Kapitel 11.5

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Das Mädchen nickte bestätigend und schob sich noch eine Linse zwischen die Lippen. „Am ganzen Gesicht. Aber ein paar Kornblumen und Löwenzahn waren auch dabei."

Das überraschte Lina und sie sammelte etwas Windsternenstaub an ihrer Hand, ohne einen Zauber auszulösen. Diese hob sie hoch. „Wie sieht meine Hand für dich aus? Siehst du da auch irgendwelche Farben?", fragte sie neugierig.

Musternd sah Maari zu Linas Hand, schüttelte dann jedoch den Kopf. „Nein ... du etwa?"

Lina legte den Kopf schief. „Gut, dann siehst du zumindest keine Magie", bemerkte sie und nutzte den angesammelten Sternenstaub, um mithilfe des Windes die Linsen schneller zu sortieren.

Ravina lachte leise und schüttelte ein wenig den Kopf. „Ihr klingt ja fast wie Kivan", merkte sie belustigt an, blickte jedoch nicht von ihrem Topf auf.

„Wie kommst du denn darauf?", fragte sie neugierig und wollte wissen, was genau Kivan tat, damit er so klang. Hatte er auch schon angenommen, dass sie vielleicht Magie beherrschte?

Fragend schielte sie zu ihm, doch grummelte er nur unbeteiligt und deckte weiter den Tisch.

„Er hat das auch schon angenommen", antwortete Ravina und deutete mit der Kelle auf ihre Tochter. „Dass sie Magie sehen kann, meine ich."

„Wie kam er denn darauf?", fragte Lina überrascht und schielte zu Kivan. Hatte er es auch testen können und konnte er vielleicht selbst Magie? Wahrscheinlich nicht, sonst hätte er diese schon längst eingesetzt, oder?

„Vielleicht ging er einfach davon aus, dass das die erste logische Schlussfolgerung war?", schlug Kivan nun unschuldig vor und tat selbst so, als wäre er gar nicht anwesend.

Lina blickte ihn überrascht an, bevor sie über sich selbst lachen musste. „Ja, das klingt eigentlich sogar sehr logisch. Von meinem Standpunkt aus betrachtet, gibt es noch sehr viele andere Dinge, die sie durch eine magische Wahrnehmung sehen könnte. Daher ist der Gedanke, dass sie vielleicht eine ganz sanfte Art der Magie beherrscht, nicht verkehrt."

„Ich kann auch mit Tieren reden!", verkündete Maari stolz und wollte sich gerade eine weitere rohe Linse in den Mund werfen, als ihre Mutter ihr mit dem Kochlöffel sanft auf die Finger schlug.

Lina blickte sie nun noch überraschter an. „Wirklich? Das ist eine wirklich faszinierende Fähigkeit. Ich kenne eigentlich niemanden, der das kann. Einer hat mal behauptet Gedanken zu hören. Aber ich glaube der war ein bisschen irre, weil er gern alle möglichen magischen Mittelchen zusammengekippt und probiert hat", erzählte sie, wobei sie sich davon abhalten musste, zu vergessen, wen sie eigentlich darstellen sollte.

Kivan schüttelte nur wissend den Kopf. „Sie flunkert", meinte er nur und trug die Schüsseln zu Ravina, um sie füllen zu lassen.

Lina betrachtete Maari. „Tust du das?", fragte sie noch immer neugierig und fast, als wäre das Ganze für sie auch ein Spiel. Dabei nahm sie das Mädchen durchaus ernst.

„Der ist doch nur neidisch", meinte sie nur und streckte Kivan kurz die Zunge aus. „Sie antworten vielleicht nicht immer, aber ich weiß, dass sie mich verstehen."

„Ich wünschte mir, dass ich das testen könnte", bemerkte sie und reichte nun die fertigen Linsen an Ravina weiter.

„Glaubst du mir etwa nicht?", fragte sie beleidigt und begann auf ihrem Stuhl zu kippeln.

„Das würde ich nicht sagen, aber es wäre mir eine Freude zu ergründen, ob es wirklich Magie ist", sagte Lina gut gelaunt.

„Wir können ja nach dem Essen zum Fluss gehen und ich sag dir was die Enten so reden", schlug sie unschuldig vor, doch klang es mehr wie ein Angebot.

„Das klingt spaßig", stimmte Lina zu, die sich nun an Ravina wandte. „Kann ich sonst noch helfen?", wollte sie wissen.

„Oh, nein nein!", versicherte sie ein wenig nervös und reichte Kivan die gefüllten Schüssel. „Ihr habt doch schon genug geholfen. Setzt Euch und esst, bitte."

Erst wollte sie widersprechen, doch dann ließ sie sich nieder, da sie die Frau nicht noch mehr in Verlegenheit bringen wollte. Daran würde sie sich wohl nie gewöhnen. Hoffentlich war das hier bald alles vorbei.

Lina ließ sich mit Kivan und Maari am Tisch nieder, bevor auch Ravina sich zu ihnen gesellte und einige Scheiben Brot verteilte. „Ihr scheint ja sehr viel von der Magie zu wissen", begann diese und lächelte neugierig, während sie ein wenig auf ihre Portion des Eintopfes pustete. „Stimmt es, dass manche Wesen dazu in der Lage sind mit bloßen Emotionen Magie zu wirken?"

Lina, die ein Stück Brot abbrach, das sie etwas in den Eintopf tauchte, nickte. „Das ist durchaus möglich, aber doch eher selten", stimmte sie Ravina zu. „Man muss magiebegabt sein, um sie zu wirken. Dabei scheinen Eltern und Familie keine wirkliche Rolle zu spielen."

„Ach nein?", fragte Ravina überrascht und sah nun doch wieder zu Maari, die gerade eine Portion Eintopf von ihrem Mund wieder in die Schüssel spuckte, weil er ihr doch zu heiß war.

„Zumindest soweit ich das weiß, kann ein magisches Kind durchaus bei zwei nichtmagischen Eltern entstehen, sowie ein Kind zweier magischer Eltern nicht zwingend magisch sein muss", erklärte sie und fühlte sich wohl. Hier war sie in ihrem Element.

„Papa sagt immer, Magie ist teuer. Viel zu teuer", verkündete Maari entschieden. Vermutlich verstand sie nur einen Bruchteil der eigentlichen Unterhaltung.

Lina blickte fast schon fragend zu Ravina. Was meinte Maari damit? Ging es um den Unterricht?

Diese schüttelte nur entschuldigend den Kopf, als auch schon Kivan das Wort ergriff. „Magie ist in Windfall nicht gerade üblich und daher gibt es hier recht wenige Leute, die Magie beherrschen, lehren oder magische Gegenstände verkaufen. Das steigert den Preis."

„Die Grundlagen kann ich, solange ich hier bin, gern kostenlos vermitteln", bietet sie mit einem Lächeln an. Es würde ihr ein Gefühl von Zuhause geben.

Kivan gab ein skeptisches Brummen von sich, sagte jedoch nichts dazu. Immerhin war er nicht ihr Vater.

Ravina schien dagegen recht neugierig und blickte zu Maari. „Was sagst du? Möchtest du bei der Dame lernen?"

Lina, die ebenfalls neugierig auf die Antwort war, blickte auch zu Maari. Eine so junge Schülerin hatte sie zwar noch nie gehabt, doch Magie kannte eben nur selten ein Alter.

Maari kaute teilnahmslos auf einem Stück Knochen und schielte zwischen Lina und ihrer Mutter hin und her, bevor sie die Schultern zuckte. „Krieg ich da noch mehr Küchlein?"

„Vielleicht", grinste Lina. „Aber vor allem wirst du viel Spaß haben", versicherte sie. Damit bekam sie die Kinder eigentlich immer.

„Abgemacht!", rief Maari aus und schlug mit der Faust auf den Tisch, als wäre es besiegelte Sache. Ihrer Mutter entlockte ihr Verhalten jedoch nur ein leises Seufzen.

Lina machte sich nun wieder über das Essen her und genoss es sichtlich. Das war eben ein guter, deftiger Eintopf.

Es war zwar fast kein Fleisch vorhanden, sondern mehr Knochen und Knorpel, die ausgekocht wurden, doch der Geschmack war dennoch vielfältig.

Lina würde sich in den nächsten Tagen irgendwie dafür erkenntlich zeigen. Ob sie wohl Fleisch als Dankeschön annahmen? Sie wusste es noch nicht so genau, freute sich aber schon auf die Stunden mit Maari.

Vielleicht verbarg sich hinter dem kleinen, tollpatschigen Mädchen ja eine richtige Magierin.

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