.ೃ࿐ August 🌞

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Kaum waren Soobin und Kai wieder zurück, schwenkte mein Handy die weiße Flagge. Sah fast so aus, als hätten alle genug von familiärer Überwachung. Der Gruppenchat ging förmlich über und schon bald stand die erste Planung. Camping – darauf hatten sie sich geeinigt. Dass die beiden Frauen da vorbehaltlos zugestimmt hatten, mit vier Kerlen campen zu gehen, die im Angesicht von Fleischbrocken und offenem Feuer sicher wieder zu Höhlenmenschen mutieren würden, überraschte mich zwar, aber sonst war ich für Camping durchaus zu haben. Zumal es ohnehin die Version für verwöhnte Stadtmenschen werden würde. Also kleine Wohnmobile fertig zum Beziehen und Feuerstellen mit allen Hilfsmitteln.

Und da keiner von uns mit einem der Pärchen in einem Wohnmobil sein wollte – irgendwo hörte Freundschaft einfach auf – buchten wir am Ende tatsächlich drei Wohnmobile und ich teilte mir meins mit Kai.

Das war soweit okay, immerhin konnten wir so auch noch ein paar Neuigkeiten austauschen, über die wir sonst nicht sprechen würden.

Fürs erste kabbelten wir uns also nur wegen des Schlafplatzes, einigten uns aber dann doch darauf, zusammen auf die große Matratze zu kriechen, auch wenn wir es wohl beide seltsam fanden, unter den neuen Gesichtspunkten zusammen in einem Bett zu schlafen.

Nicht, weil ich Bedenken hatte, dass Kai mich anfallen würde. Und ich hoffte sehr, dass er das mir ebenfalls nicht zutraute. Denn Kai war nun Mal überhaupt nicht mein Typ. Und so wie ich die Sache sah, war ich auch nicht unbedingt seiner. Trotzdem war es seltsam, sich so nah zu sein, mit dem Wissen, dass es auch ganz anders hätte ausgehen können. Was, wenn ich mich in ihn verknallt hätte?

Nachdenklich beobachtet ich Kai, wie er sein Zeug verstaute, sich streckte, Klamotten verrutschen und nackte Haut hervorblitzte.

Nein. Ich sah wieder weg und seufzte leise. Da war gar nichts, wenn ich ihn ansah, außer den freundschaftlichen Gefühlen, die ich schon immer für ihn gehabt hatte. Aber ihm zuzusehen und zu wissen, dass er diese Nacht neben mir schlafen würde, weckte eine andere Sehnsucht.

„Was ist los?", fragte Kai da prompt drehte sich zu mir um und hob fragend die Augenbrauen.

„Alles gut", wiegelte ich ab.

Da ich immer noch auf der Bettkante hockte, setzte er sich jetzt zu mir und klemmte dabei seine Hände zwischen seine Knie. „Ist es wegen-"

„Wir haben uns ein paar Mal getroffen", unterbrach ich ihn murmelnd. Ein paar Mal, was für eine Untertreibung, eigentlich doch fast jeden Tag. „Es war echt schön."

Als ich zu Kai hinsah, erkannte ich sein Schmunzeln. Schließlich sah er mich an und es wurde noch deutlicher. „Du magst ihn wirklich sehr, hm?"

War es so offensichtlich? Ich sollte mich wohl mehr zusammenreißen. Doch noch während ich diesem Gedanken folgte, machte Kai schon weiter.

„Willst du ihn denn irgendwann in die Clique bringen und-"

„Nein." Noch bevor er ausgesprochen hatte, war ich ihm ins Wort gefallen, runzelte jetzt aber die Stirn und dachte darüber nach. Die Antwort gefiel mir ja selbst nicht und auch Kai wirkte irgendwie unzufrieden.

„Ich ... meinte, nein, jetzt noch nicht. Keine Ahnung. Es fühlt sich nicht richtig an und ich weiß auch gar nicht, ob er das wollen würde, oder wie ... ach ..." Ich seufzte erneut und fummelte unruhig in meinen Haaren.

„Ich dachte jetzt auch nicht gleich zwingend als deinen Freund", murmelte Kai dumpf. „Mehr so als ..."

„Was ist mit Niki?", wechselte ich abrupt das Thema, bemerkte, wie er leicht rot wurde, dann stahl sich ein Grinsen auf sein Gesicht und er sah weg.

„Wir haben ganz viel geschrieben ...", flüsterte er kaum hörbar, knetete dabei nervös seine Finger und neigte den Kopf etwas. „Und gerade ist er in Japan, die Großeltern besuchen, Familienurlaub, du weißt schon. Das Übliche."

Ja, das kannte ich nur zu gut, trotzdem rempelte ich ihn jetzt grinsend an. „Schon klar, aber ich wollte eigentlich kein privates Update zu ihm, sondern mehr so ein Statusupdate zu euch beiden."

„Wir sind kein uns", erklärte Kai ein wenig verlegen.

„Ach komm, wer soll dir das glauben?"

„Na, ich meinte ..." Er sah mich kurz an. „Noch nicht so richtig, du weißt schon."

Nein, wusste ich nicht. „Hast du ihn endlich geküsst?"

Ruckartig fuhr sein Kopf in die Höhe und er sah mich an. „Nein", raunte er dann, sah verlegen wieder weg und zupfte dabei an seinen Fingernägeln.

Oh Mann. „Warum nicht?" Ich stieß ihm wieder leicht in die Seite. „Worauf wartest du denn? Auf das nächste Feuerwerk?"

Da nahmen seine Wangen einen ordentlichen Rotton an und er strich sich offensichtlich peinlich berührt durch die Haare. „Weil ... ich ... Keine Ahnung!" Er knurrte leise, was unheimlich frustriert klang. „Ich kanns doch gar nicht, okay? Ich will mich nicht blamieren!"

Ich starrte ihn an, musste lachen und Kai rollte mit den Augen.

„Siehst du, du lachst schon vorab."

„Ja, aber nur, weil das eine echt absurde Begründung ist. Du küsst ihn nicht, weil du Angst hast, du könntest dich dabei blamieren? Kai, hör mal ..."

„Na was, wenn ich scheiße bin im Küssen", schnappte er aufgebracht. „Dann will er das vielleicht nie wieder tun und-"

„Wow. Du ... Das macht dir echt Sorgen", stellte ich verblüfft fest und damit war auch jede Erheiterung dahin, auch wenn die Grundidee durchaus lustig war. Als gäbe es die perfekte Art zu küssen, oder ... „Hey", ich streckte die Hand aus und berührte seinen Rücken. „Dafür gibt's keine Standardanleitung, okay?"

„Wäre aber hilfreich!"

Nun musste ich doch wieder schmunzeln. „Na ja, ich ... werde nicht mit dir üben, klar?"

Kai schnaubte leise und rollte erneut mit den Augen.

„Du ... machst einfach, was dir gefällt und wenn er irgendwas davon nicht mag, wird er es dir schon sagen. Und wenn er irgendwas macht, was dir nicht gefällt, wirst du es ihm sicher auch sagen – okay? Und dann ... wollt ihr sowieso nicht mehr aufhören."

Kai sah mich an und rümpfte die Nase. „Das klingt aber arg vereinfacht."

Ich musste lachen. „Es ist einfach. Kai," Meine Hand strich über seinen Rücken nach oben und kam in seinem Nacken zu liegen. „Und es ist wunderschön und jedes Mal anders und ... Es gibt keine Regeln." Ich unterbrach mich kurz, dachte nach, wiegte den Kopf.

„Okay, es gibt zwei Regeln: Friss ihn nicht auf und mach's nicht zu nass."

Da sah er mich ganz verkniffen an und ich schüttelte grinsend den Kopf und zerstrubbelte ihm die Haare. „Du musst ihn ja nicht gleich anfallen, wie ein hungriger Wolf. Probier es einfach aus, sei nicht grob, taste dich ran – tu es einfach. Und glaub mir, du wirst dabei keinen einzigen Gedanken daran verschwenden, ob du es richtig machst."

Damit schien er vorerst einigermaßen zufrieden, denn er nickte schwach und atmete dann so tief durch, dass wir am Ende beide lachen mussten.

Den Nachmittag vertrieben wir uns an dem kleinen See, der zum Campingplatz gehörte, tobten ordentlich durch das Wasser und verpulverten dabei unsere gesamte Energie. Das heißt, wir Jungs taten das, Yoonah und Jiae sahen uns dabei zu, tuschelten, kicherten und kreischten, wann immer Soobin oder Taehyun auch nur in ihre Nähe kamen. Aber wir verschonten die Frauen, schlappten irgendwann völlig erledigt zurück auf unsere Handtücher und breiteten uns in der Sonne aus.

Am Abend feuerten wir den Grill an, brutzelten und aßen, quatschen, tranken Bier und alberten herum. Es war schön, es war entspannt und ich fühlte mich wohl im Kreis meiner Freunde.

Und ich vermisste Beomgyu. Noch mehr, als ich wieder daran dachte, dass Kai mich gefragt hatte, ob ich ihn nicht offiziell in unsere Clique einführen wollte. Schon grübelte ich darüber nach. Ob es machbar war, ob es vielleicht sogar Zeit war, die Wahrheit auszusprechen und vor allem, was sich dann zwischen uns ändern würde.

War ich dafür schon bereit? Ich wusste es nicht.

„... Jun? Hey Jun!" Jemand trat mir leicht gegen das Bein. „Wo bist du denn?" Taehyun lachte. „Willst du noch ein Bier?"

„Ja", ich nickte und reichte ihm die leere Flasche, die ich in den Händen hielt. Soobin grinste breit, Jiae kicherte und selbst Kai zog schmunzelnd den Kopf ein.

Was hatte ich wieder verpasst?

Während ich verwirrt von einem zum anderen blickte, war Yoonah diejenige, die aussprach, was alle anderen wohl nur stumm und amüsiert zur Kenntnis genommen hatte.

„Junie, was ist los mit dir, hm? Du bist ja völlig weggetreten. Was verschweigst du uns? Hast du jemanden kennengelernt?"

Wie zur Hölle konnte diese Frau in nur fünf Sekunden so einen Treffer landen? Guckte ich etwa wie ein bescheuerter liebeskranker Trottel aus der Wäsche? Das konnte es doch nicht sein.

„Ich glaube er ist verliebt", mischte sich Jiae ebenfalls ein und das Strahlen auf ihrem Gesicht sprach dafür, dass sich zumindest die Frauen in unserer Runde einig waren, wie das zu bewerten war.

„Willst du uns nicht von ihr erzählen? Ist das alles geheim?", hakte jetzt auch noch Soobin ein und ich sah ihn kurz an. War jetzt etwa der richtige Zeitpunkt? Sollte ich ihn korrigieren? Soll ich ihn fragen, was ihn so sicher machte, dass ich eine Frau kennengelernt hatte?

Stattdessen schwieg ich, starrte ihn nur an und erst Kais heroischer Einsatz befreite mich daraus.

„Lasst ihn", murrte er. Ich blinzelte, presste die Lippen zusammen, sah zu ihm hin und nickte kurz.

Gerade war ich ihm wirklich sehr dankbar.

.ೃ࿐ ❤

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