Prolog

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Genervt strich ich mir eine Strähne aus dem Gesicht, die sich dort verirrt hatte und schubste Davina beiseite. Na toll! War ja klar, dass ausgerechnet jetzt mein Vater mich zu sich bestellen musste. „Verschwinde!“, schnauzte ich die Dämonin ungehalten an, als sie keine Anstalten machte mir aus dem Weg zu gehen. Sie zuckte erschrocken zusammen und flüchtete mit zusammengerafften Sachen vor mir auf den Gang. Angepisst warf ich mir ein paar Sachen über und trat dann ebenfalls auf den Gang hinaus.

Meine Schritte hallten in dem langen Gang und die verspiegelten Wände warfen mein Spiegelbild von allen Seiten zurück. Da jedoch die an den Wänden angebrachten Fackeln kaum genug Licht warfen, um den Boden unter meinen Füßen zu sehen, erkannte ich nur die flüchtig vorbeihuschende Silhouette. Eine erste Maßnahme, die mein Vater benutzte um die Seelen einzuschüchtern, die ihren Weg hierunterfanden. Doch ich war hier aufgewachsen und weder die Schatten, noch das gedämpfte Stöhnen und Wimmern unter meinen Füßen konnte mich beeindrucken. Hin und wieder unterbrachen ein paar unscheinbare Türen das Spiegelkabinett, doch ich schenkte ihnen keine Beachtung. Wie immer zog sich der Gang endlos hin und ich beschleunigte meine Schritte. Ich wollte das Gespräch mit meinem Vater einfach so schnell wie möglich hinter mich bringen, um mich wieder angenehmeren Dingen widmen zu können. Als am anderen Ende des Ganges endlich die schwarzen Flügeltüren, mit dem klischeehaften Türklopfer in Form eines Teufelkopfes auftauchten, hätte ich am liebsten erleichtert aufgeatmet. Aber das wäre eine dumme Idee gewesen. Zeig dem Teufel niemals deine Schwächen.

Schwungvoll stieß ich sie auf, ohne auf den Türklopfer zu achten, dessen Augen mich vorwurfsvoll anstarrten, weil ich ihn nicht benutzte. Ich trat in den riesigen Raum mit den hohen Decken ein und ließ die Flügeltüren wieder hinter mir ins Schloss fallen. Am Ende des Raums saß mein Vater aus seinem Thron. Auf den ersten Blick wirkte der Thron als wäre er aus Elfenbein erbaut, doch bei näherem Hinsehen erkannte man, dass er aus Knochen geformt war. Der Legende nach, fügte er für jede gebrochene Seele einen weiteren Knochen hinzu. Doch ich wusste es besser: Eine jede Seele die hier landete, erkannte in den Gesichtern der Todesschädel die Gesichter der Menschen die er liebte, in unglaublicher Qual verzogen. Die linke Hand meines Vaters lag auf der Armlehne, während seine rechte Hand einen schwarzen Stab umklammerte, um den sich Schlangen nach oben wanden, die bei meinem Anblick leise zischten. Die rote Kugel, die obenauf saß, hatte bei meinem Betreten kurz aufgeleuchtet, aber jetzt war sie wieder in ihren Normalzustand zurückgekehrt und unruhige Schatten wirbelten in ihr herum. Links und rechts vom Thron hatten sich zwei Dämonen postiert, die mein Vater jetzt mit einer Handbewegung aus dem Raum scheuchte.

Als die Tür hinter ihnen ins Schloss gefallen war wandte er sich mir zu. Ich war etwa einen halben Meter vor der Empore, auf der der Thron stand, stehen geblieben und sah zu meinem Vater hoch. Ich hasste es zu ihm aufsehen zu müssen. Aber das wusste er natürlich, weshalb er das gerne ausnutzte um seine Macht über mi h zu demonstrieren. „Was willst du Vater?“, knurrte ich. Mein Vater antwortete mir nicht sofort, sondern klopfte gedankenverloren mit den Fingern auf seinen Stab, während er mich musterte. Seine Gleichgültigkeit mir gegenüber machte mich wahnsinnig und ich ballte die Fäuste in dem Versuch ruhigzubleiben. Meinem Vater würde das nur in die Hände spielen. Der Stab in der Hand meines Vaters reagierte auf meine Anspannung und glühte unheilvoll auf, während sich die Schatten im Inneren der Kugel zu einem Totenkopf verdichteten. „Mein Sohn“, durchbrach mein Vater nun endlich die Stille. „Deine Zeit ist gekommen“. Ich verzog unmerklich den Mundwinkel. Es bedeutete nie etwas Gutes, wenn mein Vater in diesen salbungsvollen Tonfall sprach.

„Und wofür?“, hakte ich nach, obwohl ich schon wusste, dass mir die Antwort nicht gefallen würde. Die Lippen meines Vaters verzogen sich zu etwas, was wohl ein Lächeln sein sollte, doch es sah aus wie eine hämische Fratze. Er lehnte sich in seinem Thron zurück. „Vor vielen Jahren“, begann er zu erzählen und ich ahnte, dass das hier länger dauern würde, „habe ich einen Pakt mit Gott geschlossen. Vor etwa 2000 Jahren, um etwas genauer zu sein. Damals haben wir abgemacht, dass er seinen Sohn zur Erde schicken darf, um Frieden zu stiften, unter der Bedingung, dass ich meinen Sohn – also dich – ebenfalls zur Erde schicken darf, um naja... das Gegenteil zu tun“, erklärte er mir schulternzuckend. Dann setzte er hinzu: „Mit genügend zeitlichem Abstand natürlich. Jetzt ist die Zeit reif, dass ich meinen Teil des Paktes einlöse“. Mein Herz setzte für einen Schlag aus. Das musste ein Scherz sein! „Du willst mich auf die Erde schicken?“, fragte ich ungläubig nach, in der Hoffnung mich verhört zu haben. Das konnte doch unmöglich sein Ernst sein. „Ja, genau das will ich dir damit sagen“, antwortete mein Vater mir ohne jegliche Spur von Schuldbewusstsein. „Niemals“, entschied ich mit fester Stimme. „Das kannst du sowas von vergessen Vater!“, protestierte ich. „Das hast du nicht zu entscheiden“, entgegnete er unbeeindruckt. „Das kannst du nicht machen!“, widersprach ich. „Wieso kannst du nicht einen Dämonenlord schicken?“, versuchte ich ihn von dieser beschissenen Idee abzubringen.

Erst eine Sekunde zu spät wurde mir mein Fehler bewusst. Jedes Kind wusste, dass man dem Teufel niemals zeigte, wie sehr man etwas nicht wollte! Sah er eine Chance dich brennen zu lassen, standest du schon längst in Flammen! Jetzt riss der Geduldsfaden meines Vaters und endlich zeigte er eine Reaktion. Er richtete seinen Stab auf mich und der Klang seiner zweiten Stimme schwang in seinen nächsten Worten mit. Die, die er nur benutzte um seinen Untergebenen seinen Willen aufzuzwingen. „Du wirst auf die Erde gehen!“. Es war ein Befehl! Und so sehr ich auch dagegen ankämpfte, zwang mich die Macht seiner Worte in die Knie. Wie ein Sklave vor seinem Meister lag ich auf dem Boden, während sich Schmerzen wie Flammen meinen Rücken hinauffraßen. Der Schmerz explodierte an den beiden Stellen, wo ein Engel normalerweise seine Flügel hätte. Denn letztendlich war auch der Teufel nur ein gefallener Engel – und ich war sein Sohn. Hätte ich noch einen Willen, eine Stimme gehabt, hätte ich geschrien.

Doch ein Satz hatte gereicht, um alles auszulöschen was ich war. Zurückgeblieben war nur meine Hülle, eine willenlose Marionette – ihr einziger Zweck seinem Meister zu dienen. Mit einer Stimme, die nicht von mir kam, zu jemand anderem zu gehören schien antwortete ich: „Ja, mein Meister“. Zufrieden lehnte mein Vater sich in seinen Thron zurück und die gequälten Gesichter schienen noch eine Spur gequälter dreinzublicken. „Gut“, sagte mein Vater und deutete dann mit seinem Stab auf die Flügeltüren, die mit einem Schlag aufschwang. „Geh jetzt“, befahl er mir und ein Nachhall der zweiten Stimme schwang noch in seiner Stimme mit. „Die Details werden wir später klären“. Und während mein vom Schmerz zerfetzter Körper sich erhob und wie ferngesteuert auf die Türen zulief wurde mir etwas klar: Ich war am Arsch. Und zwar so richtig, denn mein Vater wollte, dass ich auf die Erde ging. Und ich konnte rein gar nichts dagegen tun.

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Hallo und herzlich willkommen in der Hölle - naja und in dieser Geschichte. Ich hoffe der Prolog hat euch gefallen und neugierig auf mehr gemacht. Ich jedenfalls freue mich darauf euch die Geschichte von Luca und Roxanne zu erzählen...

Was ist denn euer erster Eindruck von unserem Protagonisten?

Roxanne habt ihr ja noch nicht kennengelernt, da müsst ihr euch noch ein wenig gedulden. Genauer gesagt in zwei Wochen. Für alle die es noch nicht mitbekommen haben - ich werde erst einmal versuchen die Kapitel  im Zwei-Wochen-Rythmus zu veröffentlichen. Aber da es noch ein Kapitel gibt, was an den Anfang gehört, hab ich das auch gleich mitveröffentlicht.

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