II.

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Jedes Mal, wenn ich meine Augen für längere Zeit schloss, tauchten unwillkürlich Erinnerungen auf, die ich am liebsten vergessen würde.

Weiß, alles war weiß. Totes Wasser um mich herum, kein anderes Lebewesen, keine Bewegung. Menschen. Schmerz. Angst. Wut. Verzweiflung.

Hände, die sich auf eigenartige Weise bewegten. Ein Mensch. Neugier. Verstehen. Hoffnung.

Je weiter ich mich davon entfernte und je näher ich meinem Ziel kam, desto mehr versuchte ich diese Erinnerungen durch andere zu ersetzen. Erinnerungen an meine Familie, die ich hoffentlich bald wiedersehen würde.

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"Leyra, halte dich fern von der Oberfläche, hörst du? Es ist gefährlich."

"Warum?", hatte ich mit unschuldiger Stimme gefragt. Ich hatte so viele wunderbare Dinge über die Oberfläche gehört, die ich mir kaum vorstellen konnte, wie weit entfernte Lichter, die mab Sterne nannte. "Was ist daran gefährlich?"

Meine Mutter sah mich eindringlich an, mein junges Ich spiegelte sich in ihrem Blick. "Die Menschen", hauchte sie. "Sie sehen aus wie wir, nur haben sie sogenannte Beine, die aussehen wie Arme, auf denen sie laufen." Ich versuchte mir vierarmige Wesen vorzustellen, doch es war ein zu merkwürdiges Bild. Heute konnte ich über meine kindliche Vorstellung nur den Kopf schütteln. "Sie sind es, wovor du dich in Acht nehmen musst."

Menschen. Waren sie gefährlicher als Haie? Aber nicht einmal vor denen fürchteten wir uns wirklich, denn wir waren die gefährlichsten Kreaturen, wir waren die wahren Jäger, niemals die Beute, dachte ich damals. Hätte ich die Wahrheit doch nie herausfinden müssen.

Als ich älter wurde, kamen mir Mutters Warnungen zunehmend übertrieben vor. In den Geschichten der Ältesten waren wir immer diejenigen gewesen, vor denen sich die Menschen gefürchtet hatten. Menschen waren höchstens gefährliche Beute, so wie Haie, doch wir ihre Jäger.

Nie hätte ich vermutet, dass es anders sein würde.

Hätte ich doch nur auf meine Mutter gehört, hätte ich es nie herausgefunden und wäre jetzt noch bei ihnen. Hätte nicht die Grausamkeit der Menschen an meinen eigenen Schuppen spüren müssen.

Aber ich hätte auch nie... Ich verdrängte den Gedanken, bevor er sich zu Ende formen konnte.

Es brachte nichts, darüber nachzudenken, was gewesen wäre wenn. Es war geschehen und nichts konnte das rückgängig machen.

Was zählte, war einzig und allein, dass ich überlebt hatte. Nur zu welchem Preis?

Wie sollte ich ohne meine Stimme..., würden mich die anderen Sirenen akzeptieren?

Ich war bereit, es herauszufinden.


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