Ernstes Gespräch

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Doch die Realität sah anders aus und das wussten wir beide. Aber ich hoffte, dass die Realität mich nicht so schnell einholen würde. Zumindest diese Realität holte mich nicht so schnell ein, die des geplagten Projekts dann relativ schnell. Nach ein bisschen kuscheln und knutschen auf der Decke in der warmen Sonne, waren wir wieder trocken. Es war ruhig bis auf die Vögel, die über uns in den Bäumen zwitscherten und der wind, der durch die Baumkronen pfiff. Wir beschlossen gerade noch mal ins Wasser zu gehen. Ich wollte nur noch schnell einen Blick auf die Uhr werfen. Nicht das es mich interessieren würde. Ich hatte heute gestreamt und sonst hatte ich keine weiteren Verpflichtungen. Dieser eine Blick zerstörte mir jedoch den restlichen Nachmittag. Twitter rastete schon wieder aus und ich hatte diverse Nachrichten auf Whats app von Streamkollegen. Das konnte ich einfach nicht ignorieren. Venis rufe ignorierte ich, während ich mein Handy entsperrte und schaute, was jetzt schon wieder los war. Jede dieser Nachrichten enthielt einen Twich link zu Fabo. Ich ahnte schlimmes. Die Nachricht darunter las ich schon gar nicht mehr. Es war ein Twitch Clip, knapp dreißig Sekunden lag. Genügen Zeit für ein zerstörerisches Potenzial. Mit einem unguten Gefühl sah ich mir diese dreißig Sekunden an, die mich so sehr verletzen sollten. „ Was soll ich davon halten, das Minecraft Week verschoben wird? Einerseits find ich es scheiße, andererseits bin ich froh Veni nicht mehr sehen zu müssen. Veni manipuliert Basti nach strich und faden und er merkt es nicht mal. Irgendwann wird ihn das zerstören, da bin ich mir sicher. Am liebsten würde ich Veni von Basti fern halten, damit er nicht noch mehr Schaden anrichten kann. So einen unsympathischen Mensch hat Basti nicht verdient. Ich kann sowieso nicht verstehen, was der an Veni findet. Wahrscheinlich manipuliert er ihn auch dahingehend." Noch nie in meinem ganzen Leben hatte ich mich so mies gefühlt, wie jetzt. Ich merkte nicht mal, dass ich zu Boden sank und anfing zu weinen, bis ich in den Arm genommen wurde. Fest und doch so locker, dass es nicht weh tat. Sanft wurde der Griff meiner Hand gelockert und mir das Handy abgenommen. Verzweifelt klammerte ich mich an Veni fest, versuchte bei ihm den hakt zu finden, den ich soeben verloren hatte. Egal ob das was Fabo sagte stimmte oder nicht, es tat weh das zu hören. Am liebsten wollte ich verschwinden. Vom Erdboden verschluckt werden und erst wieder hervor kommen, wenn dieses Drama ein Ende hatte. Doch verstecken war keine Option mehr. Wenn ich dieses Problem wirklich beheben wollte, musste ich wohl oder übel mit Fabo sprechen. Ihn fragen, was das Ganze sollte. Auch wenn ich mir sicher war, dass ich die Antwort nicht hören wollte. Sie nicht verkraften würde. Als ich aufsah, verschleierten Tränen meine Sicht. „ Es tut mir leid, das du wegen mir in so viel scheiße rein gezogen wirst. Ich kann dir kein Ende garantieren, aber das mit Fabo werd ich klären. Er hat ja offensichtlich ein Problem mit mir. Denkst du, wir können den Tag noch hier genießen? Oder wollen wir jetzt gehen?" Alles in mir schrie zeitgleich jetzt und nie. Ich wollte es so schnell es ging hinter mich bringen und irgendwie auch einfach unter allem begraben und nie mehr hervor holen. Das letzteres nicht möglich war, wusste ich auch so. Doch ich wünschte, es wäre eine Option. Innerlich beschloss ich, das Thema bis heute Abend ruhen zu lassen und meine Aufmerksamkeit auf Veni zu richten. Nicht die Stimmung zu verderben und den Tag zu genießen. Leichter gesagt als getan. Ich wischte mir die Tränen weg und versuchte die Schultern zu straffen. „ Wir bleiben hier.", beschloss ich für uns beide. Niemand würde mir diesen Tag kaputt machen. Das nahm ich mir fest vor. Mit dem ganzen Scheiß konnte ich mich auch heute Abend noch beschäftigen. Schwach lächelnd gab Veni mir einen Kuss auf die Stirn. Für einen kurzen Moment sah ich den schmerz in seinen Augen aufflackern, den er empfinden musste. Bis jetzt hatte Veni das Thema noch nicht an sich ran gelassen. Oder aber er versuchte es innerlich zu verdrängen. Ich schmiegte mich an ihn, einfach weil ich es konnte und genoss den Moment. Ich wollte hier ernsthaft nicht mehr weg.

Ewig bleiben war leider auch keine Option. Wir hatten einen halbwegs ruhigen Nachmittag dort verbracht. Kurzzeitig hatte ich alles sogar mal vergessen können. Nur damit es im nächsten Moment wieder präsent war. So richtig konnte ich es einfach nicht genießen, egal wie sehr ich es auch versuchte. Auf der Fahrt zurück schwiegen wir beide. Wir wussten, was uns bevorstand, sobald wir daheim waren. Nur wollte keiner darüber reden. Mit jeder Minuten schien die Luft dicker zu werden, bis es kaum mehr auszuhalten war. Zu dem Zeitpunkt, wo Veni den Wagen vor dem Haus geparkt hatte, sprang ich aus dem Auto. Keine Sekunde länger hätte ich es mehr ausgehalten. Wie in Trance schaffte ich es die Haustür aufzuschließen und mich bis hoch in den dritten Stock zu schleppen, wo ich nur mit mühe die Tür aufbekam. Mein erster Griff wollte zu meinem Handy gehen, doch ich entschied mich das ganze über dein Ts zu klären und so auch alle anderen mit ins Boot zu holen, die gerade Zeit hatten. Also beeilte ich mich meinen Pc anzuwerfen und den Ts zu öffnen. Jetzt war eh die reguläre Zeit für Minecraft Week. Die meisten aus der Gruppe sollte ich also antreffen. Entweder online, oder offline. Veni ließ sich auf einem Stuhl neben mir nieder. „ Ich hab's in die Gruppe geschrieben und alle in den Ts bestellt, die gerade da sind." Ich war Veni wieder mal dankbar, das er das rationale denken übernahm. So viel es mir wesentlich leichter. „ Was wollen wir denen eingereicht sagen? Machen wir noch groß ein Geheimnis aus unserer Beziehung, nachdem was Fabo öffentlich gemacht hatte?" Ich merkte, wie sehr Veni auf meine Zustimmung oder Ablehnung wartete. Es war allein meine Entscheidung, was wir preis gaben. Und ich war mir sicher, was ich zumindest in meinem Freundeskreis bereit war preiszugeben. „ Ich denke mal, wir finden es jetzt heraus."

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