Kapitel 70

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 Es stellte sich heraus, dass ich mir meinen Knöchel verknackst hatte. Mir wurde deswegen ein stützender Verband angelegt.

Wegen meiner Verletzung bekam ich einen hitzigen Anruf von meinen Eltern. Sie wollten mich gleich wieder zu Hause unterrichten lassen, wenn ich nicht mit meinen lebensmüden Aktionen aufhören würde.

Ach ja, Blaze bekam auch eine Standpauke von meinem Vater, dass er wenn er schon überall herumerzählte, dass ich seine kleine Schwester war, er mich vernünftig schützen sollte. Total bescheuert, da es nicht seine Verantwortung war.

Natürlich heizte das Blaze nur noch mehr an. Er besorgte mir nun einen Helm, Stützbänder und eine kugelsichere Weste mit meinem Spitznamen darauf.

Ja, total bescheuert. Ich würde das im Leben niemals tragen.

»Also, ich finde es total dumm, auf einen Baum zu klettern, da sind doch überall Insekten«, bemerkte Scarlett, die einfach neben unserem Stammtisch im Speisesaal stand. Offensichtlich war sie nur stehen geblieben, um zuzuhören und sich einzumischen, wenn niemand an ihrer Meinung interessiert war.

Sie schüttelte sich ganz angeekelt.

Niemand hat nach deiner Meinung gefragt.

Mein Bein wippte angespannt auf und ab. Es juckte mich im Nacken. Ich versuchte, meine Wut zu kontrollieren, aber das Problem war, dass Scarlett mich enorm herausforderte.

»Bist du fertig?«, fragte ich passiv-aggressiv. Ich versuchte, cool zu bleiben, versuchte aber krampfhaft wie alle anderen zu sein. Ich stieß immer mehr an meine Grenzen. Mein Körper bebte.

Brea musste böse lachen und klopfte mir respektvoll auf die Schulter. Blaze stimmte ausnahmsweise mit ihr überein. Es geschah selten, dass sie einer Meinung waren. Besonders, wenn sie nicht einmal ein Wort miteinander wechselten.

Mir war, als würde ich mein Biest rauslassen. Es fühlte sich an, als würde ich diese Seite an mir vermissen. Nicht in vollem Ausmaß, aber das gehörte zu mir. Ich arbeitete wirklich an meinen Emotionen, aber meine Persönlichkeit war nicht zwangsläufig Teil von mir.

Ich musste meine Wut untersuchen und mir war schon klar, wer das versuchte. Scarlett, das platinblonde Miststück, und die Hölle in Person, Mrs. Johnson, alias Haydens biologische Mutter.

»Wie geht es deinem Knöchel?«, hörte ich Haydens kratzige Stimme. Es schien ihm nicht gut zu gehen, und dennoch ließ er sich nichts sagen. Wir hatten es versucht.

»Alles okay, nur verknackst. Du siehst nicht gut aus, du solltest zum Arzt. Hast du nicht geschlafen? Hast du überhaupt etwas gegessen?«, sprudelte es einfach aus mir heraus.

Hayden wirkte in seinen Gedanken abwesend und antwortete mir nicht. Sein Blick war auf mich gerichtet, aber ein Nebel benetzte seine Pupillen. Er war nicht wirklich da, aber auch nicht weg.

Kurz danach standen alle auf, um sich auf den Weg zum Fechtturnier zu machen. Nur ich nicht, ich blieb sitzen. Diesmal würde ich nicht dabei sein. Nicht, weil ich es so wollte, sondern weil meine Psychiaterin mir wegen meines Stunts einen Besuch abstatten würde. Das war die Konsequenz meines Handelns. Ein fairer Tausch mit meinen Eltern, damit ich weiterhin zur Schule gehen konnte.

»Ale, kommst du nicht mit?«, fragte Blaze und blieb halb zu mir umgedreht stehen. Ich schüttelte meinen Kopf. Haydens Augen verloren ihren Glanz.

Ich musste sofort an das denken, worüber wir gesprochen hatten, als wir herumgealbert hatten. Damals hatte ich ihm gesagt, dass er verlieren würde, wenn ich nicht dabei wäre. Mein Bauchgefühl sagte mir, dass Hayden dasselbe dachte.

Und dennoch ging Hayden weiter. Er ging seinen Weg wie ein Verdammter, der ins Fegefeuer lief.

Ich glaubte fest daran, dass er auch ohne mich gewinnen würde. Ich habe immer an ihn geglaubt. Ich glaubte an ihn, auch wenn er selbst es nicht tat. Genau wie jetzt.

Ich habe schon immer an dich geglaubt. Warum tust du es nicht? Warum kannst du nicht das sehen, was ich in dir sehe?


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