~6. Kapitel~

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Alamiert sprang Nachtpfote auf und auch Rosenpfote und Tupfenblüte waren schnell auf den Beinen.

Fuchspfote jedoch trat neben Rosenpfote und redete leise auf sie ein, woraufhin sie sich immer noch leicht widerstrebend wieder neben Distelstern hockte.

,,Was kann ich tun?", fragte der rote Kater voller Eifer dann an Tupfenblüte gewandt.

,,Du musst einen großen Stock holen!", wies Tupfenblüte ihn an, woraufhin Fuchspfote nickte und schnell aus dem Lager rannte, während Tupfenblüte an Nachtpfote gewandt sagte: ,,Hol Borretsch!"

Sofort rannte Nachtpfote los und suchte im Heilerbau die Pflanze.

Als sie sie endlich gefunden hatte, nahm sie ein Büschel ins Maul und kam fast gleichzeitig mit Fuchspfote in der Kinderstube an.

Flügelschlag lag auf einem Nest und ihr Bauch rollte sich unter den Wehen.

,,Nimm den Stock ins Maul und beiße darauf, wenn das erste Junge kommt", wies die Heilerin die weiße Kätzin an.

Flügelschlag nickte und als die erste Wehe kam, massierte Tupfenblüte Flügelschlags Bauch so, dass gleich darauf ein nasses, kleines, braunes Bündel ins Gras rollte.

,,Beiß' die Fruchtblase auf, die das kleine umgibt und lecke das Junge trocken. Gegen den Strich", miaute Tupfenblüte an ihre Schülerin gewandt.

Diese nickte als Zeichen, dass sie verstanden hatte, dann nahm Nachtpfote behutsam die Hülle der Fruchtblase und biss darauf.

Sie riss auf und ein kleines Junge rollte heraus.

Sofort leckte Nachtpfote das kleine Junge gegen den Strich und machte es somit trocken.

Dann legte sie das Kleine an dem Bauch seiner Mutter.

,,Eine kleine Kätzin", flüsterte Nachtpfote Flügelschlag zu.

Da überrollte die nächste Wehe ihren Bauch. Ein kleines schwarzes Bündel fiel dieses Mal ins Nest.

Doch kaum hatte Nachtpfote die Fruchtblase aufgebissen, durchfuhr sie ein kalter Blitz, der alles in ihr gefrieren ließ. Ihr Fell stellte sich auf und vor ihren Augen sah sie plötzlich eine riesige, schwarze Katze mit roten Augen, die bedrohlich auf sie herabfunkelten.

Aber genauso plötzlich, wie dieser Moment gekommen war, war er wieder weg.

Immer noch zitternd leckte Nachtpfote den kleinen, schwarzen Kater unter ihr und legte ihn neben seine braune Schwester, während ihr die Gedanken wie ein wild gewordener Bienenschwarm durch den Kopf schwirrten.

Noch eine Wehe überrollte Flügelschlag und ein weißes Bündel, das noch kleiner war, als die anderen beiden purzelte aufs Moos.

Prüfend betastete Tupfenblüte Flügelschlags Bauch und stellte fest: ,,So, das war's. Mehr Jungen werden es nicht."

,,Drei reichen mir! Sie sind so wunderschön."

Kurz überkam Nachtpfote ein Anflug von Neid. Sie würde niemals Jungen haben. Dieses Gefühl von mütterlichen Stolz würde sie nie haben.

Doch schon wurde sie wieder aus ihren Gedanken gerissen, denn in diesem Moment kam ein total überglücklich aussehender Rotkralle herein.

,,Tut mir leid, ich konnte ihn nicht mehr zurückhalten!", keuchend kam Fuchspfote neben ihr zum Stehen und sah entschuldigend zu den drei Kätzinnen.

,,Ist in Ordnung. Und jetzt geh wieder raus zu Distelstern." Es war für Nachtpfote schon wie selbstverständlich, diesen Namen auszusprechen, dass sie fast vergaß, dass Distelstern ja tot war.

,,So, jetzt...", Tupfenblüte verstummte, höchstwahrscheinlich wollte sie Flügelschlag und Rotkralle nicht bei der Namensgebung stören. ,,Ich gehe wieder raus, Pass du auf die fünf auf und wenn die beiden Namen für ihre Jungen haben, gibst du Flügelschlag bitte den Borretsch."

Dann war sie nach draußen verschwunden und hatte Nachtpfote allein in der Höhle zurückgelassen.

Also hockte sich Nachtpfote in ein Nest, nah am Eingang und hörte dem Gespräch der beiden neuen Eltern zu.

,,Ich würde die braune Kätzin nach irgendetwas benennen, das mit Blattfall zu tun hat, weil sie ja zu dieser Jahreszeit geboren wurde. Wie Pilzjunges oder Blattjunges oder so."

,,Gute Idee, ich wäre aber für Kastanienjunges. Das ist nicht so gewöhnlich."

,,In Ordnung, einverstanden. Dann nennen wir das Weiße aber Eisjunges."

,,Ich wäre für Schwanenjunges."

,,Meinetwegen, aber nur, wenn das schwarze Finsterjunges heißt. Das passt zu ihm!", schnurrte Rotkralle.

,,Na gut! Also: Kastanienjunges, die braune Kätzin, Schwanenjunges, die weiße Kätzin und Finsterjunges der schwarze Kater", fasste Flügelschlag zusammen. ,,Oh, Nachtpfote, was tust du denn hier?" 

Eine Welle von Unbehagen überrollte Nachtpfote.
,,Ähm, du sollst den Borretsch hier essen. Das regt den Milchfluss an", erklärte sie schnell.

,,Kein Problem!"

,,Entschuldigung, ich wollte euch nicht stören", fügte die leise hinzu, als sie Flügelschlag den Borretsch hinschob und ihr wurde heiß unter ihrem Pelz.

,,Das hast du auch nicht", versicherte die weiße Kätzin ihr und schnurrte.

Erleichtert nickte Nachtpfote, verließ den Bau und legte sich wieder neben Distelstern.

~~~

Als am nächsten Morgen die Sonne aufging, streckte Nachtpfote todmüde sie Beine und schaute Tupfenblüte an.
,,Lerne ich jetzt etwas über die", sie musste ein Gähnen unterdrücken, ,,Kräuter?"

,,Nein. Schlaf erst mal. Später. Das wie mit Distelstern darf nie wieder passieren. Du hättest ihr helfen können, wenn du mehr über Kräuter gewusst hättest."

Sie murmelte noch den ganzen Weg in den Heilerbau vor sich hin und ließ sich zu guter Letzt in ihr Nest fallen.

~~~

,,Los, steh auf, ich will dir die Kräuter zeigen!", wurde Nachtpfote aus dem Schlaf gerissen.

,,Jaja", brummelte sie und zog sich mühsam auf die Pfoten. Sie war immer noch sehr müde von der langen und aufregenden Nacht.

,,Also, das hier ist Katzenminze, sehr hilfreich gegen grünen Husten, Borretsch hilft gegen Fieber und regt den Milchfluss an, während Mohnsamen einem gegen Schmerzen helfen und ihn schneller einschlafen lassen. Spinnenweben brauchen wir, um schwer blutende Wunden zu stoppen. Ringelblume sorgt dafür, dass sich Wunden nicht entzünden, schau, so sieht es aus...", ratterte Tupfenblüte runter und Nachtpfote beeilte sich, gedanklich mithalten zu können.

~~~

Nach vielen weiteren Lektionen brummte Nachtpfote der Kopf und sie lief nach draußen, um ein wenig frische Luft zu schnappen.

Die Sonne stieg langsam hinter den Dornenwall und tauchte den Himmel und die Lichtung, auf welcher sich die Katzen gerade die Zungen gaben, in ein rotes, sanftes Licht.

Müde tappte Nachtpfote zum Frischbeutehaufen und entschied sich für ein Eichhörnchen.

Viel war sowieso nicht mehr da- neben dem Eichhörnchen gerade mal zwei Mäuse.

Sie wollte es sich gerade vom Frischbeutehaufen nehmen, da stand plötzlich Rosenpfote neben ihr.

Ihre Schwester konnte sich verdammt gut anschleichen. ,,Du nimmst das Eichhörnchen?", rief sie entzückt aus. ,,Das habe ich gefangen. Komm doch rüber zu uns, dann können wir zusammen essen. Amselpfote,  Fuchspfote und Falkenpfote sind auch schon da und Lilienpfote und Blumenpfote kommen auch noch!"

,,Ja, meinetwegen gerne!", nahm Nachtpfote das Angebot an- sie hatte schließlich schon lange nichts mehr mit ihren ehemaligen Baugefährten gemacht-  und folgte Rosenpfote vor die Farnwedel, hinter denen der sich Schülerbau befand.

,,Ah, lässt sich die Heilerin auch mal hier blicken?", zog Amselpfote sie auf, woraufhin Falkenpfote ihr mit eingezogenen Krallen über den Rücken fuhr.

Nachtpfote warf ihm einen dankbaren Blick zu, legte sich neben Rosenpfote und schlang das Eichhörnchen mit wenigen, gierigen Blicken runter.

,,Hmmm, lecker. Guter Fang, Rosenpfote!", lobte sie ihre Schwester, die verlegen ihr Krallen ausfuhr, damit etwas Gras ausrupfte und leise murmelte: ,,Kein Problem."

Es tat gut, mit den anderen in der untergehenden Sonne zu liegen und sich fröhlich zu unterhalten, ohne an den Tod von Distelstern zu denken und einfach ein schönes Gefühl zu haben.

In dem Moment kamen auch Lilienpfote und Blumenpfote mit den letzten beiden Mäusen im Maul herüber und ließen sich neben ihnen nieder.

,Und, wie ist es so als Heilerin?", fragte Lilienpfote neugierig und biss genussvoll in die Maus, die sie vor sich liegen hatte.

,,Schön! Und wie ist es als normaler Schüler?", wollte Nachtpfote wissen.

,,Total langweilig!", beschwerte sich Lilienpfote. ,,Immer müssen wir Nestpolster der Ältesten auswechseln und denen oder den Königinnen Frischbeute bringen. Das einzig spannende ist das Kampftraining!", schimpfte die Schülerin vor sich hin.

,,Und die Jagdpatrouille!", fügte Rosenpfote hinzu, ,,die macht auch Spaß!"

Die anderen nickten und schauten dann erwartungsvoll Nachtpfote an. ,,Nachtpfote, weißt du was über die neuen Jungen? Wir hatten keine Gelegenheit, sie zu sehen, aber du warst ja bei der Geburt dabei, also...", begann Amselpfote schließlich zögernd.

Nachtpfote nickte und begann zu erzählen: ,,Es sind ein Kater und zwei Kätzinnen. Eine ist weiß und flauschig, das ist Schwanenjunges. Ihr Bruder ist pechschwarz und heißt Finsterjunges. Er kommt mir auch so vor, also so finster eben. Und dann noch... hmm... ach ja, Kastanienjunges! Sie ist braun. Alle sind noch ganz klein und richtig putzig."

Die Vorstellung an süße, kleine Babykätzchen ließ Blumenpfotes Augen leuchten. ,,Die sind bestimmt richtig süß!", schwärmte sie und die anderen mussten sich zurückhalten, um nicht loszuschnurren.

Als Blumenpfote die Blicke der anderen sah, blickte sie beschämt zu Boden und sagte: ,,Naja, ich fand Babykätzchen schon immer süß."

Nachtpfote wollte schnell vom Thema ablenken, deshalb frage sie schnell Rosenpfote: ,,Darf ich mal dein Nest sehen?"

Rosenpfote nickte und schob sich vor Nachtpfote in den Schülerbau. ,,Also, da vorne schläft Steinpfote", sie schnippte mit dem Schwanz in Richtung Mitte, ,,dort schlafe ich, auf der einen Seite neben mir, Lilienpfote, neben Lilienpfote schläft Blumenpfote. Auf meiner anderen Seite schläft Fuchspfote, daneben Falkenpfote und neben dem schläft Amselpfote!", sie deutete auf sechs Nester weiter am Rand.

Nachtpfote wollte gerade etwas erwidern, da wehte auf einmal Tupfenblütes Stimme in den Schülerbau: ,,Nachtpfote? Wo bist du? Komm schon! Wir müssen los!"

Los? Wohin?

Schnell verabschiedete die schwarze Kätzin sich von Rosenpfote und stürmte aus dem Schülerbau.

Gerade rechtzeitig konnte sie noch bremsen, sonst wäre sie direkt in ihre Mentorin hinein gerannt.

,,Wohin müssen wir gehen?", rief sie aufgeregt und hüpfte vor Tupfenblüte auf und ab.

,,Wir gehen zur Mondwiese. Eichenpelz bekommt nun seine neun Leben."

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