Die Alte unter der Trauerweide

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Während sie unter der Trauerweide saß,
begann sie zu träumen, die Zeit sie vergaß.
Der Blick gefüllt mit Geheimnissen
Und eine ungewisse Trauer vor Augen und auf dem Gewissen.

Ihre Augen voll Trauer und Melancholie,
gerichtet auf den See vor ihr, und sie,
sie die dort sitzt, so tief in Gedanken,
sie lässt nicht erkennen, worum sich die Gedanken ranken.

So sitzt sie dort lange, Stunden ziehn vorbei.
Die leichte Briese, die Dämmerung, selbst die Dunkelheit sind ihr einerlei.
In beginnender Nacht dann, als die Sterne erscheinen,
Ihr Blick gen Himmel geht und plötzlich beginnt sie zu weinen.

Doch sie bleibt sitzen, bis der Morgen beginnt,
erlebt den Sonnenaufgang und das Licht ihrer Augen, was einst war gedimmt,
scheint plötzlich wieder zu erstrahlen,
als der Morgen anfängt, ein Bild in schönsten Farben zu malen.

Dann steht sie auf, streckt sich und geht.
Und während sie so das Schauspiel der zeiten erlebt,
findet sie eine Bedeutung im Leben.
Und so beginnt sie Erfahrungen weiter zu geben.

Sie wiederholt ihr Ritual nun von Tag zu Tag.
Und jedes Mal gibt es ihr Kraft, macht es sie stark.
Bald schauen die Menschen schon nicht mehr erstaunt.
Das Bild von ihr unter der trauerweide ist nur allzu vertraut.

Es scheint fast schon so, als gehöre sie dazu.
So als hätte die Landschaft nur dann noch Ruh,
wenn sie auch dort unter der Trauerweide sitzt.
Es ist, als ob ihr Zuhause inzwischen dort ist.

Die Menschen die sie dort öfter sehen,
grüßen sie meist und oft bleiben sie stehen.
Und wenn mal etwas mehr Zeit bleibt,
gibt es kaum einen, der nicht dort verweilt.

Und wer bei ihr bleibt, der beginnt von ihr zu lernen.
Einige schaun sogar mit ihr zu den Sternen.
Bis zum Aufgang der Sonne, jedoch nie ein Mensch bleibt.
Und so bleibt dies ihre ganz eigene Zeit.

Als drei Jahrzehnte vorbeigezogen sind,
sitzt sie noch immer jeden Tag da, die Augen inzwischen blind.
Doch ihr Herz und ihre Seele erfüllen diesen Ort.
Noch immer "schaut" sie aufs Wasser und sitzt einfach dort.

Und noch jeden Tag redet sie mit den Leuten,
welche noch nie ein Gespräch mit ihr bereuten.
Eines Tages dann, ein junges Mädchen kam.
Sie nahm die Hand der alten und lächelte warm.

"Ich weiß es wird bald Zeit für dich zu gehen.
Wir werden uns diesen Sonnenaufgang gemeinsam ansehen."
Die alte lächelt seelig, das Herz wird ihr weit.
Und so sieht sie den letzten Sonnenaufgang mit dem Mädchen, indem ein Teil von ihr auch nach ihrem Tod weilt.

Als dann die Aufregung um den Tod der alten beginnt,
ist es das Mädchen welches sich entsinnt,
sie an die Worte der alten erinnert
und Verwirrung und Trauer ein wenig verringert.

Und während sie dann unter der Trauerweide saß,
begann sie zu Träumen, die Zeit sie vergaß.
Der Blick gefüllt mit Geheimnissen
und in ihren Augen Spuren von Weisheit und Wissen.

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