Cat & Dog

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

Die Tage nach dem Gespräch zwischen Soobin und Seori wurde Beomgyus Umzug in die Wege geleitet. Interessanterweise war Beomgyus Vater gar nicht so begeistert davon gewesen, wie Taehyun gedacht hatte. Im Gegenteil. Sein Vater meinte, dass Yeonjun und Soobin selbst erstmal ihr Leben in den Griff bekommen sollten, bevor sie so einen Idioten wie seinen Sohn in die WG holten.

Er schien ein wirklich netter Mann zu sein. Okay, Sarkasmus beiseite. Beomgyu ließ sich davon nicht abbringen. Er war sogar noch motivierter als vorher.

Das Wochenende nach dem Gespräch in der Küche probten die Jungs erneut. Ich war dieses Mal auch wieder von der Partie. Doch irgendwann hatte es sich zufällig so ergeben, dass wir Mädels -also Bora, Seori und ich- uns in die Küche zurückzogen und die Jungs alleine ließen.

Anfangs waren es normale Gespräche gewesen, doch da ich endlich mal in Ruhe die Zeit hatte, Seori nach etwas zu fragen, worüber ich mich schon seit Wochen wunderte, ergriff ich die Gelegenheit: „Du Seori, vielleicht steht mir nicht zu, dich so was zu fragen, aber ich wundere mich schon seit Längerem darüber" Ich wollte es möglichst behutsam machen. „Ähm, hast du eigentlich schon mal über... also, über eine Anzeige bei der Polizei und über eine Therapie nachgedacht?"

Bora und Seori sahen mich überrascht an, doch Bora schien nach wenigen Sekunden gar nicht so wenig begeistert von meinem Vorschlag zu sein.

Seori brauchte ein bisschen, bis sie mir antwortete: „Nein, eigentlich nicht. Ich bin mir nicht sicher, ob ich es tun soll"

„Aber Seori, so kann es nicht weitergehen", schimpfte ich sanft, aber dennoch entschieden. „Auch wenn die Jungs vielleicht kein Problem damit haben, dass du die ganze Zeit über hier wohnst, trotzdem musst du irgendwann wieder in deine eigene Wohnung und in dein Leben zurück. Es kann nicht sein, dass sich die Angst, alleine in deiner Wohnung oder im Dunkeln zu sein noch kaum verbessert hat" Ich seufzte. „Versteh mich nicht falsch. Ich will dich nicht loswerden. Ich mach mir einfach nur Sorgen um dich. Du musst doch mal was gegen deine Ängste und gegen dein Trauma tun. Soobin kann nicht für immer bei dir sein und dich zur Uni und wieder heimbringen"

Seori sah mich daraufhin etwas verletzt an. Scheinbar hatte ich mit Soobin einen wunden Punkt getroffen.

Bora nickte zustimmend. „Ja, Seori, ich bin völlig Sarangs Meinung. Ich denke mir das auch schon länger, aber ich wollte dir Zeit geben, aber langsam habe ich den Eindruck, wenn du noch länger wartest, wird es immer schlimmer"

Ich freute mich schon irgendwie darüber, dass Bora und ich uns so einig waren.

„Wahrscheinlich hast du immer noch deswegen Angst, wieder alleine zu wohnen, weil du weißt, die Typen rennen noch draußen rum", sagte ich. „Und solange du hier bist und Soobin sich um dich kümmert, können sie dir nichts tun"

Seori schwieg weiterhin.

Nun war Bora diejenige, die seufzte. Sie berührte Seori sanft am Unterarm, als sie sagte: „Vermutlich hörst du das jetzt nicht gerne, aber falls die Typen euch beiden mal begegnen sollten, bin ich mir nicht sicher, ob Soobin euch schützen kann. So brutal und skrupellos wie sie dir gegenüber waren, traue ich denen alles zu. Und vielleicht würden sie Soobin auch etwas antun"

Den letzten Satz brachte Bora kaum heraus. Es fiel ihr sichtlich schwer, Seori so ein Bild vor Augen zu führen.

„Oder vielleicht haben sie es seitdem wieder bei einer anderen getan...", hauchte ich vorsichtig. „Diese Männer dürfen nicht noch länger frei rumlaufen"

Seori legte ihre Arme verschränkt auf die Arbeitsfläche in der Küche, vor der wir die ganze Zeit über saßen und legte anschließend ihren Kopf darauf ab.

„Das weiß ich doch", sagte Seori leise. „Aber ich bin dennoch unsicher und habe Angst mich wieder an alles erinnern zu müssen" Nun sah sie mich und Bora abwechselnd an „Ich habe nachts oft genug Alpträume davon. Immer und immer wieder sehe ich die Gesichter der Männer vor mir und erlebte alles erneut. Vielleicht werden die Alpträume schlimmer, wenn ich es mit einem Therapeuten aufarbeiten muss"

„Aber vielleicht werden deine Alpträume auch weniger, wenn du weißt, dass die Männer dir und anderen Frauen nichts mehr tun können und du einen Spezialisten hast, der dir hilft, es zu verarbeiten", gegenargumentierte ich sofort.

Kaum hatte ich dies ausgesprochen, kam Soobin fröhlich pfeifend in die Küche, stoppte sofort, als er uns so ernst dasitzen sah, blickte zu Seori und schien zu merken, dass es ihr nicht gut ging. Er ging zu ihr, berührte sie kurz an der Schulter und fragte: „Ist alles okay?"

Seori nickte nur peinlich berührt und schwieg.

Doch Bora ergriff sofort die Gelegenheit, Soobin mit ins Boot zu holen. Wenn Seori noch zu unsicher war, um Bora und mir zu glauben, vielleicht könnte Soobin den Ausschlag geben. Tatsächlich schienen Bora und ich dasselbe zu denken, als wir ihn erblickten.

„Hey Soobin, Sarang und ich wollen Seori gerade dazu überreden, endlich eine Anzeige bei der Polizei zu machen, aber sie hält es für eine schlechte Idee", begann Bora und ich beendete: „Was hältst du davon?"

Wir beide grinsten ihn verstohlen an und Soobin sah verwirrt zwischen uns drei hin und her. Er schien kurz zu überlegen, antwortete dann aber an Seori gerichtet: „Na ja... eigentlich möchte ich dich schon lange darauf ansprechen, hielt es aber besser, nichts zu sagen, weil es vielleicht komisch ist, wenn ein Mann dich danach fragt"

Bora und ich grinsten noch breiter.

Aufgeregt rieb sich Soobin den Hinterkopf und redete weiter: „Aber eigentlich muss ich den beiden zustimmen. Wenn du nichts dafür tust, dass deine Alpträume weniger werden, werden sie auch nicht besser. Umso länger du es herauszögerst, umso schlimmer könnte es werden. Nichts wird besser, wenn man nichts dafür tut. Man kann auch kein besserer Sänger werden, wenn man nicht übt"

Besser hätte ich es wirklich nicht sagen können. Am liebsten hätte ich applaudiert. Das erschien mir dann aber doch zu viel, also ließ ich es.

Seori sah nun wieder von Soobin weg und blickte zuerst zu Bora und mir und dann zwischen uns drei hin und her.

„Ist es nicht komisch, wenn ich es erst jetzt mache?", fragte sie unsicher. „Die Polizei wird doch sicher komisch denken, wenn ich nach so langer Zeit erst eine Anzeige erstatte"

Bora überlegte kurz. „Na ja, ich denke nicht. Ausgerechnet bei so was Traumatisierendes wie eine Vergewaltigung kann es eine Weile dauern, bis sich das Opfer traut, zur Polizei zu gehen. Viele wagen diesen Schritt nie. Zumindest habe ich das schon oft gelesen und auch in der Arbeit mitbekommen. Es wird immer davon gesprochen, dass die Dunkelziffer bei solchen Verbrechen vermutlich noch viel höher ist, eben weil die meisten Opfer Angst haben, verurteilt zu werden"

„Und wenn einer der Polizisten dich verurteilen sollte, hau ich dem eine auf die Mütze!", verkündete ich.

Bora sah mich von der Seite an. „Ich bezweifle, dass das wirklich hilfreich ist, aber netter Einwand" Dann wandte sie sich wieder Seori zu und nahm ihre Hand: „Wenn es dir leichter fällt, gehen wir auch mit dir zur Polizei"

Ich nickte. „Ja, das ist gar kein Problem"

Und auch Soobin nickte und streichelte kurz Seoris Kopf.

Seori seufzte. „Ihr lasst mir keine andere Wahl, oder?"

„Nein, du musst gegen deine Angst ankämpfen", sagte ich breit grinsend.

„Und wir als deine Freunde helfen dir gerne dabei", bestätigte Bora und drückte Seoris Hand nochmal kurz.

Seori sah zwar immer noch unsicher und eingeschüchtert aus, doch sie nickte und lächelte sogar ein bisschen, als sie sagte: „Gut. Dann werden wir das tun, wenn ihr alle Zeit habt"

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro