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Okay wow. Das war mal ein klares Statement. Sein Leben war nicht perfekt und er wäre bereit es zu beenden. Würde sicher schmerzhaft werden, aber damit lernte ich schon umzugehen. Wenn es ihm wirklich so schlecht ging, akzeptierte ich seine Entscheidung. „ Ich werde es akzeptieren, wenn du mir eine Erklärung lieferst, warum. Nicht jetzt, aber irgendwann. Nur bitte schade keinen anderen Menschen, wenn du dir das Leben nimmst. Spring nicht vor nen Zug, oder schneid dir die Pulsader der Länge nach auf." Diesmal nickte er und rappelte sich dann schwerfällig auf. Er hatte sicher versucht so schnell es ging heim zu kommen. Die ließen ihn sicher nicht einfach so gehen, wenn er so schwach war. Ich reichte ihm meine Jacke und seine Schuhe. „ Deinen Pulli kriegst du die Tage gewaschen zurück. Auf jetzt." Erschöpft schlüpfte er in seine Schuhe und zog dann meine Jacke über. So sah er wie ein normaler Jugendlicher aus. Man merkte ihm seine Geschichte gar nicht an. Als er aufstehen wollte, stützte ich ihn. Wir machten noch mal kurz einen Abstecher bei mir und holten seinen Rucksack. Meine Eltern waren eh nicht da. Bis jetzt hatte er nur geschwiegen, doch als ich mit seinen Sachen wieder kam, schien er wohl reden zu wollen. „ Du was immer gleich passiert, es tut mir leid. Meine Eltern sind nicht unbedingt positiv mir gegenüber eingestellt." Oh Hilfe. Wie konnte man sein eigenes Kind bitte nicht unterstützen? Das war unter aller sau, wenn man das mal so sagen durfte. „ Wenn du willst, kannst du auch bei mir schlafen. Du musst nicht heim.", bot ich ihm an. Was wäre ich auch für ein Mensch, wenn nicht. Wenn selbst daheim Probleme auf ihn zukamen, bekam er ja nie Ruhe. „ Ne ne lass mal. Sonst krieg ich nur noch mehr Ärger." Weswegen sollte man Ärger bekommen, wenn man in dem Alter mal spät nach Hause kam? Ich verstand es nicht, wollte erstmal auch nicht nachfragen. Er hatte sich mir genug geöffnet. Recht schnell fand ich mich vor einem kleinen Haus wieder. Eli wand sich aus meinem Griff und nahm dann seine Sachen entgegen, bevor er die Tür aufschloss. „ Wo warst du?!", schallte es sofort durch das halbe Haus. Respekt, dass er da ruhig blieb. Ich sah ihn nicht mal eine Miene verziehen. Nur ein paar Sekunden später stand ein Mann mittleren Alters in Anzug und Krawatte vor uns und musterte Eli abschätzend. „ Ach so ist das. Meinst du, ich will deine dreckigen Freunde unter meinem Dach haben? Das ist ekelhaft. Und du bist das übrigens auch. Sieh zu, dass du die letzten Spuren von eurem Date beseitigst und dann machst du hier Klarschiff. Ich muss arbeiten und den Unterhalt verdienen, da du es ja nicht hinkriegst einen Job zu bekommen und dich lieber bei mir mit durchfrisst." Damit quetschte sich der Mann an mir vorbei, nicht ohne mich noch mal zu schubsen und verschwand durch die Tür. Ich starrte nur fassungslos hinter ihm her. DAS war sein Vater? Langsam konnte ich verstehen, warum er nicht wollte, dass seine Eltern von seinem Unfall erfuhren. Er hatten sich nicht mal nach ihm erkundigt, obwohl er blass war und nicht gerade gut aussah. Seine Mutter wollte ich eigentlich gar nicht kennenlernen. Doch das sollte ich wohl. „ Gehst du wohl den Haushalt machen, dein Vater bezahlt dir schon genug.", rief eine weibliche Stimme. „ Besser du gehst jetzt. Ich glaub du willst erstmal nicht mehr kennenlernen. Ich komm klar." Ich sollte ihn jetzt hier alleine lassen? Nachdem er gerade mal eine Stunde zuvor operiert worden war und sich schonen sollte. Konnte er vergessen. „ Pack dir ein paar Sachen, du kommst erstmal mit zu mir. Du sollst dich schonen. Wenn das wieder reißt und es keiner merkt, verblutest du innerlich. Bei dem Umfeld würde ich auch depressiv werden." Jetzt war er es, der mich aus großen Augen ansah. „ Meist du das ernst?" Glaubte er allen Ernstes, ich würde Witze machen? Sicherlich nicht. Meine Eltern waren für ne Woche eh nicht da, die störte es also nicht. Er musste da raus. Ich nickte bestätigend. Hier bleiben war keine Option mehr. „ Auf. Ich hab gesagt ich helfe dir. Im Moment zählt nur, dass du wieder gesund wirst." Zum ersten Mal sah ich Hoffnung in seinem Blick. Dann kniff er die Augen zusammen und taumelte leicht nach vorne. Hastig griff ich ihm unter die Arme und lehnte ihn gegen mich, damit er sich nicht selbst aufrecht halten musste. Allein schon, dass er noch drüber nachdachte hier zu bleiben, schockte mich. „ Muss ich noch was sagen? Wo ist dein Zimmer?" Diesmal hob ich ihn an der Taille hoch, damit er nicht selbst gehen musste. Natürlich ohne seine Wunde zu berühren. „ Treppe hoch und dann zweite recht." Ich trug ihn ohne große Probleme nach oben, merkte dabei wie leicht er doch war für sein Alter und seine Körpergröße. Sein Zimmer war winzig und die Einrichtung einem sechzehnjährigen nicht gerecht. Ein Bett, ein Schrank, ein Tisch mit Stuhl. Mehr war da nicht. Der Schreibtisch war leer und auch sonst fand man keine persönlichen Gegenstände. Das hier gleich mehr einem Hotelzimmer. „ Kannst mich runter lassen. Würdest du mir noch meine Sporttasche unter dem Bett vorholen?" Behutsam stellte ich ihn auf seine Füße und sicherte noch mal ab, dass er sein Gleichgewicht halten konnte, bevor ich ihn los ließ und mich auf den Boden kniete und unter seinem Bett die Sporttasche hervorzog. Der Schrank bot ebenfalls nicht viel. Nur ein paar Klamotten und Schulsachen. Das war alles, was er besaß? Es gab nichts persönliches, nicht mal ein Teil, was er sein eigen nennen könnte, welches nicht zwingend notwendig war. „ Ich weiß, was du jetzt denkst. Meine persönlichen Sachen sind bei meiner Mutter. Alles wertvolle in der Schule im Spind. Meiner Mutter wurde das Sorgerecht entzogen, weil sie durch ihre Eltern bedingt einen Berg Schulden hat und zudem eine Zeit lange abhängig von Alkohol war. Sie kommt immer noch nicht klar. Ich darf sie zwar sehen, aber nie länger als ein paar Tage blieben. Mein Vater hasst mich, seit er mich nehmen musste nach der Trennung. Am liebsten hätte er mich zu meiner Mutter abgeschoben. Jetzt werde ich eben wie Dreck behandelt. Man findet sich damit ab.", erklärt er mir, bevor ich meine Frage gestellt hatte. In dem Alter sowas durchzumachen, stellte ich mir ziemlich belastend vor. Zeitgleich lieferte er mir einen der Gründe für die Narben an seinen Armen.

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