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"Ich bin so gut wie unten!", schnaufe ich in mein Handy.
"Unten im Sinne von; unten an deinem Auto? Micaaaa", quengelt Amanda.
Ich reiße die Eingangstür zu unserem Gebäudekomplex auf und trete in die heiße Mailuft.
"Ich leg jetzt auf, bis gleich."

Ich beende die Verbindung, bevor ich mir noch weiterer Vorwürfe darüber anhören muss, wie unpünktlich ich doch bin, wenn es um private Treffen geht.
Was kann ich dafür, dass ich wegen Bradyn die ganze letzte Nach wachgelegen und heute Morgen verschlafen habe?
Mit einem Kaffeebecher und meiner Sonnenbrille in der Handy jogge ich zu den Parkplätzen, die sich seitlich am Haus befinden.

Normalerweise lasse ich mich am Sonntagmorgen selten so hetzen, aber Amanda will mir etwas existenziell Wichtiges berichten.
Vielleicht hat sie endlich den Verlagsvertrag, auf den sie seit einiger Zeit gepokert hat.
Ich biege um die Ecke zu den Parkplätzen und krame nach meinen Schlüsseln in der hinteren Tasche meiner Jeans.
Mein SUV kommt in Sichtweite und ich beschleunige meine Schritte auf den letzten Metern.

Bis ich wie angewurzelt mitten in der Ausfahrt stehen bleibe.
Nur ein paar Plätze neben meinem Wagen steht ein mir sehr bekanntes Auto. Es hat mich nach New York gefahren, auf seinem Beifahrersitz wurde mir gegen die Brust gestoßen.
Ich presse die Augen zusammen und versuche das Kennzeichen zu erkennen. Vielleicht ist es ja auch einfach nur ein neuer Mieter mit gleichem Auto wie ...

Die Buchstarben und Zahlen fügen sich tatsächlich zu Bradyns Kennzeichen zusammen.
Ich schlucke, unsicher, was ich jetzt tun soll.
Langsam laufe ich auf das Auto zu, dessen matter Lack das Sonnenlicht zu schlucken scheint, anstatt zu meinem eigenen SUV zu laufen und der ganzen Situation hier zu entkommen.

Doch meine Füße scheinen ein Eigenleben entwickelt zu haben und tragen mich geradewegs zur Heckklappe.
Ich schirme meine Augen mit meiner freien Hand ab und spähe ins Wageninnere.
Auf den umgeklappten Rücksitzen liegt ein Mensch, eine dünne, weiße Decke verhüllt seinen Körper.
Ich trete näher, ohne darauf zu achten, dass mein Schatten jetzt auf die Person fällt.

Bradyn schreckt hoch und sieht aus verschlafenen Augen in meiner Richtung.
Normalerweise ist er der Morgenmensch, doch heute sieht er alles andere als erfrischt und erholt aus.
Seine Haare stehen zu allen Seiten ab und seine rechte Gesichtshälfte wirkt rot und geschwollen - selbst durch die getönten Fensterscheiben.
Ich kneife die Augen zusammen und mache keine Anstalten zu meinem Auto zu rennen und davon zu rasen, wie ich es eigentlich tun sollte.

Bradyn fesselt mich mit seinen Blicken an Ort und Stelle.
Ungläubig betrachtet er mich, blinzelt ein paar Mal, bevor er sich grob über das Gesicht fährt und nach dem Türgriff tastet.
"Morgen", erklingt seine raue Stimme aus dem Inneren.
"Ähm ... guten Morgen?"

Verunsichert lasse ich meine Hand sinken und umklammere meinen Kaffeebecher.
"Was machst du hier?"
Eine dumme Frage, aber ich kann es mir nicht erklären.
"Na, du hast doch gesagt, dass ich nicht bei dir pennen kann. Und ich habe gesagt, dass ich verstehe, dass du mir nicht verzeihen kannst - was noch lange nicht heißt, dass ich es nicht versuchen werde."

Grinsend richtet sich der Ältere auf und reckt seine Arme.
Die helle Decke fällt von seinem Körper herab und deckt seinen muskulösen Thorax auf.
Meine Augen huschen über seine glatte Haut, über seine erhärteten Brustwarzen, hinunter zu seinem straffen Bauch und der kleinen Spur dunkler Haare, die unter der Decke verschwindet.

Räuspernd trete ich zurück und setze mir mit schwitzigen Händen die Sonnenbrille auf.
"Das ist ja sehr ..."
Beinahe hätte ich 'süß' gesagt. Erschrocken über mich selbst schüttele ich den Kopf.
"Merkwürdig", presse ich schließlich hervor.

Bradyn legt die Stirn in Falten.
"Ja? Ich war mir sicher, du sagst ein anderes Wort. Sowas wie: süß, bezaubernd, lieb, nett, nobel."
"Nobel?"
"Ja, ich weiß auch nicht ..."

Er reckt sich ein weiteres Mal und schwingt seine Beine aus dem Wangen.
"Du weißt schon, dass du hierfür eine fette Strafe kassieren könntest, oder? Unser Hausmeister findet Camper nämlich gar nicht witzig."
"Hausmeister finden überhaupt nichts witzig. Außer vielleicht Katzenvideos, die sie sich in ihrer Mittagspause ansehen", erwidert Bradyn und blinzelt zu mir hoch.

"Aber das hier wäre es mir wert gewesen. Gewöhn dich schon mal an den Anblick."
Verdutzt sehe ich auf ihn herunter. Will er jetzt etwa jede Nacht hier draußen schlafen? Bis ich ihn auf meine Couch lasse?
Da kann er lange warten, seine Manipulationen wirken nicht mehr.

Bradyn lehnt sich nach vorne und greif nach meiner Hand.
Ich will sie ihm augenblicklich entziehen, aber er lässt es nicht zu, umklammert mich mit seinen Fingern so sehr, dass er weh tut.
"Ich versuche es gerade wirklich ... Dir zu zeigen, dass ich es ernst meine und das ich mich ändern will."
Ich schnappe nach Luft - leider viel zu laut.

"Solange du mir nicht sagst, ob in Schenectady noch jemand auf dich wartet, kannst du dich von mir aus nackt ausziehen und einen Regentanz aufführen! Es würde nichts ändern!"
Ich entreiße ihm meine Hand und mache weitere Schritte zurück.
"Ich würde ja jetzt noch liebend gern weiter mit dir plaudern, aber du solltest dir mal die Zähne putzen. Und außerdem habe ich eine Verabredung. Auf Nimmerwiedersehen, Bradyn Harris."

Ich wende mich ab und stolziere zu meinem Auto. Ich habe die Worte mit Absicht so klingen lassen, als hätte ich jetzt ein Date und keine Verabredung mit einer Freundin.
Trotzdem muss ich es Bradyn lassen; er schafft es immer wieder mich zu überraschen.
Entweder er entführt mich, taucht unangekündigt vor meiner Wohnungstür auf, die sich auf der anderen Seite des Landes befindet, und schläft vor meinem Haus.

Mit einem Kopfschütteln schwinge ich mich in mein Auto und starte sofort den Motor.
Noch eine Überraschung, wie zum Beispiel Bradyn, der mir in Unterhosen über den Parkplatz folgt, kann ich heute Morgen wirklich nicht gebrauchen!
Bradyn folgt mir nicht.
Allerdings steht er neben seinem Auto, als ich an ihm vorbei donnere und den Weg Richtung Coffeeshop einschlage.

In schwarzen Boxershorts und mit einem dämlichen Grinsen im Gesicht.

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Song: oh baby - LCD Soundsystem

Ich wünschte mir so sehr, dass wir wieder Sommer hätten. Ugh. Bald. (diese Szene hat mir gerade einfach sooo summer vibes gegeben...)

Ganz vergessen gestern zu schreiben: Wir haben gestern versucht für meine Oma einen Impftermin zu bekommen.
Telefonleitung war nicht zu erreichen - sofort zusammen gebrochen. Ebenso wie die Internetseite.
Aber wir haben noch gesehen, dass (wenn wir rein theoretisch einen Termin für sie bekommen hätten) 150 km bis zur nächsten Impfstation hätten fahren müssen.

Wir haben natürlich einige Impfzentren in ziemlicher Nähe, aber die sollen alle erstmal nicht beliefert werden, bzw, sind noch geschlossen.

Ich will nichts sagen, aber das waren nur ein paar Prozent der Bevölkerung, die gestern den "Impfstart" hatten.
Was wird erst passieren, wenn wir alle!! Termine machen können?!??

In diesem Sinne ....

All my Love
Lisa xoxo

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