Kapitel 52

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Nach meinem kurzen Krankenhausaufenthalt schritt meine Therapie schnell voran. Ich musste meine Emotionen immer mehr reflektieren, meditieren und mich regelmäßig bei Dr. Paisley melden. Sie kam nicht mehr täglich, sondern alle zwei Tage. Irgendwann war sie nur noch zweimal die Woche da.

Mir ging es um einiges besser, auch wenn ich immer noch Schwierigkeiten mit meinen Gefühlen hatte. Ich unterdrückte nichts mehr davon, deshalb gab es zwischendurch auch Tage, an denen ich einfach geweint habe und kurz danach gelacht habe.

Ich kam den Angestellten und meinen Eltern bestimmt wie eine Verrückte vor. Es war Teil meiner Behandlung, dass ich das auch vor anderen rausließ und nicht nur herunterschluckte. Alles davon musste dokumentiert werden, und ich musste lernen, damit umzugehen, zum Beispiel durch Meditation oder Yoga. Manchmal verstand ich nicht, warum alles an mir verändert werden sollte. Es kam mir manchmal so vor, als ob Dr. Paisley versuchte, meine Persönlichkeit auszulöschen.

Ich versuchte wenigstens mit allem etwas abzuschließen.

 »Wir nähern uns dem eigentlichen Ende deiner Haft, wie du es nennst, Aella. Du musst mir weiterhin wöchentlich Bericht erstatten. Natürlich kannst du mich jederzeit, nicht nur in Notfällen, kontaktieren. Egal wie unbedeutend die Angelegenheit erscheinen mag. Du hast meine Nummer«, machte Dr. Paisley mir deutlich.

Ich nickte mit einem leichteren Gefühl im Herzen.

»Kommen Sie nicht mehr her?«, fragte ich. Mein Gegenüber schüttelte lächelnd den Kopf. »Nur wenn du ein persönliches Gespräch führen willst. Ansonsten können wir das auch online machen, ich bin jetzt modern. Du wirst wieder in den Alltag integriert. Freust du dich darüber?«, entschied meine Ärztin.

Ich setzte mich auf. Mir ging es besser und wenn ich schon bald die Freiheit spüren sollte, dann frisch. Ich hatte mir die Haare schneiden lassen und lief nicht mehr in Joggingsachen herum. Ich pflegte mich äußerlich mehr und hatte wieder eine Routine. Langsam und schleppend fühlte ich mich einigermaßen wie ich selbst.

»Bedeutet das, dass ich wieder zur Cardell Academy gehe?«, fragte ich verwundert über die Entscheidung.

Die Sommerferien waren vorbei und ich hatte ein paar Tage vom Beginn des neuen Schuljahres verpasst. Den Lehrstoff und die Prüfungen hatte ich unter besonderen Umständen problemlos gemeistert.

Zufrieden schloss Dr. Paisley ihr Notizbuch, das bei weitem nicht ihr erstes oder zweites war.

Aella Taystens Leben in Form einer Trilogie. Jetzt als Kassenschlager... oder so ähnlich.

»Außer wenn du nicht zurück ins Internat willst, dann kann ich weiterhin mit dir puzzeln und dafür bezahlt werden, mit dir abzuhängen«, scherzte meine Psychiaterin. Sie spielte auf unseren holprigen Start an und brachte mich mit ihrem Sarkasmus zum Lächeln.

»Nein, ich denke, es ist Zeit für mich, wieder zurückzukehren. Ich habe mich viel zu lange hinter verschlossenen Türen versteckt.«


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