Lieber Will.

Wenn ich an dich denke, bin ich fast froh, dass ich vor dem Tod stehe. Warum?

Ganz einfach: Sonst warst du immer derjenige, der auf der Klippe stand. Du warst derjenige, über den sich alle den Kopf zerbrochen haben.

Ich habe nie verstanden wie sich das anfühlte für dich - jetzt weiß ich es.

Und es ist furchtbar.

Du hattest es nie verdient und ich bin so unendlich froh, dass nicht du irgendwelche Abschiedsbriefe schreiben musst.

Du hast genug durchmachen müssen, nein, du hast schon zu viel durchmachen müssen.

Ich wünschte, ich hätte es damals geschafft, deinen Schmerz nachzuempfinden, ich hätte dir so gerne irgendwie geholfen.

Jetzt bin ich es, die Hilfe braucht. Oder gebraucht hätte, denn wenn du das liest, bin ich schon tot.

Oh Gott, jetzt fang ich schon wieder an zu weinen. Ich hoffe, du kannst die Schrift trotzdem noch entziffern.

Bleib im Sicheren, Will! Bitte!

Du hattest so oft Glück, bist so oft knapp entkommen. Mich reißt es nach dem ersten mal schon von den Füßen. Wie hast du das nur geschafft?!

Das klingt jetzt als würde ich dich beneiden, tut mir leid.

Du warst immer nett zu mir, anders nett als Lucas und Dustin. Als normaler Freund eben. Und ich finde es schade, dass ich nicht genauso nett zu dir gewesen bin.

Es tut mir leid.

Deine Max