Die zündende Idee

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Bei diesen Worten spürte ich, wie mich die Traurigkeit übermannte und meine Augen feucht wurden. So nah beim Vulpix und gleichzeitig aber so machtlos zu sein, war für mich nur schwer zu ertragen. Obwohl meine gemeinsame Zeit mit dem Feuerpokémon nicht gerade glücklich gewesen war, hatte ich in seiner Abwesenheit doch gemerkt, wie lieb ich es gewonnen hatte. Und jetzt, wo ich es gefunden hatte und kurz davor war, es zu retten, hatte ich wieder alles vermasselt, indem ich mein Smartphone auf den Boden hatte fallen lassen. Es sollte wohl nicht sein. Während ich in die Augen des Vulpix schaute, welches mich immer noch glücklich ansah, hörte ich Simon rufen: "Leon! Ist dir eigentlich klar, dass Vulpix ein Feuerpokémon ist?" Überrascht, was diese Frage jetzt sollte, sah ich ihn erst schief an, nickte dann aber; schließlich wusste ich das mittlerweile ja schon. Simon schien wohl einen Plan zu haben, denn er fuhr enthusiastisch fort: "Dann weißt du doch auch, dass Vulpix Feuerattacken beherrscht. Und unsere Fesseln stammen von einer Käferattacke." Sofort wusste ich, was mein Freund im Sinn hatte. Skeptisch fragte ich aber: "Aber wenn Vulpix nach uns Feuer speit, wird es uns dann nicht abfackeln?" Simon schien zu grübeln. Nach ein paar weiteren Momenten hatte er wohl eine Lösung: "Nun, um diese Fäden los zu werden, wird vermutlich schon ein einzelner Funke ausreichen, denn wie gesagt; Fadenschuss ist eine Käferattacke. Wenn das Vulpix vielleicht nur eine kleine Glut auf uns spucken könnte, könnte es schon ausreichen." Ich versuchte mir das irgendwie vorzustellen. Es könnte wirklich klappen, allerdings wollte ich mich nicht direkt dem Feuer aussetzen; auch wenn es nur Glut war. Aber auf der anderen Seite hatten wir kaum noch Zeit, bevor die Männer wiederkommen würden. Also war ich einverstanden. Ich fragte nun: "Und wie sollen wir das jetzt dem Vulpix sagen? Es versteht uns doch nicht, oder?" Simon, der ja mehr Erfahrung mit Pokémon hatte, meinte: "Wenn du ein Vertrauen zum Pokémon aufgebaut hast, wird es dich verstehen." Ich verstand. Demnach war wohl nur ich in der Lage, das Vulpix um eine Attacke zu bitten. Ich wendete mich wieder dem Feuerpokémon zu und sagte zu ihm: "Vulpix, ich weiß nicht, ob du mich verstehen kannst, aber könntest du eine ganz schwache Glut benutzen?" Das Vulpix sah mich verlegen an. "Sprich weiter mit ihm.", forderte mich Simon auf. Also sprach ich weiter: "Siehst du nämlich diese Fessel um meinen Körper? Solange diese bestehen, kann ich dir nicht helfen. Es ist wirklich wichtig. Du bist mir wichtig. Aber ohne Glut werde ich die Fessel nicht los. Bitte, nur du kannst uns noch retten." Das Vulpix rief laut seinen Namen, wie als wenn es einverstanden wäre. Sein fächerartiger Schweif bewegte sich hin und her und es schien so, als würde sich das Vulpix konzentrieren. Es war gleich so weit und ich bekam Angst. Ich rief: "Bitte ziele zunächst nicht auf uns." Schon im nächsten Augenblick öffnete es seinen Mund und ein Schwall heißer Glut trat aus ihm. Die Glut landete direkt neben uns auf dem Boden. Und es war nicht gerade wenig. Simon wurde sich dessen auch bewusst: "Wie gut, dass es nicht auf uns gezielt hatte. Aber was jetzt?" Ich sah wieder zum Vulpix, das sich gerade verschluckte und dann einen einzelnen Funken ausstieß. Er flog genau auf mich zu und noch ehe ich reagieren konnte, traf er auf die Fessel um meinen Oberkörper. Die Fäden leuchteten rot auf und verglühten dann vollständig. Vollkommen überrascht rief ich: "Vulpix, du bist ein Genie!" Jetzt, wo meine Hände frei waren, langte ich mit meiner Hand durchs Gitter und streichelte ihm über die Stirn. Obwohl mein Oberkörper jetzt frei beweglich war, waren es meine Beine noch nicht. Sollte ich mit meiner Hand einfach nach der Glut neben mir greifen und sie auf die Fäden um meine Beine verteilen? Da es wohl zu schmerzhaft gewesen wäre, kam das für mich nicht in Frage. Ich war eben kein Feuerpokémon. Bei diesem Gedanken ging mir ein Licht auf. Das Vulpix hätte keinerlei Probleme, kleine Teile der Glut genau auf unsere Fessel zu platzieren. Wenn es doch nur draußen wäre. Da erinnerte ich mich daran, wie die Männer die Käfige ganz leicht ohne Schlüssel aufmachen konnten. Also sah ich mir den Käfig genau an und bemerkte einen Knopf über der Käfigtür. War es wirklich so dermaßen einfach? "Was hast du vor?", fragte mich nun Simon, doch er erhielt dann sogleich die Antwort, nachdem ich auf den Knopf gedrückt hatte und der Käfig sich öffnete. Da ich direkt vor dem Käfig saß, konnte sich die Tür nicht wirklich öffnen, doch der dünne Spalt genügte dem kleinen Vulpix, dem es gelang, nach draußen zu entkommen. Sofort schmiegte es sich an mich und trotz meiner Kleidung konnte ich seinen warmen Körper spüren. Obwohl dieser Moment unglaublich toll war, wusste ich, dass die Zeit drängte, daher versuchte ich dem Pokémon meinen Plan näher zu bringen. Und tatsächlich. Trotz verletzter Pfote humpelte es zur noch heißen Glut am Boden und nahm ein kleines Stück glühendes Material in seinen Mund, um dann mit diesem unsere Fessel abzubrennen. Wir waren frei! Simon war aus dem Häuschen: "Wow! Dass wir tatsächlich noch eine Chance haben zu entkommen, hätte ich nicht mehr gedacht. Ich dachte, es wäre vorbei." Da konnte ich ihm nur beipflichten. Freudig sah ich zum Vulpix und nahm es in meine Hand, um es fest an mich zu drücken: "Das haben wir nur dir zu verdanken. Vielen Dank Vulpix!" Das Pokémon schleckte mich glücklich mit seiner Zunge ab. Währenddessen kümmerte sich Simon um sein immer noch schlafendes Magnayen und öffnete dabei einen Beutel, der an seinem Gürtel befestigt war. "Was machst du da?", fragte ich ihn interessiert. Er holte eine Beere hervor, die er seinem Pokémon zunächst unter die Nase schob. Der Geruch schien das Pokémon wach werden zu lassen, denn es begann sich, zu bewegen. Als es dann leicht bei Bewusstsein war, konnte er ihm dann die Beere in den Mund werfen, da es sie jetzt runterschlucken konnte. Simon klärte mich auf: "Das war eine Maronbeere und hilft gegen die Müdigkeit. In wenigen Minuten wird Magnayen wieder fit sein." Es schien zu stimmen, denn nachdem es die Beere heruntergeschluckt hatte, schien es immer munterer zu werden. Dann rief Simon mir zu: "Wir sollten jetzt aber ganz schnell verschwinden und zur Polizei gehen." Er hatte Recht. Jetzt, wo ich das Vulpix sicher in meinen Armen hielt, würde ich es nie zulassen, dass sie ihm ein Fellhaar krümmen. Doch da fiel mir ein, dass wir ohne Fotos nichts beweisen konnten. In diesem Moment öffnete sich die Zimmertür und die zwei Männer standen entsetzt vor uns. "Ich denke, die Beweise sind gerade wieder zu uns gekommen.", gab Simon etwas sarkastisch von sich und zeigte auf die Hosentaschen des einen Mannes, aus denen deutlich erkennbar unsere Smartphones herausschauten. "Wie konntet ihr euch befreien!? Egal, dann machen wir euch eben nochmal platt.", rief einer der Männer mit weit aufgerissenem Mund. Ohne zu zögern holten sie wieder ihre Pokémon hervor. Simon flüsterte entschlossen zu mir: "Durch die Maronbeere ist mein Pokémon erstmal gegen Hypnose immun. Und mit deinem Vulpix könntest du Ariados auf Abstand halten, sodass ich mich in Ruhe um Kirlia kümmern kann." Sein Vorschlag machte mich nervös. Ich sollte gegen Ariados kämpfen? Ohne Kampferfahrung? Noch dazu war mein Vulpix viel zu geschwächt. Das konnte der Typenvorteil, den ich laut Simon hatte, nie im Leben ausgleichen. Aber was hatten wir schon für eine Wahl? Wenn Magnayen wieder alleine kämpfte, wäre es zu riskant. Und verlieren kam dieses Mal nicht in Frage. Ich würde alles dafür tun, um Vulpix die Freiheit zu ermöglichen, also stellte ich mich der Herausforderung. Selbstbewusst sah ich zu meinem Vulpix, was immer noch in meinem Arm lag, und sagte zu ihm: "Vulpix, wir müssen noch einmal kämpfen und brauchen deine Hilfe. Es geht um unsere Freiheit. Bist du dabei?" Obwohl es schon verletzt und erschöpft war, nickte es. "Dann los!", rief ich und legte es auf den Boden.

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