Die Geburt Der Göttin

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»Seht zum Himmel hinauf, denn er steckt voller Geschichten. Eine davon handelt von einem Mädchen. Die Sternmuster verraten nicht viel über sie. Ihre Vergangenheit und ihre Persönlichkeit bleiben in den Weiten des Universums verborgen. Was man über sie weiß, ist dass sie rannte. Sie rannte, schluchzte und schrie. Ihr Weg führte durch einen düsteren Wald. Die Kleine meinte sie wäre gefangen, in einer nie enden wollenden Finsternis. Doch sie fürchtete sich nicht und lief immer weiter und weiter. Und sie hörte nie auf zu weinen, bis sie ankam. Sie war wochenlang gerannt, ohne eine einzige Pause. Nun blieb sie völlig erschöpft stehen. Sie war so müde, dass sie all ihre Trauer, all ihren Zorn vergaß. Und dann stand sie da. Auf einmal ganz ruhig und fertig. Ihre Tränen waren getrocknet, ihre Augen rot und glasig. Sie war dreckig, verschwitzt und verstrubelt. Langsam stieg sie in das eiskalte Wasser und ließ sich dann von den sanften Wellen gleiten. Ihre Müdigkeit besiegte sie. Das Mädchen schlief ein und sank. Seine Augenlieder öffneten sich wenige Male, doch es konnte nichts als Wasser sehen. Irgendwann verlor sich das Licht in der Ferne und es verschwand in völliger Dunkelheit. Die Kleine wäre gestorben. Doch es geschah ein Wunder. Die Strömung trieb sie aufwärts. Schon bald spürte sie einen harten Schlag. Sie war gegen einen Baumstamm gestoßen. Doch anstatt erneut zu sinken, wurde sie nach oben gespült. Wie von einer unsichtbaren Kraft. Das Mädchen bekam endlich wieder Luft, doch es schien wie in Trance. Es versuchte nicht einmal aufzustehen. Die Strömung drückte es an eine riesige Weide. Und plötzlich fingen die Wurzeln an, sich zu bewegen. Sie schlangen sich um das arme Mädchen, das sich nicht einmal wehren konnte und fesselten es an Ort und Stelle. Nun verlor das Kind immer mehr das Bewusstsein. Es lag einfach nur da, ließ das Leben an sich vorbeiziehen. Jeden Tag beobachtete es das Morgenrot, jede Nacht den Mond. Es schaute im Frühling den Knospen beim Wachsen zu, hörte die Vögel ihre Lieder singen und sah die Schneeflocken im Winter tanzen – und das alles ohne einen einzigen Gedanken. Jahre vergingen. Das Mädchen wurde älter und vergaß sich immer mehr. Es wurde ruhiger und ruhiger. Irgendwann hatte es alle Erinnerungen an sich und sein Leben verloren. Der Körper der nun jungen Frau schien wie eine leere Hülle. Ihre Haut war grün geworden und Blätter wucherten um sie herum. Sie schloss die Augen. Man könnte meinen, sie wäre gestorben, so tief und fest wie sie schlief. Doch sie atmete noch. Nun veränderte sich die Frau auch äußerlich. Sie wurde immer schöner und das Grün auf ihrer Haut verschwand mit der Zeit. Der Teich wanderte in den Himmel. Sobald er sein Ziel erreicht hatte, war es vollbracht – Unsere Göttin war geboren. Die guten Geister schenkten ihr den Namen ‚Novalie'. Und nun herrscht sie über den gesamten Himmel und verschönert die Welt mit ihrer Güte und Liebe.«

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Dies ist ein Auszug aus meinem Buch, das ich momentan aber nicht veröffentlicht habe. Das Märchen über Novalie will ich aber dennoch mit euch teilen. ^-^

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