass dich nicht von der Trauer zerfressen, denn sollte ich nicht wiederkommen, wäre ich voller Liebe, mit dem Gedanken an dich, gegangen."

Ich sah zu Boden, aus Furcht, die Tränen könnten zurückkommen. Ich wollte nicht schon wieder weinen, aber die Angst, Faramir für immer zu verlieren, war zu gross. Ich wusste schliesslich genau so gut wie er, wie aussichtslos dieser Kampf war.

Mein Kinn wurde angehoben und ich musste Faramir wohl oder übel in die Augen sehen. Langsam begriff ich, dass ich ihn nicht davon abhalten konnte zu gehen. Aber ich würde noch einen letzten Versuch unternehmen: "Bitte Faramir, bitte geh n..." Ich wurde von einem Trompetenstoss unterbrochen, das Zeichen dafür, dass es Zeit war für die Männer zu reiten. "Mein Herz gehört dir, für alle Zeiten." Faramir presste mir sanft einen Kuss auf die Stirn und drückte noch ein Mal meine Hand. "Vergiss das nicht!" Mit diesen Worten drehte er sich um und verliess den Raum, Richtung Pferdeställe.  

Eine Träne bahnte sich wieder den Weg über meine Wange. Für einen Moment hatte ich alles was ich jemals gewollt hatte. Jetzt hatte ich nur noch Trauer, Schmerz und Sorge. Weiter Tränen rannen mir übers Gesicht. Was sollte ich bloss ohne ihn machen?

Für einen kurzen Moment zog ich es in Erwägung, Faramir nachzurennen, aber hätte das für einen Sinn? Ich konnte ihn ohnehin nicht davon abhalten in diese Schlacht zuziehen. Jetzt, wo alle seine Männer um ihn versammelt sein würden, erst recht nicht mehr.

Ich sah auf meine Hände, immer mehr Tränen flossen. Er musste zurückkommen! Er durfte nicht sterben! Ich brauchte ihn...ich brauchte ihn so sehr.

Mein Blick glitt zum halb geöffneten Fenster, das zu den Stadttoren zeigte. Gerade sah ich noch wie sich die Pforte hinter den letzten Männern und ihren Pferden schloss. Ich wusste, dass Faramir an der Spitze reiten würde. In eine letzte Schlacht. Eine Schlacht ohne Aussicht auf ein Danach.

AN: Ich hoffe dieser One-Shot hat euch gefallen. Lasst gerne auch KONSTRUKTIVE Kritik da.
In der wagen Hoffnung, dass ihr es gut fandet .
Sara

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