Kapitel 36

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Verwirrt blieb ich in dem Sand zurück und schaute auf das Meer, welches sich mit dem Verschwinden von Lillith wieder beruhigt hatte.

Ich wusste, dass ich den beiden schnell folgen musste, denn mein Bauchgefühl sagte mir, dass sie nun gemeinsam in Adare Unruhe stiften würden.

Ich lief zurück zu dem Wald, von dem ich kam und zog mir meine Sachen aus, um dann in Wolfsgestalt zurückzulaufen. Da ich nicht wusste, wie schnell die beiden dort sein würden, versuchte ich gedanklich, mit jemanden aus dem Rudel Kontakt aufzunehmen, allerdings war ich noch zu weit von denen entfernt.

Also ließ ich meine Pfoten noch schneller über den Waldboden gleiten und huschte zwischen den Bäumen hindurch. Alles war so still um mich herum, weshalb meine Gedanken nur umso lauter wurden.

Ich gab mir für all das die Schuld, denn hätte ich Aislinn nicht allein gelassen, hätte sie Adare niemals verlassen und Lillith hätte nie die Gelegenheit gehabt, sich zwischen uns zu stellen. Es wäre niemals so weit gekommen, dass das Mateband getrennt worden wäre.

Die Frage, die sich mir dabei stellte, war, ob es je wieder wie vorher werden konnte?

Selbst wenn ich Aislinn vor Schlimmeres bewahren könnte, würde sie dann nochmals zu meiner Mate werden?

Ich wollte niemand anderes mehr, aber war bereits alles zu spät?

Der Gedanke daran, dass Aislinn nie wieder solch eine Verbindung zu mir haben könnte, zerriss mich beinahe von innen, weshalb ich mein lautes Heulen nicht unterdrücken konnte.

Mein Selbsthass stieg immer mehr und meine Beine wurden dadurch nur umso schneller. Aber vielleicht war es auch besser so.

Sie würde ein normales Leben leben können und eine normale Beziehung führen mit einem normalen Menschen. Sie würde mit ihm normale Kinder bekommen und ihr Leben würde den ganz normalen Lauf nehmen.

Aber es war nicht mehr das, was ich mir für sie wünschte. Ich wollte niemand anderes an ihrer Seite sehen – wollte nicht, dass ihr wunderschönes Lächeln jemand anderes galt.

Mein qualvolles Heulen ertönte wieder, als meine Gedanken mich immer mehr einnahmen.

»Ceiron ... es tut mir leid«, hörte ich Keylam zu mir sagen.

„Was meinst du?"

»Dass ich deinen Schmerz nicht lindern kann. Als Wolf heilt jede Wunde, aber ein gebrochenes Herz nicht. Jeder Schmerz ist vergänglich, aber emotionaler Schmerz trifft einen viel härter.«

Ich bremste meine Beine und stoppte augenblicklich in der Bewegung. Was verstand er schon von emotionalem Schmerz?

»Ich bin ein Hüter. Der Hüter der Seele und ich verstehe sehr viel davon. Ich fühle den Schmerz genauso, weil wir jetzt eins sind«, antwortete Keylam auf meine gedankliche Frage.

„Dann verstehst du hoffentlich, dass das, was ich tun werde, unumgänglich ist", knurrte ich, ehe ich wieder anfing zu rennen. Keylam antwortete mir nicht mehr, was ich als stumme Zusage auffasste.

Allzu weit war ich nicht mehr von Adare entfernt, da ich Rea, meinen Beta, fühlen und kurz darauf auch gedanklich hören konnte.

»Ceiron! Kannst du mir mal verraten, warum deine Mate mit Lillith unterwegs ist und den halben Wald nieder fackelt?«

Shit!

„Rea du musst mir jetzt gut zuhören und ich möchte absolut keine Widerrede hören! Aislinn hat den Halo-Kristall des Feuers und du musst versuchen diesen zurückzuholen!"

»Aber ich kann mich nicht gegen die Luna stellen!«, protestierte Rea augenblicklich, trotz meiner Warnung es nicht zu tun. Ich neigte meinen Kopf und meine nächsten Gedanken kamen nur schwerfällig über mein Herz.

„Sie ist nicht meine Mate. Du tust, was nötig ist."

Dies war keine Bitte, es war ein Befehl und ich spürte, wie Rea sich dagegen versuchte zu sträuben, aber als sein Alpha kann er sich meinen Befehlen nicht widersetzen.

»Bist du total übergeschnappt?«, mischte sich nun auch Enya mit in unsere gedankliche Konversation.

„Nein, aber als Alpha ist die Sicherheit des Rudels die oberste Priorität! Daran hältst auch du dich!", knurrte ich.

Ich merkte, wie sehr sie meiner Entscheidung misstrauten, aber mir blieb nichts anderes übrig. An dem Strand konnte ich sie nicht zur Vernunft bringen und dies würde mir auch in Adare nicht gelingen, daher schloss ich den Beschluss, dass wir den Kristall nur mit einem Kampf zurückholen konnten.

Die Sicherheit der Einwohner und auch der Wölfe war wichtiger!

Zumindest für den Alpha in mir ...

Von den beiden kamen keinerlei Widerreden mehr, was mir deutlich zeigte, dass sie mir nicht widersprechen würden. Vermutlich war es nicht fair von mir, Rea die Aufgabe zu geben, an der ich gescheitert war, weshalb ich mich auch dazu entschied, meinen Befehl ihm gegenüber zu ändern.

„Rea, sorge einfach dafür, dass sie nichts weiter abfackelt. Um den Rest kümmere ich mich."

Ich war nicht mehr allzu weit entfernt und würde nur ein paar Minuten Spielraum benötigen, bis ich mich selbst darum kümmern konnte.

Ich rannte noch schneller durch die Bäume hindurch und sprang über Stämme, bis ich Adare immer näher kam und bereits das brennende Holz in meiner Nase wahrnahm.

Auch die Rauchwolken waren bereits zu sehen, wodurch mir das gesamte Ausmaß vollends bewusst wurde. Ich stellte mich bereits geistig darauf ein, gleich in einem Trümmerhaufen zu stehen, voller Verwüstung.

Doch alles, was ich sah, war Rea und Enya in Menschengestalt, wie sie beide auf Aislinn einsprachen. Der Wald war zwar etwas verwüstet, aber es hätte durchaus schlimmer aussehen können.

Einige der Wölfe löschten bereits die von Aislinn verursachten Flammen und ich wunderte mich, warum Aislinn allein war und es mehr oder weniger so friedlich war.

Da es momentan so aussah, als würde vorerst keine Gefahr mehr von Aislinn ausgehen, verwandelte ich mich ebenfalls wieder zurück und zog mir meine Sachen an, welche ich in Wolfsgestalt um mein Bein gewickelt hatte.

Mit schnellen Schritten ging ich auf Rea zu, doch bevor ich die Gelegenheit bekam mich bei ihm über die Lage zu erkundigen, fiel Aislinn über mich her.

„Ceiron!"

Sie sprang mir direkt in die Arme und ohne darüber nachzudenken, umgriff ich ihre Taille mit meinen Armen. Ihr Geruch stieg mir sofort in die Nase und auch ohne Mateverbindung benebelte dieser meinen Verstand.

„Es tut mir so leid", schluchzte sie leise, wobei sie sich fest in mein T-Shirt krallte. Ich wollte sie behutsam von mir schieben, um sie anzusehen, doch sie ließ es nicht zu.

„Ist schon gut", versuchte ich sie zu beruhigen, doch ihr Körper zitterte dennoch unaufhörlich, während sie auch weiterhin weinte und immer wieder schluchzte.

Ohne Aislinn von mir zu entfernen, drehte ich mich leicht zu Rea und Enya, welche mich beide besorgt ansahen.

„Wo ist Lillith?", fragte ich und das Zittern von Aislinn verebbte augenblicklich. Ihr Körper versteifte sich, aber sie ließ nichtsdestotrotz nicht mein T-Shirt los.

„Sie ist geflüchtet. Andere aus dem Rudel verfolgen sie", teilte Rea mir mit. Mein Blick fiel auf den roten Kristall, welchen Aislinn um ihren Hals und unter ihrem Top trug. Ich versuchte unauffällig an dieser heranzukommen und als meine Hand über ihre Brust und auf den Kristall lag, verspürte ich einen brennenden Schmerz in der Hand. Ich merkte, wie meine Haut in der Innenfläche meiner Hand verbrannte und zog diese auch eilig von dem Kristall.

„Aislinn, du gibst mir jetzt auf der Stelle den Kristall und sagst uns, wo Lillith ist", forderte ich streng, während ich sie noch weiter auf Abstand bringen wollte. Meine Hand brannte unaufhörlich und ich merkte, wie sich bereits kleine Brandblasen entwickelten.

Aislinn klammerte sich mit ihren Armen jedoch um meinen Hals und klebte an mir, wie ein Parasit, als wäre eben überhaupt nichts passiert.

Ich traute diesem angeblichen Sinneswandel von ihr nicht, doch als sie ihren Kopf hob und mich traurig ansah, konnte ich es nicht verhindern Mitleid zu bekommen.

„Bitte Linn", hauchte ich und umschloss meine Arme wieder enger um ihren schmalen Körper, um sie stumm und tief in die Augen blickend anzuflehen, zur Vernunft zu kommen.

Plötzlich passierte etwas, womit ich nicht gerechnet hätte.

Sie legte ihren Mund hart auf meinen und presste ihren glühenden Körper ganz fest an mich. Die Hitze auf meiner Haut brannte, aber etwas in mir sagte, dass es von Aislinn so etwas, wie ein Hilferuf war.

Meine Augen huschten zu dem Kristall und der Kette um ihren Hals, während ihre Lippen noch immer fest gegen meine rieben.

Ich griff mit meiner Hand in ihren Nacken und entriss ihr die Kette mit dem Kristall, um diese sofort Rea zuzuwerfen. Aislinns Körper fiel daraufhin kraftlos gegen meinen und ich gab ihr den Halt, den sie nun benötigte.

Von dem Augenblick an, würde ich ihr immer den Halt geben, den sie bräuchte!

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