Kapitel 39 Teil 2 √

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Bevor wir in das Zelt eintraten, das ich hatte aufstellen lassen, nahm ich die Pizzen entgegen, die ein Angestellter brachte. Aella öffnete die Zelttür und ich musste mich etwas bücken.

Das Innere war hell gestaltet. Auf der rechten Seite befanden sich die Leinwand und Popcornmaschine, an der sich Kate bereits bedient hatte. Links gab es ein niedriges Sofa mit vielen Kissen und Decken. Lichterketten waren verteilt aufgehängt, und das Zelt wurde durch den Heizkörper gewärmt. Der Boden war mit einem Teppich bedeckt und vor der Sitzgelegenheit stand ein runder Tisch.

Aella rückte die Getränke zur Seite, damit ich die Pizzen auf den Tisch stellen konnte. Danach ließ ich mich auf das niedrige Sofa gleiten und setzte mich hin. Kate sprang neben mich mit der Fernbedienung, während Henry sich neben sie setzte, gefolgt von Aella. Letztere reichte mir eine Decke rüber, mit der ich Kate und mich einhüllte, während Aella das Gleiche bei Henry und sich tat.

»Also, für welchen Film habt ihr euch entschieden?«, fragte ich nach und zupfte die Decke zurecht. Sie holte ihre Arme raus und tippte auf dem Tablet herum. »Also, wir haben drei zur Auswahl. Ich möchte ›Plötzlich Prinzessin‹ schauen. Henry möchte entweder ›Die Tribute von Panem‹ oder ›Harry Potter‹ sehen.«

Aella rappelte sich auf und musterte die beiden. »Habt ihr die Filme schon mal gesehen?« Bei der Frage schüttelten beide den Kopf. Meine dunkelhaarige Freundin gab mir einen merkwürdigen Blick, als würde sie mir etwas mitteilen wollen. »Was?«, hakte ich nach. Sie schüttelte einfach den Kopf. Wohin führt das hier?

Ich gab ihr einen fragenden Blick. ›Was willst du, dass ich tue?‹ Sie gab mir einen genervten Gesichtsausdruck.

»Sucht es aus, ihr habt die freie Wahl«, schnappte Aella ein und zeigte auf das Display des Tablets. Die Kinder spielten Schere-Stein-Papier und Henry gewann. Die Wahl fiel auf die ›Die Tribute von Panem‹.

Der Film begann langsam, und die beiden Kleinen aßen Pizza. Dann nahm die Handlung richtig Fahrt auf, und die Arena wurde gezeigt. Aella starrte mich dabei prüfend an und zeigte auf die Zwillinge. Ich folgte ihrem Blick. Kate wirkte ängstlich und klammerte sich an die Decke, während Henry blass wurde und der Belag der Pizza auf der Decke landete.

Ich hatte völlig vergessen, wie brutal der Film eigentlich war. Besonders, wenn man bedachte, wie selten wir bei uns Fernsehen schauen durften. Eigentlich nie.

Angesichts meines Gesichtsausdrucks schnappte Aella das Tablet und öffnete ›Harry Potter und der Stein der Weisen‹. Sie nahm die Pizza aus Henrys Hand, ließ ihn etwas trinken und rückte ihn näher an Kate. Nun saßen sie eingequetscht nebeneinander und hielten sich an der Hand.

Dann strich Aella über Kates gelocktes Haar. Kurz darauf winkte sie mich heran. Ich rutschte näher um Kate zu trösten. Gleichzeitig drückte ich Henrys Schulter und wuschelte ihm über den Kopf.

Wenige Sekunden später streichelte Aella Henry und drückte ihn an sich. Mein sonst so abwehrender, kleiner Bruder ließ es geschehen und lehnte seinen Kopf an sie. Sie senkte ihren Kopf und ihre Wange schwebte über seine goldenen Locken.

Bei dem Anblick tobten verschiedene Gefühle in mir und ich konnte sie nicht einordnen. Einerseits war ich wütend auf mich selbst, weil ich zwei Kinder einen unpassenden Film hatte sehen lassen. Gleichzeitig war ich traurig, da ich Kate und Henry noch nie so verängstigt gesehen hatte. Aber dann war da auch das warme Gefühl, dass Aella die Situation gerettet hatte und so gut mit meinen Geschwistern umgehen konnte, obwohl sie selbst keine hatte. Und dann gab es... Neid. Ich war eifersüchtig auf Henry.

Also tat ich so dumm und unkontrolliert, wie ich es zu der Zeit war. Ich nahm Kate hoch und stand mit ihr in meinem Arm auf. Dann ging ich einmal herum und ließ mich neben Aella sinken. Sie schielte verwundert zu mir, zog jedoch Henry aber beim rutschen mit sich. Den beiden Kindern war es egal, was passierte, da sie den Film intensiv verfolgten und lachten. Harry Potter ist definitiv die bessere Wahl.

Kate löste sich von meinem Hals und setzte sich neben mich. So dämlich und egoistisch wie ich mich verhielt, rückte ich so nah an Aella heran, dass sich unsere Schultern, Arme und Beine berührten.

Sie lehnte sich überrascht zu mir. »Was machst du? Hast du Angst vor ›Harry Potter‹?«, flüsterte sie mir grinsend zu. Ich betrachtete sie und schluckte nervös. Wieso bin ich so? »Vielleicht ein wenig. Ich habe Angst vor Rothaarigen«, scherzte ich rau. Sie schüttelte seufzend den Kopf.

Henry fuhr mit seiner kleinen Hand nach mir aus und meinte, ich solle mich woanders hinsetzen, da ich störte. Aella strich ihm über das Haar und es schien ihm zu gefallen.

Nach einer Weile döste er ein und auch Kate. Nur ihr leises, erschöpftes Schnarchen war zu hören.

»Woher wusstest du das?«, wisperte ich ihr zu. Aellas starrte mich an. Die Augen zugekniffen. »Willst du mich verarschen? ›Die Tribute von Panem‹ ist total brutal.« Bei ihrer schroffen Ausdrucksweise musste ich schmunzeln, auch wenn sie sich zurückhielt. Sie hätte mir für meine Dummheit auch eine Ohrfeige geben können.

»Das ist mir auch eingefallen.« Sie starrte mich mit schmalen Schlitzen an. »Aber ganz schön spät.« Ich nickte beklemmt. »Wieso hast du dann nicht selbst eingegriffen?«, fragte ich neugierig. Sie schielte schief zu mir. »Ich bin nicht ihre große Schwester. Eigentlich sollte es deine Aufgabe sein. Ich habe versucht, dich darauf aufmerksam zu machen, aber du hast dich trottelig angestellt.« Beschämt schaute ich zur Seite, und sie kicherte. Ich lehnte meinen Kopf zu ihr und sah ihr in die Augen. »Aber du wusstest was du tun musstest. Woher?«

Aella drehte sich zu mir um und richtete Henrys Decke. »Alyssia hat das mal gemacht, als... Ich weiß nicht, ob ich es dir sagen kann.« Das machte mich stutzig. »Hat es damit zu tun, dass Blaze keine Horrorfilme gucken kann?« Sie nickte. Aella presste ihre Lippen aufeinander.

»Dann weißt du es im Grunde... Es hat damit angefangen, dass Blaze und ich auf dem Sofa saßen. Ich war acht, er war neun Jahre alt. Alyssia ist kurz gegangen, weil sie telefonieren musste. Wir sollten uns einen Film aussuchen. Blaze dachte, dass ›Annabelle‹ ein Kinderfilm sei. Also hat er ihn geöffnet. Es war alles andere als das. Als Alyssia wieder zurück war, fand sie uns beide total verstört vor. Sie hat all das gemacht, was ich gerade getan habe. Ich habe es nur nachgemacht. Außerdem solltest du morgen mit Kate und Henry darüber reden. Vielleicht aber auch...«, teilte sie mir mit, »...überprüfen, ob sie Albträume haben.«

Ich konnte nur stumm nicken und versprechen, dass ich Blaze nicht damit aufziehen würde. Eine Puppe im Briefkasten wäre nicht nett.

Ich schmunzelte, während Henry weiterhin zu Aella rutschte und sie ihre linke Hand von seinem Kopf nahm und an seinen Arm glitt. Mein kleiner Bruder kuschelte sich näher an sie. Dieser kleine Rotzbengel.

Aella strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht. Dann lehnte sie sich kurz über mich, während sie Henry stützte, um es Kate mit einem Kissen bequemer zu machen. Sie bemerkte, dass ich sie beobachtete.

»Was ist los?«, murmelte sie leise zu mir. »Du wärst eine tolle...« Sie blickte mich mit fragenden Augen an. »Hmm?« Ihre Augen strahlten im Schein der Lichterketten. Ich bekam einen Kloß im Hals. »...Schwester«, stammelte ich schließlich heraus. Sie lächelte und wich meinem Blick aus. Es schien, als wollte sie kurz für sich sein.

»Wäre es in Ordnung, wenn ich meine Augen kurz schließe? Nur bis der Film zu Ende ist. Also etwa zehn Minuten?«, fragte ich sie, ohne müde zu sein. Aella schien nicht ganz bei sich zu sein. »Ja, klar. Ihr seid bestimmt früh aufgestanden.«

Ich lehnte mich tiefer zurück und schloss meine Augen. Zwei Minuten später tat ich so, als würde mein Kopf schwer werden und neigte mich in ihre Richtung. Ihre Haare kitzelten mich etwas, aber ich versuchte, es mir zu verkneifen, mich zu kratzen.

Ich konnte spüren, wie Aella sich zu mir drehte. Ihr Atem war kaum an meinem Haaren merkbar. Vorsichtig bewegte sich ihre Schulter und behutsam nahm sie mir meine Brille ab. Meine Mundwinkel zuckten und ich hoffte, dass sie es nicht bemerkt hatte.

Einige Minuten später sank ich näher hinab und hatte tatsächlich schon das Gefühl, dass ich langsam eindöste. Vielleicht lag es auch an der Wärme, die sie abgab oder an Kate, die eine lebende Heizung war.

Mein Gewicht wurde Aella spürbar, das bemerkte ich an ihrer Haltung. Doch sie tat nichts. Sie stieß mich nicht weg. Stattdessen spürte ich, wie ihr Gesicht zu mir gerichtet war.

Dann, wenige Sekunden später lag ihre Hand auf meinem Kopf. Ich zwang mich schwer, die Augen vor Verwunderung nicht zu öffnen. Also wartete ich weiter. Aella strich sanft und kurz über mein Haar, streichelte mich so, wie sie es eben noch bei Henry getan hatte.

Mein Herz schlug schneller und meine Wangen begannen zu glühen. Ihre weiche Hand glitt von meinem Kopf runter und Enttäuschung breitete sich in mir aus. Das war zu kurz.

Der Film näherte sich dem Ende. Das wusste ich, weil ich ›Harry Potter‹ schon vor Jahren mit Blaze gesehen hatte.

Aella blieb wie erstarrt sitzen, ihre Wange strich an meine Stirn. Sie versuchte sich aufzusetzen, um meinen Kopf nicht so stark nach unten sinken zu lassen. Stimmt, egal wie brutal sie auch tut, sie ist aufmerksam und fürsorglich. Wenn jemand sie braucht, ist sie da.

Ihre Hand fuhr hoch und hielt meinen Kopf davor ab, weiter abzusacken. Aellas Finger strichen über mein Gesicht und bei der Berührung durchflutete mich Wärme im ganzen Körper. Das war schon immer so, aber nicht in dem Maße wie seit langem. Das hier ist keine gute Idee. In letzter Zeit hatte ich so viele davon. Dumme Einfälle.

Ich hörte, wie der Abspann eingeleitet wurde. Aella hatte mich noch nicht geweckt. Ich zuckte etwas, um sie darauf aufmerksam zu machen, dass ich aufstehen musste. Wenn sie das nicht bald tat, wusste ich nicht, ob ich nicht doch gleich einschlief.

Es wurde ganz still im Zelt. Nur das leichte Schnarchen meiner Geschwister war zu vernehmen. »Hayden«, wisperte sie meinen Namen. Ich spürte die Bewegung beim Sprechen. Es war wie eine kaum wahrnehmbare Vibration und kitzelte angenehm. Sag meinen Namen noch einmal.

»Hayden... Hey Hayden, du musst aufstehen.« Gleich zweimal. Träume ich etwa schon?

Aella bewegte sich und rüttelte ein wenig an meiner Schulter. »Hayden.« Ich machte eine kleine Bewegung und simulierte, dass ich langsam aufwachte. Ich schob mich ein wenig von ihr weg, nahm aber nur wenig Last von ihr ab. Sag ihn noch einmal. Nur noch einmal.

Sie wand sich zu mir und ich spürte ihren Atem an meiner Schläfe. »H...« Ja, noch die weiteren Buchstaben. Warum zögerst du so? »Ha...« Na komm schon, lass mich nicht so zappeln, Wirbelwind. Du spannst mich auf die Folter.

Ich schluckte und spürte ihren sanften Atem an mir. Ich fühlte mich wie der größte Narr, indem ich darauf wartete, dass sie meinen Namen sagte. Wie albern.

Aella lehnte sich zu mir und die Spannung stieg. Mein unruhiges Herz raste und meine Gedanken schlugen sich um sich selbst. Ich war komplett durcheinander. Ich war...

»Knopfauge.«

...Dieser verfluchte Spitzname.

Soll ich mich geehrt fühlen, dass sie mich mit dem Spitznamen weckt, den sie mir speziell gegeben hat? Der nur für mich bestimmt ist, den nur Aella benutzt. Meine Mundwinkel zuckten vergnügt. Hat mich das schon immer so froh gemacht? Nein, nicht immer. Ich hatte es das erste Jahr gehasst. Dann hatte ich mich daran gewöhnt. Je seltener sie ihn benutzte, desto mehr hatte es mich gekränkt. War es dann eine Ehre für mich, wenn sie ihn benutzte? Vielleicht. Ja.

Gerade als ich mich gähnend strecken wollte, geschah es dann doch.

»Hayden, du musst aufstehen... Ich muss gehen.« Ich riss meine Augen weit auf. Endlich. Nein!

Ich rappelte mich hoch und schaute sie an. »Ich dachte, du stehst nicht mehr auf«, flüsterte sie leise. Sie rollte mit den Schultern. Ich war zu schwer. Mist. »Es tut mir leid, ich wollte dir nicht zur Last fallen«, murmelte ich wie ein Betrunkener, obwohl ich nichts gesoffen hatte. »Schon okay, ich habe nur nicht damit gerechnet, dass du so schnell einschläfst« Ich auch nicht.

Ich räusperte mich und richtete mich auf. »Ja, tut mir leid.« Ich starte sie an. Aella wich mir verunsichert aus. Dann zog sie die Decke von sich und breitete sie über Henry aus. Die beiden Kleinen mussten reingebracht werden, damit sie nicht krank wurden.

»Kannst du mir kurz helfen? Ich will Henry Huckepack nehmen«, bat ich sie schwer. Aella sah mich verunsichert an. »Hayden, was hast du vor?» Wieso klingt mein Name bei ihr so anders? Nicht abwertend, nicht wie ein Besitz und nicht im Zusammenhang mit einem Befehl. Das war es sonst immer hier in diesem Haus.

Aella stupste mich an. Ich zuckte zusammen. »Hmm...ach ja...ich trage sie beide rein.« Sie schüttelte den Kopf und hielt meinen Arm fest. »Bist du bescheuert? Willst du dir etwas brechen? Die beiden zusammen sind bestimmt schwer.» Ich schmunzelte. »Aella, du vergisst, dass ich kein kleiner Junge bin.«

Sie ließ mich los und in mir wünschte sich etwas, dass sie es nicht getan hätte.

»Das geht trotzdem nicht. Dann nehme ich Kate mit rein«, sagte sie verbissen und versuchte an mir vorbeizugehen. Ich versperrte ihr den Weg. »Nein, ich weiß nicht, was du darunter verstehst, was ich dir gerade gesagt habe, Aella, aber ich werde es dir noch einmal deutlich machen. Ich bin nicht schwach. Ich schaffe das. Es ist nicht das erste Mal, dass ich das tue.«

Das war glatt gelogen, aber die Zwillinge wogen zusammen bestimmt etwas mehr als Aella.

Mit einem nicht ganz überzeugten Ausdruck im Gesicht half Aella mir dabei, dass Henry sich an meinen Rücken klammerte. Sie flüsterte ihm zu, dass er sich festhalten solle, was er auf komische Weise tat. Dann nahm ich Kate in meine Arme. Wie erwartet waren sie zusammen viel schwerer als meine Kindheitsfreundin, aber machbar. Es gab sowieso kein Zurück mehr. Ich hatte das Maul schon zu voll genommen.

»Was ist eigentlich zwischen Henry und dir?« Ich warf Aella nachdem wir meine Geschwister weggebracht hatten, verwundert einen Blick zu. »Was soll da schon sein?« Aella kratzte sich hinter dem Ohr. »Keine Ahnung, ist dir nicht aufgefallen, dass er sich dir gegenüber feindselig benimmt?«

Ich lachte tonlos und gestikulierte, dass es nicht stimmte. »Henry ist nicht feindselig. Gut vielleicht ein bisschen. Ich weiß auch nicht. Er regt mich gerne auf.« Aella fuhr fort: »Hast du schon einmal darüber nachgedacht, ob er mehr Zeit mit dir verbringen möchte?«

Unsicher, wie sie darauf kam, schaute ich sie an. »Wie kommst du darauf?« Aella nahm im Eingangsbereich ihre Jacke und Tasche entgegen. »Keine Ahnung. Er ist dein Bruder und ihr seid euch relativ ähnlich.« Aella zupfte an ihrer Schnalle am Rock. Da bemerkte ich erst, dass meine Brille dort hing und sie sie entfernte, um sie mir zu reichen.

Als ich nicht reagierte, nahm sie meine Hand und legte den Gegenstand hinein. »Henry ist mir nicht ähnlich«, entfuhr es mir trocken. Sie grinste nur, als wüsste sie etwas. »Doch das ist er. Bisher unterscheidet er sich nur darin, dass er extrovertierter ist. Dazu kommt, dass er frecher ist, als du es mit zehn Jahren warst, und überraschenderweise anhänglicher.« Anhänglicher? Ich warf ihr einen fragenden Blick zu.

»Anhänglich?« Sie nickte und zog dabei ihren Mantel an. »Ich dachte, er sei abweisend, weil er am Anfang mürrisch wirkte. Doch dann hat er mit mir gespielt und sich an mich geklammert«, teilte Aella mir mit.

Ich ging einen Schritt auf sie zu und zog ihre weichen Haare unter ihrem Mantel hervor. Sie zuckte überrascht zusammen und drehte sich um.

»Also klammere ich nicht? Unterscheidet uns das? Oder mein zehnjähriges Ich?« Verdammte Scheiße, ich will klammern.

Aella grinste. »Warum ist dir das so wichtig?«, gluckste sie und zog weitere eingeklemmte Haarsträhnen unter ihrem Mantel hervor. »Was, wenn du dich täuschst und ich anhänglich bin?«, sprudelte es aus meinem Mund heraus.

Ihre Pupillen weiteten sich. In ihnen spiegelte sich Verunsicherung wider. Mühsam musste ich schlucken und verkrampfte meine Hände hinter meinem Rücken.

»Es ist spät, ich gehe dann mal«, sagte sie und ging die wenigen Treppenstufen hinunter. Ich folgte ihr in Richtung des Wagens. »Du hast meine Frage nicht beantwortet.« Ihre Mundwinkel zuckten und sie klammerte sich an ihre kleine Tasche fest. Da passte bestimmt nicht mal eine Packung Taschentücher rein.

»Du bist echt hartnäckig«, schnaubte Aella. Immer doch.

Ich ging neben ihr her. »Macht mich das anhänglich?«, wollte ich wissen und steckte meine Hände in die Hosentaschen.

Aella blieb ein oder zwei Stufen über mir stehen. Wir waren jetzt auf Augenhöhe. Ich drehte mich zu ihr und wir standen einander gegenüber. »Vielleicht ein wenig, aber nicht nur deswegen«, grinste sie höhnisch.

Plötzlich lag ihre Hand auf meinem Kopf und sie wuschelte durch mein Haar. Ihre Finger verweilten an meinen kurzen Locken. Ich legte meine Hand auf ihre. Sie lockerte ihren Griff und ihr Ausdruck änderte sich. Ich konnte ihn nicht einschätzen.

»Wir sehen uns in der Schule, Knopfauge«, verabschiedete sich Aella und ging. Ich starrte ihr nach. Von einer Sekunde auf die nächste war sie da und wieder weg. Ja...klar, wir sehen uns, Wirbelwind.


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