Kapitel 44

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Es tat verdammt weh, von Aislinn abgewiesen zu werden, aber ich war nicht der Typ dafür, in dem Moment einen Rückzieher zu machen. Ich würde ihr Herz für mich gewinnen, koste es, was es wolle und wenn ich mich selbst dafür verlieren muss.

Dieses Mal war es auch nicht Keylam, welcher mir dazu riet. Es war mein Herz, welches sich so sehr nach diesem Mädchen sehnte, weshalb ich es einfach versuchen musste. Dass ich ihr damit wehtat, schmerzte mehr als mein eigener Liebeskummer.

Ihr Leid wurde zu meinem und ich hasste es sie so gebrochen zu sehen.

„Ich wünsche mir so sehr, dass ich es irgendwann einmal auch erwidern kann“, wimmerte sie in mein T-Shirt.

»Ceiron, schenk ihr reinen Wein ein und scheiß auf das Rudeltreffen!«

Keylam's Worte brachten mich zum Grübeln und zögerlich ließ ich Aislinn los. Diese sah mich mit ihren traurigen Augen an.

„Wir gehen nicht zu dem Rudeltreffen. Ich möchte dir etwas zeigen“, sagte ich nach einigen Überlegungen fest entschlossen.

„Ceiron, wenn es wegen meiner Entscheidung ist, ... du musst es nicht meinetwegen absagen“, erwiderte sie unschlüssig ohne mein T-Shirt dabei loszulassen, als wollte sie mich daran hindern.

»Denkst du wirklich, es würde etwas ändern?«, fragte ich in meinen Gedanken Keylam.

»Sie muss erfahren, welche Möglichkeiten es gibt, nur so kann sie ihre Unsicherheit loswerden.«

„Okay, du hast vermutlich recht“, erwiderte ich laut, was Aislinn dazu veranlasste mich niedergeschlagen loszulassen.

„Ich meinte nicht dich“, lachte ich, als sie mich ansah, als hätte ich einen totalen Dachschaden. „Das erkläre ich dir auch noch.“

Ich nahm ihre Hand in meine und führte sie raus aus der Garage und um das Haus herum, wo mein weißes Motorrad stand, welches wegen ihres derzeit draußen bleiben musste.

„Warte kurz hier“, wies ich sie an. Auf ihrem Gesicht erkannte ich die vielen Fragen, die sie hatte, weshalb ich mein Grinsen nicht zurückhalten konnte. Eilig lief ich in das Haus und nach oben in mein Zimmer, um mein Rucksack zu greifen.

Ich packte das Buch von Cian ein und eine Decke, ehe ich mit dem Rucksack wieder nach unten lief.

»Bester Anlass für ein romantisches Picknick«, ließ Keylam mich wissen, woraufhin ich erstaunt war und noch etwas zu Essen und zu trinken einpackte.

»Und du denkst, ich hätte keine Ahnung von so etwas.«

„Schon gut, ich nehme alles zurück“, verdrehte ich meine Augen, ehe ich wieder nach draußen und auf Aislinn zulief.

„Ceiron! Was soll das werden?“, rief Rea, als er merkte, dass ich gerade dabei war, so kurz vor dem Treffen abzuhauen.

„Sag den Ältesten, ich komme später nach. Ich muss mich um Wichtigeres kümmern“, antwortete ich.

„Nein! Du bist der Alpha, verdammt!“, schrie er mir wütend und mit fuchtelnden Händen hinterher.

„Richtig und genau deswegen hast du mir nichts zu sagen“, knurrte ich. Er sollte sich aus meinen Angelegenheiten raushalten und als mein Beta könnte er mich für einige Stunden auch ersetzen.

„Ceiron, vielleicht solltest du mir, was auch immer, einfach später zeigen“, sagte Aislinn, welche die Konversation von Rea und mir mitbekommen hatte.

„Auf keinen Fall. Das ist mir wichtiger, als so eine Ratsversammlung.“ Ich nahm den Rucksack, welcher über meiner Schulter baumelte und reichte diesen Aislinn.

„Das Rudel sollte dir aber wichtiger sein, als ich“, widersprach sie, was mich nur leise auflachen ließ.

„Du siehst das falsch. Ich lasse die Wölfe damit nicht hängen, denn an sich kommt es für sie nur zugute“, erklärte ich ihr, als ich ihr einen Helm reichte. „Setz den auf.“

Sie schulterte den Rucksack und nahm den Helm, um sich diesen mit gekonnten Griffen auf den Kopf zu setzen.

„Hat das etwas mit dem zu tun, was Rea dir erzählt hat?“, fragte sie mit gedämpfter Stimme. Meine Muskeln spannten sich augenblicklich an, als sie mich darauf direkt ansprach. Es betraf sie und ich wusste nicht, wie ich ihr das hätte sagen können, was Rea mir zuvor erzählte, ohne ihre zarte Seele noch mehr zu schaden.

„Nein.“

Ich setzte mich auf das Motorrad, nachdem ich mir ebenfalls meinen Helm aufsetzte und spürte gleich darauf, wie Aislinn sich hinter mich schwang.

„Ich hoffe für dich, du fährst gut, ansonsten fahre ich“, sagte sie frech, was mich nur kopfschüttelnd grinsen ließ.

„Wie du meinst, mo stór“, erwiderte ich, ehe ich die Motocross an kickte und von ihr nur die Faust in die Schulter geboxt bekam, da ich sie auf irisch als mein Liebling betitelte.

Sie saß gefühlte Kilometer weit von mir entfernt und nur zögerlich legte sie ihre zärtlichen Arme um meine Taille. Ich konnte mir den kleinen Spaß nicht verkneifen, weshalb ich etwas Gas gab, um gleich darauf die Bremse scharf zu ziehen.

Dadurch rutschte sie hart gegen meinen Rücken und umschlang meinen Oberkörper fester.

„Arschloch!“, schrie sie über die Motorengeräusche hinweg. Ich ließ es unkommentiert und fuhr dann normal weiter. Aislinn lehnte ihren Kopf seitlich an meinen Rücken und ich genoss ihre Nähe und Wärme. Auch, dass wir gemeinsam etwas unternahmen, für das wir beide brannten, gefiel mir und ich wusste, dass wir dies wesentlich öfter tun sollten.

Ich fuhr den bewaldeten Berg immer weiter hinauf, bis wir an meinem Ziel ankamen und ich das Motorrad stoppte. Aislinn hob ihren Kopf und ich beobachtete über meine Schulter hinweg ihre Reaktion, wie sie den Helm abnahm und, mit großen Augen, die Wiese vor uns betrachtete.

Die Sonne erleuchtete das saftige Grün des Grases und die vielen kleinen Blumen, welche von den hellen Strahlen noch farbiger wirkten. Die Schmetterlinge tanzten fröhlich miteinander und die vielen Staubkörnchen, welche in dem Lichtpegel zu erkennen waren, glitzerten förmlich wie kleine Diamanten.

„Oh mein Gott. Es ist unfassbar schön hier!“, sagte Aislinn, als sie von dem Motorrad abstieg und sich noch immer fasziniert umsah. „Ich wohne mein ganzes Leben hier. Wie konnte ich das nur übersehen?“

Ich stieg ebenfalls ab und nahm den Helm von meinem Kopf. „Wir sind auch ziemlich weit weg von der Stadt.“

Behutsam ging ich auf sie zu, um langsam den Rucksack von ihren Schultern zu nehmen. Ich merkte ihren intensiven Blick auf mir, als ich die Decke auf der Wiese ausbreitete.

„Was?“, lachte ich, da sie nicht aufhörte, mich so anzustarren.

„Wie alt bist du eigentlich?“, fragte sie mich vollkommen überraschend, woraufhin ich meine Brauen hob.

„25.“

„Wie lange bist du schon 25?“, fragte sie weiter. Es amüsierte mich, wie sie versuchte aus mir schlau zu werden und mich mit diesem skeptischen Ausdruck ansah.

„Noch nicht sehr lange, wieso fragst du?“

„Du sagtest, ihr altert nicht, sobald das Wolfsgen ausbricht, aber du sagtest auch, es bricht in dem Alter eines Heranwachsenden aus“, erklärte sie ihre Verwirrtheit. Ich ließ mich auf die Decke fallen und zog Aislinn mit mir zu Boden.

„Du bist sehr aufmerksam“, merkte ich lächelnd an. „Ganz so ist es aber nicht. Bei mir brach das Gen aus, als ich 15 war. Zu der Zeit ist man aber zu jung und man altert bis zu dem 21. Lebensjahr, denn von da an ist man stark, aber auch reif genug“, erklärte ich ihr. „Danach altert man, aber wesentlich langsamer. Ich müsste jetzt in dem Alter von 25 sein.“

„Was bedeutet das? Wie alt wärst du denn, wärst du kein Wolf?“

„Warum spielt das für dich eine Rolle?“, fragte ich.

„Spielt es nicht, aber ich finde es interessant. Woher weißt du, wie alt du bist, wenn du es nicht in Menschenjahre rechnen kannst?“

„Es ist ein wenig, wie bei Hunden nur andersherum. Man sagt, 7 Menschenjahre ist eines für den Wolf“, zuckte ich mit den Schultern. Es war mir nie wichtig und ich rechnete es an sich auch nie nach.

„Also wärst du jetzt bereits 49“, kam sie zu dem Ergebnis, was ich nur mit einem Nicken bestätigte. „Und ab wann alterst du wieder?“

„Keine Ahnung. Wenn ich meine Zeit als Wolf hinter mich gebracht habe“, zuckte ich wieder mit den Schultern. „Manche hören bereits auf, sobald sie 40 Wolfsjahre erreicht haben, andere wiederum machen es, bis sie 60 Jahre sind.“

Wir saßen schweigend nebeneinander und ich fragte mich, ob sich für Aislinn mit dieser Erkenntnis, wie alt ich war, etwas geändert hatte.

„Stört es dich?“

„Nein. Du könntest zwar locker mein Vater sein, aber dafür hast du dich wirklich gut gehalten“, lachte sie und stieß mich mit ihrer Schulter an. Ich verdrehte meine Augen und wusste in dem Moment, dass sie mir dies wohl noch öfter unter die Nase reiben würde.

„Ich bin aber nicht hier, um mit dir über mein Alter zu reden“, sagte ich und griff den Rucksack, um das alte Buch von Cian hervorzuholen.

„Ich möchte, dass du etwas Wichtiges erfährst, was ich selbst erst vor kurzem erfahren habe.“

Ich schlug das Buch auf und suchte die Seite, in der ich an der Ecke einen kleinen Knick gemacht hatte.

„Das mit der Mateverbindung ...“, fing ich an und hörte sie laut ausatmen, weshalb ich sie fragend ansah.

„Es tut mir leid, dass das Band meinetwegen zertrennt wurde, obwohl es in dem Moment wirklich eine Erleichterung war“, meinte sie leise, was mich niedergeschlagen in das Buch schauen ließ. Sie sollte es mir nicht ansehen, dass es schmerzhaft war, es doch so deutlich von ihr noch einmal zu hören.

„Es war alles so verwirrend, jemanden anziehend zu finden, für den man eigentlich nicht einmal etwas übrig hat, weißt du, was ich meine?“

„Also würdest du, wenn die Möglichkeit bestände, keine Mateverbindung mehr wollen?“, fragte ich. Wenn sie ja sagen sollte, hätte ich mir all dies ersparen können.

„Was wolltest du mir zeigen?“, wich sie meiner Frage aus und entriss mir das Buch.

„Nein, Aislinn, das ist wichtig! Würdest du noch einmal meine Mate sein wollen, oder nicht?“

„Ich weiß es nicht, vermutlich nicht“, antwortete sie mir. Ihre Lippen presste sie zu einer schmalen Linie zusammen und ich wusste, dass sie zu unentschlossen war und die Antwort nur ihre erste Reaktion war.

„Pass auf. Ich habe eine Vermutung, warum du dich so sehr dagegen wehrst, dir deine Gefühle für mich einzugestehen ...“

„Gefühle?“, unterbrach sie mich. Sie sah mich mit zusammen gekniffenen Augen an, als verstand sie nicht, wovon ich sprach. „Na dann erzähl mir mal deine Theorie.“

„Du hast Angst davor dich in mich zu verlieben, weil du Angst hast, ich würde ohne diese Bindung nicht bei dir bleiben, oder im schlimmsten Fall eine andere Mate bekommen“, erklärte ich, weshalb sie auflachte und mich leicht böse anfunkelte.

„Das hat dir Rea erzählt!“

„Nein, ehrlich gesagt, war das nicht schwer zu erraten. Aber dafür gibt es eine Lösung“, sagte ich und nahm wieder das Buch.

„Es gibt ein Ritual, bei dem wir die Mateverbindung zurückbekommen können“, erklärte ich und schob ihr das aufgeschlagene Buch auf den Schoß. Sie las die Seite durch und schüttelte immer wieder mit ihrem Kopf, wobei ihre dunklen Haare hin und her wippten.

„Was ist das? Eine Art Märchen?“

„Nein, unsere Möglichkeit, alles wieder in Ordnung zu bringen“, meinte ich.

„Du glaubst diesem Hokuspokus doch nicht“, fing sie laut zu lachen an. Mittlerweile kam ich mir blöd vor, es ihr überhaupt erzählt zu haben. Ich hätte es vielleicht einfach für mich behalten sollen.

„Ceiron, das ist doch lächerlich! Ich gehe doch nicht mit dir auf irgendeinen Berg in Kanada und sage da irgendeinen Zauberspruch auf, während ich mit dir und den Ringelblumenblüten im Wind tanze! Am besten nehmen wir noch ein Ouija Board mit, mit dem wir dann versuchen Kontakt zu der Mondgöttin herzustellen.“

Sie war mittlerweile aufgesprungen, fuchtelte wild mit den Armen, während ich verwirrt zu ihr nach oben schaute.

Wie doof konnte ich sein, einem Menschen unsere ältesten Bräuche und Sagen anzuvertrauen?

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