Ein unangenehmes Abendessen

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Pov. Harry

Ich fühle mich etwas unwohl dabei, mit vollgepackten Koffer hinter Louis zu stehen und seine Mutter, die ich gerade mal seit 2 Minuten 'kenne', darum zu bitten, bei ihnen schlafen zu dürfen.

Nachdem ich mich vorgestellt habe, fängt Louis an zu gebärden. Seine Mutter folgt seinen Bewegungen aufmerksam, während sie immer mal wieder nickt. Als er fertig ist, scheint sie nachzudenken, während ich sie gedanklich mit Niall vergleiche und durchaus Ähnlichkeiten entdecke, was mich jetzt nicht wirklich wundert. Ich mein sie ist seine Mutter.

"Ich denke, ich werde eine Ausnahme machen, aber nur eine Nacht" ,spricht sie dann laut aus, während sie es noch mit Gebärdensprache begleitet. Allerdings bemerke ich, dass sie noch irgendwas gebärdet, sie spricht es aber nicht laut aus, was mich vermuten lässt, dass es nur für Louis bestimmt war. Dieser nickt ihr zu, ehe er sich an mich wendet und mich lächelnd ansieht. Seine Adoptivmutter macht einen Schritt zur Seite, damit Louis und ich das Haus betreten können. Louis zieht sich im Flur seine Schuhe aus, weshalb ich es ihm gleich tue und fordert mich auf, das selbe zu tun.

"Ich hol euch, sobald es Abendessen gibt" ,teilt uns Maura, wie sie sich mir vorgstellt hat, mit.

"Danke Maura" ,bedanke ich mich lächelnd, was sie sanft erwidert. Ich bin ihr wirklich dankbar dafür, dass sie mich aufnimmt. Das ist alles andere als selbstverständlich. "Gerne Harry." Ich wende ihr gerade den Rücken zu, um Louis zu folgen, der schon die Treppe hochläuft, als sie mich nochmal zurückruft.

"Oh und Harry? Ich gehe mal stark davon aus, dass du der neue Schümer bist von dem Niall und Louis mir letzte Woche erzählt haben."

Etwas verwirrt sehe ich sie an. Niall und Louis haben von mir erzählt?

"Ehm ich schätze mal ja" ,antworte ich. "Ich wollte nur sagen, dass Niall manchmal ein bisschen harsch rüberkommen könnte, sobald es sich um Louis dreht. Du musst wissen, dass die beiden schon ewig befreundet sind und quasi schon Brüder waren, bevor wir Louis überhaupt aufgenommen haben. Niall hat Louis' Unfall ziemlich mitgenommen. Seither ist er sehr übervorsichtig was ihn angeht. Nimm es ihn nicht übel, nur weil er das beschützen möchte, was ihm am meisten bedeutet. Manchmal tun wir Dinge mit guten Absichten, aber auf komplett falschem Wege."

Sie lächelt leicht, bevor sie sich in die Küche verabschiedet. Nachdenklich sehe ich ihr hinterher.

Stark zucke ich zusammen und drehe mich um, als mich Jemand an meiner Schulter antippt. Louis grinst mich wegen meiner Reaktion belustigt an, bevor er mit einem Kopfnicken zur Treppe deutet. Wahrscheinlich will er das ich mit ihm hoch in sein Zimmer gehe, allerdings brauche ich anscheinend zu lang für seinen Geschmack. Er rollt einmal mit den Augen, greift nach meiner freien Hand und zieht mich hinter sich her. Schnell hebe ich den Koffer an, damit ich keine Macken die Treppe mache. Vor einer Türe, auf der groß und fett Louis steht, lässt er meine Hand los und drückt auf den Lichtschalter rechts neben der Türe. Schwungvoll öffnet er die Türe und überlässt mir den Vortritt. Etwas verwirrt darüber, dass der Lichtschalter sich außerhalb von dem Zimmer befindet, laufe ich in dieses und sehe mich um.

In der Mitte bleibe ich stehen und stelle meinen Koffer ab. Seiner Zimmer ist zwar kleiner als meins, aber dennoch ist genug platz für alles. Rechts neben seiner Tür befindet sich sein Schrank, der so weiß ist wie seine Wände, jedenfalls die Stellen, die ich sehen kann. Er hat nicht wirklich viele freie Stellen, entweder es steht etwas vor der Wand oder sie ist mit Postern und eigenen Bildern vollbehängt.

Die Wand bei seinem Bett und die bei seinem Schreibtisch, sind besonders vollbehängt mit Bildern. Ich laufe zu seinem Bett um sie mir genauer ansehen zu können und bemerke, dass das hauptsächlich Bilder von Niall, Liam und Louis sind.

Die drei scheinen gerne Bilder von sich zu machen, wenn sie zusammen unterwegs sind. Neben ihnen hat Louis auch Bilder mit seinen Adoptiveltern hängen. Ich kann auch ein paar Mädels erkennen, die ich schonmal in der Schule gesehen habe. Mein Blick schweift über die unterschiedlich Bildern auf denen immer ein lächelnder Louis zu sehen ist.

Schließlich zieht ein Bild meine Aufmerksamkeit auf sich. Es ist älter als die anderen und auch an den Rändern schon etwas kaputt. Abseits von den anderen hängt es genau am Kopfende des Bettes, so dass Louis es sieht, wenn er im Bett liegt und zur Wamd blickt.

Auf dem Bild ist ein kleiner Junge zu sehen, er hält die Hand einer Frau die ungefähr Mitte zwanzig ist und in die Kamera strahlt. Die Frau hat ein sanftes Lächeln auf den Lippen, während sie den Jungen liebevoll ansieht. Oben am Rand des Bildes wurde etwas in Schönschrift geschrieben. Neugierig beuge ich mich vor um es entziffern zu können.

Ich werde immer bei dir sein, selbst wenn der Krebs den Kampf gewinnt.
~Deine dich alles liebende Mutter xx

Schluckend richte ich mich wieder auf. Mein Blick liegt weiterhin auf dem Bild und dieses mal sehe ich es mit anderen Augen. Die Frau ist Louis Mutter, welche gerade mit Mini-Louis an der Hand läuft. Man sieht ihr förmlich an wie stolz sie auf ihren Sohn ist. Ein bedrückendes Gefühl breitet sich in meiner Brust aus, als mir bewusst wird, was mit ihr passiert ist.

Während ich das Bild weiterhin ansehe, spüre ich irgendwann Louis' Präsenz neben mir und sehe ihn an. Sein Blick liegt ebenfalls auf dem Bild und ich erkenne wie seine Augen glasig werden. Er blinzelt ein paar mal, bevor er zu mir sieht.

"Ist sie...?" Ich traue mich nicht die Frage ganz zu stellen, doch Louis versteht was ich meine und nickt einmal. "Oh das- es... sowas muss schlimm sein. Mein Beileid." Gerade bin ich froh, dass er meine Wörter nicht hören kann, sonst wäre ihm bestimmt aufgefallen wie meine Stimme zum Ende hin brüchig geworden ist. Louis seufzt leise und holt sein Handy raus.

Tommothetease: Sie ist 2 Jahre nach meinem Unfall gestorben. Kurz bevor ich 7 geworden bin.

Geschockt lese ich die Nachricht und sehe ihn anschließend wieder an. Seine Augen liegen starr auf mir, während er versucht die Tränen zurück zuhalten.

"Nicht. Halt sie nicht zurück, das bringt nichts. Lass sie zu, du wirst dich besser fühlen" ,sage ich und stecke mein Handy wieder weg. Keine Ahnung ob er in diesem Zustand meine Worte überhaupt verstehen konnte, aber fängt sofort an zu Schluchzen, als ich das gesagt habe. Fast schon reflexartig breite ich meine Arme aus, damit ich ihn umarmen kann, so wie er es bei mir immer macht, wenn ich geweint habe.

Louis nimmt meine stille Einladung an und schlingt seine Arme um meinen Bauch. Sein Kopf findet Platz an meiner Brust, während ich meine rechte Hand in seinen Haaren vergrabe und diese sanft streiche. So verweilen wir einige Zeit, seine Schluchzer werden weniger, bis sie ganz aufhören und ich nur noch seinen ruhiger werdenden Atem höre. Meine linke Hand verweilt immer noch auf seinem Rücken. Als ich einen Schritt von ihm zurück trete, gleitet diese jetzt allerdings seinen Rücken runter und findet auf seiner Hüfte platz. Die Hand, die bis vor kurzem noch in seinen Haaren vergraben war, lege ich unter sein Kinn und hebe dieses an, damit er meine nächsten Worte nicht verpasst.

"Sie ist mit Sicherheit stolz auf ihren Sohn, der sein Leben so gut meistert wie du. Ich kenne viele die an deiner Stelle schon aufgegeben hätten, doch du lässt dich nicht unterkriegen, was auf deinen starken Charakter hinweist. Ich bewundere dich dafür wirklich." Louis lächelt leicht, was mich ebenfalls lächeln lässt. Er holt wieder sein Handy aus der Hosentasche und fängt damit an, mir eine Nachricht zu schreiben.

Tommothetease: Danke Haz <3

Du: Haz?

Tommothetease: Dein
neuer Spitzname. Wenn du mich Lou nennst, nenn ich dich eben Haz

Du: Haz. Das ist süß :)

Tommothetease: Wie
deine Grübchen ;)

Meine Wangen verfärben sich rosa, als ich seine Nachricht lesen. Ich kann einfach nicht mit Komplimenten umgehen. Bestimmt liegt das daran, dass ich früher nie wirklich welche bekommen habe. Louis schmunzelt etwas,  was seine Fältchen bei seinen Augen wieder hervorhebt.

Ich will gerade etwas sagen, als plötzlich das Licht im Zimmer ziemlich schnell an und aus geht. Verwirrt sehe ich zur Lampe hoch, als ich wieder zu Louis sehe, um ihn zu fragen was das soll, ist dieser schon zur Türe gelaufen und öffnet diese. Ich erkenne Maura, die ihm was in Gebärdensprache mitteilt.

Louis nickt und schickt mir eine Nachricht, sobald sie wieder weg ist.

Tommothetease: Kommst du? Es gibt Essen

Du: Was war das
gerade?

Tommothetease: Was meinst du?

Du: Das Licht. Wieso ist es
so schnell an und
aus gegangen?

Tommothetease: Das Licht ist sowas wie eine Klingel für mich. Ich kann ja nichts hören, aber sehen kann ich noch gut. Deshalb sind überall im Haus, die Lichtschalter außerhalb von den Zimmern. Immer wenn jemand etwas von mir will muss er nur das Licht ganz schnell hintereinander an und aus schalten.

Jetzt macht das ganze auch Sinn, also das mit dem Lichtschalter. Hab mich vorhin schon gewundert, warum der sich im Gang befindet. Eine neue Nachricht ertönt und ich lese diese schnell.

Tommothetease: Kommst du jetzt? Ich hab hunger :)
Wenn wir noch länger warten, musst du mich in die Küche tragen weil ich dann keine Kraft mehr zum Laufen habe :c

Du: Ist ja gut, ich
komme schon😂

Grinsend stecke ich das Handy weg und folge Louis die Treppe runter in die Küche, die scheinbar an das Esszimmer angrenzt. Ein Mann mittleren Alters, welchen ich jetzt mal für Louis' Adoptivvater halte, sitzt schon am Tisch. Neben ihm sitzt ein älterer Junge, vielleicht anfang Zwanzig und mustert mich interessiert. Ein Stuhl weiter sitzt Niall, der mich alles andere als glücklich ansieht.

"Okay, was macht der hier?" 

"Niall, sei bitte nett zu unserem Gast" ,bittet ihn seine Mutter, als sie sich neben ihren Mann setzt. Niall schnaubt einmal und verschränkt wütend die Arme vor der Brust. "Mom, das ist wie wenn du Greg bitten würdest sein Zimmer aufzuräumen! Ich kann zu Löckchen nicht nett sein."

Während Niall noch mit seiner Mutter diskutiert, zieht mich Louis zu den zwei freien Plätzen. Er überlässt mir den neben seiner Mutter und setzt sich neben Niall, der mich gerade versucht mit seinen Blicken zu töten.

Das wird dann wohl ein unterhaltsames Abendessen.

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