11. Der Anfang vom Ende

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SOPHIE:

Ich schlage die Augen auf. Das erste was ich denke, ist, heute ist es endlich soweit! Der große Metro-City Frühlingsball ist HEUTE ABEND!

Ich springe aus dem Bett obwohl es erst knapp neun Uhr morgens ist. Dann besinne ich mich wieder und atme tief ein und aus.

Es ist nur ein Ball, Sophie. Okay, es ist dein ERSTER Ball aber das ist egal. Auch ist es egal, dass sich heute Abend so viel in deinem Leben ändern kann. Vielleicht hast du morgen ja sogar einen Freund?

Ach komm, Sophie, mach dir nichts vor, versuche ich, mich zu beruhigen, denn allein bei diesem Gedanken macht mein Herz einen doppelten Salto rückwärts.

Wer sollte das denn sein? Wenn ich ehrlich bin, bin ich nicht in Dominik verliebt. Auch wenn es komplett bescheuert von mir ist, bin ich es nicht.

Und was wenn er mich fragt? Bei dem Gedanken daran bekomme ich Gänsehaut. Aber keine von der guten Sorte. Wenn Dominik mich fragt, ob ich seine Freundin sein will – oder mich sogar küsst?

Habe ich wirklich die Konsequenz ihn von mir zu drücken und „Nein" zu sagen? Ich bin mir nicht sicher. Ganz und gar nicht sicher.

TITUS:

Ich schlage die Augen auf. Das erste was ich denke, ist, heute ist es soweit. Heute findet der große Metro-City Frühlingsball statt.

Ich lächle.

Ja, heute wird ein ganz besonderer Abend für ganz Metro-City. Aber vor allem für Sophie. Wenn sie schon mit diesem Idioten hingehen muss, werde ich eben dafür sorgen, dass der Abend nicht ganz so läuft, wie sie es geplant hat.

Wenn sie eng umschlungen tanzen, werde ich im Schatten daneben stehen. Und ich werde es ihnen ruinieren. Koste es was es wolle.

Ich habe um meinen Plan zu perfektionieren, ein bisschen Recherche durchgeführt und die ein oder andere durchaus interessante Kleinigkeit über unser altes Rathaus herausgefunden – der beste Beweis dafür, dass Geschichte auch spannend sein kann.

Wenn mein Plan aufgeht – und das wird er, schließlich habe ich ihn entwickelt und nicht mein Onkel – wird die ganze Stadt einen wirklich erlebnisreichen Abend verbringen.

Und ganz besonders Sophie.

KARLA:

Heute ist der Ball. Kaum zu glauben, dass heute endlich der Tag, auf den Sophie und ich schon unser ganzes Teenagerleben warten, gekommen ist.

Die heutige Nacht wird legendär, das spüre ich. Heute werden wir Spaß haben und uns in unseren festlichen Kleidern erwachsen vorkommen können.

Vielleicht funkt es ja sogar zwischen mir und irgendeinem total süßen Typen, dann werden wir uns eng umschlungen auf der Tanzfläche wiegen, zu irgendeinem kitschigen Oldie, uns dann in die Augen sehen und dann wird es geschehen: Ich werde zum ersten Mal einen Jungen küssen.

Davon träume ich schon sehr lange, aber es muss natürlich auch der Richtige sein. Und heute Abend wird es geschehen, das fühle ich.

Schade nur, dass Sophie es weniger gut erwischt hat. Ich meine, klar, sie geht mit einem coolen Typen da hin, aber nicht mit DEM coolen Typen. Also nicht mit dem, in den sie verliebt ist.

Ich finde es immer noch so ungerecht, dass die beiden nicht zusammen sein können, nur weil Titus' Onkel böse ist und sie deswegen Erzfeinde sein müssen.

Ich kichere leise, wie Romeo und Julia, denke ich. Nur mit einem Happy End, dafür werde ich sorgen. Genau, ich werde dafür sorgen, dass diese Romeo-und-Julia-Version gut ausgeht. Das ist schließlich meine Aufgabe, als Sophies beste Freundin: Dafür zu sorgen, dass sie glücklich ist und den Jungen bekommt, den sie auch wirklich will.

EGAL ob die beiden gerade Krach haben oder nicht.

DOMINIK:

Ich drehe mich vor dem Spiegel hin und her. Ob Sophie mich hübsch findet? Ganz bestimmt! Meine Haare sind mit Gel frisiert, ich trage den Anzug den ich gestern gekauft habe und meine Schuhe glänzen.

Dann drehe ich mich zu meinem Schreibtisch um. Darauf liegt das Anstecksträußchen das ich für Sophie besorgt habe. Eine rote Rose. Ich drehe es in meinen Händen hin und her. Wunderschön. Sie wird es lieben!

Entschlossen wende ich mich wieder meinem Spiegelbild zu. Heute wird der Abend sein, an dem ich Sophie endgültig erobere. Sie wird hin und weg sein von mir, so wahr ich hier stehe. Ich werde ihr endlich beweisen, wie cool ich bin und am Ende dieses historischen Abends wird sie meine Freundin sein.

Wir werden zusammen die Schurken bekämpfen – vor allem diesen nervigen und leider viel zu hübschen Typen, der mir gestern mit dem FearIndocamor oder wie auch immer eins übergebraten hat. Wir werden wie Mr und Mrs Smith sein, wie James Bond und sein Girl, wir werden das gefürchtetste Agentenpaar der Geschichte sein.

Heute Abend bist du mein, Sophie.

Endlich.

Ich schaue auf die Uhr. Fast halb sieben. Der Ball beginnt um sieben. Also Zeit, sie abzuholen.

SOPHIE:

Ich drehe mich in meinem neuen Kleid vor dem Spiegel und kann immer noch nicht glauben, dass ich das bin.

Ich sehe so erwachsen und elegant aus.

Ich wünschte nur, Titus könnte mich jetzt sehen.

Energisch schüttle ich den Kopf. Nein, nein, wieso denke ich schon wieder an ihn! Ich habe mir doch verboten, heute Abend auch nur einen einzigen Gedanken an ihn zu verschwenden!

Die Türklingel reißt mich aus meinen Gedanken, wofür ich ihr sehr dankbar bin. Das werden wohl Dominik, Karla und Moritz sein.

Ich laufe, so schnell es der lange Rock zulässt, die Treppe hinunter, doch mein Onkel ist schneller.

Er hat sich nicht die Mühe gemacht, sich umzuziehen. Er geht, wie er immer geht: Grauer Mantel bis zur Mitte der Oberschenkel, grauer Hut und Hemd und Krawatte.

Naja, akzeptabel, finde ich. Wenn auch vielleicht leicht underdressed für einen Ball. Aber jeder wie er will.

Mein Onkel macht die Tür auf und dort steht tatsächlich unser Empfangskomitee.

„Hallo Sophie, DU siehst ja toll aus!" Karla umarmt mich, dann hängt sie sich wieder an den Arm ihres Begleiters Moritz und quasselt ihm die Ohren voll.

Ich mustere Dominik. Er sieht – nett aus. Als er mir ein Anstecksträußchen bestehend aus einer roten Rose überreicht, erröte ich leicht.

„Ähm, danke...", sage ich und weiß nicht so recht, was ich davon halten soll.

Wir steigen gerade aus dem Gadgeto-Mobil aus, in das wir alle gerade so reinpassen, und ich sehe das Rathaus. Es ist aus Anlass des festlichen Abends hell erleuchtet und schön geschmückt.

Wir betreten das Gebäude und ich denke, jetzt geht es los, Sophie, jetzt geht es endlich los.

Der Ball dauert nun schon eine Stunde und es ist noch nicht viel Aufregendes passiert. Die Gäste – alle in wunderschönen Kleidern und edlen Anzügen – tanzen, lachen, amüsieren sich. So wie es sich für die Gäste eines Balls gehört.

Auch unser kleines Grüppchen amüsiert sich. Karla und Moritz haben auch schon mit einander getanzt. Mein Onkel ist, kaum hier angekommen, davongelaufen – wenn ich das richtig verstanden habe war er auf der Suche nach einem exotischen Wildschwein.

Dominik hat mich noch nicht zum Tanzen aufgefordert und ich hoffe, dass das auch so bleibt. Ich habe keine große Lust darauf, werde wohl oder übel aber mit ihm tanzen müssen, wenn er mich auffordert.

TITUS:

Ich stehe oben im zweiten Stock, an der Brüstung und sehe hinunter in den Ballsaal. Sie amüsieren sich.

Sophie kann ich nicht sehen, aber das ist egal. Mein Plan steht fest.

Ich lächle. Ja, lacht und tanzt, solange ihr noch könnt. Denn es ist Zeit, mit meinem Plan zu beginnen und diese Party zu beenden.

Endgültig.

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