Eine geheimnisvolle Begegnung in der Nacht

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Die Musik drang in jede Faser ihres Körpers. Sie spürte den Bass auf ihrer Haut. Ihr rotes Haar hatte sich aus der Haarklammer gelöst und schwang um sie herum. Die Menschen um sie herum tanzten begeistert, sie gröhlten den Text mit und drückten mit ihren verschwitzten Körpern gegen sie, doch es machte ihr nichts aus. Es wehte eine angenehme Briese vom Meer her. "Quinn!" Plötzlich tippte ihr jemand von hinten auf die Schulter. Athur quetschte sich neben sie. Er war zerzaust und sein rotes Gesicht glänzte, immerhin hatte er sich gerade durch die ganze Menge bis vor die Bühne gekämpft.
"Marly kotzt sich die Seele aus dem Leib, ich bringe sie nach Hause!", schrie er ihr ins Ohr, um die Musik zu übertönen. "Mach das, ich bleibe noch!", schrie sie zurück. "Bist du sicher?" Sie nickte und tanzte weiter.
"Wünsch Marly gute Besserung von mir!"
"Okay, sei vorsichtig!", er wandte sich um, um sich zurück durch die Masse zu drängen.
"Ruf mich an, wenn du zuhause angekommen bist, ja?", brüllte er im Weggehen. Sie gab ihm einen Daumen hoch zum Zeichen, dass sie verstanden hatte und er winkte ihr. Das Konzert zog sich bis weit nach Mitternacht. Sie tanzte so ausgelassen, wie sie es niemals getan hätte, wenn sie jemanden hier gekannt hätte. Sie konnte das Blut in ihren Ohren rauschen hören, ihr Top war ganz nass und ihre Lederjacke baumelte über ihrem Arm. Weil sie so nah an der Bühne gestanden hatte, musste sie lange warten, bis die Menschenmasse sich aufgelöst hatte hatte, ehe sie den Festivalplatz verlassen konnte. Es war zwar schon spät, dennoch beschloss Quinn, einen kleinen Abstecher zum Strand zu machen. Ihre Eltern waren sowieso nicht Zuhause, also würde die halbe Stunde keinen Unterschied machen.

Der Nachthimmel über dem Meer war klar. Sterne funkelten wie kleine Diamanten über dem ganzen Himmel verteilt. Sie zog ihre Sneaker und Socken aus, als sie über den Strand in Richtung Meer spazierte. Der Sand war kühl unter ihren Füßen und grub sich zwischen ihre Zehen. Die frische Luft kühlte ihren heißen Kopf und langsam spürte sie, wie sich ihr Herzschlag wieder beruhigte. Hier am Strand gab es nur das Geräusch der Wellen, die ihre Füße umspülten und den Sand unter ihr bewegten. Ohne ein genaues Ziel trugen ihre Beine sie den Küstenstreifen entlang, der in der Dunkelheit so friedlich da lag. Bald zog sie ihre Jacke wieder über, wie der Wind sie in dem nassen Top zittern ließ. Der Vollmond spiegelte sich im schwarzen Auge der See. Er veranlasste sie dazu, einen Moment inne zu halten und ihn zu betrachten, während das Wasser ihre Füße in den Sand eingrub.
Ein Laut ließ sie sich umschauen. Sie konnte es nicht einordnen. Manchmal kamen Robben an den Strand, doch die hatte noch nie eine Robbe so ein Geräusch machen hören. Eher klang es wie eine Art schräger Walgesang. Nur schriller und mit einem merkwürdigen Hall. Zögernd beschleunigte sie ihren Schritt, denn das Geräusch war aus der Dunkelheit irgendwo vor ihr gekommen. Da lag etwas in der Gischt. Ein kleines Wesen, es hatte Flossen und einen geschuppten Schwanz, wie der einer Schlange. Wenn Quinn es in der Dunkelheit richtig erkennen konnte, bedeckte ein silbrig schimmernder Panzer seine Brust. Es hob den gehörnten Kopf, als sie sich neben es hockte und sah sie aus grauen Augen an, die den ihren verblüffend ähnlich sahen. Einen Moment lang verharrten sie beide, ganz in die Betrachtung des anderen vertieft. Am Hals des Wesens leuchtete ein verschnörkeltes Muster im Mondlicht und es hatte zu den beiden Hörnern über seinen Augen auch noch eines auf der Schnauze. Es öffnete das Maul ein Stück und stieß erneut dieses merkwürdige kehlige Rufen aus. Quinn streckte die Hand nach ihm aus, um es zu beruhigen. Sie hielt ihm ihre Finger hin, damit es daran schnuppern konnte. Es ließ sich von ihr den Kopf streicheln und schien sich zu beruhigen. Quinn lächelte. Im nächsten Augenblick, bevor sie reagieren konnte, legte sich von hinten etwas über ihre Augen und sie wurde nach hinten gerissen. Sie stieß einen Schrei aus, der sofort von einer Hand erstickt wurde, die sich über ihren Mund legte. Das Wesen kreischte wieder.

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