130. Wach

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Gähnend hielt mir die Hand vor den Mund und starrte auf sein Gesicht.
Es war etwa eine Woche vergangen und ich hatte mit Hilfe von Make up auch schon nachhause gekonnt.
Meine Eltern hatten sich natürlich besorgt über Ace erkundigt, aber ihnen war nicht aufgefallen, dass ich kaum auftreten konnte oder mich beim Treppenhochgehen an der Wand abstützen musste.
Das lag vielleicht auch daran, dass ich mich schnell in mein Zimmer verzogen hatte sobald die Fragerei ein Ende hatte.

Leise seufzte ich und fuhr mir durch die Haare.
Er war immernoch nicht wach.
Tagsüber war ich in der Schule und ab dem Nachmittag war ich hier und kümmerte mich um das Rudel und Ace.
Marco hatte seinen Geburtstag erstmal in den Hintergrund gerückt, er wollte ihn erst feiern, wenn es Ace wieder besser gehen würde.
Die meisten meiner Wunden waren bereits einigermaßen verheilt, jedoch spürte ich seit dem Kampf so ein merkwürdiges Ziehen in meiner Brust und mir wurde manchmal übel.
Ich hatte weniger Energie und schlief kaum, das hatte ich Cathrin allerdings verschwiegen.
Sie hatte genug am Hals mit Gina und den Verletzten.
Und mit ihrem Sohn.
Ace's Zustand war zwar stabil, doch er wachte einfach nicht auf.

Heute war beinahe Vollmond.
Die Vorhänge hatte ich vom Fenster weggeschoben um sein Licht hinein fallen zu lassen.
Es ließ Ace noch blasser aussehen.
In dem Kampf war der zukünftige Alpha des Brown Rudel gestorben, weswegen der Sieg dem Black Rudel gehörte.
Als Shade ihn attackiert hatte, gab er dem Tier den Rest.
Die Beerdigung von Gina sollte übermorgen stattfinden.
Bei Vollmond.
Es war eine Tradition die Verstorbenen eines Rudels an Vollmond mit einem Ritual zu verabschieden, wie Cathrin mir erzählt hatte.

Ich konnte es noch immer nicht realisieren.
Wenn ich durch die großer Tür trat, wartete ich noch immer darauf, dass Gina mich an der Hand nahm und  mir erzählte wie es den Verletzten ging.
Ich presste die Lippen zusammen und stand von dem Schreibtischstuhl auf, auf dem ich immer saß, wenn ich hier war.
Nachdenklich fuhr ich die Konturen seines Kiefers nach und begann leise irgendeine mir unbekannte Melodie zu summen.
Die meisten seiner Wunden waren großenteils verheilt.
An einigen Stellen würden die Narben wohl für immer sichtbar sein.
Sein Fieber hatte sich ebenfalls gesenkt, es ging ihm von Tag zu Tag besser.

Und doch wachte er einfach nicht auf.
Weiter summte ich die zufällig gewählten Töne und zog ihm die Decke über die Brust, damit ich das Fenster aufmachen konnte.
Der Himmel war beinahe wolkenlos, als ich zu ihm heraufsah.
Die Sterne funkelten in allmöglichen Konstellationen vor sich hin und ich stützte meinen Kopf auf die Hände, indem ich meine Ellenbogen auf das Fensterbrett stellte.
Summend starrte ich die dunklen Bäume an, deren Spitzen mit dem Schwarz des Himmels verschmolzen.
Dann drehte ich mich wieder um und setzte mich auf den Bettrand.
Jeden Tag sprach ich mit ihm und erzählte ihm von der Schule und weiterem belanglosem Zeugs.

Behutsam nahm ich seine Hand und schaute die kleinen Kratzer und die mittlerweile gelben Flecken auf seinen Fingern an.
Seine Hand war warm und lag schwer in der meinen.
Es tat unglaublich weh ihn so zu sehen und nichts dagegen tun zu können.
Wie ich diese Nutzslosigkeit hasste.
Genau das, was ich hatte verhindern wollen...
Meine Augen wurden wieder feucht und aus dem Summen wurde ein leises Zischen.
Ich schloss die Augen und atmete tief durch.
Langsam beugte ich mich zu der Hand und hielt sie mir an die Stirn.
"Du machst mich ganz verrückt."
Murmelte ich.

Plötzlich hörte ich ein leises Keuchen, auf das ein Husten folgte.
Hastig wischte ich mir mit der freien Hand die Tränen vom Gesicht und musterte ihn erwartungsvoll.
Hatte ich es mir nur eingebildet?
"Luciana?" Brabbelte Ace leise, dass ich es beinahe nicht gehört  hatte.
"Hö- Hörst du mich? Ace? Bist du wach?" Vor Aufregung schlug mein Herz ganz schnell.
Seine Augen waren immernoch geschlossen, aber seine Lippen zogen sich schwerfällig zu einem Lächeln.
Ungläubig legte ich seine Hand wieder auf das Bett und sah ihn mit großen Augen an.
Er war wach!
Vor Freude und Erleichterung kamen mir gleich wieder die Tränen.
"Du bist sicher total fertig, ruh dich aus." Eilig machte ich das Fenster mit einem Klacken zu und fuhr ihm über die Stirn.
Ich wollte gerade zur Tür  heraus, um Cath Bescheid zu geben, da hörte ich ihn mit verhaltener Stimme meinen Namen murmeln.
Ich drehte mich zu ihm.
"Bitte bleib."

Ein schwerer Arm lag auf mir, als ich aufwachte.
Schläfrig öffnete ich die Augen und schaute den mir nun altbekannten, schwarzen Schreibtischstuhl an.
Ich lag auf dem Bauch und gähnte kaum hörbar.
Verschlafen drehte ich meinen Kopf auf die andere Seite und blickte auf Ace's schlafendes Gesicht.
Ich hatte es in den letzten Tagen nur im Schlaf gesehen und doch waren seine Züge gewissermaßen anders, wenn ich ihn so betrachtete.
Als er in dem Koma lag, waren seine Gesichtsmuskeln ständig angespannt gewesen, jetzt waren sie ruhig und zuversichtlich.
Er sah unglaublich friedlich aus, wenn er schlief.

"Guten Morgen, Lu-. Er ist wach?" Cathrin's überraschte Stimme ließ mich zusammenzucken.
Ich drehte mich, etwas umständlich wegen dem Arm, zu ihr und lächelte nickend.
"Seit gestern Nacht. Ich wollte es dir ja sagen, aber... Ace..."
"Wollte nicht, dass sie geht." Nuschelte besagter hinter mir und ich wurde rot.
Der schwere Arm war plötzlich nicht mehr da und ich setzte mich verlegen auf.

Ace konnte sich einigermaßen bewegen, nur verzog sich sein Gesicht immer schmerzerfüllt, wenn er es tat.
Ich biss mir immer auf die Lippe um nicht gleich loszueilen um ihm zu helfen.
Ich wollte nicht überfürsorglich sein.
Meinen Eltern hatte ich geschrieben, dass er aufgewacht war und ich das Wochenende mit ihm verbringen wollte.
Als Ace das mit Gina erfahren hatte wurde er noch blasser, als er es eigentlich schon war.

Gerade war es schon am Dämmern.
Ich saß draußen auf der Terrasse und beobachtete die Bäume, wie sie sich im Wind wogen.
Meine Augenlider waren schon schwer und ein Gähnen meinerseits ertönte.
Ich strich mir die Haare aus dem Gesicht und sah auf meine Hände.
Da war Licht gewesen.
Ich konnte noch immer nicht glauben, was in dieser Nacht geschehen war.
Und das, obwohl mein Freund ein Werwolf war...

"Luna."
Ace lehnte im hölzernen Türrahen und musterte mich nachdenklich.
Mit etwas holprigen Schritten kam er auf mich zu und ließ sich neben mir auf den Boden sinken.
"Wir hatten noch keine Zeit zum Reden. Mum hat mir alles erzählt." Begann er und spielte am Saum seines Shirts herum.
Meine Lippen pressten sich aufeinander und ich nickte langsam.
Es war merkwürdig.
Ace war sicher noch immer enttäuscht, weil ich mein Versprechen gebrochen hatte.
Aber wegen dem ganzen Trubel hatte er das sicher in den Hintergrund geschoben, vermutete ich jedenfalls.
Mein schlechtes Gewissen war nicht weniger geworden und jetzt neben ihm zu sitzen und zu sehen, wie ihm jede Bewegung schmerzte, war grauenvoll.
"Hat es wehgetan? Geht es dir jetzt besser?" Er saß dort allen Ernstes vollkommen verwundet und fragte mich wie es mir ging?
"Was wehgetan?" Murmelte ich.

Als er... starb?
Oder als ich mich als gestörter Mondlicht- Freak entpuppt hatte?
Oder die Zeit als er im Koma lag?

In letzter Zeit hatte mir ziemlich viel 'wehgetan'.

Er biss sich auf die Unterlippe und blickte mich besorgt an.
"Als das mit dem Licht geschah. Was ist da passiert? Ich kann mich nur noch an dein Gesicht erinnern." Erklärte  er und ich schluckte.
Doofe Frage, ich hatte ja selbst keine Ahnung.
"Ja. Ja, es hat wehgetan,  als du... als du gestorben bist, Ace verdammt noch mal." Ich hatte noch immer diese komischen Phasen, in denen mir urplötzlich schlecht wurde.
Und gerade war so eine Phase.
Ich vergrub mein Gesicht in den Händen und atmete tief ein und aus um dieses Ziehen zu bändigen.
"Hey, was ist los? Sag schon." Ich spürte Ace's Hand an meinem Rücken.
Das Ziehen wurde allmählich weniger und ich konnte wieder normal atmen.

Zerknirscht blickte ich in seine grünen Augen, die ich heute gemieden hatte, weil ich nich schämte.
Wegen mir war alles aus dem Ruder gelaufen.
Sie funkelten mich umsorgt an und gaben mir ein Gefühl von Sicherheit.
"Alles in Ordnung.

                   Es geht mir gut. "

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