Ich dachte immer, der Tod eines Menschen wäre wie ein Wirbelsturm, der alles um sich herum zerstört und durcheinanderbringt. Doch in Wahrheit war es anders. Eines Tages war meine Mutter da... und am anderen Tag nicht mehr. Genauso war es mit dem letzten Atemzug, der geradezu glorifiziert wird. Doch wenn man einmal dabei war, merkte man, dass er sich von den anderen Atemzügen nur insofern unterscheidet, dass nach ihm kein weiterer folgt. In dem Moment, als meine Mutter das letzte Mal einatmete, sah ich sie nicht sterben - ich sah sie ihren Frieden finden. Es waren all die Atemzüge davor, bevor sie eingeschlafen ist, in denen ich sie habe sterben sehen. Die Wichtigkeit des letzten Atemzuges bezeichnet nur die Reue eines Menschen, der an all die anderen Atemzüge denkt ,in denen er nicht da war. Denn die sind es die zählen. Am Ende entscheidet nämlich nicht eine Sekunde über das Leben eines Menschen, sondern all die Stunden, Tage und Jahre eines Lebens.

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Zu diesem Text:
Das ist meine ganz persönliche Erfahrung mit dem Thema. Jeder geht anders mit dem Verlust eines Menschen um und für jeden fühlt es sich anders an und jede Empfindung, die man angesichts dessen fühlt oder nicht fühlt ist berechtigt. Nur reagiert man in den seltensten Fällen so wie man es erwartet hätte, was ich gerade ganz deutlich merke. Der Text dient nur dazu um klarzumachen, dass der Tod manchmal gar nicht die Durchschlagskraft hat wie erwartet, beispielsweise wenn eine Krankheit sich schon sehr lange hingezogen hat. Und wenn man angesichts dessen nicht wirklich viel fühlt ist das okay. Nicht jeder Tod bringt Dramatik mit sich. Manchmal schläft jemand auch einfach nur ein...