Kapitel 40 Teil I

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Auf ein neues – dachte ich mir als ich mich wie jeden Tag in den Sessel vor Dr. Paisley setzte.

Was mich dieses mal aber wunderte, war dass sie nichts sagte und ging. Entweder schlug sie eine passiv-aggressiv Richtung ein oder sie hatte die Lust an mir verloren und kam nur des Geldes wegen. Ich konnte es ihr nicht verübeln. Ich würde mich selbst meiden.

Trotzdem vergass sie nicht in ihrem Notizbuch herum zu kritzeln. Besonders wenn es darum ging, dass ich meine Nahrungsaufnahme vernünftig durchzog. Es war nicht optimal, aber auch nicht schlecht.

Nachdem sie gegangen war, lief ich einfach durchs Anwesen, bis ich vor der Zimmertür meiner Eltern stehen blieb. Ich wusste nicht wieso ich sie anstarrte. Immerhin waren sie nicht da. Sie waren nie da. Aber wem kümmerte das schon. Wie konnte man für jemanden etwas empfinden, wenn sie buchstäblich nicht existent waren. So versuchte ich die Leere zu erklären.

Mein Kopf begann wieder zu pochen und ich streifte bis in den Abend einfach herum, nur um mich irgendwie zu beschäftigen. Denn so schwer es auch war, die Gedanken in meinem Kopf schrieen um die Wette. Es wurde immer lauter und ich konnte sie nicht abschalten oder mit Ohrstöpsel eindämmen.

So kämpfte ich mit mir selbst. Wörtlich, denn ich schlug wild um mich, in der Hoffnung, dass ich dadurch die Stimmen in meinem Kopf loswerden würde. Der Druck baute sich rapide auf und wollte raus.

Als ich mit meinem Arm ausholte, schepperte eine Vase auf den Boden. Das klirrende, zerbrechende Geräusch war befriedigend und fror für einen Moment die Zeit ein. Einige wenige Sekunden herrschte Ruhe in meinem Kopf, also tat ich es noch einmal. Und erneut. Und wieder... wieder... bis der Boden übersät mit Scherben war. Genauso wie in meinem Schädel. Zersplittert in seine Einzelteile.

Das bringt nichts. Nichts ist genug. Nichts hilft. Ich will, dass es aufhört. Alles soll aufhören. Ich will nicht mehr aufstehen. Ich will nicht mehr spüren.

Aus Verzweiflung kam ich auf die dümmste Idee, die ich seit langem hatte. Denn der Drang mich zu betäuben war einfach größer. Mir war egal mit was, Zuhause hatte ich sowieso nichts, was mir half. Also war ich so bescheuert und versuchte mit bei Mervlyn einzuschmuggeln.

Nur lief das nicht so geschmeidig wie erdacht. Zwar konnte ich mich in einem unaufmerksamen Moment am Sicherheitspersonal vorbeischleichen, nur war der Part mit dem über die Mauer klettern, nicht mehr so leicht wie es in meiner Erinnerung war. Ich kam mir viel schwächer vor und landete unsanft auf Mervlyns Rasen.

Mein Körper war so Müde, dass ich einfach liegen blieb. Mir tat alles weh und ich hatte mir mit Sicherheit etwas verstaucht. Wenn nicht sogar schlimmer. Einen Bruch konnte ich mir in dem Moment gar nicht leisten, aber was hätte das schon an meiner Haft geändert. Nichts.

Also blieb ich einfach da, in dem Garten meines alten Freundes liegen. Die weiche Matratze aus Gras unter mir.

Hoffentlich habe ich seine Blumen nicht beschädigt. Das wäre das schlimmste, was ich ihn antun könnte. Dann wäre ich ein noch schlechterer Mensch, als ich schon bin.

Meine Brust hob und senkte sich schwer. Ich musste blinzeln und eine Müdigkeit überkam mich, was wahrscheinlich auch an dem stechendem Schmerz lag.

Der Sternenhimmel ragte über mir. Ein Wimmern kam mir über die Lippen. Entweder wegen dem was ich sah oder wegen der Pein die ich durchlitt. Es tut so weh.

In meinem Hals schnürte es sich zusammen. Es wurde so eng darin, dass ich das Gefühl hatte zu ersticken. Ich musste mit einem Piksen in der Brust husten.

Einige Minuten später gingen die Lichter im Garten an und ich blickte zur Seite. Mervlyn kam in seinem ihm schnellstmöglichen Tempo in meine Richtung. An seiner Seite kamen einige Angestellte. Seinem Gesicht nach schien er bestürzt. Und das wegen mir. Alles wegen mir.

Einige wenige warme Tränen flossen mir über die Wangen und ich hustete schwer. Mein Schulter stach. Mir tat alles weh, und dennoch fühlte ich mich hohl. Wieso bin ich innerlich so leer?

»Kleines, was machst du hier? Bist du etwa wieder über die Mauer geklettert?«, wollte er von mir wissen. Seiner Stimme nach schien er besorgt um mich. »Mervlyn«, schluchzte ich bitter, ich konnte mich nicht mehr halten, »was ist mit mir los? Ich hab keine Kontrolle mehr über mich.«

Meine gebliebenen Muskeln zogen. Mein Körper machte schlapp. Immer schneller fuhr er in den Schlummermodus. Ich war so kraftlos.

»Ich will einfach nur das es aufhört«, hauchte ich verzweifelt und unter Schlafmangel. Meine Sicht verschwamm und Mervlyn wischte mir mit seiner faltigen Hand über die Wange. Trocknete die Tränen ab, von denen ich nicht wusste, warum ich sie vergoss.

Dann rief er nach jemanden und kurze Zeit später wurde ich von einen Arzt untersucht. Erneut.

Es stellte sich heraus, dass meine Schulter eingerenkt werden musste. Mein Schmerzensschrei lag schwer und schallte noch in meinem Kopf. Meine Eltern bekommen es mit. Ich wurde wie ein Häftling abtransportiert und danach wieder hinter den vier Wänden verschlossen. Wenigstens schlief ich wegen der Schmerzen einfach wie ohnmächtig ein, denn Schmerzmittel waren mir nicht erlaubt.


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