27 - Unter den Sternen

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Nachdem Landon und ich mehrere Küsse und Zärtlichkeiten ausgetauscht haben, genießen wir die Ruhe und Sorglosigkeit, die uns umgibt.

Die leisen Pianotöne im Hintergrund sorgen für eine entspannte Atmosphäre und vermengen sich mit dem Rauschen des Meeres zu einer Einheit des Glücks. Über uns funkeln die Sterne, die sich als Lichtermeer in Landons braunen Iriden widerspiegeln.

Obwohl der Abend schon weit fortgeschritten ist und Mitternacht immer näher rückt, ist es angenehm warm draußen. Eine sanfte Brise Wind weht durch die Luft und verteilt den süßen Geruch der Rosenblätter.

Landon und ich liegen zusammengekuschelt auf der Picknickdecke und hängen jeweils unseren eigenen Gedanken nach.

So glücklich und zufrieden wie in diesem Moment war ich schon lange nicht mehr.

Irgendwie verrückt, dass ich jetzt einen festen Freund habe, oder?

Ein paar Minuten lassen wir uns noch von der Stille berieseln, bis sich Landon plötzlich von mir löst und euphorisch von der Decke aufspringt. „Du schuldest mir noch einen Tanz, Maila!", behauptet er, während er mir auffordernd seine Hand entgegenstreckt.

„Was?!", entfährt es mir daraufhin nur perplex. Da ich keine gute Tänzerin bin und höchstens das Bild von einem Elefanten im Porzellanladen abgeben würde, bezweifele ich, dass Landon gerade die Wahrheit sagt.

Leider belehrt er mich aber eines Besseren, indem er mich an unseren ersten Besuch bei den Ruinen erinnert. „Du hast mir letzte Woche schon die ganze Zeit einen Korb gegeben, als die Live-Band auf dem Lichterfest gespielt hat", murmelt Landon halb beleidigt und halb enttäuscht. „Lass mich jetzt kein zweites Mal hängen!"

Oh je ... Es tut mir furchtbar leid, seine Wunschvorstellung wie eine Seifenblase zu zerplatzen, doch mir bleibt keine andere Wahl. „Ich bin eine schreckliche Tänzerin, Landon", versuche ich mich aus der Affäre zu ziehen. „Ich würde dir bestimmt nur auf die Füße trampeln."

„Dann lassen wir am besten unsere Schuhe aus", erwidert mein Gegenüber sofort gelassen.

Na toll. Wie soll ich mich denn jetzt noch aus dieser blöden Tanznummer herausreden?

„Ach komm schon, Maila", lässt Landon zu meinem Bedauern nicht locker. „Hier sind nur wir beide. Du und ich. Außerdem: Wer von einem Felsen springen kann, der kann auch tanzen!" Er schaut mich so flehend aus seinen dunkelbraunen Knopfaugen an, dass mein Herz weich wie Wackelpudding wird.

Wenn er diesen süßen Hundeblick aufsetzt, kann ich ihm einfach keinen Gefallen abschlagen. Verdammt!

„Na schön", gebe ich also seufzend nach. „Aber ich habe dich gewarnt!"

Ganz der Gentleman hilft mir Landon beim Aufstehen. Während er seine Hände vorsichtig an meiner Taille platziert, verknote ich meine Arme in seinem Nacken. Wir sind uns nun so nahe, dass ich die goldenen Sprenkel in seinen Iriden erkennen kann, die wie ein Sternenhimmel seinen Blick säumen.

„Entspann dich, Minnie Mouse, okay?" Im Einklang mit seinen Worten nehmen Landons Wangen einen zarten Rotschimmer an. Verlegen senkt er den Kopf, bevor er mir stammelnd erklärt: „Du bist einfach so süß und im Vergleich zu mir so winzig; deshalb dachte ich, der Spitzname würde gut passen."

Automatisch muss ich lachen. Dass ich schon als Kind Mickey Mouse besser fand als Minnie Mouse sollte ich dann wohl lieber nicht erwähnen, oder?

„Keine Sorge, der Spitzname ist in Ordnung", entgegne ich schmunzelnd. „Aber denk bloß nicht, dass ich mir keinen albernen Namen für dich ausdenken werde. Ich brauche nur noch ein bisschen Zeit zum Nachdenken." Um Landon seine Unsicherheit zu nehmen, hauche ich ihm einen liebevollen Kuss auf die Wange und lächele ihn danach strahlend an.

Um ehrlich zu sein ist es total süß, dass er sich bereits Gedanken um einen Kosenamen gemacht hat – und mit Minnie Mouse kann ich mich sogar anfreunden.

„Jetzt lass uns aber endlich tanzen, bevor ich es mir doch noch anders überlege!"

Sofort ist Landon wieder voll bei der Sache und verstärkt seinen Griff. Er lauscht dem Takt der Musik und beginnt irgendwann damit, uns sanft von rechts nach links zu schaukeln.

Tatsächlich gelingt es mir recht schnell, mich seinen Bewegungen anzupassen und ihm nicht auf die Füße zu treten.

Unsere Blicke sind ineinander verschlungen und halten sich gegenseitig gefangen. Es ist schön, Landon so nahe zu sein und seine Hände auf meinem Körper zu spüren. Über unseren Köpfen funkeln die Sterne miteinander um die Wette; hier unten die unzähligen Lichterketten und Windlichter.

Umgeben von Harmonie und Liebe bewegen wir uns zu den sanften Pianoklängen.

Nach einer Weile lege ich meinen Kopf auf Landons Brust ab und lausche seinem rhythmischen Herzschlag. Es ist erstaunlich, wie sein Herz mit dem Takt der Musik verschmilzt.

„Welchen Job hast du eigentlich in England?", frage ich Landon neugierig, während wir uns langsam im Kreis drehen. „Crestford ist ja ziemlich weit von der nächsten Küste entfernt ..."

Ich kann spüren, wie sich Landon für ein paar Sekunden verspannt. Fast schon rechne ich damit, keine Antwort mehr von ihm zu bekommen, als er einmal seufzt und dann murmelt: „Ich arbeite in dem Familienunternehmen meiner Eltern. Das ist zwar nicht mein Traumjob, aber wo sonst kann ich für drei Monate im Jahr eine Pause einlegen, um nach Sunhaven zu reisen und dort als Tauchlehrer mein Geld zu verdienen?"

Da ich nicht weiß, wie ich auf Landons letzte Aussage reagieren soll, hake ich interessiert nach: „Was für ein Familienunternehmen ist das denn?"

„Wir reparieren und verkaufen Autos", antwortet Landon. „Hinston Motorworks: Vielleicht sagt dir unser Firmenname ja etwas?!"

Das soll wohl ein Scherz sein, oder?

Bei dem Namen Hinston gefriert mir kurzzeitig das Blut in den Adern. Ich bin so schockiert, dass ich über meine eigenen Füße stolpere und mich Landon an der Hüfte festhalten muss, damit ich nicht wie ein Sack Mehl auf den Boden plumpse.

In der Hoffnung, mich bloß verhört zu haben, wiederhole ich mit verunsicherter Stimme: „Hinston Motorworks?"

Landon nickt. Dann fragt er mich besorgt: „Stimmt etwas nicht, Maila? Du bist ganz blass und siehst so aus, als hättest du einen Geist gesehen."

Nicht gesehen, aber gehört ...

Ich schlucke den riesigen Kloß in meinem Hals hinunter, ehe ich mich dazu entscheide, Landon einen tieferen Einblick in meinen Unialltag zu geben. „Der einzige Hinston, den ich kenne, ist ein Arschloch und hat mich schon zweimal in seiner dämlichen Prüfung durchfallen lassen. Wenn ich beim nächsten Mal nicht bestehe, kann ich mir mein Journalismus Studium abschminken."

Kaum haben sich meine Worte in der Luft verloren, löst Landon seine Hände von meiner Taille. Seine Stirn legt sich in tiefe Furchen und ein nachdenklicher Schleier schiebt sich über seine Augen. Ich kann förmlich sehen, wie sich die Rädchen unter seiner Schädeldecke in Bewegung setzen, aber leider lässt er mich nicht an seinen Überlegungen teilhaben.

„Oh mein Gott!", ruft er nach einigen Sekunden überrascht aus. „Du studierst Journalismus am Windsore College in Brooksville, oder?"

Völlig überfordert nicke ich. „J-Ja", füge ich stammelnd hinzu.

„Oh man." Landon rauft sich die Haare und lacht ungläubig auf. „Die Welt ist manchmal echt kleiner, als ich dachte."

„Wie ... Wie meinst du das?"

„Na ja", erklärt mir Landon zögerlich, „Benjamin Hinston, dein Professor, ist mein Onkel."

Was?!

Ich spüre, wie meine Augen die Größe von Untertassen annehmen und sich sowohl Entsetzen als auch Scham in meinem Körper ausbreiten. Ausgerechnet sein Onkel, den niemand an der Uni leiden kann, hat mich nach Sunhaven und somit in die Arme von Landon getrieben? Noch mehr Ironie hält das Schicksal hoffentlich nicht für mich bereit.

Da es mir furchtbar unangenehm ist, Landons Onkel als Arschloch beleidigt zu haben, halte ich lieber den Mund und warte darauf, ob der Lockenkopf noch etwas zu diesem Thema zu sagen hat oder nicht.

Als wüsste Landon ganz genau, worum sich meine Gedanken gerade drehen, zwickt er mir spielerisch in die Seite und behauptet dann ernst: „Ich mag meinen Onkel übrigens auch nicht. Mit seiner menschenverachtenden Art kann ich einfach nichts anfangen."

Gut, das beruhigt mich. Dann ist meine negative Wahrnehmung von Professor Hinston also doch nicht komplett verzerrt.

„Du musst dir auch überhaupt keine Sorgen machen, Maila", lacht Landon nun wieder gutgelaunt, „zu den meisten Familienfeiern kommt er sowieso nicht, weil er ja als Akademiker hochbeschäftigt ist." Der Spott in Landons Stimme ist nicht zu überhören.

Am liebsten würde ich noch weiter über Professor Hinston herziehen, aber weil er ein Mitglied von Landons Familie ist, schlucke ich meine bissigen Kommentare herunter. Stattdessen erwidere ich zwinkernd: „Gott sei Dank! Mit Phil habe ich nämlich schon genug zu tun!"

Danach sind die Themen England und Familie erstmal abgehakt. Wir schunkeln noch ein paar Minuten unter dem Licht von Millionen Sternen hin und her, bis wir müde werden und mich Landon fragt, ob wir die Nacht gemeinsam zwischen den Ruinen verbringen möchten.

Auch wenn ich total nervös bin – vor allem, weil ich noch Jungfrau und sexuell unerfahren bin – stimme ich seinem Vorschlag zu.

„Perfekt!", freut sich Landon, ehe er unsere Lippen zu einem hitzigen Kuss aus Begierde und Leidenschaft verbindet.

Und so beginnt eine atemberaubende Nacht voller Abenteuer, Sehnsucht, Liebe, neuen Erfahrungen und unvergesslichen Erinnerungen.

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