Kapitel 19

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Zögerlich schloss ich die Tür auf, um direkt von meiner Mutter dahinter abgefangen zu werden.

„Wo in Gottes Namen warst du?", fuhr sie mich an.

„Ich habe einen Freund getroffen?", sagte ich unsicher, wobei es mehr wie eine Frage klang.

„Einen Freund?", harkte meine Mutter misstrauisch nach. „Ich dachte, du interessiert dich nicht für Jungs".

„Tue ich auch nicht, zumindest nicht so", verteidigte ich mich, während ich mich an sie vorbeischlängelte und in die Küche ging.

„Aber was hast du denn stundenlang mit deinem Freund gemacht?"

„Er ist nicht mein Freund!", erwidere ich genervt, als ich eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank nahm. „Er ist nur ein Freund!"

„Und der Unterschied ist genau welcher?", fragte sie. „Ich habe doch gesehen, wie ihr im Auto gesessen und geredet habt".

Ich drehte den Deckel von der Flasche ab und nahm einen Schluck, wobei ich mir ein Augenrollen nicht verkneifen konnte.

„Richtig, wir haben nur geredet".

„Wo ist eigentlich mein Einkauf?", erkundigte sie sich, wobei sie sich auch noch unnötigerweise umsah. Als hätte sie nicht gesehen, dass ich mit keinerlei Tüten in das Haus kam.

„Davon bin ich leider abgekommen", murmel ich, was sie nun breit grinsen ließ. „Wegen deines Freundes?".

„Herrgott, er ist nicht mein Freund!", entfuhr es mir etwas lauter, wobei ich meine Hände frustriert in die Luft warf.

„Na schön. Wann stellst du mir deinen Nichtfreund denn mal vor?", fragte sie weiter und brachte mich damit innerlich zum Kochen.

„Wo ist Michael eigentlich?", lenkte ich vom Thema ab, um ihr keine Antwort geben zu müssen.

„Er arbeitet noch", teilte sie mir mit. Ausnahmsweise wäre ich über seine Anwesenheit sogar mal erleichtert gewesen, denn dann hätte meine Mom keine Zeit mir Löcher in den Bauch zu fragen.

„Ach so. Ich bin ziemlich müde", gähnte ich und unterstrich meine Aussage, indem ich meine Arme weit von meinem Körper streckte. Meine Mom grinste wieder nur dümmlich, weshalb ich mit einem Kopfschütteln an ihr vorbeiging.

„Gute Nacht, Mom", sagte ich am Vorbeigehen. Als ich an meiner Zimmertür ankam, hielt meine Mutter mich allerdings noch einmal zurück.

„Ach Schätzchen, bevor ich es vergesse. Du müsstest morgen bitte einmal die Garage leer räumen", sagt sie, weshalb ich sie mit schief gelegten Kopf ansehe.

„Wieso?"

„Michael möchte sein Auto nicht mehr draußen am Straßenrand parken, deswegen habe ich gesagt, dass es überhaupt kein Problem wäre und er dann die Garage nutzen kann. Mein altes Auto benötigt kein Dach über dem Kopf, aber seins weißt du ja selbst, ist ihm heilig", sagte sie.

Ich wusste darauf, überhaupt nichts zu erwidern, weswegen ich sie auch einfach nur mit offenem Mund ansah.

„Den ganzen Müll da brauchst du doch gar nicht".

„Den ganzen Müll? Mir bedeutet der »Müll« etwas und ich werde den ganz sicher nicht wegwerfen nur, weil Michael das so möchte", sagte ich wütend.

Was dachte er sich, wer er war? Als wäre es nicht krank genug, dass meine Mom mit ihm im Bett schlief, in welchem auch mein Dad geschlafen hatte!

Dachte er ernsthaft, er könnte bestimmen, dass die Garage nun zu seins wird?

„Ich weiß, du kannst dich nur schwer trennen, aber vielleicht wirst du dich danach freier fühlen, wenn du endlich losgelassen hast", sagte sie sanft, jedoch beruhigte mich das nicht.

„Versteh doch endlich, dass ich nicht loslassen will! Und ich werde ganz sicher nichts, was meinem Dad gehört hat, aus dieser Garage räumen!", schrie ich, weshalb meine Mutter mich nur teilnahmslos ansah.

„Aislinn, seien wir doch mal ehrlich. Das Motorrad hat nach dem letzten Unfall eine solche Biegung im Rahmen, das wirst du nicht mehr repariert bekommen. Du müsstest die Rahmen austauschen, aber dann ist an dem Motorrad doch fast alles erneuert worden und dann ist es nicht mehr das von deinem Dad", meinte sie.

Das ist tatsächlich etwas, worüber ich mir auch Gedanken gemacht hatte. Nach dem Aufprall mit dem Baum war der Rahmen komplett verzogen und auch die Radaufhängung stand nicht mehr gerade. Wenn ich den Rahmen also gegen einen neuen getauscht hätte, dann wäre das einzige von dem Motorrad meines Dads einzig ein paar Schrauben, welche noch übrig wären.

Zudem konnte ich mir einen neuen Zylinderkopf nicht leisten ...

„Ich räume es trotzdem nicht weg! Dann muss Michael eben zu Fuß herkommen! Oder mit Fahrrad, dafür hätte ich noch Platz in der Garage", sagte ich sauer, ehe ich in mein Zimmer ging und ihr die Tür laut vor der Nase zuknallte.

„Sie hat sie wohl nicht mehr alle", grummelte ich wütend darüber, dass meine eigene Mom so wenig Verständnis für mich hatte, aber für ihren neuen Freund, welchen sie erst einige Monate kannte.

So aufgebracht konnte ich mich nicht einfach in mein Bett legen und schlafen, weshalb ich mir ein Buch nahm und mich auf meiner Fensterbank niederließ.

Jedoch konnte ich mich auf kein einziges Wort konzentrieren, weshalb ich das Buch sinken ließ und nach draußen in den Wald schaute.

Ob die Verrückte dort war? Was die Wölfe wohl gerade machten?

Mein Blick fiel zu dem großen kreisförmigen Mond und ich fragte mich, ob das alles wahr war, was Rea mir erzählte. Gab es wirklich eine Mondgöttin? Und gab es das wirklich, dass man die eine Person fand, die einem vorherbestimmt wurde?

Für mich klang das ganze einfach nach einem Märchen.

Da ich mich etwas beruhigt hatte und lesen zu dem Zeitpunkt kaum möglich war, beschloss ich mich doch in das Bett zu legen, nachdem ich mir mein Schlafshirt angezogen hatte. Ich merkte, wie erschöpft ich war, weshalb mir auch nur wenige Minuten später bereits die Augen zufielen.

Ich fand mich in dem Wald wieder und träumte davon, wie ich mit dem Motorrad dort hindurchfuhr. Der Geruch von Benzin und Wald schwirrte um mich herum und ich genoss die Freiheit, welche ich dabei verspürte.

Bis plötzlich die Blondine auftauchte und ein starker Wind mich erfasste. Ich stieg von meinem Motorrad ab, an welchen ich mich festhielt. Der Wind erfasste mich, woraufhin ich erzitterte.

Doch bevor der Wind zunahm und mich hätte erfassen können, legten sich warme Arme um meinen Körper. Meine Haare wehten umher und ich drehte mich zu dem Körper herum, welcher mich fest umschlungen hielt, um in die dunklen Augen von Ceiron zu sehen.

Seinen Lippen umspielte ein sanftes Lächeln, welches mein Herz in unermessliche Schnelle schlagen ließ, bis seine Gesichtszüge sich verhärteten und er mich böse anfunkelte.

„Ich habe dir gesagt, dass ich dich hier nicht sehen will", sagte er sauer, ehe er seine Arme wegnahm und meine Füße sich langsam von dem Boden lösten.

„Ceiron!", schrie ich und versuchte mich noch mit all meiner Kraft an ihm festzukrallen.

„Kümmere dich um sie", wies er die Blondine an, ehe diese mit den Händen wirbelte und ich mich noch weiter vom Boden entfernte.

Ich schrie wieder laut, weshalb ich schweißgebadet aufwachte und mich senkrecht im Bett aufsetzte. Mein Blick schweifte in meinem Zimmer umher, ehe ich meine Augen rieb und im Nachhinein erst verstand, dass ich an meinem Fenster eine Silhouette sah.

Eilig blickte ich nochmals dorthin, jedoch war dort nichts mehr. Ich hatte mir das sicherlich nur eingebildet, redete ich mir ein, bevor ich mich wieder hinlegte.

Meine Augen schloss ich wieder, allerdings ließ mir meine vorherige Entdeckung keine Ruhe, weshalb ich meine Augen wieder öffnete und beinahe zu Tode erschrak. 

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