Kapitel 24

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"Ceiron?", schluchzte ich, da er mit geschlossenen Augen friedlich vor mir lag, ohne sich zu rühren.

Ich wusste nicht, was ich tun sollte und ob Ceiron diesen Sturz überhaupt überleben konnte. Diese Frage brannte mir so sehr auf der Seele und ließ mich nun noch verzweifelter weinen.

Der bloße Gedanke nie mehr seine Stimme hören oder in seine dunklen Augen schauen zu können, tat so sehr weh, dass ich diesen Gedanken aus meinem Kopf verbannte.

Er musste es schaffen...

Dass ich oftmals so zickig zu ihm war, tat mir im Nachhinein leid, obwohl ich wusste, dass er auch seinen Teil dazu beigetragen hatte. Aber dennoch fühlte ich mich schlecht und gab allein mir die Schuld dafür.

Aus meinem Mund kam abermals ein Schluchzen, ehe Ceiron sich nur wenige Millimeter rührte und ich meinen Kopf eilig hob.

Seine Augen blieben geschlossen und ich glaubte, mir das nur eingebildet zu haben. Dennoch nahm ich meine noch immer blutige Hand und strich ihn damit sanft über die Wange.

"Ceiron?", fragte ich leise, als ich vorsichtig an ihm rüttelte. Er gab keine Antwort und blieb weiterhin so still liegen, weshalb mein Blick zu seiner Schulter glitt. Ich erkannte eine große Scherbe, welche sich durch seine Haut gebohrt hatte.

Wir brauchten dringend Hilfe, das wusste ich, aber wie sollten wir hier aus der Schlucht kommen? Mein Blick wanderte einmal herum, doch mir fiel kein Ausweg ein. Mein Handy lag wie immer bei mir Zuhause, bis mir der Gedanke kam, dass Ceiron vielleicht eins hatte.

Meine Hände führte ich zu seiner Jeans und ich tastete über die vorderen Taschen, als ich etwas kleines rechteckiges fühlte. Ich ließ meine Hand in die Tasche gleiten und holte mit zittrigen Händen sein Handy hervor.

Dieses betrachtete ich kurz misstrauisch. Es war nicht in Ordnung ohne seine Einwilligung, aber ich wusste mir nicht zu helfen, weshalb ich den Homebutton drückte, aber feststellen musste, dass dieses nur mit Fingerabdruck oder Pin zu entsperren war.

"Mist", fluchte ich und schaute dann auf die Hände von Ceiron, welche ruhig neben seinen Körper lagen. Vorsichtig nahm ich seine Hand in meine und versuchte seinen Daumen auf den Sensor zu halten. Allerdings zeigte dieser mir immer nur an, dass der Abdruck nicht übereinstimmte.

Ich versuchte auch die andere Hand, mit welcher es beim dritten Versuch endlich klappte. Das Handy entsperrte sich und ich schaute verwirrt auf seinen Hintergrund, ehe ich ihn anschaute und dann wieder sein Hintergrundbild.

"Ist es echt schon so weit, dass du in meinen Privatkram schnüffelst und auch noch meine Daumen dafür missbrauchst?", kam es plötzlich von Ceiron, während ich noch immer wie versteinert das Bild ansah.

"Ich ... t-tut mir leid", stotterte ich. "Ich dachte nur, ich muss Hilfe holen."

Mein Blick fiel auf Ceiron, welcher mich anschaute und nur leicht schmunzelte. Ich lief rot an, weil er mich erwischt hatte und mich nun doch ein schlechtes Gewissen überkam unerlaubt an sein Handy gegangen zu sein. Ich sah wieder auf das Bild und wusste nicht, ob ich sauer sein sollte.

"Wann hast du das gemacht?", fragte ich und drehte das Handy zu Ceiron, damit er sein Hintergrundbild ansehen konnte.

"Einen Tag nach deinem 18. Geburtstag", sagte er mir, weshalb ich ihn inzwischen verwirrt ansah. Auf dem Bild war ich, wie ich in meinem Bett schlief. Es war auf eine Art beschämend, dass er mich unerlaubt in solch einer Situation fotografierte, aber auf der anderen Seite fand ich es sogar etwas niedlich.

Was tat er nur mit mir?

"Stört es dich?", wollte er wissen und stützte sich auf seinen anscheinend unverletzten Arm.

"Ein wenig. Du hättest zumindest um Erlaubnis bitten können", meinte ich, während ich ihm vorsichtig das Handy zurückgab.

"Aber irgendwie finde ich es auch süß", gab ich kleinlaut zu.

"Du hast geschlafen, wie hätte ich da denn um Erlaubnis bitten sollen?", fragte er skeptisch, ehe er mich mit hochgezogenen Augenbrauen ansah. "Hast du mich gerade süß genannt?"

"Nein, habe ich nicht!", rollte ich mit den Augen.

"Doch hast du", entgegnete er grinsend und wäre er nicht schon so verletzt gewesen, hätte er von mir noch einen Schlag auf den Hinterkopf bekommen.

Den hatte er sich nach alldem auch sichtlich verdient.

"Nein, ich sagte nur, dass ich die Handlung süß finde", widersprach ich weiter. Ceiron ließ sich wieder nach hinten sinken und störte sich überhaupt nicht dabei, dass er auf den Scherben der vollkommen zerstörten Windschutzscheibe lag.

"Ceiron?", fragte ich, als er seine Augen einfach wieder schloss und ich überfordert noch immer zwischen seinen Beinen kniete.

"Gib mir nur eine Minute. Das geht gleich wieder", sagte er leise, während er seine Hand zu seiner verletzten Schulte führte. So wie er aussah, brauchte er weitaus mehr, als eine Minute, um sich von diesem Aufprall zu erholen. Aber wen erzählte ich das schon...

Mir kam wieder der Gedanke, dass ich Hilfe holen sollte. Niemals würde Ceiron so verletzt aus dieser Schlucht kommen. Ebenso wenig, wie ich, da klettern keiner meiner Stärken war.

Ich ließ mich auf der Motorhaube auf meinen Hintern sinken, zog meine Knie dicht an meinen Körper und legte meinen Kopf auf diese ab. Nachdenklich betrachtete ich Ceiron und sah gespannt dabei zu, wie sich sein Brustkorb im gleichmäßigen Rhythmus hob und wieder senkte.

"Es tut mir leid", flüsterte ich, da er nur wegen meiner Schwäche jetzt solche Schmerzen hatte.

"Ist schon gut, Ayleen", schmunzelte er wieder, weshalb ich kurz überlegte meinen Fuß in seine Eier zu treten. Er tat es also von Anfang an, um mich zu ärgern und nicht, weil er sich meinen Namen nicht merken konnte.

"Ich hätte durchaus mehr Schmerzen verdient, nach allem, was ich dir angetan habe", sagte er wehmütig. Ich schüttelte nur meinen Kopf, denn ich war kein rachsüchtiger Mensch. Für mich gab es kein, wie du mir, so ich dir.

"Ich verstehe, warum du mich aus allem heraushalten möchtest", sagte ich ehrlich. Es war zwar nicht die feinste Art von ihm, aber er wollte mich schützen und das wusste und schätzte ich.

"Ich sollte dennoch Hilfe holen", sprach ich leise. Ceiron setzte sich daraufhin mit einem schmerzverzerrten Keuchen auf, wobei er sich seine Rippen festhielt. Er sah sich um und schien ebenfalls zu überlegen, wie wir aus dieser Situation wieder heraus kommen sollten.

"Wir warten einfach. Wir werden bestimmt bald gefunden", meinte er, als er in den Himmel schaute, welcher sich bereits lila verfärbte, da die Sonne allmählich unterging.

"Und was macht dich da so sicher?"

Er sah mich mit einem entsetzten Blick an, als wäre die Frage vollkommen überflüssig. "Weil mich mein Rudel sicherlich suchen wird", antwortete er. Ich hatte in dieser Situation bereits vergessen, dass er kein üblicher Kerl war, da es für mich noch immer unvorstellbar war, dass es so etwas, wie Werwölfe tatsächlich gab.

"Okay", erwiderte ich nur. Ich hatte von alldem ohnehin keine Ahnung, wollte aber auch nicht weiter nachhaken. Kurz wurde es still zwischen uns, während ich weiter darüber nachdachte, warum Ceiron nicht einfach sein Handy benutzte.

"Kannst du mir einen Gefallen tun?", fragte er plötzlich, weshalb ich meinen Kopf wieder hob, welchen ich zwischenzeitlich auf meine Knie gelegt hatte.

"Kommt darauf an?", erwiderte ich fragend, als Ceiron vollkommen unerwartet mit einer Hand sein T-Shirt über den Kopf zog.

"Kannst du mir eventuell das Scheiß Teil aus der Schulter ziehen? Sonst wächst das noch in mir an", sagte er. Jedoch konnte ich seinen Worten kaum folgen, stattdessen stierte ich wieder nur, wie besessen auf seinen nackten Oberkörper. Die zarten, schwarzen Linien faszinierten mich, allerdings riss Ceiron mich mit einem Schnipsen aus meiner Starre.

"Ich? Niemals", sagte ich, als mir klar wurde, was er von mir verlangte.

"Ich fühle bereits, wie das heilt", meinte er. "Aber ich komme da nicht ran."

"Ich werde sicherlich nichts aus deiner Schulter ziehen! Das solltest du lieber von einem Arzt machen lassen."

"Linn...", seufzte er und sah mich mit einem sanften Blick an. Bei den Kosenamen flatterte wieder die vielen Schmetterlinge in mir und tosten, wie wild in meinem Bauch herum. "Ich bin ein Wolf, ehe ich bei einem Arzt bin, ist die Wunde bereits komplett verschlossen."

"Ich kann das nicht", entgegnete ich fest entschlossen.

"Doch. Einfach nur einmal fest daran ziehen", meinte er locker, woraufhin ich ihn mit schief gelegten Kopf ansah.

"Ich möchte dir nicht wehtun."

"Das wäre nur fair", zwinkerte er mir zu. "Aber deine zärtlichen Hände, könnten mir nie ernsthaft schaden."

"Sei dir da mal nicht so sicher", murmelte ich, ehe ich ihm deutete, dass er sich umdrehen soll, damit ich an seine Schulter ankomme. Ich sah die große Glasscherbe, welche ziemlich tief in seiner Haut steckte und mich ein wenig zurückschreckte.

"Bist du dir wirklich sicher?", harkte ich nochmals unschlüssig nach, ehe er nickte und ich meine Finger vorsichtig um diese legte.

Ich atmete einmal tief ein und wieder aus, bevor ich meine Augen schloss. Gerade als ich die Scherbe herausziehen wollte, schrie Ceiron laut auf.

"Was? Ich habe noch gar nichts gemacht!", schrie ich entsetzt zurück und ließ meine Hand sinken.

"War nur Spaß. Mach einfach", meinte er lachend.

Ich hätte ihm die Scherbe noch tiefer hineinrammen sollen!

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