~R~

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Blut schmeckt seltsam.
Vorallem wenn es dein eigenes ist.
Doch langsam habe ich mich an den metallenen Geschmack gewöhnt.
Zu oft schmecke ich Blut.
Zu oft, viel zu oft.
An Tagen wie heute denke ich darüber nach ob ich einfach liegen bleiben soll.
Einfach liegen bleiben und die Schule schwänzen.
Doch dann denke ich an meine Eltern und stütze mich auf.
Der triste schwarze Rollstuhl wartet neben meinem Bett auf mich.
Jeden Tag aufs neue.
Manchmal stelle ich mir vor wie es wäre zu laufen.
Ich glaube es wäre wundervoll.
Nicht auf die Hilfe anderer angewiesen sein, nicht an den Boden gebunden.
Nein, ohne das blöde Ding könnte ich überall hin.
Ich könnte Leichtathletik machen oder nach Mallorca und an den Strand.
Energisch schüttetle ich diese Wunschgedanken aus meinem Kopf und klappe die Lehne des Rollstuhls nach oben.
Mühsam ziehe ich mich hinüber und hebe meine gefühllosen dürren Beine auf die dafür vorgesehenen Klappen.
Gemächlich rolle ich zu meiner Kommode und ziehe dort meine Klamotten für den Tag heraus.
Mit den Klamotten auf dem Schoß schiebe ich den Rollstuhl ins Badezimmer und hiefe mich auf den Sitz in der Dusche.
Meine tropfenden Haare binde ich anschließend zusammen und ziehe mir meine Unterwäsche über.
Nach dem Zähneputzen sind meine Haare soweit trocken dass ich sie kämmen kann.
Als ich meine Haare gebändigt und geföhnt  habe, rolle ich den Rollstuhl mühsam über die Schwelle hinein in die Küche.
Links neben dem kleinen Esstisch ist unser Kühlschrank.
An diesem hängt, wie eigentlich jeden morgen, ein Zettel.
Ich ziehe ihn im Vorbeifahren ab und schmeisse ihn mit der gleichen Bewegung in den Papierkorb.
Ich frage mich warum sie die Zettel nicht einfach sein lassen. Es steht eh immer nur das gleiche drauf.
Mit einer Brotdose auf dem Schoß rolle ich zurück zum Kühlschrank um mir den Käse und die Butter zu holen.
Kurze Zeit später ziehe ich mir die etwas zu große Regenjacke an und kontrolliere noch einmal ob ich alles dabei habe.
Dann schnappe ich mir meinen Schlüssel und rolle vorsichtig rückwärts.
Dabei ziehe ich die Tür an der Türklinke auf.
Kaum hindurch fällt die Tür ins Schloss.
Praktisch so eine selbstschließende Tür.
Auf den Straßen ist heute viel los.
Schlecht für mich denn dann sind die Busse meistens überfüllt.
Im schlimmsten Fall fahre ich dann Devin und Silas über den Weg.
Wie richtig ich damit gelegen hatte sollte ich schon bald merken.

Schon an der Bushaltestelle ist es so voll wie fast nie.
Als der Bus kommt muss ich schlucken.
Er ist heute komplett voll, ob ich da reinpasse?
Die anderen Fahrgäste strömen Richtung Busfahrer und zücken ihre Fahrkarten.
Ich jedoch warte ein Stück abseits und rolle nur langsam näher.
Als der Busfahrer, ein älterer Herr mit halbglatze, mich sieht verfinstert sich sein Gesichtsausdruck noch einmal ein Stück mehr.
Er wartet bis die anderen Gäste sich ins Innere des Busses gedrängt haben und steht dann auf um mir die Rampe hinunter zu lassen.
Die Leute machen mir Platz und ich senke den Kopf.
Soetwas ist mir immer furchtbar Peinlich.
Leider haben Devin und seine Freunde den Rolliplatz belegt und so steht meiner mitten im Bus.
Die Fahrgäste haben schon längst wieder alle Seiten in Beschlag genommen uns so habe ich keine Möglichkeit mich festzuhalten.
Verkrampft krallen sich meine Finger in die Lehnen meines Rollstuhls.
Mein Herz pocht und meine Atmung wird hektischer.
Mit geweiteten Augen sitze ich stocksteif da und ziehe mit meinen Nägeln Spuren im Kunstoff der Lehnen.
Plötzlich bremst der Bus scharf und ein junger Mann, wahrscheinlich kaum älter als ich, stolpert und fällt hin.
Mit seinem Oberkörper kracht er in meinen Rollstuhl und dieser kippt zur Seite.
Mit ausgestreckten Händen versuche ich mich abzufangen doch erfolglos.
Meine Hände rutschen weg und ich schlage mit dem Kopf auf den Boden des Busses auf.
In der erschrockenen Stille hört man ein paar Personen lachen. 
Mir ist auch klar wer das ist.

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