Our Summer

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Kai wusste, er musste etwas tun, um Yujeong wieder zu beruhigen. Da sah er eine Bank, die sich neben dem Weg befand, auf dem sie die ganze Zeit über gestanden hatten.

„Willst du dich auf die Bank da drüben setzen?", fragte Kai etwas verlegen.

Es war ihm wirklich unangenehm, dass er mit seinem überstürzten Handeln Yujeongs Leben erschwert hatte.

Yujeong wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und nickte nur.

Nachdem sie sich gesetzt hatten, herrschte erstmal Stille zwischen den beiden. Beide waren einfach viel zu schüchtern, um ein richtiges Gespräch anzufangen.

Doch tatsächlich war es Yujeong, die den Versuch wagte: „Es tut mir total leid, dass du mich ständig weinen siehst. Du musst mich ja schon für bescheuert halten"

Kai lächelte sie an und schüttelte den Kopf. „Nein, überhaupt nicht. Da brauchst du dir keine Sorgen zu machen"

„Warum hast du mir eigentlich geholfen? Du kennst mich doch eigentlich gar nicht", fragte sie nun.

Kai dachte kurz nach, was er sagen sollte. Immerhin war nun ein gänzlich falscher Zeitpunkt, ihr zu sagen, wie verliebt er in sie war.

„Na ja, ich mag dich einfach sehr und ich konnte es nicht mehr länger ertragen, wie er dich behandelt hat"

Yujeong sah ihn irritiert an. „Ertragen?"

Kai lief etwas rot an. „Ja, ich verstehe nicht, warum er immer so gemein zu dir ist. Das ist einfach unbegreiflich für mich"

Yujeong seufzte. „Er hat schon seine Gründe dafür. Deswegen kann ich nichts dagegen sagen"

Kai seufzte schwer aus. „Aber du kannst doch nichts für die Fehleinschätzung deines Vaters"

Yujeong sah ihn daraufhin erschrocken an. „Woher kennst du meinen Vater?"

Kai rieb sich verlegen den Hinterkopf. Eigentlich hatte er ihr noch nicht sagen wollen, dass er über sie und ihre Familie Bescheid wusste. Doch das war ihm jetzt einfach so herausgerutscht. Nun ja, half nichts.

„Eine Freundin von mir kennt scheinbar deinen Vater und daher weiß ich das" Er stand auf und verbeugte sich mehrfach entschuldigend bei ihr. „Tut mir leid. Ich hätte das nicht sagen sollen"

Yujeong winkte verlegen ab. „Nein, schon gut. Bitte setz dich wieder. Vielleicht ist es gar nicht so schlecht, dass du es weißt. Dann muss ich wenigstens nichts vor dir verbergen. Eigentlich sollte es mich nicht überraschen. Die meisten in der Schule wissen Bescheid und machen sich über mich lustig" Sie seufzte traurig.

Kai hatte sich währenddessen wieder auf die Bank gesetzt und betrachtete Yujeong von der Seite.

Die schwarzen, sehr kurzen Haare standen ihr wirklich gut. Er konnte sie sich gar nicht mit langen Haaren vorstellen und eigentlich war es doch auch langweilig, wenn jedes Mädchen lange Haare hatte. Ihre Haare waren sogar noch kürzer als meine und ich sah nicht oft Mädchen in meinem Alter mit dieser Frisur. Allerdings hatten wir dann doch eine Gemeinsamkeit. Sie war genauso klein wie ich, was uns zu den kleinsten in der Gruppe machte. Doch trotz ihrer geringen Körpergröße hatte sie etwas mehr Vorbau als die durchschnittliche Koreanerin und ich muss schon sagen, dass ich da etwas Komplexe hatte. Aber nun ja, jeder sah so aus, wie er aussah. Dafür waren meine Hüften etwas breiter.

Doch nach ein paar Sekunden bemerkte dies Yujeong, lief rot an, sah verlegen zu Boden und fragte: „Was siehst du mich so an? Habe ich was im Gesicht?"

Kai zuckte zusammen. Oh nein, jetzt hatte sie sein Anstarren bemerkt!

„Äh... äh... tut mir leid! Ich... äääh", stotterte Kai.

Da begann Yujeong süß zu kichern. „Schon gut. Ich bin es nur nicht gewohnt, dass mich jemand ansieht" Sie seufzte erneut, nur dieses Mal lag keine Traurigkeit darin. Es klang eher erleichtert. „Weißt du, ich finde es gar nicht so schlecht, dass wir uns endlich mal in Ruhe unterhalten können. In der Arbeit ist nebenbei noch immer so viel zu tun und ich muss immer darauf achten, alles richtig zu machen"

„Ich weiß", nickte Kai.

Er war froh, dass Yujeong sich offenbar gerne mit ihm unterhielt.

„Du sagtest, eine Freundin von dir kennt mich bzw. meinen Vater. Welche Freundin ist das? Kenne ich sie?", fragte Yujeong.

Kai dachte kurz nach. „Ihr Name ist Min Sarang. Sie geht in meine Klasse. Ich weiß nicht. Vielleicht kennst du sie ja"

„Ooooh, die Sarang, die mit dem Clubpräsidenten des Kickboxteams zusammen ist?", fragte Yujeong mit weit aufgerissenen Augen.

Kai war etwas überrascht darüber, wie bekannt Taehyun scheinbar war.

Er nickte. „Ja, das ist sie"

„Ja, dann kenne ich die beiden. Jedes Mal, wenn ich sie gemeinsam sehe, wünschte ich mir, ich hätte auch einen Freund, mit dem ich viel Zeit verbringen könnte und der meine Hand in den Pausen hält" Sie schien etwas in ihre Tagträume versunken zu sein, da sie plötzlich zusammenzuckte. „Oh, tut mir leid, das war gerade komisch" Sie richtete sich verlegen ihr Arbeitsshirt.

Kai lächelte und nickte. „Ich weiß, was du meinst. Ich hänge immer mit ihnen ab und ich bin auch oft etwas eifersüchtig, wenn ich sie gemeinsam sehe" Er zuckte mit den Schultern. „Aber dann freue ich mich auch wieder für die beiden. Sie sind meine besten Freunde. Ich gönne ihnen alles Glück der Welt"

Auch Yujeong lächelte. „Das finde ich schön"

Als dann schließlich endlich die erste Schüchternheit soweit verflogen war, begannen sie über ihre Hobbys, ihre Freunde und über die Schule zu sprechen. Kai gab zu, dass Yujeong ihm nie aufgefallen war in der Schule, obwohl sie in die Parallelklasse ging.

„Ich sehe dich erst oft im Schulflur, seitdem ich mit dir zusammenarbeite", lachte er.

„Na ja, ich bin auch eher eine unauffällige Person" Yujeong rieb sich den Hinterkopf.

Schließlich fragte Yujeong Kai etwas über seine Familie aus. Das erschien mir nur fair. Immerhin wusste Kai auch zum Teil über Yujeongs Familie Bescheid. Zwar gab es bei Kai nicht allzu viel zu sagen, doch trotzdem wollte Yujeong es hören. Also sprach Kai darüber, welche Berufe seine Eltern machten, er erzählte von seinen Geschwistern und wie streng seine Mutter oft war. Sie mussten beide lachen, als Kai erzählte, dass seine Mutter Yeonjun überhaupt nicht leiden konnte und ihn für schlechten Einfluss hielt.

„Yeonjun klingt wirklich lustig", lachte Yujeong.

„Er ist schon ein besonderer Kerl, aber ich mag ihn sehr gerne", lächelte Kai. „Er ist wie ein zweiter Vater für mich"

„Was?", wunderte sich Yujeong. „Ist er so alt?"

Kai winkte lachend ab. „Nein, nein, er ist 22, aber er verhält sich oft wie ein beschützender Vater"

„Also, seid ihr eine ganze Clique?", fragte Yujeong interessiert, aber auch mit einem etwas neidischen Unterton.

Kai nickte fröhlich. „Ja, zuerst waren es nur Taehyun, Sarang, Beomgyu und ich und erst zufällig lernten wir Yeonjun und Soobin kennen. Das ist noch gar nicht sooo lange her. Wir lernten sie erst kennen, nachdem Taehyun und Sarang ein Paar wurden" Er lehnte sich zurück und sah in den Himmel. „Und jetzt kamen die letzten Monate noch Bora und Seori dazu. Es ist schön, dass wir langsam immer mehr werden"

„Die arme Sarang. Sie war die ganze Zeit alleine unter Männern", lachte Yujeong.

„Das klingt vielleicht komisch, aber sie war das erste weibliche Wesen, außer meiner Mutter, meinen Schwestern und Tanten und so, mit dem ich reden konnte" Erneut kratzte er sich am Hinterkopf.

„Echt?"

„Ja, ich kann sowas eigentlich nicht so", gab er zu.

„Das verstehe ich. Ich bin auch so", sagte Yujeong. „Und wer sind Bora und Seori? Wie kamen sie dazu?"

„Na ja, bei beiden war es eher unschön, wie sie auf uns gestoßen sind" Dann erzählte er ihr wie sie Bora und Seori kennengelernt hatten. Bei Seori ließ er allerdings wichtige Details weg und sagte lediglich, dass sie in einer dunklen Straße in Gefahr gewesen war. Er wollte Yujeong nicht verschrecken oder sie erneut traurig machen. Ihr Tag war beschissen genug gewesen. Und das mit der dunklen Straße stimmte ja auch irgendwie. Er erzählte, wie sehr Yeonjun um Bora kämpfen musste, bis sie sich ihm öffnete und dass es bei Soobin und Seori auch einige Zeit dauerte, bis sie endlich zusammenkamen.

„Beide sind eher zurückhaltende Menschen und keiner von beiden hat sich getraut, ehrlich über seine Gefühle zu sein", beendete Kai seine Erzählung. „Erst als Taehyun erzählt hat, wie er mit Sarang zusammengekommen ist und wie unsicher er war, ob er die Freundschaft mit ihr riskieren sollte, fasste sich Soobin ein Herz. Und währenddessen hat Bora auf Seori eingeredet"

„Das finde ich sehr schön" Yujeong strahlte.

„Wenn du willst, kann ich dich ihnen gerne mal vorstellen", sagte Kai fröhlich.

Yujeong sah ihn überrascht und schüchtern an. „Wirklich? Meinst du... meinst du denn, das wäre okay?" Kai lächelte mit einem breiten Grinsen und Yujeong schien sich sichtlich zu freuen.

Kai war sich nicht sicher, ob Yujeong wirklich viele Freunde hatte. In der Schule sah er sie meistens allein. Er konnte sich vorstellen, dass viele ihrer alten Freunde sich von ihr abgewandt hatten, nachdem ihre Familie all ihren Reichtum verloren hatte. Doch sie den anderen vorzustellen, war sicher keine schlechte Idee und er hoffte sehr, dass er das bald in die Tat umsetzen konnte.

Langsam wurde ihm und Yujeong allerdings kalt und es bereits schon zu dämmern. Sie hatten ja immer noch nur ihre Arbeitsklamotten an, also konnte ihr Kai nicht mal seine Jacke leihen. Weil sie noch ihre Wertsachen im Restaurant hatten, versuchten sie sich hineinzuschleichen, ohne vom Chef entdeckt zu werden. Das gelang ihnen leider nicht, doch wenigstens hatten sie ihre Privatklamotten und ihre Wertsachen wieder. Der Chef schien noch wütender zu sein als vorher, doch Kai stellte sich die ganze Zeit schützend vor Yujeong und versuchte ruhig zu bleiben.

Anschließend brachte Kai Yujeong nachhause, diese bedankte sich bei ihm für das Gespräch, sie tauschten Nummern aus -jetzt wo sie ihre Handys wiederhatten- und Kai schrieb Soobin eine Nachricht auf Kakao Talk.

„Hey, Soobin, Arbeitstag verlief anders als geplant. Bin wahrscheinlich gefeuert und Yujeong auch. Hab sie nachhause gebracht und Nummern mit ihr ausgetauscht. Bin jetzt auch auf den Weg nachhause", schrieb er.

Nach wenigen Minuten kam eine Antwort: „Was? Was ist denn passiert? Braucht ihr Hilfe?"

Kai lächelte über Soobins Fürsorge und antwortete: „Nein, nein, alles gut. Sie ist sicher zuhause und ich bin auch gleich da. Ich schreib dir, wenn ich zuhause bin"

Auch, wenn der Tag anders geplant gewesen war, war Kai trotzdem froh über den Verlauf. Er hatte stundenlang mit Yujeong alleine und in Ruhe reden können und hatte doch noch ihre Handynummer bekommen. Klar, war es doch, dass sie ihre Anstellung im Restaurant verloren hatte seinetwegen, doch er würde ihr helfen, etwas besseres zu finden, in dem sie nicht wie Abfall behandelt wurde. 

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