In der Höhle der Schlangen

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

Und zum ersten Mal in meinem Leben schämte ich mich wirklich abgrundtief dafür ein Slytherin zu sein.

Albus' P.o.V.

Es war so weit. Hier stand ich nun. In London. In einer finsteren, schmalen Gasse, in der sich der Schlamm im Kopfsteinpflaster sammelte und es fürchterlich nach faulen Eiern roch. Kurz um: Es war einfach nur widerlich!
Aber 'widerlich' würde von nun an mein Naturell sein. Immerhin war ich jetzt ein Todesser. Zwar kein echter, aber ja irgendwie so etwas in der Art.

Fröstelnd zog ich meinen Mantel enger um mich. Ich hatte das Gefühl, hier in der Hauptstadt war es immer um 10 Grad Celsius kälter als in Godric's Hollow. Aber vielleicht lag das auch nur an der hohen Dichte schwarzer Magie, die hier überall in der Luft lag.
Mein Blick wanderte langsam zu Rose und Scorpius, die rechts von mir standen und mich besorgniserregend musterten, dann zu Severus, der am Ende der Gasse Ausschau nach einem Todesser hielt. Denn nur wenn ich einen von diesen glaubhaft dazu bringen konnte, mich für einen Verehrer der schwarzen Künste zu halten und mich dem Dunklen Lord (wie er von jetzt an für mich zu heißen hatte) vorzustellen, würde unser Plan aufgehen.

Also warteten wir. Wir warteten und warteten und gerade als ich schon glaubte, mit vor Kälte abgestorbenen Zehen in die Zukunft zurückkehren zu müssen, geschah endlich ein Wunder und eine düstere Gestalt tauchte, umhüllt von schwarzem Rauch, in der an die Gasse grenzende Straße auf.
Das war mein Stichwort. Mit einem letzten Stoßgebet zog ich Rose und Scorpius in eine kurze Umarmung und nickte Severus dankend zu, ehe ich schließlich mit all meiner antrainierten Todesser-Attitude möglichst würdevoll aus der Dunkelheit hervorzutreten versuchte.

"Abend", grüßte ich den Todesser, der mich augenscheinlich noch nicht bemerkt hatte, da er im nächsten Moment mit gezücktem Zauberstab zu mir herumfuhr und mit einem wahrlich todesserwürdigen Blick besah, der mir einen eiskalten Schauer den Rücken hinabjagen ließ.
Mit großen Augen musterte ich ihn. Eigentlich sah er eher unauffällig aus. Dunkle Haare, braune Augen, kein Bart, keine sonderlich markanten Gesichtszüge. Und dennoch hatte er etwas Einschüchterndes an sich...

Nur mit Mühe konnte ich ein Zittern meines Körpers unterdrücken. Ob dieses von der Kälte her oder aber von seinem Anblick rührte, konnte ich dabei nicht genau sagen.
Ich atmete einmal zur Beruhigung tief durch, ehe ich dann meinen Gegenüber mit dem kühlsten und verachtungsvollsten Blick strafte, der mir zu eigen war. Spöttisch hob ich meine leeren Hände und zeigte ihm somit, dass ich unbewaffnet war.
Argwöhnisch ließ er den Zauberstab sinken, steckte ihn jedoch noch nicht wieder in die Falten seines Umhanges zurück.

"Angelus Porter", stellte ich mich ihm schließlich mit meiner neuen Identität vor und hielt ihm meine eiskalte Hand hin, "Verehrer des Dunklen Lords". Skeptisch musterte mein Gegenüber mich. "Ist das so?", entgegnete er leise und seine Stimme zerschnitt dabei förmlich die Luft.
Ich nickte unmerklich und versuchte mir weiterhin die Aufregung nicht anmerken zu lassen. "Ich hatte gehofft, Ihr würdet mich mit ihm bekannt machen", offenbarte ich ihm schließlich nach einer kleinen Pause mein Anliegen. Unbeeindruckt starrte er mich dabei weiterhin an. "Ach, wirklich. Wie nett. Doch ich fürchte, ich muss eure Hoffnungen, was das angeht, enttäuschen", erwiderte daraufhin.
Ich schnaubte gespielt spöttisch. "Ich wusste doch gleich, dass Ihr das sagen würdet. Zu so etwas seid Ihr nicht in der Lage. Dafür steht Ihr einfach nicht hoch genug in seiner Gunst...", meinte ich leicht provokant und blickte dabei in seine dunklen Augen, aus welchen er mich nun wütend anfunkelte. "Der Dunkle Lord lässt mir seine Gunst durchaus zuteil werden!", erwiderte er zischend und presste dabei seine Kiefer so fest aufeinander, dass ich sie  schon glaubte mahlen zu hören.
Ein süffisantes Grinsen schlich sich auf meine Lippen. "Nun, denn. Dann spricht ja auch nichts dagegen, wenn Ihr mich ihm vorstellt. Es sei denn natürlich, Ihr habt Angst..."

Selbstzufrieden verschränkte ich die Arme vor der Brust. Ich wusste, dass ich ihn damit in seiner Todesserehre verletzte und er sich eine derartige Unterstellung nicht gefallen lassen würde. Ich hatte so gut wie gewonnen...
"Nun gut. Folgt mir. Der Dunkle Lord selbst soll urteilen, ob Ihr seiner würdig seid oder nicht", kam es schließlich nach geraumer Zeit, in der er noch geringfügig mit sich zu hadern schien, aus seinem Mund. Theatralisch warf er seinen Umhang zurück und lief dann in die Richtung des Anwesens, welches Rose, Scorpius und ich beim letzten Mal bereits ausgekundschaftet hatten. Strikt und stillschweigend liefen wir geradewegs auf das kunstvoll geschmiedete Tor zu, welches den Zutritt versperren sollte. Doch im Gegensatz zum letzten Mal, lief der Todesser nicht einfach durch das Tor hindurch, sondern blieb vor diesem stehen und klopfte mittels des schlangenförmigen Türklopfers dreimal daran an.

Es dauerte nur wenige Augenblicke, da verformte sich die Schlange und schien lebendig zu werden. Sich langsam windend räkelte sie sich auf meinen Begleiter zu und säuselte dann mit einer dunklen, aber unverkennbar weiblichen Stimme: "Ja?"
Der Todesser räusperte sich. "Hier spricht Rabastan. Ich habe einen Gast mitgebracht."

Bei der Nennung seines Namens gefror mir das Blut in den Adern. Rabastan. Rabastan Lestrange. Einer der Todesser, die Alison Longbottoms Großeltern bis in den Wahnsinn gefoltert hatten. Nur mit Mühe konnte ich ein Schaudern unterdrücken.
Doch bevor ich auch nur einen einzigen weiteren Gedanken an die grausamen Taten dieses Mannes verschwenden konnte, schwang das silberne Tor auch schon auf und gewährte uns den Zutritt.
Erhobenen Hauptes schritt ich hindurch und ging noch einmal die wichtigsten Okklumentik-Lektionen durch, die mir Severus beigebracht hatte. Dass er nun Teil unseres Grüppchens war, freute mich als seinen Namensvettern natürlich sehr. Zumal ich ja auch wusste, was und wieso er es getan hatte. Das einzig Bedauerliche war, dass James und die anderen nichts davon wissen durften und ihn deshalb mit Hass nur so zuschütteten. Das hatte er einfach nicht verdient...

Aber, gut. Gerade durfte meine Konzentration wahrlich nicht diesen Dingen gelten. Im Gegenteil sogar: Ich musste jeden auch nur so winzig kleinen Gedanken an alles, was mit mir und den Zeitreisenden zusammenhing, aus meinem Kopf verbannen. Zu groß war sonst die Gefahr, dass Voldemort es entdecken und mich so enttarnen könnte.
Nein, von nun an waren mein Herz und mein Kopf aus Eis. Ich war ein Todesser. Durch und durch. Nichts anderes durfte in mir sein. Nur Schwärze...

Kaum, dass wir die Tür des großen, vornehmen Hauses (Villa traf es wohl eigentlich deutlich besser) erreicht hatten, schwang auch diese, wie von unsichtbarer Hand geführt, vor mir auf. Leicht zögerlich trat ich ein. Nun beschleunigte sich mein Herzschlag doch schon wieder ein wenig mehr...

Es brauchte wenige Sekunden bis sich meine Augen an die spärlichen Lichtverhältnisse in dem Gebäude gewöhnt hatten, dann erkannte ich auch, dass sich die Tür nicht auf wundersame Art und Weise von selbst geöffnet hatte, sondern dass dies das Werk eines Hauselfens gewesen war.
Mit großen Augen musterte ich die grüne Tapete, auf welcher sich das Emblem meines Hauses zu tausendfach abzeichnete. Und zum ersten Mal in meinem Leben schämte ich mich wirklich abgrundtief dafür ein Slytherin zu sein. Zu sein wie diese Leute...

Stumm folgte ich Rabastan Lestrange durch die etlichen Korridore, die sich vor mir auftaten, bis wir schließlich vor einer massiven hölzernen Tür mit vergoldetem Türknauf ankamen, unter welcher helles, aber kaltes Licht hervorschimmerte. Erneut klopfte Rabastan dreimal an und im nächsten Moment schon wurde von innen geöffnet. Zügig trat Rabastan vor mir ein, etwas zögerlicher folgte ich seinem Beispiel und blickte mit tapferer Miene in den Saal, der sich nun vor mir erstreckte. An einer langen Tafel saßen dort etliche Anhänger Voldemorts versammelt und besahen mich nun mit argwöhnischen Blicken.

Doch diese nahm ich gar nicht so wirklich wahr. Meine gesamte Aufmerksamkeit galt vielmehr dem Paar roter Augen am Ende der Tafel, welches mich mit einer solchen Durchdringlichkeit niederstarrte, dass mir prompt das Herz in die Hose rutschte und mir nicht nur eiskalt, sondern auch furchtbar schlecht wurde. - Es war Voldemort.
Und er stand mir geradewegs gegenüber...

"So so, Rabastan. Ein Gast also. Mit wem habe ich das Vergnügen?", erhob der Dunkle Lord schließlich die Stimme und ließ mich dadurch wieder schaudern. Seine Stimme war wie aus Eis und brannte doch gleichzeitig wie Feuer und Säure zugleich. Es war ein widerliches Gefühl ihn sprechen zu hören. Wie eine Schlange, die sich durch die Eingeweide wand und diese von innen auffraß. Es war...einfach nur unbeschreiblich. Aber im negativsten Sinne...

"Angelus Porter, mein Lord", meinte Rabastan schließlich unterwürfig. Jegliches Selbstbewusstsein, das er zu Beginn unserer Unterhaltung noch ausgestrahlt hatte, war dahin, stattdessen wirkte er klein und schwach und seine Stimme klang dünn.

"Angelus Porter, also. Welch interessanter Name...", säuselte Voldemort leise, aber dennoch laut genug, dass jeder im Raum es hören konnte. Dann wanderten seine Augen zu mir und durchbohrten mich. Augenblicklich fühlte ich mich entblößt. Als ob er mein Innerstes sehen könnte...
"Was führt dich zu uns, Angelus?"

Ich schluckte schwer und versuchte das Zittern in meiner Stimme so gut es ging zu unterdrücken. Nun galt es, den Dunklen Lord höchstpersönlich von meiner Geschichte zu überzeugen: "Ihr, mein Lord. Im fernen Amerika hörte ich von Euren Taten, von Eurem Kampf für das reine Blut und dessen Erhaltung. Von Eurer Säuberung der Welt von den Unwürdigen. Dies hat mich zutiefst beeindruckt, mein Lord. Und aus tiefstem Herzen möchte ich Euch dabei helfen. Darum bin ich hier."

Noch während diese Worte meinen Mund verließen widerten sie mich an. Ich wollte nicht so über Tante Hermine sprechen. Oder über Lily.
Aber ich hatte keine andere Wahl, wenn ich Voldemort überzeugen wollte. Die Frage war nur...hatte ich das?
Vorsichtig hob ich den Blick, den ich unmerklich zuvor beim Sprechen gesenkt hatte.
"Verstehe, Angelus, verstehe...", So wirklich überzeugt klang Voldemort noch nicht, "Wenn dem wirklich so sein sollte, dann werden wir sicherlich einen Platz für dich in unseren Reihen finden, insofern du dich unserer würdig erweist."
Ungläubig lauschte ich seinen Worten. Hatte er das gerade wirklich gesagt? Hatte unser Plan wirklich funktioniert?
"Vielen Dank, mein Lord. Das werde ich!", hechelte ich im unterwürfigsten Tonfall und verneigte mich tief und ergeben, wofür Voldemort jedoch nicht mehr als ein höhnisches Mundwinkelzucken übrig hatte.

"So nehmt doch Platz. Rabastan, neben deinem Bruder. Unser Neuzugang am Ende, neben Rowle", meinte er schließlich und verwies auf die beiden Plätze. Zögerlich ließ ich mich auf dem mir zugewiesenen nieder. Irgendwas behagte mit hieran noch ganz und gar nicht.
Dabei lief es ja eigentlich gut. Und genau das beunruhigte mich. Es lief fast schon zu gut...

Ich meine, seit wann funktionierten unsere Pläne denn bitteschön?!

- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
Ähm...ja. Ich lebe tatsächlich noch. Damit hatten jetzt wahrscheinlich nicht mehr so viele gerechnet... Aber hier ist es tatsächlich: Ein brandneues Kapitel. Es ist ehrlich gesagt jetzt schon seit ein paar Tagen fertig, aber ob ich es dann auch veröffentlichen sollte, wusste ich nicht so recht. Ich war mir nicht sicher, ob es noch Leute gibt, die diese Geschichte lesen oder ob sich überhaupt noch welche an diese erinnern, da die letzte Veröffentlichung bereits so lange zurückliegt.
Doch der einzige Weg, um das herauszufinden, ist wahrscheinlich dieses Kapitel hier, also...voilà!
Ich hoffe, es gefällt euch und vielleicht lasst ihr mir ja auch ein bisschen Feedback da ;)
Einen schönen Abend noch und liebe Grüße,

Eure NothingandAll ♡♡♡

PS: Nochmal ein riesengroßes Sorry, für die lange Pause! Ich hoffe, das nächste Kapitel kommt ein bisschen zügiger... : /


Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro