Einfach mal alles von der Seele reden

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Stegi war keine fünf Minuten hier und hatte schon zwei mal Verwendung für das Wort lächerlich gefunden. Das war echt eine erstaunliche Leistung. Aber es machte Stegi aus. Und das brachte ich auch als erstes mit Stegi in Verbindung. Neben Tim, seiner Delfinlache und Stegosauriern. „ Jetzt ist es zu spät. Aber toll, dass du da bist. Generell das ihr euch Sorgen um mich macht. Ablenkung von Tim tut dir außerdem mal ganz gut." An der Aktion hatten sie wohl beide einen Vorteil. So konnte ich auch Abstand zu Veni gewinnen. Neben mir kuschelte Stegi sich in die Decke ein, die auf der Couch lag. Darin sah er unglaublich verloren aber auch niedlich aus. Wäre ich nicht in Veni verliebt und Stegi nicht unglücklich verliebt, hätte ich ihn durchaus attraktiv gefunden. Denn das war Stegi alle mal. Schlank, mit einer guten Figur, den blonden Haaren und grüngelben Augen. Viele fangirls würden sich um ihn reißen. Ganz sicher. Stegi war das was er unter einem unschuldigen vorbildlich Jungen verstand. Einem der auch gut als Model durchgehen würde. „ Sagt der richtige. Ich weiß nicht was zwischen dir und Veni angeht, aber es ist eine Menge. Wenn einer Ablenkung braucht, dann bist das wohl du. Ich hab mich abgefunden." Woher? Wie konnte Stegi das wissen? Ich hatte nie etwas über meine Lippen gleiten lassen. Keinem gegenüber. Und er war offensichtlich nicht durchschaubar, sonst hätte jeder was merken können. „ Ich seh die Fragezeichen über deinem Kopf. Falls es dir entgangen ist, ich hab Medizin studiert. Dabei bin ich auch etwas in die Psychologie abgerutscht. Du bist jetzt kein offenes Buch für mich, aber ich kann doch bis zu einem gewissen grad lesen. Was glaubst du, warum ich Tim abgeschrieben hab. Er fühlt nichts für mich und würde seine Freundin auch nicht für mich verlassen. Garantie gibt es darauf nicht, schließlich haben Menschen immer noch einen eigenen Verstand." Moment. Wenn Stegi Leute wirklich so gut lesen konnte, wie er es bei ihm getan hatte, dann konnte er mir mit Sicherheit sagen, was Veni für mich empfand. Das würde mir mein Leben im Moment unheimlich erleichtern. Fragend sah ich Stegi an und ich glaube, er wusste, was ich fragen wollte. Das lag nun wirklich auf der Hand. „ Möglich. Er zeigt es wenn nicht sehr deutlich. Ich hab ihn aber weniger auf dem Schirm." Super. Hätte Stegi nicht ne eindeutigere Antwort geben können? Damit kam ich null weiter. Wenigstens hatte ich jetzt nen Anhaltspunkt, dass Veni mich mögen könnte. Die Chancen standen also nicht schlecht. Für Stegi tat es mir allerdings leid. Er konnte sich selbst die Versicherung geben, dass sein Crush nie mehr von ihm wollen würde. Näher rutschte ich an Stegi heran und legte einen Arm um ihn. Was ich damit bezwecken wollte, wusste ich nicht. Stegi nahm es auch kommentarlos hin. Er schloss sogar die Augen und ließ sich gegen mich sinken, bis er fast lag. „ Soll ich dir die Couch fertig machen und wir gehen schlafen? Du wirkst müde.", fragte ich ruhig. Ich denke mal, dass er nicht im Zug geschlafen hatte. Wer weiß wie lang er gestern wach war und wie viel er geschlafen hatte. „ Egal. Erzähl mir lieber was heute los war. Ich hör dir zu." Noch klang Stegi wach. Wenn ich ihn mir aber ansah, dann war er müde und fix und fertig. Trotzdem wollte er mir zuhören, wie ich meine Probleme bei ihm auskotzte. Stegi war ein toller und zuvorkommender Freund. „ Mach dich doch erstmal bettfertig. Dann ist es auch nicht so schlimm, solltest du mittendrin einpennen. Ich würd's dir nicht übel nehmen." Stegi rutschte etwas hin und her, bis seine Füße von der Couchlehne baumelten und sein Kopf bei mir auf den Knien lag. Ich wurde als Kissen missbraucht. Ob Stegi recht bewusst war, wie doch recht vertraut und untypisch diese Position für zwei Freunde war, stellte er in Frage. Wahrscheinlich bekam er eh nur die Hälfte mit. Und scheinbar war er auch nicht mehr bereit überhaupt noch aufzustehen. Mir war die Situation schon ein wenig unangenehm, aber Stegi schien absolut kein Problem damit zu haben. Also ließ ich ihn liegen. „ Wo fängst man sowas am besten an? Ich hab wenig geschlafen, bin fix und fertig seit Tagen schon, weil sich das Projekt viel zu lang gezogen hat in der Vorbereitung und wir zu spät angefangen haben. Veni versucht mir die ganze Zeit einzureden, dass ich nen ganz runter schalten soll, weil ich auf ihn gestresst wirke. Was mir nebenbei gesagt tierisch auf die Nerven geht. Ich bin in Veni verliebt, der Upload heute hat nicht so geklappt, wie ich mir das vorgestellt hab. Ich bin pissed, weil ich im Chat nur Spoiler lese. Natürlich wollen viele, dass wir gewinnen, weil sie eben Teil unserer Community sind. Aber das ist nicht der Sinn des Events. Ich hab selbst über ne Donation nen Spoiler bekommen. Und dann Veni mit seinem Satz. Das hat mich zum kochen gebracht. Ja es war als Witz gemeint, aber bei mir ist das Fass übergelaufen. Ich hab ehrlich keine Kraft mehr." Nach dem gefühlten Monolog atmete ich erstmal tief durch, um wieder genügend Luft in meinen Blutkreislauf zu bekommen. Stegi öffnete einen Moment lag die Augen und sah mich an. In seinem Blick lag kein Mitleid, keine Sorge wegen der vielen Probleme. Er war neutral, fast schon ein wenig höhnisch. „ Ich glaub da ist mehr von Veni. Wenn ich dir so zuhöre, ist es fast schon offensichtlich. Aber den privaten Kram bekomm ich ja nicht mit. Ich denke das wird was zwischen euch. Sprich ihn einfach mal an." Langsam merkte ich Stegi deutlich die Müdigkeit an. Lange würde er nicht mehr machen. „ Ich werde irgendwann mal mit ihm reden, sollte sich alles beruhigt haben. Wahrscheinlich erst, wenn das Event vorbei ist. Dann kann ich mich auch mal entspannen und bin vielleicht nicht mehr so gestresst." Das war zumindest meine Hoffnung. Ob ich mich traute war dann das andere. Ich wusste nicht, ob ich bereit war alles aufs Spiel zu setzen, nur um eventuell mit Veni zusammen zu kommen. Denn ich konnte ihn immer noch verlieren.

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