Kapitel 6 Kriegsrat

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Beim Eintreten waren alle Blicke auf uns gerichtet oder doch eher auf Linn? Ich könnte es nicht sagen, genauso wenig könnte ich sagen warum ich ihr noch vor so wenigen Sekunden so viel Anvertraut hatte.
Jedes meiner Wörter könnte man gegen mich verwenden, so sehr es in der Vergangenheit liegen mag so sehr schmerzte es auch noch.

Nachdem sich Linn zu Kilians rechten niederließ und ich feststellen musste, dass an diesen ach so alten Tisch an den sicher schon viele Generationen von Menschen saßen, deren aller Leben für mich nur ein Wimpernschlag war, kein Platz für mich vorgesehen war.

Ich lehnte mich gegen die Marmorewand. Linn hatte ein viel zu großes Faible für weiß, dabei waren es doch erst die dunklen Farben, welche das Licht am prächtigsten Begleiteten ohne mit dem Reichtum ihrer Besitzer zu protzen.
Mein Blick glitt durch die Runde.
Die alte Frau, welche mir gestern als Lisbeth vorgestellt wurde war nicht hier.

Linn hatte mir schon gesagt, dass sie in den Flammen umgekommen war.
Und nun?
Saß Kilian auf den Stuhl des Ratsführer. Mit solch einen Anführer sollten sich die Menschen gleich ergeben.
Von den Blondschopf wanderte mein Blick um einen Platz weiter.
Auf seiner linken Seite saß die schwarz Haarige Frau.
Ich möchte sie nun schon nicht.

Sie musste jedoch die Abgesandte des Seevolkes sein.
Linn hatte versucht mir ihr Regierungssystem zu erklären, doch es erschien mir lächerlich.

Sie nannte es Demokratie.

Ein seltsames Wort für eine seltsame Sache, wie ich fand.
Linn ihre Demokratie bestand daraus, dass die vier alten Menschenvölker Seevolk, Waldläufer, Sonnentänzer und das Drachenvolk eines Abgesandten sich erwählen dürfen, der dann mit dem Ratsvorsitzende, inzwischen auch Kilian genannt, die Entscheidung treffen dürfen.
Dabei hatte jeder von ihnen eine Stimme für wichtige Entscheidungen. Schwachsinnig, wie kam sie darauf wichtige Entscheidungen den Menschen zu überlassen?

Es wunderte mich ohnehin, wie diese Allianz noch nicht geblasst ist. Wie Glas war sie, ganz hübsch anzusehen, aber am Ende doch so leicht Zerstörbar.
Ich fragte mich, warum Linn ihre Hoffnung ihn so etwas hineinsetzte, wenn sie genauso gut allein Herrschen könnte.

Schließlich wanderte mein Blick einen Stuhl weiter, auf den saß eine junge hübsche Waldläuferin.
Ihre Haut war Mokka Farben, wie für ihr Volk üblich war. Genauso wie ihre schwarzen Haare, welche mit den blauen und gelben Federn eines Kleiber geschmückt war, jedoch statt den typischen schwarzen Augen hatte sie olivgrüne.

Nach ihr kam ein leerer Stuhl. Menschen waren, doch mit der Zeit wirklich noch unausstehlicher geworden.
War man schon großzügig genug sie selbst über ihr Schicksal entscheiden zu lassen, kamen sie einfach zu spät.
Der zu Spätkommer muss der Abgesandte der Sonnentänzer sein. Leider das Volk, welches mir immer zu gesprochen wurde, dank meines Äußeren.

Die letzte Abgesandte der Runde war, die des Drachenvolkes. Sie hatte ebenfalls schwarze lange Haare, wie es auch in ihrem Volke übrig war.
In Gegensatz zur der Waldläuferin war ihre Haut fast so blass, wie die Marmorwände.
Ihre Gesichtszüge waren zierlich und sahen geradezu perfekt aus als hätte ein Künstler sie nur für sie entworfen.

Dann war ich schon wieder bei Linn angekommen. Die Frage war nur wer das Fehlende Mitglied dieser eher unterschiedlichen Runde war und fast so als hätte ich ihn mit meinen Gedanken herbei gerufen, öffnete sich die schwere Holztür, welche letzte Nacht wie durch ein Wunder überlebt hatte.

Ich musterte den Abgesandten der Sonnentänzer argwöhnisch.
Neben Kilian war er der einzige Mann in der Runde.
Obwohl man neben ihn Kilian noch weniger als Mann betrachten könnte. Doch so gut er zu gegeben für einen Menschen aussah mit der dunklen Haut und den breiten Schultern, so wahrscheinlich war es das sie beide noch Kinder waren, der eine innerlich und der andere nun mal äußerlich.

Eine unangenehme Stille war im Raum ich genoss sie jedoch, wie jedes Mal wo Linn ihr Mitteilung Bedürfnis unterdrückte.
Schließlich durchbrach die Seevölkerin meine Stille.

„Wie schön, dass du auch noch den Weg zu uns gefunden hast Jabari", meinte sie und aus der Mund jemand anderes könnte es sich neckend Anhören, doch aus der ihren Klang es nur kühl.
In den Augen des Mannes glühte Wut auf, der sich zu Respekt wechselte wie in Flüge.

Im ersten Moment ging ich wie selbst verständlich davon aus, dass der Respekt wieder Linn galt, aber Jabari sah mich an.
Ich sagte nichts dazu.
Es war mir egal ob mich ein mickriger Mensch verehrte oder nicht.

Die Lage legte sich auch wieder erstaunlich schnell mit Kilians nächsten Wörter: „Jetzt wo wir vollzählig sind können wir anfangen. Jabari magst du dich nun bitte auch zu deinem Platze begeben."

Das Gespräch der Menschen fing an. Mit halber Aufmerksamkeit hörte ich ihnen zu.
Inzwischen hatte ich auch die Namen der drei Frauen herausgefunden.

Die Seevölkerin hieß Chiara,
die Waldläuferin Matoaka und
die Abgesandte des Drachenvolkes trug den Namen Li-Ming.
Letzteren beide waren sich sehr schnell einig gewesen was zu tun wäre.
Ob es nicht doch eher nur am Ende auf Sympathie ankam bei dieser Demokratiesache?

Schließlich erhob die Schwarzhaarige auch ihre Stimme.
Bisher hatte sie sich alles still Angehört und hatte hin und wieder geschmunzelt bei Kilians Beschwichtigungsversuche. „Wer einen Kampf aus den Weg geht ist feige.
Wer jedoch versucht den Kampf zu verhindern ist clever und in beiden Fällen hat man gewonnen", während sie sprach war ihr Blick auf Jabari gerichtet, „Mut ist nicht alles. Bevor wir ein Krieg anfangen müssen wir erst Mal wissen gegen was wir kämpfen.
Ein Botschafter sollte zu ihn gehen.
Ich schlage mich selbst freiwillig vor. Vielleicht finden wir, dann auch heraus ob Euer Bruder wirklich damit etwas zu tun hatte oder seine Wölfe sich verselbstständigt hatten."

Tatsächlich sprach die Menschenfrau die ersten Worte des Tages, welche nicht völlig aus Wut, Hass oder Frust gesprochen wurden.
Für ihre Worte bekam sie Zustimmung seitens der Waldläuferin und der aus den Drachenvolk stammende.

Der Sonnentäzer schien sie wohl am liebsten mit seinen Blicken zu durchbohren oder gar ihr noch schlimmeres Anzutun.
„Ich werde Chiara ebenfalls begleiten. Es ist mein Bruder.
Ich habe ihn vertraut, das was passiert ist, ist meine Schuld", bei Linns Wörter zuckte ich zusammen, bisher hatte ich mich völlig in Schweigen gehüllt, aber jetzt brach ich es ohne zu verstehen warum: „Linn sei nicht töricht,
Lioba hatte dir ein Tod im Schnee prophezeit und nun willst du ihn den Norden gehen?

Vielleicht verstehen wir ihre Wörter noch nicht völlig, aber wir dürfen nicht vergessen was klar in ihnen liegt.
Er ist mein Bruder ebenfalls!
Ich gehe an deiner Stelle."

Seit wann kümmerte mich ihr Leben? Doch um meine Wörter nun doch noch zurück zunehmen war es nun schon zu spät, sie stimmten schon ab obwohl Linn genauso wenig begeistert aussah wie ich.

Fast einstimmig war das Ergebnis.
Nur eine Stimme dagegen von den Sonnentänzer.
„Göttin dürfte ich Euch noch mals kurz allein Sprechen?", fragte Kilian. Verwundert sah ich Linn an, die mein Blick nicht mal bemerkte und ihn lächelnd ihr Einverständnis zu versicherte.
Schließlich schritt ich allein aus dem inzwischen leeren Raum hinaus bis auf Kilian und meine Schwester. Draußen würde ich zu meinen Leiden von einen der Abgesandte abgefangen.

Es war Jabari.
Unbeeindruckt lauschte ich seine Wörter. „Göttin ich wollte Euch nur versichern, dass sich nicht alle Menschen von Euch abgewandt haben zu Eurer Schwester."
Kühl sah ich ihn an bis ich schließlich erwiderte: „Achte auf deine Wörter Mensch. Verrat sieht niemand gern."

●„An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern"~ Erich Kästner

Ich denke ihr könnt etwas mit dem Zitat in den Zusammenhang anfangen.

Übrigens liebe ich den Fakt irgendwie, dass Chiara Jabari sagt, dass Mut nicht alles ist, weil sein Namen der Mutige bedeutet und das hört sich dezent arrogant an, aber egal es ist mein Nachwort:b

Bis zur nächsten Woche.●

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