Kapitel 4.1

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Mit einem dezenten Lächeln auf den Lippen, sah Lina dabei zu, wie einige Wachen ihr nachgesendetes Gepäck in ihre Räumlichkeiten brachten. Ihr Mentor hatte wirklich ganze Arbeit geleistet, dass es schon nach zwei Tagen angekommen war. Linas verlorengeglaubte Koffer waren jedoch immer noch nicht wieder aufgetaucht.

Als der letzte Koffer abgestellt wurde, warf ihr die junge Wache nochmal einen warnenden Blick zu, bevor sie mit den anderen verschwand.

Lina entschied sich dazu, bei ihm anzufangen. Vielleicht wurde das sogar lustig.

Sie hockte sich zu ihren Koffern und öffnete diese. Schnell besah sie sich die Kleider und verstaute die mitgelieferten Bücher und Dokumente. Diese sollten die Dienstmädchen, die ihre Kleider einräumen würden, nicht in die Finger bekommen. Zudem hoffte sie, vielleicht das ein oder andere magische Artefakt zu finden.

Den Lehrplan der Prinzessin hatte sie bereits gestern erhalten. Vielleicht würden sie die fremdartige Runenschrift für Lehrmaterial halten.

Lina verstaute alles, was irgendwie vertraulich war, bevor sie sich an den kleinen Schreibtisch setzte und eines der Bücher aufschlug. Leider gab es ein paar Fächer auf dem Lehrplan, von denen sie kaum Ahnung hatte. Daher nutzte sie den freien Vormittag, um sich dahingehend weiterzubilden. Erst, als es später Nachmittag wurde und die Dienstmädchen ihre Kleider eingeräumt hatten, verließ sie ihr Zimmer. Auf der Suche nach der Wache, die ihr solche Probleme bereitete.

Anders als die letzten Tage trug sie ein Kleid, das ihrer Position würdig war.

Irgendwie traurig, dass ihr Mentor mehr in ihre Kleidung investierte, nun da sie in seinem Auftrag unterwegs war. Solche Kleider, die einer Adligen gleichkamen, trug sie normalerweise nicht.

Lina fühlte sich darin trotzdem wohl. Es steigerte ihr Selbstbewusstsein und so hatte sie auch kein Problem, sich zwischen den anderen Adligen im Schloss zu bewegen. Dieses war immer sehr gut besucht. Die meisten kamen wohl zu den Audienzen und nutzten die Wartezeit, um sich im Innenhof umzusehen oder Kontakte zu knüpfen. Nicht selten sah sie eine Gruppe Frauen bei einem Tee reden.

Gemütlich schlenderte sie auf die Küche zu, vor deren Tür sie ihre Zielperson mit einer anderen Wache reden sah. Rathan wirkte mal wieder komplett verloren, während die andere Wache, wohl ein Freund, ihn zu beruhigen versuchte.

Statt ihn direkt anzusprechen, ging sie an ihm vorbei in die Küche. Sie wollte auch sehen, wie es dort war. Zudem hoffte sie, ihn später noch einmal allein zu begegnen. Allerdings suchte sie seinen Blick, damit er verstand, dass sie ihn bemerkt hatte.

Ihre Blicke trafen sich und sie hätte meinen können, ihn nur in dieser einen Sekunde umso mehr schwitzen zu lassen. Der Arme. Ob er gerade eine Standpauke kassiert hatte? Sie würde es sicher erfahren, wenn sie später mit ihm sprechen würde.

Lina hoffte, dass ihr stummer Blick gezeigt hatte, was sie wollte. Ob er sie wohl sogar aufsuchen würde?

Ein leichtes Lächeln huschte über ihr Gesicht, als sie die Küche betrat. Wie sehr konnte sie wohl mit ihm spielen?

Die Küche empfing sie mit lautem Klackern von Geschirr, brutzelnden Pfannen und köchelnden Töpfe. Dabei eine recht tiefe Frauenstimme, die ein wenig heiser klang, welche durch die Küche brüllte, dass man ihr doch gefälligst die verfluchten Kartoffeln bringen sollte, bevor sie den Kopf eines Küchenmädchens als Ersatz nehmen würde. Charmante Dame.

Irgendwie war sie aber auch interessant.

Lina sah sich weiter um und versuchte, niemanden im Weg zu stehen. Ob sie hier vielleicht nachfragen konnte, ob es möglich war, einen bestimmten Tee zu bekommen? Sie vermisste diesen sehr, half er ihr doch immer beim Studieren ihrer Texte.

Vermutlich war er gemeinsam mit dem Rest ihrer ersten Kutsche verlorengegangen.

Lina spürte, wie sie plötzlich aus dem Gleichgewicht gebracht wurde und ein spitzer Aufschrei erklang, während ein Küchenmädchen hektisch versuchte, die fallengelassenen Kartoffeln wieder aufzulesen, nachdem sie Lina gestoßen hatte. „Verzeiht, Herrin! Verzeiht vielmals!"

Lina, die ebenfalls völlig verwirrt darüber war, richtete ihren Blick auf das Mädchen, sagte aber nichts dazu. Es war wohl ihre Schuld. Die Küchenbelegschaft hatte wahrscheinlich nicht mit einem sich bewegenden Objekt gerechnet. „Ich suche nach der Köchin."

Das Mädchen auf ihren Knien blickte hoch zu Lina, als sie die letzten Kartoffeln sammelte und in einen Korb legte. „Aber natürlich, Mylady. Herrin Doris ist gleich dort drüben", erklärte sie als sie sich wieder erhob und Lina durch ein wahres Küchenlabyrinth führte.

Lina versuchte zu folgen und nicht im Weg zu stehen. Das rege Treiben ließ sie lächeln. Es fühlte sich fast so an wie Zuhause, wenn sie dran war, in der Küche zu arbeiten.

Als sie um einen großen Kessel bogen, kam auf der anderen Seite eine recht muskulöse Frau zum Vorschein, deren Arm bis zur Hälfte in einem ausgenommenen Ferkel vergraben war. Ihr Gesichtsausdruck war grimmig und ihr Haar war unter einem kleinen Kopftuch versteckt.

„Guten Tag, werte Köchin", sagte Lina höflich, da sie sich nicht mit der Küche anlegen wollte. „Ich möchte Euch nicht stören, hätte aber eine Bitte. Wenn Ihr Zeit habt, würde ich diese gern mit Euch besprechen."

Da Küchenmädchen stellte schweigend den Korb Kartoffeln neben der Köchin ab, während sich ihr Blick auf Lina richtete. Der Arm hielt dabei im Innern des Ferkels inne. „Bin gerade schwer beschäftigt, wie Ihr unschwer erkennen könnt. Was gibt's denn?" Die raue Stimme der Dame kratzte in Linas Ohren. Es hatte etwas schrecklich Unangenehmes an sich, ihr zuzuhören.

Gleichzeitig erinnerte es sie aber auch an ihren Mentor. Seine Stimme war ähnlich kratzig. „Es geht um den Nachmittagstee", erklärte sie. Dieser war hier so etwas wie eine Tradition. Immer zur gleichen Zeit gab es Kuchen und Tee, was wohl als Zeichen für eine Pause gewertet wurde.

Auch wenn es dabei schon an ein Wunder grenzte, dass die Leute nicht durch die Gegend rollten.

Doris schüttelte jedoch nur den Kopf und begann das Ferkel mit den Kartoffeln zu füllen. „Seh ich aus, als würde ich Tee zubereiten? Darum kümmern sich die Dienstmädchen und der Kuchen wird aus der Stadt vom Bäcker geliefert."

„Aber Ihr habt hier das Oberkommando", sagte Lina, wobei es eher wie eine Frage klang.

„In der Küche", korrigierte Doris und hustete einmal kräftig, da sich wohl etwas in ihrem Hals verfangen hatte. „Das bisschen Wasser über getrocknetes Grünzeug schütten. Dazu sind die kopflosen Hühner noch gut genug. Man kann denen ja nicht alles hinterhertragen."

Lina seufzte leise. „Also muss ich mich mit den Dienstmädchen befassen, wenn ich eine bestimmte Art von Tee möchte?", fragte sie. Die Frau war keine wirkliche Hilfe.

„Was weiß ich? Entweder das oder Ihr seht Euch selbst in der Stadt um", meinte sie nur, bevor sie auch schon einen Küchenjungen zu sich rief, der gerade ein Gericht raustragen wollte, ohne es zuvor von der Köchin kontrollieren zu lassen.

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