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Dean

Heute ist es so weit.  Mit klopfendem Herzen verlasse ich mein kleines Apartment in Lakewood. Die Vorstadt von Tacoma in Washington ist in der kalten Jahreszeit eine ruhige Stadt aber jetzt im Sommer ist sie bei Touristen besonders beliebt. Zu dieser Jahreszeit wimmelt der American Lake von Menschen mit Kameras und die Straßen sind voll.

Vor meiner Haustür gehe ich die Stufen herab. Dabei muss ich mein gesundes Bein vorransetzen und mein anderes Bein immer nachziehen.
Mit großen Schritten gehe ich auf meinen weißen Truck zu, der an der Straße vor meinem Apartment steht. Sobald ich im Auto sitze starte ich den Motor und öffne die Fenster, weil ich die Hitze im Auto sonst nicht aushalten könnte und lehne dann meinen linken Arm auf dem Fensterrahmen ab und fahre los.

Es ist ein ganzes Jahr vergangen, seitdem ich das letzte mal in Fort Lewis war und dementsprechend aufgeregt bin ich jetzt auch, dort wieder hin zu fahren. Seit dem Vorfall in Afghanistan vor einem halben Jahr, bei dem ich mein linkes Bein bis zum Knie verloren habe, bin ich bei einem Physiotherapeuten, um mich an die Prothese zu gewöhnen und um wieder zu Kräften zu kommen. Es hat lange gedauert, aber ich endlich komme ich soweit mit der Prothese klar, dass ich ohne Schmerzen gehen kann und dabei nur noch humpeln muss. Ich bin viel zu stolz, als immer nach Hilfe zu fragen, deswegen bin ich froh wieder meine gewohnte Freiheit zurück zu haben und wieder Auto fahren zu können. Genauso wie ich Hilfe hasse, hasse ich Mitleid. Diese ganzen wehleidigen Blicke meiner Verwandten wegen meines Bein nerven mich. Ich war doch selbst Schuld. Ich hatte das Kommando und ich habe nicht schnell genung reagiert.

Mir hätte das leerstehende Auto am Rand der Straße in Afghanistan auffallen müssen, aber ich habe versagt und zahle jetzt den Preis dafür. Die Jungs in meiner Truppe sind tot, ich habe eine künstliche Hüfte, eine Prothese an meinem linken Bein und zahlreiche sichtbare und unsichtbaren Spuren von dem, was mir widerfahren ist. Ich muss damit leben, ich habe es nicht anders verdient.

Auf dem Weg zum Militärstützpunkt steigt meine Aufregung weiter an. Meine Hündin Cora, die mich bei den Einsätzen in Afghanistan begleitet hat, musste ich in Fort Lewis lassen. Nachdem ich gerettet wurde, bin ich sofort in meine Heimatstadt zurückgekehrt. Es gab so vieles, was ich verarbeiten musste und anfangs wollte ich nicht einsehen, dass es das Richtige ist, eine Therapie zu machen, doch letztendlich habe ich sie abgeschlossen und bin meine Albträume und Flashbacks zumindest die meiste Zeit los.

Meine kleine Schwester hat mich damit so lange genervt, bis ich mich mehr oder weniger freiwillig dazu entschlossen habe, die Therapie zu machen. Jetzt, da ich mich meiner Meinung nach lange genug zurückgezogen habe, bin ich soweit, dass ich zurückkehren kann und meine Hündin Cora nach Hause holen kann.

Egal wie aufgeregt ich gerade bin, die Vorfreude meine Hündin zu sehen, die mir nie von der Seite gewichen ist, überwiegt. Mir wurde bereits mitgeteilt, dass Cora nicht mehr eingesetzt wird und in den Ruhestand gehen kann und da ich mit ihr trainiert habe und wir zu einem eingespielten Team geworden sind, gehört sie zu mir.

Ich selbst werde mich auch nicht mehr vollkommen der Army verpflichten. Ich möchte nicht mehr als Army Ranger dienen, sondern mich als Ausbilder für die Arbeit mit Hunden bewerben. Ich kann nicht mehr zurück nach Afghanistan oder sonst wo hin. Zu viele schreckliche Erinnerungen würden mich einholen und die Flashbacks würden mich nicht mit vollem Einsatz arbeiten lassen. Zur Army zu gehen war schon lange ein großer Traum von mir, den werde ich so schnell nicht aufgeben, nur werde ich meine Pflichten ändern.

Der Weg zum Stütztpunkt ist nicht weit und gerade biege ich ab und gelange zum Kontrolltor. Nach ein paar Minuten, in denen ich meine Identität nachweisen musste, kann ich das Gelände passieren. Der Stützpunkt ist riesig und eine Vertrautheit umgibt mich. Hier wurde ich mehrere Jahre zum Ranger ausgebildet. Hier habe ich anfangs gewohnt, bis ich lieber außerhalb von Fort Lewis leben wollte, um eine Pause von der Army zu bekommen und um näher bei meiner Mutter zu sein, die nach dem Tod meines Vaters vor 7 Jahren einsamer geworden ist, da meine Schwester jetzt in Seattle studiert.

Ich parke meinen Wagen und betrete das kühle Gebäude des 75th Army Ranger Regiments. An dem Stütztpunkt kommen nicht nur Ranger unter, sondern auch andere Brigaden der US-Army und natürlich auch die Hunde des Militärs. Ich suche das Büro meines Vorsitzenden auf, General Steve Rodgers. Er ist ein Mann mittleren Alters mit einem Ansatz grauer Haare.

Wenn man ihn nicht kennt kommt er einem ruppig und streng vor, aber eigentlich ist er wie ein Art Vater für jeden hier, nur das er das nicht so gerne zugibt, um nicht den nötigen Respekt zu verlieren. Nachdem Rodgers mich nach einem Klopfen hereinbittet, trete ich ein.

,,Tyson. Sie habe ich nicht erwartet.", eilig steht er auf.

Ich salutiere und setze gerade an etwas zu sagen, als der Mann vor mir mich unterbricht.

,,Sie können sich rühren.", sofort entspanne ich mich.

,,Sir. Ich bin hier, weil ich Cora sehen wollte."

,,Das habe ich mir gedacht. Wie gesagt wurde ja alles schon geklärt und ich denke, Sie können sie bald mitnehmen."

Ich nicke.

,,Wie geht es Ihnen?"

,,Mir geht es gut. Ich habe mich erholt und deswegen will ich einen Job. Brauchen Sie einen neuen Hundetrainer?"

,,Sie wollen sich für die Stelle als Trainer bewerben?", jetzt ist Rodgers sichtlich interessiert.

,,Nun, damit habe ich nicht gerechnet aber ich bin natürlich erfreut, dass Sie uns nicht verlassen wollen. Sie sind ein guter Soldat und ich denke, dass wir von ihnen profitieren können. Lassen Sie mich mal sehen was ich machen kann."

,,Vielen Dank, Sir.", ich salutiere wieder und nachdem der General mir erlaubt zu gehen, greife ich zur Türklinke und will den Raum verlassen.

Als ich jedoch noch einmal Rodgers Stimme höre drehe ich mich um. ,,Schön, dass Sie wieder da sind."

,,Danke, Sir.", ich nicke ihm zu und schließe dann die Tür, um mich auf den Weg in Richtung der Hundezwinger zu machen und vorher noch einmal ein altes Spielzeug von Cora aus meinem Wagen zu holen.

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