Kapitel 16 - Koma

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TW: Tod und Gewalt in diesem Kapitel

Noch immer hielt ich sie in den Armen. Ich konnte einfach nicht glauben, dass sie tot war. Weitere Erinnerungen blitzten vor meinen Augen auf, bestätigten mir ihren Tod. Es war grausamer als alles, was ich bisher erlebt hatte. Weinend umklammerte ich Akumi fester. Ihre Freundin senkte ihren Kopf etwas mehr. Auch ihr flossen Tränen über die Wangen.

„Zu spät... Wir sind zu spät gekommen...", wisperte sie geschockt. Dann hämmerte sie ihre Fäuste auf den Boden, zur Hilflosigkeit gezwungen, wie wir alle. „Verdammt! Warum musste es dich treffen?! Wieso musstest du seine Tochter sein?! Wieso musstest du die Elementarmeister der Dunkelheit sein?! Wieso musstest du diese verdammte Bürde tragen?!"

Ihr plötzlicher Gefühlsausbruch endete mit einem weiteren Schluchzen, das sie dieses Mal gar nicht erst versuchte zu verstecken, geschweige denn aufzuhalten. Das erste Mal, seit wir sie kannten, weinte sie offen, seit sie den Knall gehört hatte schon. Die Rothaarige hatte alle Barrieren fallen lassen.

Noch immer liefen Bilder vor meinem inneren Auge ab, und nun erschien Akumi in ihnen. Szenen, bei denen keiner von uns dabei war, erschienen. In jedem einzelnen sah ich sie, spürte, was sie fühlte. Waren dies ihre Erinnerungen, ihre Vergangenheit?

„Ich wurde geboren in einem kleinen Dorf... Schon früh wurde ich trainiert, unter anderem von Chen und dem Ultrabösen. Mutter dachte, mein Vater würde es nicht mitbekommen, da sie ihm nichts sagen würden. Ein grausamer Fehler, den keiner von uns bemerkte. Ich war zu klein – und Mutter vertraute auf ihre Lügen.", hörte ich ihre Stimme, ruhig und gefasst. Eine Szene erschien vor meinen Augen. Ich konnte nicht anders, als stumm, und mit großen Augen zu staunen.

„Mama!", rief eine kleine Akumi glücklich, und fiel ihrer ebenso glücklichen Mama in die Arme. „Ich hab dich lieb!", strahlte sie.

Sie waren sich so ähnlich... Beide besaßen sie blaue Augen, und obwohl ihre Mutter braune Haare hatte, die bei Akumi nur den Haaransatz zierten, war eine gewisse Verwandtschaft nicht zu verleugnen. Sie hatten das gleiche Gesicht...


Die Bilder wechselten, und nun war sie in einer Ecke, zusammengekauert vor Angst.

„Dank Chen und dem Ultrabösen, fand mein Vater rasch über meine Veranlagung heraus. Bereits bei meiner Geburt hatte sie sich gezeigt, doch Mutter hatte sie versteckt. Das kostete sie ihr Leben.", erzählte Akumi's Stimme mir.

Daher also erzählte sie nichts von ihrer Vergangenheit... Es war ein wirklich grausiges Schicksal...

„Mama...", wimmerte sie leicht, und nun sah ich, was ihr so Angst einjagte; ein Mann, ihr Vater, war dabei, ihre Mutter zu töten. Die Mutter spuckte Blut, und fiel zu Boden, während der Mann sich kurz umsah, doch dann plötzlich verschwand. Kalt, gefühllos, als hätten sie ihm nie etwas bedeutet.

Die junge Akumi kroch zu ihrer Mutter, die mit letzter Kraft einen Arm hob, Akumi eine Strähne aus dem Gesicht strich und sagte:

„Akumi... Es tut mir leid, doch hör mir zu. Such deinen Bruder, und macht euch auf die Suche nach Meister Wu... hust, hust... Er wird sich bestimmt um euch... kümmern... Vergiss niemals, dass... ich dich... liebe..."

Dann schloss die Mutter die Augen, ihr Arm kippte zur Seite und Akumi schrie entsetzt auf.

„Mama!!"

Sie war so jung...


Wieder wechselten die Bilder, und nun konnte man einen etwas älteren Jungen sehen. Sie waren an einer Klippe, das Wasser eines Flusses rauschte.

„Wir flohen zu Wu, der uns freundlicherweise aufnahm. Er kannte meine Mutter von früher, und trainierte uns danach ebenfalls. Mein Bruder erkannte die Gründe meines Vaters, und nahm meinen Platz als Elementarmeisterin der Dunkelheit ein. Ohne meine Anlagen jedoch, war es schwer, die Kräfte unter Kontrolle zu halten. Es war beinahe unmöglich, und kostete auch ihn das Leben..."

„Akumi, du musst mich töten!", presste ihr scheinbarer Bruder hervor.

Akumi war bereits ein paar Jahre älter, und wirkte entsetzt. Sie war so alt wie ich, als ich die Ninja das erste Mal getroffen hatte... „Nein! Bitte, Alex! Es muss doch einen anderen Weg geben!"

„Nein, Akumi! Den gibt es nicht! Du weißt, dass diese Macht mich innerlich auffrisst, immerhin ist sie für dich bestimmt! Nicht ich bin auserwählt, sondern du! Du trägst die nötigen Veranlagungen, ich nicht! Du weißt, dass es zu viel wird! Wenn ich nicht sterbe, werde ich bald alles zerstören!", widersprach er energisch.

„Alex, bitte! Du kannst das doch kontrollieren!", meinte Akumi verzweifelt. Sie schien nach jedem noch so kleinem Grashalm zu greifen, um nicht auch noch ihn zu verlieren.

„Tut mir leid, Schwester, aber das ist nicht so. Ich kann höchstens einen Bruchteil, von dem was du kannst und können wirst! Es tut mir leid... Ich wünschte ich könnte dir diese Bürde abnehmen, aber es geht nicht! Bitte, du musst mich töten!", sprach ihr Bruder. Er war so gefasst, so ruhig, dass es mich schauderte.

Er wird doch nicht...

„Ich kann nicht! Ich kann das nicht!", weinte Akumi. „Bitte, lass mich nicht allein!"

Ihr Bruder lächelte noch einmal. „Es tut mir leid... Richte Wu aus, dass es mir wirklich leidtut. Ich hab dich lieb, vergiss das nicht!", sagte er und trat einen Schritt zurück, sodass er nun die Klippe hinabfiel.

„Alex!!", schrie Akumi und rannte zur Klippe, fiel auf die Knie. Tränenüberströmt sah sie ihrem Bruder nach, der tiefer und tiefer fiel, bis er schließlich auf der Wasseroberfläche des Flusses aufkam. Sie hörte ein dumpfes Rauschen, den Moment, in dem sein Körper die Wasseroberfläche durchdrang... „Nein...", flüsterte sie erstickt, und nun flog Dunkelheit hinauf, direkt auf sie zu.

Schmerzerfüllt schrie sie, als die Macht sie umhüllte und in sie eindrang. Dennoch konnte man ihr ansehen, dass ihr der Tod ihres Bruders mehr zusetzte als die eigentlichen Schmerzen. Zuletzt konnte man noch sehen, wie sie ohnmächtig zu Boden fiel...


Beim nächsten Bild war sie in einem Bett zu sehen, wo sie aufwachte und die Hände vors Gesicht schlug.

„Alex..."

„Der Tod meines Bruders nahm mich mehr mit, als ich es je für möglich gehalten hätte. Ich wurde kalt – und verschloss meine Emotionen wann immer möglich."

Wu trat ein, und kam zu ihr ans Bett. Sie musste ihm nicht einmal mehr die Nachricht überbringen, er konnte es bereits in ihren Augen sehen. Seelischer Schmerz war in ihrem Gesicht verzeichnet. Eingebrannt, direkt in ihr Herz...


„Dann fand Wu Morro. Wie du weißt, hielt er ihn für den grünen Ninja. Morro und ich verstanden uns gut – er wurde zu einer Art Bruder für mich, dem ich mich langsam öffnete. Als die Waffen nicht auf ihn reagierten, brachte es Morro in tiefste Verzweiflung – er wollte mich damals beschützen, und mit dieser Kraft wäre es leicht möglich gewesen."

Die Bilder bewiesen ihre Worte; immer öfter entwich ihr ein Lächeln. Sie hörte auf, ihre Gefühle zu verstecken.

Dann jedoch sah ich eine Höhle. Die junge Akumi betrat sie gerade, um vor einem Schneesturm geschützt zu sein. Ihre Augen drückten wieder einmal unendliche Verzweiflung und Schmerz aus, als sie in der hintersten Ecke eine leblose Gestalt entdeckte. Doch Tränen zeigte sie nicht...

„Als auch Morro starb, schwor ich mir ein zweites Mal, keine Gefühle zuzulassen. Nur gegenüber Nadakhan, den ich auf einer Reise durch die Welten kennenlernte, wagte ich, meine Gefühle zu zeigen. Wu war stets eine wichtige Stütze in meinem Leben, weshalb ich es hinnahm, als die Anderen kamen. Ich war nie wirklich gut in dem Spiel der Gefühle, aber ich gab mein Bestes..."

Wieder zeigte sie sich nur noch kalt und emotionslos, nur bei wenigen Bildern, wo sie mit meinem Onkel allein war, ließ sie ihren Gefühlen freien Lauf. Mein Herz brach ein Stück mehr, als ich langsam ihr Leiden verstand, ihre Pfade immer mehr nachvollziehen konnte. Alles nur wegen einer Macht, die sie nicht einmal gewollt hatte.

Die Situation veränderte sich, als Kai und Nya auftauchten, langsam taute sie Stück um Stück auf, doch nie zeigte sie Schmerz. Wie ein Tabu, das sie einfach nicht brechen wollte - konnte. Als Bilder kamen, wo ich dabei war, erkannte ich, dass sie erst bei mir gänzlich auftaute.


„Dann kam der Wettkampf der Elemente. Ich wusste natürlich, dass Chen wahnsinnig war. Auf diesem Wettkampf lernte ich Skylor kennen... Zuvor hatte Chen stets dafür gesorgt, dass wir uns nicht begegneten, doch dort war es unmöglich zu verhindern, ohne Verdacht zu erregen. Ich half ihr, sich von ihm zu befreien..."

Akumi und Skylor, grinsend und lachend waren zu sehen. Wie sie herumalberten, spät abends Gespräche führten, die keiner aus unserem Team hören durfte...

„Sie wurde zu meiner besten Freundin, unter anderem wegen ihrer Elementarkräfte. Sie verstand zuerst mit welcher Bürde ich durch das Leben wandelte, als Tochter des Bösen, der Hölle. Doch sie war nicht die Einzige, die mich verstand..."

Bilder mit Nadakhan und dessen Vater erschienen, von dem ich erfuhr, dass er Khanjikhan hieß. Auf einmal verstand ich ihre tiefe Verbundenheit, die sich schon einmal gezeigt hatte. Sie hatten Ähnliches durchgemacht, was in tiefer Freundschaft gemündet hatte.

„Ab und zu traf ich die beiden Flaschengeister, die mir stets zu Seite standen. In unserer gemeinsamen Zeit zeigte sich das, Lloyd, als Nadakhan plötzlich auftauchte. Ich war erschüttert über die Tatsache, dass ihre Welt zusammengebrochen war – sie war schließlich stets eine Zuflucht gewesen, zu der mein Vater ohne den Weltenkristall keinen Zutritt hatte. Langsam keimte in mir der Verdacht, dass es nicht die Vernichtung der Verfluchten Welt war, die Morro ein zweites Mal getötet hatte, sondern dass mein Vater dahintersteckte. Und ich hatte recht. Mein Vater hatte den Weltenkristall an sich gebracht und ihre Welt zerstört, in der Hoffnung, mich dort zu finden. Ich war schließlich der Schlüssel zu seinen Plänen, mit meinen Elementarkräften war ich unfassbar stark. Die anderen hatten mir teilweise immer wieder misstraut, bei den Schlangen, dem Ultrabösen... Die Liste ist länger als gedacht, aber am schlimmsten war es für mich bei Morro; die alleinige Entscheidung, zwischen euch ließ mich verzweifeln..."

Erschüttert dachte ich an meine Freunde. Sie hatten doch nicht...

Wieder zeigte sich das Bild, in dem sie versuchte, mich vor Morro zu retten, doch nun erkannte ich, dass sie, als Morro mit meinem Körper das Museum verließ, versuchte, sich aufzuraffen, jedoch in Ohnmacht fiel.

Einige Zeit später erst erwachte sie, sich den scheinbar dröhnenden Kopf haltend. Ihr Kopf ruckte hoch, als ihr einfiel, was geschehen war, und sofort wie von der Tarantel gestochen losrannte, immer Richtung Wu's Teeladen. Ihr Herz pochte lauter als je zuvor, wilde Gefühle in ihren Augen, die sie sonst immer versteckt hatte. Niemals gezeigt hätte, wäre ich nicht in so einer Notlage gewesen...


Währenddessen zeigte sich mir das Bild, das sich auf dem Flugschiff bot; Wu, Nya und das Team am Fortfliegen.

„Spuckt's aus, Sensei! Was ist da gerade passiert und was hat er meinem Freund angetan?!", rief einer meiner Freunde. Ich konnte nicht erkennen wer, dazu war das Bild zu undeutlich.

„Ja, Sensei? Wer war das?", sagte jemand anderes.

Wu seufzte. „Ihr vier seid nicht meine ersten elementarmeisterischen Schüler. Da war noch einer vor euch."

Erschrockene Ausrufe.

„Huh?!"

„Was?!"

„Morro, der Meister des Windes.", erklärte Wu, und das Rufen eines wütenden Elementardrachen war zu hören.


Die Bilder verschwammen, und Akumi war zu sehen, wie sie zu den anderen hastete. Wild riss sie die Tür auf, mit Horror in den Augen;

„Sensei! Morro....Morro ist...", brachte sie lediglich hervor, Schock deutlich erkennbar.

Wütende Blicke der anderen trafen sie, und erschrocken stolperte sie zurück. In ihrem Gehirn rasten die Gedanken, nicht wissend, was sie falsch gemacht hatte. Trauer, um einen verloren geglaubten Freund. Angst, ihre Liebe zu verlieren. Ihr Team zu verlieren.

„Wieso hast du Lloyd nicht geholfen?!", herrschte Cole sie an.

„Ja, wegen dir hat dieser Wahnsinnige Lloyd!", warf Kai ihr vor.

Akumi stolperte noch weiter zurück. „Aber... Ich..."

Tränen traten ihr in die Augen, als sie in die Gesichter unserer Freunde sah. AngstVerzweiflungPanikLloydundMorroWuErinnerungenUnsicherheit-

„Wir hätten dir nie vertrauen sollen!", warf Cole ihr weiter vor.

„Was?!", wisperte sie, unendlichen Schmerz in ihren Seelenspiegeln. Hatte sie sie etwa verloren?

Warum? Wie hatten sie ihr misstrauen können, nach allem, was sie für uns, und für mich getan hatte? Was sie geopfert hatte?

„Dennoch hielt ich zu ihnen. Sie bedeuteten mir unglaublich viel, in jeder Situation, doch du bedeutetest mir noch mehr. Du hieltest immer zu mir, egal was sie dachten. Genau wie Garmadon, von dem du ja weißt, dass er nicht länger in der verfluchten Welt gefangen ist, seit wir ihn dort trafen und verstanden, dass diese Welt untergehen musste... Ich hatte ihn kurz vor meinem Verschwinden befreit..."

Verzerrt erkannte ich plötzlich ihre Umrisse, ihre im Leben schon schöne Gestalt, die mich mein Leben lang begleitet hatte. War das alles, was uns bleiben würde? Umrisse, Erinnerungen? Verschwommene Gestalten, und so vieles, was noch ungesagt war? Was wir nie erleben würden?

„Danke, Lloyd...", hörte ich noch einmal ihre Stimme, und erkannte sie traurig lächelnd. „Du warst der Einzige, der mich nicht verurteilte. Darum, und wegen einem weiteren Grund, schenke ich dir meine Erinnerungen."

Also hatte ich recht. Sie schenkte mir ihre Erinnerungen... Ihr... Leben... Alles, was blieb...


Ein weiteres Mal sah ich die Szene ihres offensichtlichen Abschieds vor mir, doch dieses Mal konnte ich ihre Worte verstehen: „Ich liebe dich..."

Kurz bevor die Bilder aufhörten, sah ich die Zeit bei ihrem Vater, die Folter, ihre Rückkehr und die letzte Zeit, bis heute. Ihren Sturm aus Gefühlen, bei jeder unserer Begegnung, jeder ihrer Taten...

Akumi....


Unfreiwillig erkannte ich, dass es das Ende bedeuten musste. Aus. Das Finale einer Geschichte, eines Lebens. Für immer beendet.

Akumi.... Wie konntest du diesen Schmerz nur aushalten?, fragte ich mich, den Blick gen Himmel gerichtet. Wenn ich schon nicht mit diesem klarkomme? Hierbei schon zerbreche, während du so viel mehr ertragen hast?

Bald schon senkte ich ihn wieder.

„Sie musste so viel Leiden...", wisperte Skylor, doch es wirkte nicht, als hätte sie es ebenfalls gesehen. Hatte etwa nur ich das alles gesehen? Auch die anderen schienen es nicht gesehen zu haben. Mit gesenktem Blick standen sie dennoch um uns herum. „Und wieder... konnte ich es nicht verhindern... Wieder hat sie sich für mich geopfert...", flüsterte sie, den Vorwurf an sich selbst konnte jeder klar erkennen. Akumi hatte sie einst vor ihrem Vater, vor Chen und der unweigerlichen Versklavung durch Warui Toshi gerettet...

„Sie hat das alles...für uns getan...", realisierte Nya leise. Zu spät. Alles zu spät. Vorbei. Aus. Ende.

Die Tränen wollten einfach nicht aufhören, aus meinen Augen zu fließen.

Wieso... Wieso war ich nicht da?! Wieso musste sie sterben?! Warum musste sie so leiden?! Warum ausgerechnet sie?!

Meine Gefühle wurden zu einem Tornado, der alles in mir zu verschlingen schien.

Warum? Warum?! Warumwarumwarum?!

Ich verlor die Kontrolle. Meine goldene Kraft aktivierte sich, umhüllte das Mädchen in meinen Armen, das viel zu blass war, um noch lebendig zu sein. Setzte Haut und Gewebe zusammen, flickte die Wunden, die Blässe. Flickte ihr Herz. Doch sie wachte nicht auf...

„Lloyd...", flüsterte Jay. Ich hörte ihn kaum. Zu fixiert auf die Prinzessin, die leblos auf meinem Schoß lag. Kein Atem. Kein Puls. Kein Leben.

Meine Tränen wurden mehr und mehr, bis ich keine Flüssigkeit mehr übrighatte. Mich fühlte, als hätte ich keinerlei andere Emotionen als Schmerz, Trauer und Verzweiflung, nichts mehr, was mich halten könnte. Bis... ich etwas spürte. Schwach, kaum vorhanden.

„Zane!", rief ich, und beinahe sofort kam er der unausgesprochenen Bitte nach. Meine Stimme mehr wie ein Flehen als eine Frage. Seine Augen zeigten, wie er scannte, sie nach ihren Verletzungen absuchte.

„Ihr Puls ist schwach, aber zurück. Sie scheint in eine Art Koma gefallen zu sein, unmöglich zu sagen, wann sie aufwacht.", fasste er die Ergebnisse zusammen. Mein Herz machte einen Satz. Ich wisperte ihren Namen, als hätte er die Macht, sie zurückzuholen. Er klang heiser vom Weinen, aber war getränkt von einer haltlosen Hoffnung.

„Das Schwert ist schuld.", sagte Skylor mit verhärteter Miene. „Es ist ein besonderes Schwert, seine Wunden schließen sich niemals. Es gibt nur einen Weg, dass sie heilen können; die Liebe eines Elementarmeisters."

Zane nickte langsam. „Die Wunden sind zwar immer noch tödlich, aber anscheinend haben Lloyd's Gefühle gereicht. Ich kann einen Heilvorgang erkennen, doch er schreitet nur äußerst langsam voran."

Mir schoss das Blut in die Wangen, durchdrang meine Trauer. Musste er da so drüber reden? War es so offensichtlich? Dann warf ich einen Blick auf Akumi. Es wirkte beinahe so, als würde sie schlafen. Wie eine zerbrechliche Puppe sah sie aus, die Lippen waren noch immer zu einem leichten Lächeln verzogen. Und vielleicht, nur ganz vielleicht, machte es mir in diesem Fall nichts aus, dass sie Bescheid wussten...

Verlässt du mich vielleicht doch nicht, Akumi?


Das Flugschiff tauchte hinter uns auf, und mein Onkel und meine Mutter sprangen zu uns. Vor allem Wu schien sehr besorgt, doch auch meiner Mutter stand die unbeschreibliche Sorge ins Gesicht geschrieben.

„Sensei!", kam es von Cole.

Wu ließ sich, trotz des ganzen Blutes, neben mir nieder. Er legte mir eine Hand auf die Schulter und fühlte den Puls bei Akumi. Sein von Trauer überschattetes Gesicht überzog Überraschung, und sein Blick huschte zu mir. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf seine Lippen.

„Sie wird es schaffen.", sagte er fest. Ein Hauch von Wehmut huschte über sein Gesicht. „Sie war schon immer eine Kämpferin."

Garmadon atmete beruhigt aus. „Glück gehabt." Es war der Gedanke, der in uns allen verklang, und den Weg für Hoffnung freiräumte. Vielleicht...

„Dennoch ist dieser Zustand besorgniserregend. Wir sollten sie im Auge behalten.", sagte meine Mutter, doch ich hörte sie nicht. Platzierte meine Stirn auf ihrer, einen hauchzarten Kuss dazu. Der erste, den ich ihr je geben konnte.

Du schaffst das, Akumi. Ich glaube an dich.

Und ohne, dass wir es wussten, brachten genau diese Gedanken ein schwarzhaariges Mädchen, dessen Haaransatz dem ihrer Mutter entsprach, und in der Dunkelheit der Ohnmacht driftete, zum Lächeln.

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