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Nachdem ich mich wieder erhoben habe und starre ich mich im Spiegel über dem Waschbecken an.
Das Blau meiner Augen ist traurig, trüb.
Die Haarsträhnen, die mir permanent in die Stirn fallen, wirken strähnig vom ständigen Durchfahren. Auch wenn meine Haut ebenmäßig ist und meine Wimpern perfekt geschwungen sind, bin ich nicht zufrieden. Alles in allem hat mich Bradyn nicht gerade in meiner Bestform gesehen.

In meiner Brust hat sich ein dumpfes Gefühl ausgebreitet. Eine tiefe Enttäuschung. Mir gegenüber. Und irgendwie bin ich heute von der ganzen Welt enttäuscht.
Ich will mich nicht so fühlen, aber mit meiner Familie und ihren falschen Erwartungen von mir, kann ich die Schatten in mir nicht vertreiben.

Ich drehe den Wasserhahn auf und spritze mir die kristallklare Flüssigkeit ins Gesicht.
Mit kalten Fingern ziehe ich mein Handy aus meiner Hose hervor und texte Emil: Bin gut angekommen, die Familie verhält sich wie immer.

Emil ist sowas wie mein Partner. Wir haben unseren Beziehungsstatus nie abgeklärt, aber das ist in unserer Beziehung auch nicht nötig. Wir haben Spaß zusammen. Und Sex - richtig guten Sex. Aber wir haben uns nie etwas wie ewige Treue oder dergleichen geschworen.
Wir verbringen nicht jede freie Minute zusammen und das ist auch gut so.

Prompt erhalte ich seine Antwort: Wirklich? Was hat dein sagenumwobener Dad gesagt?

Ehrlich gesagt, habe ich bis jetzt nur meine Mom zu Gesicht bekommen. Aber es hat sich nichts geändert, antworte ich.
Während ich auf seine Antwort warte, betrachte ich sein Profilbild.
Die Sonne geht im Hintergrund unter und versetz Emil einen rötlichen Heiligenschein, der die rostrote Farbe seiner Haare umspielt. Sein ansteckendes Grinsen ist auf dem Bild unverkennbar.

Plötzlich vermisse ich ihn. Ich wünschte, er wäre hier bei mir und ich müsste den Dezember bei meiner Familie nicht alleine durchstehen.
Wird schon, Rodger, ploppt seine nächste Nachricht auch meinem Display auf.

Rodger. So nennt er mich immer, eine dumm klingende Ableitung meines Nachnamens. Irgendwann hat es sich durchgesetzt, auch wenn mir ein niedlicherer Kosename lieber gewesen wäre.
Ich schiebe mein Handy zurück in die Tasche und gehe nach unten. Allerdings nicht ohne einen letzten Blick in den Spiegel zu werfen und mir ein bisschen Mut zu machen.

In der zwischen Zeit muss mein Vater gekommen sein; ich höre angeregtes Stimmengewirr aus dem Wohnzimmer dringen.
Als ich das Zimmer betrete, kehrt Stille ein. Alle Blicke sind auf mich gerichtet.
"Da ist ja unser Westküsten-Champ!", mit diesen Worten stürzt sich mein ältester Bruder Jonny auf mich.

Er spielt seit dem Collage Football und zerquetscht mir bei seiner stürmischen Begrüßung fast die Rippen.
Nachdem er mich wieder auf dem Boden abgesetzt hat, keuche ich.
"Es ist auch schön dich wiederzusehen, Großer."
Ich klopfe ihm unbeholfen auf die Schulter.

"Fettes Auto, was du da fährst", lacht er mich an.
"Danke."
Fast hätte ich gesagt, dass ich es nur geliehen habe, aber ich verkneife es mir.
Jonny scheint auf den ersten Blick immer noch genauso oft ins Fitnessstudio zu gehen wie vor drei Jahren. Er ist ein Muskelberg. Ich daneben muss einem Laternenpfahl gleichen.

Die einzige sichtbare Veränderung, die ich an meinem älteren Bruder feststellen kann, ist das er sich die Haare abrasiert hat. Er sieht ein bisschen aus, wie ein Bulldozer.
"Junge", reißt mich mein Vater aus den Gedanken. Er ist auf mich zugetreten und streckt mir die Hand entgegen.
Als ich sie ergreife, zieht er mich in eine Umarmung und klopft mir auf den Rücken.
"Schön, dich hier zu haben."

"Danke, Dad."
Peinliches Schweigen breitet sich aus. Meine Mutter räuspert sich kurz und lächelt in meine Richtung.
"Ich ... Ich habe euch gar nicht kommen hören. Wo habt ihr die anderen gelassen?", frage ich schließlich.
Von da an verlieren wir uns im üblichen Smalltalk, bis das eigentliche Thema angeschnitten wird.

"Mica, hast du in Kalifornien eigentlich eine Freundin?", wendet sich Jonny an mich. Er hat eben noch einen Monolog über seine Frau Mila gehalten. Die beiden haben sich vor fünf Jahren das Ja-Wort gegeben. Es war wie im Märchenbuch, mit der Ausnahme, dass die Hälfte der Hochzeitsgesellschaft nach den Feierlichkeiten kotzen musste, weil der Nudelsalat schlecht war.
"Ähm ... Nein."
Verdammt! Das ist meine Chance gewesen, endlich reinen Tisch zu machen! Ich presse die Augen zusammen.

"Alles in Ordnung?"
"Ja. Es ist nur ... da ist doch jemand, aber es ist kompliziert."
"Ah! Verstehe, Frauen, glaub mir, ich weiß, was du meinst! Du hast ja keine Ahnung, wie oft ich mir schon eine Gebrauchsanweisung für Mila gewünscht habe. Sagen sie das eine, meinen sie das andere!"

Mein Bruder wirft theatralisch die Hände in die Luft und steht von der Couch auf.
"Was sagst du; Jonny?", fragt ihn unser Vater.
"Ach, nichts Wichtiges, Dad. Aber Mica hat eine Freundin in Kalifornien!"
Ich sinke in mich zusammen und würde am liebsten aus meiner Haut fahren. Das habe ich ja toll hingekriegt.

"Was? Das sind ja wunderbare Neuigkeiten! Warum hast du mir das nicht gleich erzählt?"
Meine Mutter kommt begeistert aus dem Essbereich angelaufen.
"Wie heißt sie denn?"
Ich beiße auf meine Zunge. Und fluche innerlich.

"E-Emily."
"Was für ein schöner Name. Du musst uns alles über sie erzählen."
Mit diesen Worten nimmt meine Mutter neben mir Platz.
"Kann sie über die Feiertage nicht nachkommen? Dann könnten sich unsere Frauen kennenlernen", wirft Jonny in den Raum. Es fühlt sich an, als hätte jemand einen Eimer Eis über meinem Kopf entleert.

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Song: I love you - Billie Eilish

Hello my beautiful people!
Wie war euer Tag?

Fragt lieber nicht nach meinem xD
Okay etwas gutes hatte dieser Freitag - neue Alben von Yungblud & Shwan Mendes hrhr

Ich will mich heute kurz fassen, aber eine kleine Frage noch:

Lieblings Weihnachtskekse???
Meine Vanillekipferl!!!!!!! :)

Luv ya,
Lisa xoxo

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