4. Kapitel

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Mit heftig pochendem Herzen schloss ich die Tür hinter mir. Verdammt, verdammt, verdammt. Was hatte ich mir eigentlich dabei gedacht, mich mit dem Menschen anzulegen, der die schwärzeste Aura hatte, die ich jemals gesehen hatte? Was war nur aus meiner Philosophie geworden, mich möglichst aus allem herauszuhalten, das Ärger bedeuten könnte? Und dass dieser Typ Ärger bedeutete sah man schon aus 20 Metern Entfernung. Jetzt hatte ich ihn nicht nur auf mich aufmerksam gemacht, sondern mir auch gleich noch seinen Ärger zugezogen. Und so wie ich, das Grinsen deutete, das er mir zugeworfen hatte, würde er mich auch nicht so schnell vergessen.

Ich öffnete eine Klokabine und schloss mich ein. Noch immer spürte ich, wie meine Wangen pochten von der Scham, die mich überfallen hatte nach der Entgegnung von dem neuen Schüler, der Luca hieß, wenn ich Eleas Worten Glauben schenken durfte. Wieso mussten meine Wangen auch ausgerechnet in Lucas Nähe zu einem Ampelsystem mutieren? An Schlagfertigkeit hatte es mir eigentlich nie gemangelt, doch das was Luca zwischen den Zeilen angedeutet hatte, hatte mir direkt die Röte ins Gesicht getrieben. Wie konnte man eigentlich so sein? Schließlich war es sein erster Tag hier. Andererseits war es bei der pechschwarzen Aura die er besaß, dann doch nicht so überraschend.

Energisch schob ich alle Überlegungen zur Seite. Was geschehen war, war geschehen und was gesagt war, war gesagt und Grübeleien würden auch nichts daran ändern. Schnell erledigte ich, weswegen ich überhaupt die Toilette aufgesucht hatte und verließ die Kabine. Am Waschbecken spritzte ich mir noch etwas Wasser in mein Gesicht, um die letzte Hitze zu vertreiben und atmete tief durch, bevor ich die Toilette wieder verließ.

Falls ich gehofft hatte Luca wäre mittlerweile verschwunden, wurde ich enttäuscht. Lässig an die Wand gelehnt stand er da und schien augenscheinlich auf mich gewartet zu haben, denn kaum, dass ich aus der Toilette heraustrat, stieß er sich von der Wand ab und kam auf mich zu. "Hi Roxanne", begrüßte er mich mit einem spöttischen Grinsen und beobachtete mit vor der Brust verschränkten Armen amüsiert meine Reaktion. Auch wenn ich nach außenhin versuchte ein Pokerface zu bewahren, spürte ich für einen Moment wie mein Herz in die Hose rutschte, als er meinen Namen sagte. Verdammt, woher wusste er mit einem Mal wie ich hieß?

Möglichst trocken antwortete ich: "Hallo Luca. Jetzt da wir einander vorgestellt sind, kannst du mich ja in Ruhe lassen, oder?". Luca kam noch ein wenig näher und schaute mich mit schiefgelegtem Kopf an. "Hmmm... Ich weiß nicht. Bisher bist du das einzig Interessante an dieser Schule. Ich denke wir sollten uns noch ein bisschen besser kennenlernen", raunte er und ich hatte mit einem Mal das dumme Gefühl, einen sehr großen Fehler damit gemacht zu haben, ihm die Stirn geboten zu haben. Jetzt hatte ich sein Interesse geweckt und er sah mich an wie eine Katze eine Maus ansah, die vor ihr flüchtete. Ich wich zwei Schritte zurück und setzte meinen besten Verpiss-dich-Blick auf." Tja, aber ich denke, dass ich dich nicht kennenlernen will. Also sag ich es dir noch einmal. Such. Dir. Jemand. Anderen, den du nerven kannst!. Damit drehte ich mich um und ließ ihn erneut stehen, doch ich spürte seinen Blick zwischen den Schulterblättern brennen und wusste, dass das definitiv nicht unsere letzte Begegnung, dieser Art gewesen sein würde.

"Das hast du nicht gemacht!". Mit offenem Mund starrte Arthur mich an und ich zuckte unbekümmert mit den Schultern. Er schnappte empört nach Luft und boxte mich gegen die Schulter. "Da kommt dieser Hottie um die Ecke - und ja selbst du kannst nicht leugnen, dass er heiß ist, denn du hast Augen im Kopf - und will deinen Namen wissen und du weist ihn nicht nur einmal, sondern gleich mehrmals ab. Ich würde Luftsprünge machen, wenn mich so jemand ansprechen würde!".
"Wenn du ihn so heiß findest, kannst du dich ja gerne mit ihm rumschlagen. Außerdem hat dieser Typ nichts Gutes im Sinn. Allein schon die Tatsache, dass er die Schule nach mir abgesucht hat, nur weil ich ihm nicht meinen Namen verraten wollte, zeigt doch schon, dass mit ihm etwas nicht stimmt. Von seiner pechschwarzen Aura mal ganz zu schweigen".
"Ich würde ihn ja sofort nach seiner Nummer fragen und ob er mit mir gemeinsam Kinder adoptieren will, aber der ist definitiv nicht von meinem Ufer. Das spüre ich", entgegnete Arthur.
"Dass du ihn so abblitzen lassen hast, war tatsächlich nicht ganz so schlau von dir. Von seinem Aussehen mal abgesehen - wenn er wirklich Böses im Sinn hat, sollten wir versuchen herauszufinden was es ist", mischte sich Elea in die Diskussion ein. Ich schnaubte. "Mit anderen Worten: Ich soll es herausfinden. Ja, nee ist klar". Sie zuckte mit den Schultern. "Du hast nun einmal die besten Möglichkeiten, weil er sich erstens für dich interessiert und zweitens du in seinen Gefühlen und Absichten lesen kannst".

Das klang tatsächlich logisch, aber das würde ich nicht zugeben. Manchmal fragte ich mich warum ich mit den Beiden überhaupt befreundet waren, die nachdem ich ihnen alles von meinen Begegnungen mit Luca erzählt hatte, nichts Besseres zu tun hatten, als mich den Haien zum Fraß vorzuwerfen. Doch dann erinnerte ich mich daran, dass die Beiden meine einzigen Freunde waren und stöhnte genervt. "Wisst ihr, manchmal hasse ich euch wirklich", jammerte ich und bekam von den beiden zur Antwort ein strahlendes Lächeln zurück. "Nee, du liebst uns, weil wir die tollsten Freunde auf der ganzen, weiten Welt sind, indem wir dich dazu ermutigen ein wenig mit einem heißen Typ zu flirten", behauptete Arthur und ich vergrub meinen Kopf in den Händen. "Können wir jetzt endlich das Thema wechseln? Ich habe ehrlich keinen Bock mehr über ihn zu reden. Egal ob er heiß ist, drei Köpfe hat oder vorhat die Weltherrschaft zu übernehmen". Als keine Antwort kam, öffnete ich meine Augen und linste zwischen meinen Fingern hindurch meine Freunde an, die auf einen Punkt hinter mir starrten. Ich hob meinen Kopf und sah sie fragend an, bis mir ein Licht aufging. "Er steht hinter mir, nicht wahr?". Elea schaute mich an und nickte. "Das ist doch wohl ein schlechter Scherz", ächzte ich und drehte mich langsam in meinem Stuhl um.

"Soso, du redest also über mich. Mach ruhig weiter. Besonders den Teil, in dem du mich als heiß bezeichnet hast fand ich interessant". Mit einem spöttischen Grinsen zog Luca den Stuhl neben mir heraus und ließ sich darauf fallen. Ich wollte, dass sich ein Loch im Boden auftat und mich verschluckte, bevor ich vor Scham starb. Wo war ich hier gelandet? In einer klischeehaften Fanfiction, wie Elea sie so gerne las? "Sag mal, verfolgst du mich eigentlich? Vielleicht solltest du deswegen mal zum Arzt gehen, das kann nicht gesund sein, was du hier treibst", versuchte ich wenig originell abzublocken. "Du bist doch anscheinend diejenige, die mich nicht aus dem Kopf bekommt und über mich spricht", konterte er ungerührt. Ich blitzte meine Freunde böse an, wegen den ich überhaupt in der Situation steckte, weil sie nicht aufhören wollten, über ihn zu reden und auch jetzt absolut nichts unternahmen um mir zu helfen, sondern nur die ganze Zeit zwischen uns hin- und herstarrten, wie bei einem Ping-Pong-Match.

Erst als Elea meinen bösen Blick auffing, löste sie sich aus ihrer Starre und beugte sich zu Luca herüber. "Hi, ich bin Elea und das neben mir ist Arthur - die besten Freunde von Grumpy Cat hier". Sie zeigte erst auf sich und Arthur und dann auf mich und ich schnappte empört nach Luft. Und sie nannte sich meine beste Freundin! "Und du musst Luca sein - ich habe schon viel von dir gehört. Auf dieser Schule spricht sich alles rasend schnell herum". Luca, der mich sichtlich amüsiert in meinem Unbehagen beobachtet hatte, wandte sich nun meiner besten Freundin zu und sagte: "So schnell auch das Netzwerk, das für Klatsch zuständig ist hier arbeiten mag, ich bin mir sicher, dass nicht viel davon stimmen dürfte - obwohl...". Er unterbrach sich kurz und ließ seinen Blick wieder zu mir herüberwandern, wobei sich ein boshaftes Funkeln in seine Augen schlich. "Was das Aussehen betrifft habt ihr ja nicht Unrecht".

Ich verdrehte die Augen. Was bildete der Typ sich eigentlich ein? Und überhaupt, wieso saß er überhaupt so ungefragt an unserem Tisch? "War die Lobeshymne, die du auf dich selbst anstimmst das einzige, das wir unbedingt von dir hören mussten oder gibt es noch einen Grund warum wir in den Genuss deiner erhabenen Gesellschaft kommen?", fragte ich schnippisch. "Schön, dass meine Anwesenheit einen solchen Begeisterungssturm bei dir auslöst". Luca hatte wieder sein dämliches Grinsen aufgesetzt, das man nicht zu lange angucken konnte, ohne dass man ein flaues Gefühl im Magen bekam. "Eigentlich bin ich hier, weil ich noch jemanden brauche, der mich noch ein wenig in der Schule herumführt. Und da ich außer dir niemanden an dieser Schule kenne, habe ich beschlossen, dass du diejenige sein wirst, die dieses Vergnügen hat". Ich zog eine Augenbraue hoch. "Gut, dass zu so einem Beschluss immer zwei Menschen gehören und da ich nicht vorhabe dich herumzuführen, kannst du dir jemand anderen suchen. Mal abgesehen davon, dass ich glaube, dass du die Schule schon gut genug kennst, wenn du sie nach mir abgesucht hast". In Lucas Augen blitzte Ärger auf. Er schien es wirklich nicht gewohnt zu sein, dass man ihm seinen Willen verwehrte, doch das war nicht mein Problem.

Zu meinem Leidewesen brauchte Luca nicht lange, um eine passende Antwort zu finden. "Gut. Vielleicht will ich nicht, dass du mir die Schule zeigst. Stattdessen könnte ich dir auch die Schule auf eine Weise zeigen, wie du sie selbst noch nie gesehen hast. Ich wette, nach meiner Rundführung würdest du an keiner einzigen Besenkammer dieser Schule noch vorbeilaufen könne ohne an mich zu denken". Ich konnte nicht verhindern, dass ich - schon wieder - rot anlief, weil Lucas Formulierungen mir Bilder in den Kopf pflanzten, die dort definitiv nichts zu suchen. Sein Grinsen verbreiterte sich und er beugte sich vor und raunte: "Was hast du nur für schmutzige Gedanken?".

Sein Duft stieg mir in die Nase. Anders als die meisten Jungs aus meiner Stufe, war er nicht in ein aufdringliches Aftershave gehüllt, das einem die Luft zum Atmen nahm. Stattdessen roch er irgendwie nach Harz und Wald und ich konnte nicht verhindern einmal tief einzuatmen. Ein lautes Husten holte mich in die Realität zurück und erinnerte mich daran, dass wir Zuschauer bei dieser Konversation hatten. Arthur hatte sich augenscheinlich an seinem Essen verschluckt und ich konnte es ihm nicht verdenken. Was zur Hölle war hier gerade passiert? Das war jetzt schon das dritte Mal an diesem Tag, dass ich rot angelaufen war und es war jedes Mal Lucas Schuld gewesen. Dabei ließ ich mich normalerweise nicht so leicht aus der Fassung bringe. Aber aus seinem Mund klang jedes Wort wie eine dunkle Verheißung und ich war mir fast sicher, dass er das mit Absicht machte. Ich musste ihn unbedingt loswerden, bevor er mich noch vollends vor meinen Freunden blamierte.

"Wie auch immer. Du solltest jetzt gehen! Ich habe heute Wichtigeres zu tun, als deine Spielchen mitzuspielen. Also kannst du mir bitte den Gefallen tun und mich für den Rest des Tages in Ruhe lassen?". Zu meiner Überraschung stand er tatsächlich auf, allerdings nicht ohne mir vorher noch ein kryptisches Lächeln zuzuwerfen und zu raunen: "Wir sehen uns, Roxanne". Dann nickte er meinen zu Salzsäulen erstarrten Freunden zu und verschwand im Gedränge der Mensa. Als er nicht mehr zu sehen war, kam wieder Bewegung in meine Freunde und ich sah den bestimmt nicht hilfreichen Kommentar von Elea schon auf ihrer Zunge liegen und hob die Hand. "Sagt. Nichts!", knurrte ich und Elea klappte ihren Mund wieder zu. Doch ich sah, wie sie Arthur einen bedeutungsvollen Blick zuwarf und wusste, dass dieses Gespräch nur aufgeschoben war - und nicht aufgehoben.

Über den ganzen Mist mit Luca, seiner pechschwarzen Aura und seiner unglaublichen Fähigkeit mich total in den Wahnsinn zu treiben, hatte ich fast vergessen, dass ich auch noch vergleichsweise normale Probleme hatte. Zumindest gehörten Probleme mit neuen Pflegefamilien für mich zur Normalität. Auf dem Rückweg von der Schule zu meinem neuen Zuhause hatte ich dieses Mal den Bus genommen. Da das Haus allerdings relativ weit abseits lag, war die nächste Bushaltestelle fünfzehn Minuten von dem Haus entfernt, was für mich bedeutete, dass ich morgens noch früher aufstehen musste um rechtzeitig zur Schule zu kommen. Meine Laune sank immer weiter, je näher ich dem Haus kam. Der Schultag mit seinen unangenehmen Überraschungen hatte mich geschlaucht und der Gedanke daran, dass ich mich gleich Najuma und Sarah stellen musste ermüdete mich. Ich war diesen ständigen Kampf mich jedes Mal aufs Neue zu beweisen und trotzdem niemals irgendwo anzukommen so leid. Aber ich konnte es mir nicht leisten die Deckung fallen zu lassen. Nicht für einen einzigen Moment. Denn Menschen nutzten Schwächen gnadenlos aus. Deshalb würde ich nicht zulassen, dass Najuma und Sarah entdeckten, dass ich welche hatte...

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Hey Leute. Wenn ihr eine Ahnung hättet, wie müde ich gerade bin 🥱. Also nicht wundern, wenn ich vielleicht nicht direkt auf Kommentare antworte

Tja, jetzt hatten wir nochmal einen kleinen Schlagabtausch zwischen Luca und Roxanne. Aber das ist mir noch zu langweilig, deshalb kommt im nächsten Kapitel noch einmal etwas Action in die Geschichte 😏.

Luca ist im Moment ja noch nicht so sympathisch, aber genauso soll es sein.

So und weil ich euch ein bisschen kennenlernen will, noch eine Frage für euch: Was ist euer Lieblingsgenre bei Büchern?

Wir lesen uns in zwei Wochen <3

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