Kapitel 9

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Ich wollte gerade durch das Wohnzimmer und in die offene Küche gehen, um mich dort entweder auf Ceiron oder auf die Schnepfe zu werfen, da stellte sich aber plötzlich jemand unverhofft vor mich.

"Du siehst durstig aus", stellte der braunhaarige fest, welcher unmittelbar vor mir stand und mich mit seinen blauen Augen musterte. Er drückte mir augenblicklich ein Bier in die Hand, welches ich fragwürdig musterte, ehe ich zu ihm hoch schaute. Genauso wie Ceiron überragte er mich einen ganzen Kopf, weshalb ich meinen leicht in den Nacken legen musste.

"Eigentlich nicht", stellte ich fest und wollte es ihm zurückgeben, doch er schob das Bier mit seinen Händen wieder dicht an meinen Körper.

"Bist du neu hier?", fragte er und ich hatte das Gefühl mich in einem anderen Universum zu befinden. Ob ich neu war? Ich wohnte bereits mein ganzes Leben hier, aber kannte nicht ein Gesicht von all diesen Menschen in diesem Haus!

"Wie unhöflich von mir", sagte er, als er meinen vermutlich total verstörten Blick bemerkte. Er schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn, ehe er mir diese hinhielt. "Ich heiße Reamonn, aber eigentlich nennen mich alle nur Rea und du?"

Ich schaute ihn nur weiter verdutzt an und blinzelte ungläubig mit den Augen, ehe ich meine Stimme wiederfand.

"Ich nicht", sagte ich nur trocken und wollte an ihm vorbei, jedoch stellte er sich mir wieder lachend in den Weg.

"Der war gut!"

Ich schaute ihn fragend an und verstand nicht ganz was seine Mission war, aber allem Anschein nach fehlten bei ihm einige Synapsen, da er mich ebenfalls einfach nur anstarrte. Ich hob fragend meine Schultern und erkannte dann, als ich hinter ihm schaute, dass Ceiron und die billige Schnepfe nicht mehr dort waren, wo sie zuvor waren, weshalb ich genervt stöhnte.

Das hatte der Trottel vor mir ja richtig gut hinbekommen!

Meine eigenen fiesen Gedanken erschreckten mich und ich wusste nicht, wo diese herkamen. Dieser Rea schien sehr nett, aber ich war so in meiner Eifersucht gefangen, obwohl es dafür nicht einmal einen Grund gab. Ceiron war nicht einmal auf einer Wellenlänge mit mir!

Nur weil er mir meinem Helm zurückbrachte und für einen Moment nett zu mir wirkte, hieß es ja noch lange nicht, dass er mich mochte.

"Wäre es eveutell möglich, dass du mir ein nicht angesabbertes Getränk anbietest?", fragte ich, als ich das halbleere Bier anschaute und dieses Rea zurückgab.

"Ja klar", stimmte er direkt zu und packte mein Handgelenk, um mich an diesem in die Küche zu ziehen. Er fragte mich, was ich trinken möchte, weshalb ich ihm sagte, dass ich noch fahren muss und daher nur alkoholfreies trinke.

Kurze Zeit später hatte ich ganz klassisch einfach eine Cola in einem Plastikbecher in der Hand. Rea ging wieder voran in das Wohnzimmer, wo wir uns auf eine Couch setzten. Ich hatte sowohl den vollen Garten, als auch das Wohnzimmer bestens im Blick. Allerdings fühlte ich mich plötzlich zwischen den ganzen fremden Jungs ziemlich unwohl. Zwar waren auch Mädchen hier, aber sie hatten allesamt nicht viel an und hefteten sich an die Jungs. Ihre Blicke schrien schon beinahe "Reiß mir die Kleider vom Leib!".

Ich wusste, dass ich mit keinen von denen normal reden könnte, also blieb ich einfach bei Rea, der zwar irgendwie etwas seltsam war, aber dennoch nett wirkte.

Und ja nett ist der kleine Bruder von Scheiße!

Außerdem schienen ihnen alle zu respektieren, denn keiner traute sich mich länger zu mustern, obwohl ich eigentlich die Hauptattraktion auf der Feier hätte sein müssen. Ab und an traute sich mal jemand näher zu kommen, um Rea auf die Schulter zu Klopfen und ihn zu begrüßen. Mich ignorierten die meisten, was ich im wesentlichen eigentlich ganz gut fand.

Einer hatte sogar seinen Kopf vor mir verneigt und allmählich glaubte ich, dass es nicht Rea oder die anderen waren, die seltsam waren. Vielleicht war ich ja auch seltsam?

"Findest du es nicht eigenartig, dass ihr hier draußen im Wald eine Party feiert, obwohl es hier irgendwo eine Bestie gibt?", fragte ich, weshalb Rea sich beinahe an seinem Getränk verschluckte und sich räusperte.

"Vielleicht sind die Bestien ja auch hier drinnen", murmelte er geheimnisvoll und ich dachte, ich hätte mich verhört, doch als er mir mit seinem blauen Auge zuzwinkerte wusste ich, dass er es zumindest aussprach, aber vermutlich nicht ernst meinte, was mich erleichtert die Luft ausstießen ließ.

Dennoch sah ich ihn mit großen Augen an und wartete auf eine Erklärung.

"Na schön, lass uns mal sehen", sagte er, ehe er dann seinem Finger auf ein Paar richtete, welches sich beinahe gegenseitig fraß.

"Es gibt die sexbessesene Ungetümer..."

Danach zeigte Rea auf einen Jungen, der sich unkontrolliert Chips in den Mund stopfte.

"Den chipssüchtigen Scheusal..."

Sein Finger ging weiter zu einem Jungen, der in der Mitte des Raumes stand und die Art Tanzfläche in dem Wohnzimmer komplett für sich einnahm mit seinem wilden Gehampel.

"Den monstermäßigen Tänzer, der alles und jeden in die Flucht schlägt, aus Angst man könnte eines seiner Gliedmaßen ins Gesicht bekommen. Und wenn ich Gliedmaßen sage, dann mein ich auch GLIEDmaßen", sagte er und brachte mich damit zum Lachen. Die Vorstellung war lustig, aber auch bizarr. Wieso sollte man sein Glied um die Ohren bekommen, während er tanzte?

Rea wollte gerade seinen Finger weiter in dem Raum schweifen lassen, jedoch umschloss ich seinen Arm und zog diesen nach unten.

"Schon okay. Ich habe es verstanden", sagte ich noch immer lachend, da ich keine weiteren Beispiele mehr brauchte.

"Siehst du. Wir sind alle monstermäßig...", sagte Rea, weshalb ich meine Augenbrauen hob und ihn misstrauisch anschaute. "...gut drauf!"

"Du bist echt komisch", sagte ich und konnte dabei nicht verhindern wieder zu lachen. Es tat gut mal wieder seit langem so unbeschwert über irgendeinen Blödsinn zu lachen, auch wenn mich meine eigenen Laute beinahe selbst erschreckten.

"Danke", erwiderte er freudestrahlend, wobei seine weißen Zähne zum Vorschein kamen.

"Ich meinte nicht so Haha komisch. Eher so komisch, wie der Nachbar, der Nachts klingelt und sagt, dass sein Aquarium brennt."

Sein breites Grinsen verschwand und er sah mich schon beinahe beleidigt an, als ich hinter ihm auf einmal Ceiron an dem gläsernen Treppengeländer gelehnt im ersten Stock sah. Er hatte seine Arme vor der Brust verschänkt und allem Anschein nach, hatte er noch ein frisches T-Shirt gefunden. Sein strenger Blick durchbohrte mich wieder und die Unbeschwertheit von eben verflog mit einem Schlag.

Alles was blieb, war dieses alles in mich einnehmende Verlangen seine Stimme zu hören, seine Wärme, welche von seinem Körper ausstrahlte zu fühlen und diesen vollendeten Geruch von ihm, wie eine Wolke um meinen Körper gehüllt zu spüren. 

"Entschuldige mich, aber ich habe da noch was mit dem Wolf im Schafspelz zu klären", sagte ich und fand die Redewendung echt passend für Ceiron. Rea sah mich nur verwirrt an, und fragte: "Wolfs im Schafspelz?"

"Ja du weißt schon, den bösen enttarnen und ihm das Fell über die Ohren ziehen."

"Hä?" Rea wirkte nicht sehr intelligent, wenn er so unkultivierte Laute von sich gab und mich dabei mit diesem wirren Gesichtsausdruck beäugt.

"Egal. Ich habe noch was zu klären", erklärte ich Ihm einfach für Dumme und als mein Blick wieder Ceiron's traf, verstand Rea anscheinend wovon ich sprach, da er sich ebenfalls zu ihm herumdrehte.

"Viel Glück. Lass dich von dem Wolf nicht beißen!", sagte Rea und ich dachte, er würde meine Redewendung von eben einfach nur fortführen. Aber als ich Ceiron ansah, dessen Blick sich noch mehr verhärtete, als hätte er unsere Unterhaltung gehört, war ich mir nicht sicher, ob Rea es nicht doch ernst meinte mit dem beißen.

Nervös ging ich auf ihn zu und rief mir wieder in den Kopf, wieso ich überhaupt herkam. Fest entschlossen im die Leviten zu lesen ging ich schneller auf ihn zu, während er mir die Treppen nach unten nehmend entgegenkam.

"Wir müssen reden!", sagte ich streng, als ich direkt vor ihm zum stehen kam. Seine Augen ruhten entspannt auf mir, doch ich bildete mir auch ein, so etwas wie Erstaunen in seinem Blick zu sehen.

"Okay, aber nicht hier!", gab er kühl entgegen und gerade als ich meinen Mund öffnete, um zu fragen wieso, gab er mir auch direkt eine Antwort, welche ich lieber nicht gehört hätte.

"Zu viele Zeugen."

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