Kapitel 7

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Wir legten also unsere Taschen unter dem Baum ab und Neville begann seine Hosenbeine hochzukrempeln. Da wir wahrscheinlich ein wenig nass an den Beinen werden würden, tat ich es ihm gleich.
Neville kam wieder auf mich zu und nahm meine Hand. Ein Gefühl der Wärme durchströmte meinen Körper. Dann zog er mich näher ans Ufer und langsam gingen wir bis zu den Knöcheln ins Wasser. Das Wasser war kalt und ich erschreckte mich kurz, doch dann gewöhnte ich mich schnell.
Neville zeigte mir, wie man am Besten nach Talis Kraut suchte. Es war nicht sehr leicht und deshalb bewunderte ich Neville noch mehr, dass er nicht den Spaß daran verlor. Nach einiger Zeit fand ich etwas. Es sah ein wenig aus wie die Abbildung im Buch und ich rief Neville, der ein paar Meter von mir entfernt suchte, zu mir. Er kam schnell auf mich zu und rutschte dabei fast aus, doch rappelte sich noch rechtzeitig wieder auf. „Hier, Neville. Ich glaube ich habe etwas gefunden." „Wow. Das ist zwar kein Talis Kraut, aber es ist ein sehr seltenes Heilkraut. Komm, wir gucken kurz in meinem Buch nach." Er nahm erneut meine Hand in seine und half mir ans Ufer.
Neville blätterte relativ schnell, bis ungefähr zur Mitte. Dann blätterte er langsamer und schließlich ließ er eine Seite aufgeschlagen. „Wusste ich doch. Das war eine Sichelmondwurzel. Sie ist nicht oft zu finden. Das hast du echt gut gemacht. Wo genau hast du sie gefunden? Wir können Professor Sprout eine der silbernen Früchte bringen. Sie wird sich bestimmt freuen."
Ich führte ihn an den Ort, an dem ich die Sichelmondwurzel fand. Vorsichtig nahm er eine der kleinen silbernen Kugeln ab und sah sie sich genauer an. „Sie sind sehr schön findest du nicht?" Ich nickte und sah ihm wieder in die Augen. Wenn man nicht aufpasste, konnte man darin versinken. Ich hätte ihn Stunden lang so angucken kann, doch er fing an zu lächeln und riss mich aus meinen Gedanken. „Alles gut bei dir, Luna?" „Ja klar, ich hab nur nachgedacht." „Und alles klar bei dir, Neville?" „Ja, ich bin bei dir. Dann kann nur alles gut sein..." Hatte er das gerade wirklich gesagt?? In meinem Kopf drehte sich auf einmal wieder alles. Ja, er hatte es gesagt. Gut. Was jetzt? War das also dieser Moment, von dem Ginny sprach? Nein, wahrscheinlich nicht. Würde er jemals kommen? Möglicherweise. Was jetzt? Achso, ich stehe immer noch in einem See, knöchelhoch und starre Neville an, der wahrscheinlich total verwirrt aufgrund meines Benehmens war. Okay. Nein, Moment. Nicht okay. Was sollte ich tun? Freundschaftlich, man kann sowas auch freundschaftlich meinen. Ja, genau das musste es sein. Ich kam langsam wieder ins hier und jetzt. Alle in meinem Umfeld hatten sich daran gewöhnt, dass ich manchmal mitten in einer Unterhaltung ziemlich abwesend wirken konnte. Neville hatte sich scheinbar auch daran gewöhnt. Er sah mich an, irgendwie verträumt. So, als würde in seinem Kopf gerade genau das gleiche passieren. Das könnte aber nicht möglich sein. Oder doch? Nein, ausgeschlossen. Dann fiel es mir endlich wieder ein: Neville, mit dem ich gerade in einem See stand, hatte mir soeben ein Kompliment gemacht und ich hatte noch nicht darauf reagiert, geschweige denn mich bedankt. Mein Gehirn beruhigte sich langsam wieder und ich entschied, dass ich jetzt mal auf das Gesagte reagieren sollte.
Ich lächelte. Nein eigentlich grinste ich eher oder irgendwas dazwischen. Neville erwachte scheinbar aus seinen Gedanken und lächelte zurück. Dann nahm er wieder meine Hand und erst dann bemerkte ich, wie spät es eigentlich schon sein musste. Wir krempelten unsere Hosenbeine wieder um und zogen unsere Schuhe an. Dann steuerte Neville die Gewächshäuser an. Ich erinnerte mich, dass er die Sichelmondwurzel zu Professor Sprout bringen wollte. Als er sie ihr erreicht hatten, war sie erstaunt. „Gut, Neville. Sehr selten. 5 Punkte für Gryffindor." „Nein, ich war das nicht. Luna hat sie gefunden. Sie ist sehr begabt." „Schön, Miss Lovegood. Dann würde ich mal sagen, Ravenclaw hat gerade 5 Punkte verdient. Jetzt sollten Sie aber zurück ins Schloss gehen. Es ist sehr spät. Bis morgen!"
Wir verabschiedeten uns und gingen dann langsam zum Schloss. Er brachte mich bis zum Ravenclaw Gemeinschaftsraum und wir umarmten uns zum Abschied. Es fühlte sich so gut und warm an.
Ich ging mal wieder direkt in den Schlafsaal. Schnell zog ich mich um und lag dann lange in meinem Bett. Dort dachte ich über diesen aufregenden Tag nach. Erst dann fiel mir zum Beispiel auf, dass ich an diesem Tag letztendlich gar keine Zeit alleine verbracht habe, dafür mit dem Menschen, mit dem ich es mir an meisten gewünscht hatte. Außerdem hatte ich die Thestrale ja garnicht mehr gefüttert und Neville und ich hatten nie das Talis Kraut gefunden. Der ganze Tag war so aufregend, dass ich zwischendurch gar nicht wirklich nachdachte.
Aber das Schönste war natürlich die Tatsache, dass Neville und ich uns so gut verstanden und er scheinbar auch ein wenig Interesse an mir hatte. Oder vielleicht auch ein bisschen mehr als ein wenig, wer weiß.
Als ungefähr um 23 Uhr die anderen Mädchen kamen, schlief ich noch lange nicht, doch ich tat so. Ich hatte keine Lust, meine schönen Gedanken zu stoppen. Schließlich, nach einer gefühlten Ewigkeit, schlief ich ein.

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