~•~ CHAPTER IV ~•~

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Der Berufsverkehr war in vollem Gange. Autos schoben sich über den grauen Asphalt, gestresste Erwachsene liefen auf dem Bürgersteig direkt daneben.
Kaeya jedoch stand am Fenster der obersten Etage und beobachtete die Menschen bloß.
Die Tür zum Versammlungsraum öffnete sich.

„Sir Alberich, die Rekruten sind jeden Augenblick hier“, sprach der Polizist an Kaeya gewandt und gesellte sich zu ihm ans Fenster.
„Sind Sie sich sicher, dass ich Teil dieser Task Force sein sollte?“
„Ja, das bin ich mir. Außerdem sind wir alle per ‚Du‘, wir haben alle dasselbe Ziel, und da sollten keine Förmlichkeiten im Weg stehen, Haru“, antwortete Kaeya mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen.
Haru senkte seinen Kopf.
„Ich mein‘ nur, ich darf ja keine Dienstwaffe führen, wie kann ich dann nützlich sein?“
„Du bist ein intelligenter Kopf, und du hast die Gerechtigkeit im Herzen. Du findest Ansätze, die wir nicht im Traum beachten würden. Daher brauche ich dich hier als Denker, du hast die Expertise“, erklärte Kaeya und drehte sich zu ihm um. Ein Auge war von einer schwarzen Augenklappe bedeckt, doch das andere Auge sah ihn aufmunternd an.

Haru wurde vor einem halben Jahr in einen Vorfall verwickelt, bei dem das Opfer eines Verbrechens starb. Er war übereifrig, als der Räuber den Zug verließ und vor den Polizisten fliehen wollte. Haru zog seine Dienstwaffe, zielte mit zitternder Hand auf den Oberschenkel des Räubers, um ihn beim Laufen zu behindern, doch vor dem Lauf seiner Pistole lief das Opfer, eskortiert von Haru‘s Kollegen. Just in diesem Moment, als er den Abzug betätigte. Ein sauberer Schuss in den Hals tötete die junge Frau, und für Haru brach eine Welt zusammen.
Als Folge dieses Fehlers wurde er degradiert, durfte sich zusammen mit seinem neuen Kollegen nur um kleine Fälle kümmern, und für ein Jahr keine Dienstwaffe mehr anrühren. Wenn er ehrlich zu sich selbst war, wollte er nie im Leben mehr eine Pistole anrühren, der schmerzverzerrte Schrei der Frau hallte in seinem Kopf wider, wenn er auch nur an diese mörderische Waffe dachte. Doch ohne eine Dienstwaffe hielt er sich für nutzlos, und ganz besonders nicht geeignet, so einer speziellen Task Force beizutreten.

Es klopfte an der offenstehenden Tür, Kaeya und Haru drehten synchron ihre Köpfe um.
„Bin ich hier richtig für die Besprechung der Task Force?“, fragte eine Schildkröte mit einer blauen Maske.
„Ja, goldrichtig“, meinte der Mann mit den langen, blauen Haaren.
„Setz‘ dich einfach.“
Hinter ihm traten eine ganze Reihe weiterer Personen ein, was Kaeya zum Schmunzeln brachte.
„Wie lange habt ihr denn bitte gewartet“, lachte der Leiter der Task Force und beobachtete, wie die Gruppe sich auf den Bänken niederließ.
Er wartete einen kurzen Moment, dann schob er Haru zum Pult und warf einen Blick auf die Uhr.
„Damit sollten auch alle eingetroffen sein, zumindest wenn wir alle Pünktlichkeit ernst nehmen.“
An das Whiteboard zu seiner Rechten schrieb er seinen Namen.
„Ich bin Sir Kaeya Alberich, und das zu meiner Linken ist Kommissar Haru Kato. Wir leiten die Task Force zur Bekämpfung der Verbreitung der neuen Droge, und ihr seid von uns gewählt worden, weil wir euch für fähig genug halten. Wir sind hier unter uns alle per Du, Förmlichkeiten sollen uns bei der Arbeit nicht im Wege stehen.“

Haru wich mit einem schnellen Rückwärtsschritt beiseite, als Kaeya sich in Bewegung setzte und nach einem kleinen Büchlein auf dem Pult griff.
„Wir werden erst einmal die Anwesenheit überprüfen, zum Einstieg“, erklärte der Blauhaarige. Er leckte über seinen Daumen und blätterte in dem Büchlein herum.
„Fangen wir an. Caitlyn Kiramman aus dem Streifendienst?“
Eine große, schlanke Frau mit markanten Wangenknochen hob ihren Arm, um ihre Anwesenheit zu bestätigen.
„Ahh, ich sehe, die Dame mit der kriminellen Partnerin. Wie geht‘s ihr?“, stichelte Kaeya und fixierte Caitlyn, die genervt schnaubte.
„Es war nur ein Vandalismusdelikt, mehr nicht.“
„Ein Vandalismusdelikt der schwer genug war, um sie hinter Gitter zu bringen. Naja, hoffen wir, dass sie daraus gelernt hat. Machen wir weiter. Bonnibel Bubblegum aus der Stadtverwaltung?“
Der Arm der Pinkhaarigen schnellte in die Höhe, Bubblegum‘s Aufregung war deutlich sichtbar.

„Die Dame in pink also“, hauchte Kaeya und zwinkerte ihr kokett zu. Er räusperte sich, ließ sich nicht allzu lang ablenken, und fuhr fort:
„Oberkommissarin Jean Gunnhildr, Abschnitt Hirascar?“
„Ich bin hier, Kaeya“, antwortete eine große, vornehm gekleidete blonde Frau. Sie schien Kaeya bereits zu kennen, die beiden Oberkommissare starrten sich herausfordernd an, bis der Blauhaarige den Blickkontakt abbrach und die verbliebenen Namen vorlas. Neben den berufserfahrenen Kollegen gab es auch Neulinge. Ray, ein gerade erst volljährig gewordener, junger Mann, der in seiner Ausbildung zum Polizisten erstaunliche Leistungen erbracht hatte. Leonardo, eine humanoide Schildkröte, er wurde zuletzt zur Prüfung zum Oberkommissar akzeptiert. Dazu waren auch die zwei besten Detektive der Welt eingeladen, wobei nur Near physisch anwesend war. Der Stardetektiv L war über Video zugeschalten.

„Hmm“, murrte Kaeya mit dem Blick auf den letzten Namen.
„Sieht so aus, als wenn dein Kollege zu spät ist.“
„Mal wieder typisch für Daisuke“, zischte Haru wenig überrascht. Just in diesem Moment trat der schwarzhaarige Millionär ein, er war in einem teuren Anzug gekleidet, eine schwarze Sonnenbrille rundete das Bild ab.
„Bin ich zu spät?“, fragte Daisuke entspannt und nahm sich die Sonnenbrille ab.
„Keine Sorge, du hast noch nichts verpasst“, antwortete Kaeya und hakte auch den letzten Namen auf der Liste ab.
„Gut, jetzt wo auch wirklich alle da sind, können wir ja ins Detail gehen“, kündigte er an und klatschte in die Hände.
„Der erste Auftrag: Kommissar Creman ist nicht mehr zur Arbeit erschienen, er hat sich nicht krankschreiben lassen, und auch keinen Urlaub genommen. Sein letzter Fall waren die Ermittlungen in der Pizzeria Tartaruga in Caritew. Wir vermuten eine Verbindung zur Arkham-Mafia. Zwei von euch bilden ein Team und überwachen die Pizzeria, um die Verbindung zu bestätigen und mehr über Creman‘s Fehlen herauszufinden. Freiwillige vor.“

Caitlyn und Ray meldeten sich zeitgleich, die etwas zögerliche Hand von Bubblegum ging wieder runter. Haru nahm sich einen schwarzen Stift und notierte sich die beiden Namen.
„Sehr gut. Auftrag zwei“, fuhr Kaeya zufrieden fort.
„Wir haben in Wekkcliffs Tätigkeiten der Fatui entdeckt. Wie wir bereits herausgefunden haben, stehen die Fatui-Mafia und die Arkham-Mafia in Konkurrenz. Da wir uns der Aggressivität der Fatui bewusst sind, möchte ich dafür Jean einsetzen. Du wirst dort aufdecken, um was es dort geht und warum die Fatui dort tätig ist.“

„Habe verstanden“, antwortete Jean knapp, während Haru ihren Namen an das Whiteboard schrieb.
„Und der letzte Auftrag: In den vergangenen zwei Nächten meldeten Zeugen zwei Schüsse in der Altstadt von Caritew, nahe des Marktplatzes. Die Beamten haben Spuren gesichert, doch bis jetzt wurden weder Verletzte mit Schusswunden im Krankenhaus gemeldet, noch Leichen gefunden. Die Möglichkeit besteht, dass diese Delikte in Verbindung mit dem Einbruch stehen, und damit auch etwas mit Creman oder Arkham zu tun haben. Ich bitte eine Zweiergruppe darum, dort auf nächtliche Streife zu gehen, alle zwei Nächte wird die Gruppe gewechselt.“
Diesmal meldete sich Bubblegum sofort, Leonardo tat es ihr gleich, so bildeten sie die Zweiergruppe.

„Alles klar, perfekt“, seufzte Kaeya auf.
„Was ihr noch wissen solltet… In der Zentrale, in diesem Raum, verbleiben Haru und Near, die eure gefundenen Hinweise sichtigen und miteinander verknüpfen, gelegentlich wird L auch dort mitwirken, allerdings wird er springen und Tatorte besichtigen. Die Aufträge starten alle ab morgen. Jetzt verbringen wir den Rest der Zeit hier und werden miteinander warm, um uns gegenseitig besser kennenzulernen.“
Die Runde lockerte sich auf, aus einem Nebenraum schob Haru einen kleinen Wagen, auf dem kleine Snacks und Getränke standen.
„Greift zu, keine Scheu“, lud Kaeya ein und eröffnete eine gemütliche Runde.

~•~

Der Mond strahlte am klaren Himmelszelt, Sterne funkelten über dem frostigen Acker. Die Saat war schon längst geerntet, die Bauern, die ihre Häuser im Vorort zu Wekkcliffs zu stehen hatten, brauchten sich nicht zu fürchten.
Am Rande jenes Feldes ragte ein steiler Felsen auf, an der Spitze wartete ein Felsvorsprung, eine sichere Plattform, und der einzige Zugang zu einer kleinen Höhle.
Zwei maskierte Wachen mit Fackeln in den Händen flankierten den Eingang, verhinderten unerwünschte Besucher. Zwei Männer kraxelten den Felsen hinauf, beide trugen sie graue Umhänge mit schwarzem Pelz am Kragen, und eine passende Maske, die ihre Gesichter unkenntlich machte.
Der etwas größere Mann reichte dem Kleineren die Hand, um ihn auf den Vorsprung zu ziehen.
„Name und Anliegen“, forderte einer der Wachen und versperrte mit der Fackel den Weg.
„Der Graf, es trafen sich die Geister“, sprach der Größere kontrolliert leise, ihm wurde Einlass gewährt. Nun trat der Kleinere an den Wächter heran.
„Der Barde, es sangen die Seelen.“
Der Wächter hielt die Fackel wieder vor sich, ließ den Kleineren hinein.
Die Höhle war von Fackeln ausgeleuchtet, vereinzelt leckten die Flammen, tänzelten an der Wand entlang, doch entfernten sich nie von der Glut.

Der Gang führte zu einem langen Tisch, an dem einige andere maskierte Gestalten bereits saßen und geduldig warteten.
„Tartaglia und Scaramouche, willkommen“, sprach ein Mann, dessen Kopf von einem Metallhelm ummantelt war.
„Damit sind wir vollständig."
Der Mann erhob sich, nahm sich ein Blatt Papier, auf dem das Gesicht eines jungen Mannes abgebildet war.
"Wir stellen alle anderen Operationen ein, wir müssen diesen Bengel finden", sprach er rasend.
"Dieser Bengel hat irgendetwas herausgefunden, als er in diese blöde Pizzeria gesandt worden ist, jetzt ist er unauffindbar."
Die Blicke lagen auf Tartaglia, der dorthin geschickt wurde, um den jungen Mann zu finden.
"Ich hab' eine Vermutung", meinte er etwas angespannt.
"Il Capitano, letzte Nacht war ich wie abgesprochen mit dem Polizisten in der Pizzeria, wir sind dort auf zwei der stärksten Nachtwachen gestoßen. Daraufhin hab' ich Creman erschossen und die haben sich über eine zweite Leiche beschwert."
"Du meinst doch etwa nicht, die haben den Rotzlöffel umgebracht!", stieß ein älterer Herr mit Spitzbart auf, er hörte auf den Namen Pulcinella.
Tartaglia nickte und lehnte sich in seinem Stuhl zurück, endete seinen Kommentar damit.
"Damit kommen wir dem Ganzen ein Stück näher", überlegte Capitano.
"Nichts desto trotz müssen wir dann eben seine Leiche finden, wir dürfen keine Zeit verlieren, je länger wir brauchen, desto weniger können wir herausfinden, wer ihn umgebracht hat."

Capitano packte sich am Helm, er legte seine Stirn auf dem Tisch ab. Wenn er vor Zorn nur so raste, bereitete sein Kopf ihm Probleme und er wurde außer Gefecht gesetzt. Er übte sich bereits in Selbstkontrolle, doch diese Informationen, der junge Mann könnte tot sein, brachten ihn an seine Grenzen.
Der Mann neben Capitano, ein großer, bärtiger Mann mit finsterem Blick, verstand sofort, was Sache war und übernahm.
"Ab sofort werdet ihr euch alle auf Caritew fokussieren. Schlaf sollte euch egal sein, schickt nur eure ärmsten Säue nach Wytolea oder Raenyth. Bis zur Versammlung nächste Woche sollte der Bengel gefunden sein. Mir egal ob tot oder lebendig. Wer Pause macht, sorgt vorher für adäquaten Ersatz", verkündete der Mann, dessen Name Pierro lautete.
"Gebt Acht auf die Polente, die werden sich das wahrscheinlich nicht mehr lange untätig anschauen. Die nächste Versammlung wird am Rande der Hauptstadt Raenyth's stattfinden, genauen Standort bekommt ihr einen halben Tag vorher."

"Verstanden, Pierro", antwortete Tartaglia, so wie all die anderen Mitglieder der Fatui, und erhob sich.

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