Kapitel 35 √

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Fröstelnd stapften Blaze und ich zurück in unser Zimmer. Aella eilte mit hochgezogener Kapuze davon, bevor sie jemand ungeschminkt sehen konnte. Ich merkte keinen Unterschied. Nur ihr Augenlid hatte manchmal einen schwarzen Strich und auf ihren Lippen war manchmal auch ein Ton drauf. Vielleicht war es mir auch nicht so wichtig, dass ich mir Gedanken dazu machte. Oder ich hatte einfach keine Ahnung von alldem.

Meine Hände waren ganz steif, und ich versuchte sie durch Reibung zu wärmen. Meine Nase lief immer noch, seitdem Aella mir einen großen Haufen Schnee ins Gesicht gedrückt hatte. Oder es zumindest versucht hatte. Es hatte sie um einiges schlimmer erwischt, als mich. Immerhin war meine Hand fast doppelt so groß wie ihre. Ich schmunzelte bei dem Gedanken daran.

Vor der Tür kramte ich in meiner militärgrünen Jacke nach dem Zimmerschlüssel und öffnete sie mit zitternden Händen. Blaze drängte sich an mir vorbei und warf seinen Parka auf den Boden. Ohne die Schürsenkel zu lösen, schlüpfte er aus seinen Schuhen und trat sie in die Ecke. Schnee schmolz auf dem Parkett.

Ich strich mir den Schnee aus den Haaren. Einiges fiel zu Boden und hinterließ Tropfen. Wenige rannen mir kalt den Nacken hinunter und ich erschauderte. Dann zog ich meine Sachen selbst aus und ließ sie fallen. Ausnahmsweise war mir nicht danach, alles aufzuräumen. Ich wollte lieber schnell eine warme Dusche nehmen, aber Blaze hatte sich wie immer selbst behauptet.

Minuten später kam er heraus und ich schubste ihn, um selbst ins Bad zu verschwinden. Das warme Wasser prickelte auf meiner Haut und meine verspannten Gelenke lockerten sich.

Nachdem ich fertig war, öffnete ich die Tür. Blaze hatte sich schon etwas Bequemes angezogen. Er trug einen schwarzen Sportanzug mit senkrechten weißen Linien an den Seiten. Dazu trug er ein weißen Pullover.

Schlurfend ging ich zu meinem Schrank und griff mir eine graue Jogginghose und den passenden Hoodie. Dazu nahm ich einen weißen dünnen Pullover und alles andere. Blaze drehte sich automatisch mit dem Rücken zu mir um und ich zog mich schnell an, um nicht zu erfrieren.

»Also, was machen wir heute?«, fragte ich ihn, als ich mich angezogen auf mein Bett setzte. Blaze schob sein Handy in seine Hosentasche. »Also, ich weiß nicht, was du vorhast, aber mir ist kalt. Ich bleibe drin, bei Ale. Deswegen habe ich schon Frühstück auf ihr Zimmer bestellt«, antwortete mein Zimmerpartner. Mein Magen zog sich zusammen, und mir wurde ganz flau.

»Denkst du, sie lässt das einfach zu?«, meinte ich angeknackst und war überrascht von dem Ton, den ich von mir gab.

Blaze zuckte nur mit den Achseln. Er hatte nicht richtig auf mich geachtet und schaute auf sein Handy. »Was soll schon sein? Außerdem habe ich Ale schon geschrieben. Sie hat mehr oder weniger zugestimmt«, gab er begeistert zurück und sprang aus dem Bett.

»Und weswegen ist sie dagegen?«, hakte ich neugierig nach, während Blaze seine weißen Sneakers anzog. Mit einem breiten Grinsen antwortete er, dass sie nicht wollte, dass er, wie allzu oft, in ihrem Bett krümelte. ›Oft?!‹ Wie oft macht ihr das?

In meinem Bauch rumorte es und ich rieb mir darüber. Soll ich mitgehen? Eigentlich muss ich noch...

»Ich komme mit.«

Als ich die Tür zu Aellas Zimmer aufschloss, lag sie mit einem Buch in den Händen im Bett. Sie trug einen weißen Hoodie. Ihre Haare verteilten sich auf dem Kissen und standen im Kontrast zu ihrer weißen Bettwäsche.

Die inkongruenten Augen blickten auf, und sie legte ihren Kopf schräg, nachdem sie ihren Roman gesenkt hatte. Ihre Haare flossen wie Schokolade über ihre Schulter. Mein Herz begann wild zu pochen, und ich drehte mich schnell um, um die Tür abzuschließen. Bleib ruhig. Was ist nur los mit dir?

»Also, Blaze meinte, ihm ist langweilig und er will mich gleichzeitig als Heizung benutzen. Ich dachte, so etwas Dreistes kommt nur von ihm, aber dass du, Hayden, auch hier bist, zeigt, was für Trottel ihr seid«, meinte Aella überzeugt und grinste.

Noch im Bett sitzend legte sie ihr Buch auf ihren Nachttisch. Blaze zog seine Schuhe aus, stellte sie beiseite und sprang in Aellas Bett. Durch die Wucht verlor sie das Gleichgewicht und schwankte.

Ich räumte meine Schuhe ebenfalls weg und ging zu ihr auf die rechte Seite des Bettes, da sie frei war. Dabei dauerte es bei mir länger als bei meinem Freund, da ich mit einer inneren Macht in mir kämpfte.

Aella verdrehte die Augen. »Meintest du es wirklich ernst, Blaze?« Er nickte nur und kroch unter die Decke. »Hey, ich verlange nicht viel«, murmelte er zufrieden und kuschelte sich ein.

»Und was ist mit dir, Hayden? Hast du nichts Besseres zu tun?«, wollte Aella von mir wissen. Ich konnte sie nur anstarren, denn ich wusste nicht, wie ich darauf antworten sollte. Wieso bin ich eigentlich gekommen?

Aella kniff ihre Augen zusammen. Meine Augen wanderten über ihr Gesicht, zu ihren Schultern und Haaren. Mir war danach, sie zu berühren.

»Ich wollte mich nicht langweilen«, nuschelte ich und versuchte, sie nicht weiter anzuglotzen. Aus irgendeinem Grund fiel mir das schwer.

»Tut, was ihr beiden nicht lassen könnt. Ihr seid selbst für eure Unterhaltung verantwortlich«, meinte sie und lehnte sich in ihrem Bett zurück. Ihr Haar verströmte einen zarten, vanilleartigen Geruch. Ich rutschte näher heran und schnupperte daran. Eine blumige Note schwang noch mit. Ich inhalierte den Duft regelrecht. Verdammt, was mache ich hier!

Mir wurde warm. Nein, ich glühte.

»Ihr quetscht mich ein«, murrte Aella wie eine Wölfin. Erst nach ihrer Bemerkung erkannte ich, dass Blaze und ich sie eindrängten. »Es tut mir leid«, murmelte ich und rutschte. Ein Teil von mir wollte das nicht. Blaze ignorierte Aella. Sie trat ihn, damit er seinen Hintern von ihr wegschob.

Es klopfte an der Tür. »Frühstück«, hechelte Blaze wie ein hungriger Hund. Aella wälzte sich aus der Decke, um zur Zimmertür zu gelangen. Da ihr bewusst war, dass wir ihr den Weg versperrten, krabbelte sie vorne raus. Ihr Hintern war dabei direkt in meine Richtung gerichtet. Hitze schoss mir in die Ohren. Ich schielte zur Seite. Blaze wirkte unbekümmert und spielte an seinem Handy.

Aella stieg vom Bett ab und kickte Blaze Schuhe angefressen weg. Danach öffnete sie die Tür einen Spalt und nahm die Lieferung entgegen. Sekunden später kroch sie wackelig ins Bett zurück und ließ sich zwischen uns plumpsen.

»Wollt ihr gar nicht wissen, was ich bestellt habe?«, fragte Blaze ermuntert. Aella tippte sich nur auf die Nase. »Frühstücksburrito.« Ich nahm den Kassenbeleg und sie hatte Recht. Durch und durch Wölfin.

»Warte! Sollen wir nicht etwas dabei schauen?«, unterbrach unser sommersprossiger Freund und öffnete bereits seinen Burrito. Der Duft von warmem Ei, Speck, Zwiebeln, Avocado und Tomaten vermischten sich. Sie seufzte und wollte wieder herauskriechen, doch ich hielt sie auf. Ich könnte mein Gesicht nicht wahren, wenn ich noch einmal ihren Po in ihrer schwarzen Jogginghose vor mir haben würde. Was ist nur los mit mir?

Ich schwang mich aus dem Bett und ging zum Schreibtisch. Ihr Laptop lag schon darauf. Ich schnappte mir ihr MacbookPro und krabbelte wieder unter die Decke. Blaze startete den Animationsfilm ›Zoomania‹. Ein Kinderfilm. Natürlich, was sonst.

Ich schwieg, anstatt mich über die Filmauswahl zu beklagen. Der Grund dafür verunsicherte mich. Die Nähe von Aella irritierte mich. Seltsam.

Blaze war nach dem Frühstück eingenickt, aber der Film lief weiter, weil Aella ihn unbedingt zu Ende sehen wollte. Sie war einfach zu neugierig. Noch immer nagte sie an ihrem Essen, weil sie sich stark auf das Geschehen konzentrierte. Dass ich dabei so weit zu ihr gerutscht war, dass unsere Arme sich berührten, schien sie nicht zu stören.

Ich konnte sie nur anstarren. Aella grinste und lachte. Nichts davon weckte Blaze. Irgendwie machte mich das froh, so konnte er nicht sehen, dass ich sie beobachtete.

Als sie mit dem Essen fertig war, nahm ich ihr die Verpackung aus der Hand. Sie ließ sich davon nicht stören. Aella war so fokussiert auf den Animationsfilm, dass sie nicht bemerkte, dass sie ihre Hand auf meiner gelassen hatte. Mein Herzschlag verdoppelte sich.

»Du solltest deine Hände eincremen«, wies Aella mich hin und zeigte ohne mich anzusehen auf eine Tube auf ihrem Nachttisch. Ohne dass ich reagierte, lehnte sie sich dann rüber und suchte ohne den Blick vom Monitor abzuwenden nach der Handcreme. Ihr Rücken lehnte an meiner Brust. Ich hoffte, dass sie nicht mitbekam, wie heftig es in mir vorging. Ich musste scharf nach Luft ziehen, was sich als fatal erwies, denn ich atmete ihren Duft ein. Er vernebelte mir den Verstand. Ich saugte ihn noch tiefer ein. Gierig. Was mache ich hier nur?

Aella begann meine Hände einzucremen und ich brachte, wie in Starre, keinen Ton heraus. Ich sagte ihr nicht, dass sie damit aufhören sollte. Sie war sowieso weiterhin mit dem Film beschäftigt. Ich zischte auf, als die Creme meine Haut zum brennen brachte.

»Hast du davon, wenn du deine Hände nicht eincremst. Du bist ein Fechter, achte mehr darauf. Dasselbe gilt für diesen Idioten hier«, brummte sie und stieß Blaze unter der Decke mit dem Fuß an. Der murmelte nur etwas und schlief unbekümmert weiter. Wieso bin ich dir wichtig?

Sie sah mich immer noch nicht an, was nicht so schlimm war, da sie ihre Hände runternahm.

Plötzlich zuckte Blaze und stieß mit den Bein nach hinten. Aella wich aus und kam unbewusst näher zu mir. Ihr Rücken lehnte gegen meine Brust und ich stützte sie. Mein Blut pumpte schneller durch meine Adern und ich hoffte inbrünstig, dass sie nichts spürte. Genau, Kumpel, mach jedem das Leben schwer.

Aella versuchte, Blazes Zuckungen zu entkommen. Ihre Hand lag plötzlich auf meinem Oberschenkel. Scheiße. Ich ballte eine Faust. Panik überkam mich.

»Entschuldige, ich wollte nicht...«, begann sie und schaute mir in die Augen. Das machte es aus verschiedenen Gründen noch schlimmer. »Schon okay.« Nichts ist okay. Gar nichts!

Blaze begann zu zappeln. Sein Körper reckte sich auf. Die hellbraunen Haare waren zerzaust. Die grauen Augen schlaftrunken.

Ich war noch nie so froh, sein dämliches, verknautschtes Gesicht zu sehen, wie in dem Moment.


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