Kapitel 8 - Hook oder Pan

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"Er schwor einen schrecklichen Eid:
Hook oder ich."

- Peter Pan, JM Barrie -

Eine scharfe Klinge fuhr über seine rechte Hand, schnitt durch Haut, Muskeln und Sehnen wie durch Papier bis auf den Knochen. Er hatte den Bastard in den Schatten nicht einmal gesehen. Hook stieß einen markerschütternden Schrei aus, der sich mit dem lauten, triumphierenden Krähen aus der Kehle Pans vermischte. Blut sprudelte aus der Wunde, sein Arm und seine Finger krampften unter Schmerz und dem Schock. Heißer Schmerz schoss ihm in die Sinne, während seine Finger erst kribbelten und dann taub wurden.

Aus Reflex ließ er die Laterne fallen, deren Glas klirrend auf dem Boden zersprang. Das Licht flackerte und kämpfte und die Schatten tanzten wild an den Wänden, während Hook mit einem lauten Brüllen ausholte. Wild und unkoordiniert vom Schmerz, schlug er nach Pan, der flink aus seiner Reichweite sprang.

Hook konnte im schummrigen, schlechten Licht kaum etwas erkennen. Blanker Zorn und der Blutverlust ließen schwarze Flecken vor seinen Augen tanzen. Der Laternenschein traf leuchtend grüne Augen und schien einen Blick auf die von Höllenfeuer zerfressene Seele preis zu geben. Hooks Blut tropfte von der scharfen Klinge eines Messers auf den Boden und fiel dort auf trockenes Laub.

Das breite und entrückte Grinsen in dem schmutzigen Gesicht des Burschen wirkte wahnsinnig und fern jedweder Reue. Dann stieß Pan ein ebenso abscheuliches Lachen aus, sprang auf einen kleinen Absatz im Inneren des Baumes und zog sich an einem Vorsprung nach oben.


„Ich kriege dich, du dreckiger Bastard!", donnerte Hooks Stimme in die Dunkelheit.

Ein Schuss erschallte und Hook verfehlte den Mörder nur knapp. Pan schlüpfte durch ein Loch im Stamm nach draußen und fluchend stürmte der Captain aus dem Zugang zwischen den Wurzeln. Mit zitternder Hand löste er sein Halstuch und band sich damit grob seine blutende Hand ab. Übelkeit drückte ihm im Magen, doch das Adrenalin hielt ihn aufrecht und verdrängte den warnenden Schmerz.

Weitere Schüsse knallten plötzlich. Scheinbar hatten auch die anderen Konstabler den Bastard fliehen sehen. Hook schlug sich durch das Dickicht und sprintete dem Fliehenden hinterher.

Der Captain sprintete mit allem, was seine Beine und seine Lunge hergaben, hinter Pan her. Obwohl dieser barfuß war, schien er über die Wiesen, Stöcke und Steine förmlich hinwegzufliegen, während sein Lachen in die Nacht rollte.

Immer wieder donnerten Schüsse. Hooks Herz hämmerte heftig in seiner Brust. Jene brannte von der Anstrengung und doch zwang er sich immer weiter zu rennen. Pan floh über die Wiesen, zwischen Hainen von Bäumen hindurch, über flaches Mauerwerk und ohne ersichtliches Ziel entlang der Kiespfade.

Plötzlich erreichten sie die steinerne Serenity Bridge, die sich über den großen See spannte. Aufgescheucht stoben Raben in den Himmel und ihr Krächzten vermischte sich mit lauten Rufen, Schüssen und dem schrillen Klang der Polizeipfeifen. Als ihn Hook fast erreicht hatte, sprang Pan unvermittelt auf das steinerne Geländer der Brücke.

Der Captain zog den Polizeiknüppel, denn die Trommel seines Revolvers war längst geleert. Die geschliffene Klinge blitzte bedrohlich, als sie gegen das Holz des Knüppels traf. Der folgende Schlagabtausch wurde zu einem Crescendo immer schnellerer Stiche und Hiebe. Holz splitterte, Hook brüllte und Pan lachte wie von Sinnen. Als wäre das alles nur ein Spiel.

Doch dann bekam Hook Pans Hand mit dem Messer zu fassen und traf diesen mit dem Knüppel in das Gesicht. Der Ausdruck in den Zügen Pans veränderte sich, wurde kalt und die Maske aus kindlichem Vergnügen zersprang. Es offenbarte den tiefschwarzen Wahnsinn dahinter, als Pan unvermittelt ein lautes Brüllen ausstieß und Hook mit aller Kraft nach hinten stieß.

Der Captain verlor das Gleichgewicht und die Welt drehte sich, als er über das Geländer in das eisige Wasser stürzte. Dort verschlang ihn die kalte und tiefe Finsternis des pechschwarzen Gewässers. 

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