Kapitel 45 Teil 1 √

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Zweiter Versuch, es nicht in Aellas Zimmer zu verbocken.

Vor ihrer Zimmertür blieb ich stehen, klopfte an und schloss auf. Aella lag kopfüber in schwarzer Shorts und einem weißen Pullover. Ihre nackten Beine lehnten an dem Bettrücken. Als sie mich bemerkte, drehte sie sich hastig um.

»DU... Warum bist du schon wieder hier?! Hat es dir nicht gereicht, alles nass zu machen?«, fuhr sie mich an und sprang aus ihrem Bett. Mit schnellen Schritten kam Aella auf mich zu. In ihren Kuschelsocken konnte ich sie schwer ernst nehmen.

Dann blieb sie stehen und machte Anstalten, mich zu schubsen. Bevor sie mich aber berühren konnte, streckte ich meine Arme aus und sorgte für einen Abstand zwischen uns.

»Nein, diesmal bin ich im Auftrag von Treyton hier. Er musste zum Theaterclub gehen.«

Aella rollte mit den Augen und drehte sich um. Ihre Haare glitten über ihre Schulter, und ich bekam das Verlangen, sie zu berühren, hielt mich aber zurück. »Sicher...« Sie begrüßte mich mit misstrauen.

Skeptisch ging sie zu ihrer Kommode und schnappte sich ihr Handy. Dann entsperrte sie ihr Smartphone und hielt es mir entgegen. Ihr Anliegen war ihr wohl ernst, wenn sie bei meiner kindischen Aktion vorhin ein Auge zudrückte, damit ich die Aufgabe erledigen konnte, die Treyton sonst tat.

Da sie sich auf ihrem Stuhl setzte, ließ ich mich auf ihrem Bett sinken. Mein Hemd klebte an meiner Brust und Aella schmiss mir meine Cardigan zu. Innerhalb von Sekunden hatte der Stoff einen Hauch ihres Dufts aufgenommen. Er war schwach. Verdammt. Nicht schnuppern. Hör auf.

Um mich zusammenzureißen, konzentrierte ich mich auf meine Aufgabe: ihre Social Media Angelegenheiten. Die Hauptseite der App zeigte einen Pfeil an der oberen rechten Ecke. Sie hatte 387 ungeöffnete Nachrichten.

Schockiert schaute ich zu Aella hoch. Sie drehte sich unbeteiligt mit ihrem Schreibtischstuhl. Ihren Kopf hatte sie an Rückenlehne gelehnt. Ihre Arm schwenkten hin und her. Bei diesem Anblick konnte ich nicht anders als zu grinsen. Hör auf damit. Ich zwickte mich in mein Bein, um mich erneut zu fokussieren. Wenn das so weitergeht, werde ich noch diverse blaue Flecken haben.

Gott sei Dank lenkte ich meinen Blick zurück auf das Display. Treyton hatte nicht gelogen, denn die erste Nachricht, die ich öffnete, enthielt bereits eine widerliche sexistische Aussage. Danach wurde es nicht besser. Es folgten verschiedenste Aufnahmen von Geschlechtsorganen. Es gab aber auch Forderungen nach Aufnahmen von ihren Füßen, Schultern, Händen und anderen Körperteilen.

Aella beobachtete mich während des gesamten Vorgangs. Ich hatte gerade mal 23 von 387 Nachrichten angesehen. Wenn Blaze davon wüsste, hätte er alle aufgesucht, an ihrer Haustür geklingelt und sie zusammengeschlagen. Möglicherweise hätte ich mitgemacht. Seine Aggression war manchmal ansteckend. Brea wäre gleich mit einem Baseballschläger hinterher. Wenn Aellas Vater davon wüsste, gäbe es ein Massengrab.

Leise fluchte ich vor mich hin. Sie pissten mich alle an. Selbst diejenigen, die höflich nach einem Date baten. Wenn ich ehrlich war, regten sie mich am meisten auf.

Mir wurde immer klarer, warum Aella Treyton darum bat, sich die Nachrichten anzusehen. Es war nervenaufreibend. Nach einer Weile fiel mir das Handy aus der Hand und Aella musste es erneut entsperren. Da sie schon da war, ließ sie sich auf ihr Bett fallen.

»Willst du weitermachen?«, fragte sie mich. Um zu verhindern, dass sie etwas auf dem kleinen Gerät erkannte, drehte ich mich von ihr weg. »Bist du so scharf darauf, die Inhalte zu sehen?«, entgegnete ich schroffer, als ich dachte. Sofort danach entschuldigte ich mich.

»Nein, eigentlich nicht. Ich habe zu vieles gesehen. Nach einer Weile wollte ich nicht mehr und seitdem kümmert sich Treyton darum«, antwortete sie mir kühl. Die Matratze wankte. Sie kroch hinter mich. Ich nahm an, dass sie sich hinlegte, stattdessen lehnte Aella ihren Rücken an meinen.

»Was machst du da?«, fragte ich unsicher, was sie vorhatte. »Ich mache dir das Leben schwer, weil du ein Penner bist. Als Gegenleistung für die Wasserschlacht foltere ich dich, indem ich mich alle paar Sekunden, mit aller Kraft gegen dich werfe.« Du bist so nachtragend, Wirbelwind.

Aella drückte sich gegen mich und ich krümmte mich ein wenig, aber nicht genug, damit sie ein zufriedenes Geräusch von sich geben konnte.

»Das klappt nicht. Außerdem hast du gerade deine Absichten verraten, was unpraktisch ist«, bemerkte ich und wandte mich meiner Aufgabe zu. Sie lachte kurz auf und ich spürte eine leichte Vibration an meinem Rücken.

»Ich weiß, mir ist nur langweilig. Ich kann mich schlecht für deine Aktion rächen, während du, so ungern ich das will, dich um das kümmerst, was Treyton sonst macht.« Auch wenn sie es nicht sehen konnte, nickte ich. »Er ist beschäftigt. Blaze würde die eine oder andere Mordaktion durchführen. Du musst dich leider mit mir begnügen. Sorry für die Sache mit dem Wasser.«

Aella rutschte ein wenig und ich spürte ihren Kopf zwischen meinen Schulterblättern.

»Wenn du fertig bist, werde ich mich für deine Tat revanchieren. Nur weil du alleine tanzen musstest, hast du dich wie ein Irrer benommen«, meinte sie. »Nicht allein. Die Tanzlehrerin hat mich vorgeführt, nur weil du abgehauen bist.«

Sie drückte sich gegen mich, als ich eine Nachricht löschte. »Oh wie schlimm. Wollen wir das noch einmal durchkauen? Du hast dich doch vor mir gedrückt und eine Miene bis zum Erdkern gezogen.« Ich schnaubte spöttisch. »Nette Übertreibung. Ja, ich war genervt.« Wegen dir und deinen Ballanträgen.

Aella schob sich höher. »Weswegen dann?« Ich seufzte, weil ich gedacht hatte, dass sie nicht lockerlassen würde. Keine Ahnung, du machst mich einfach wahnsinnig, du Irre.

»Ach, ich weiß nicht. Der Tag war lang und ich habe mitbekommen, dass das Fechtturnier als eine Sonderveranstaltung mit dem Partnerinternat stattfindet. Nicht gerade spannend. Bist du nun zufrieden?«, erklärte ich ihr, während sie zu gähnen schien.

»Das hört sich wie eine lahme Ausrede an«, stöhnte sie gelangweilt und presste sich gegen mich. Ich musste nur noch 249 Nachrichten abarbeiten.

Aellas rhythmische Schläge gegen meinen Rücken ignorierte ich einfach, da mir immer mehr Date-Anfragen von Studenten auffielen. Besonders von denen, die ansprechend erschienen. Auch wenn ich es nicht sollte, löschte ich die Nachrichten gleich. Ich ließ auch einige weniger tolle Personen da, um nicht verdächtig zu wirken. Date. Löschen. Gut aussehender Typ. Löschen. Typ mit enormen Muskeln und rekordverdächtigen Pluspunkten. Definitiv löschen. War ich stolz, auf das was ich tat? Ja. Was? Verdammt nein. Aahrgghhh!

Eine halbe Stunde verging und ich hatte nur noch 136 Nachrichten. Danach waren es nur noch 67, bis sie schließlich auf 0 zurückgingen. Bis zum Ende wurde meine Wut immer stärker und am liebsten hätte ich alles gelöscht. Hinter mir bewegte sich Aella etwas und der Druck ließ nach. Sie lehnte sich nur noch an mich.

»Bist du fertig?«, fragte sie flüsternd und musste sich davor etwas räuspern, weil ihre Stimme brach. Sie drehte sich nicht um.

Es gab zwei Möglichkeiten, darauf zu antworten. Entweder sagte ich ihr die Wahrheit oder ich log. So dumm wie ich war, entschied ich mich für letzteres.


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