SIXTY - Bereit - ✔️

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Aria POV

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„Sie bewegt sich!"

„Wirklich?"

„Ja, du Hohlbirne."

„Ich bin keine Hohlbirne du Vollpfosten!"

„Und ich bin kein Vollpfosten!"

„Bist du dir da sicher?"

„Verdammt sicher sogar. Schau, sie bewegt sich nochmal."

„Du bildest dir langsam wirklich viel ein."

„Ich bilde mir hier gar nichts ein!"

„Ragazzi! Finito! Ora, per l'amor di Dio, smettete subito di litigare. Dove sono finite le tue buone maniere?"

„'Tschuldigung."

„Meine Güte, man könnte meinen, unsere Erziehung wäre fehlgeschlagen."

„Schatz, jetzt beruhige dich. Wir sind doch alle nervlich angespannt. Die Kinder eben auch."

„Mich zu wehren gegen eine Beleidigung meines Bruders hängt nicht davon ab, wie nervlich am Ende ich bin, Mom."

„Raffael!"

„Ist ja schon gut."

„Nicola, hör auf deinen Bruder auszulachen. Du benimmst dich kein bisschen besser."

Ich blinzle stark gegen das grelle Licht an, dessen Ursprung ich nicht ausmachen kann, und drehe den Kopf weg. Sofort hört die Diskussion um mich herum auf, und ich spüre, wie sich etwas auf mir bewegt. Kurz darauf legt irgendjemand eine Hand an meine Wange, und ich kneife die Augen fest zusammen, ehe ich erneut anfange, zu blinzeln. „Macht mal die Rollos runter", befiehlt jemand, und kurz darauf wird das Licht dunkler, und ich kann etwas sehen. „Aria?" 

Nicola, dessen Hand auch an meiner Wange liegt, sieht mich aus seinen blaugrünen Augen an, und ich erschrecke etwas. Dunkle Ringe zeichnen sich unter seinen Augen ab, die ich vorher noch nie so bei ihm gesehen habe. Sein Gesicht wirkt fahl, doch der Glanz seiner Augen ist noch immer so, wie er immer war. Ich schaue mich vorsichtig um, und kann drei weitere Gesichter ausmachen: Raffa, Amy und Gianmarco. Das passt auch zu den Stimmen, die eben diskutiert haben.

Ich will etwas sagen, doch der Versuch endet in einem Hustenanfall. Direkt darauf tritt eine weitere Person in mein Sichtfeld, und fängt an, irgendein Gerät aus mir herauszuziehen. Sobald das Ding draußen ist, kann ich viel besser atmen, und auch der Husten lässt etwas nach. „Können Sie mich hören?" Ich nicke nur, und die Frau lächelt mich leicht an. „Gut. Haben Sie irgendwelche Beschwerden?"

Ich schaue die Frau lange an, ehe ich den Kopf schüttle. Nein, eigentlich nicht. Oder? Ich horche in meinen Körper hinein, doch alles fühlt sich an, wie in Watte gepackt.

Die Frau nickt, und hält Nicola dann einen Becher Wasser hin. „Ich hole gleich einen Arzt, der sie untersuchen wird. Doch vorerst soll sie ganz normal wachwerden." Nicola nickt, und die Frau verschwindet. „Wasser", krächze ich dann, und erschrecke ab meiner eigenen Stimme. Sie ist rau und belegt, und klingt so gar nicht nach mir. Nicola hält mir den Becher hin, und mit seiner Hilfe schaffe ich es, gerade mal vier Schlucke zu nehmen. Der Rest ist zu anstrengend.

Nicola stellt den Becher auf einen Tisch neben meinem Bett, und nimmt dann meine Hand in seine. „Wie geht's dir?", fragt er mich, und schon nur anhand seiner Stimme kann ich hören, dass er richtig fertig sein muss. Mit allem. „Gut... glaube ich", antworte ich mit dünner Stimme, und räuspere mich erneut. „Was ist passiert?" Nicola tauscht einen Blick mit Raffa, und dann mit seinen Eltern. Amy und Gianmarco verlassen daraufhin den Raum, mit dem Verspechen, bald wiederzukommen. Raffa währenddessen bleibt sitzen, und nickt seinem Bruder zu.

„Du wurdest angeschossen", fängt dieser an, und ich weite die Augen etwas. „Von Elijah. Wir haben gekämpft, du auch... du hast den Leuten alle möglichen Beleidigungen entgegengeschrien, ich war so stolz auf dich Aria. Du hast dich so unglaublich gut geschlagen. Wir waren fertig, Elijah war erledigt... die Polizei kam, und wir wollten verschwinden, bevor sie uns sah. Doch dann..." Nicola atmet einmal tief durch, und zu meiner Überraschung kann ich sehen, wie seine Augen leicht feucht werden.

„Elijah hat sich eine Waffe geangelt und dich angeschossen", fährt Raffa fort, während von Nicola ein lautes Schlucken kommt.

„Du bist auf der Stelle ohnmächtig geworden. Wir dachten zuerst, du... wärst tot. Du hast nicht mehr geatmet, und so eine verdammt große Menge an Blut verloren, dass wir wirklich glaubten das war's jetzt. Du wurdest reanimiert und sofort ins Krankenhaus gefahren, wo du dann mehrere Stunden im OP verbracht hast. Uns wurden keine großen Hoffnungen gemacht, und sogar die Ärzte rechneten damit, dass du das Prozedere nicht überleben wirst. Die OP war vorbei, und du wurdest auf die Intensivstation gebracht, wo du dann etwa zwei Wochen im Koma warst. Die Ärzte haben gesagt es wäre das beste so, damit dein Körper sich nochmal ganz von vorne erholen kann. Sozusagen ein Neustart. Es hat lange gedauert, bis du endlich über den Berg warst, und jede Sekunde haben wir damit gerechnet, einen Anruf vom Krankenhaus zu erhalten. Doch du hast gekämpft. Und du hast es geschafft."

Mittlerweile läuft Nicola tatsächlich eine Träne über die Wange, und ich heule fast mit ihm. Raffa daneben lächelt mich breit an, doch auch ihm ist die Erschöpfung deutlich anzusehen. Ich will nicht wissen, was alle mitgemacht haben, während ich im Koma lag. Ich kann mir gut vorstellen, wie schlimm das gewesen sein muss.

„Was ist mit Jeremy?" frage ich an die Jungs gewandt, und hoffe, dass es meinem Bruder gut geht. „Der wurde mit Mick befreit", berichtet mir Nicola, und ich breche fast in Tränen aus vor Freude.

„Oh mein Gott", flüstere ich, und Nicola nimmt mich etwas umständlich in den Arm. „Geht es ihm gut?", frage ich überglücklich, und Raffa lächelt, ehe er nickt. „Ja, es geht ihm sehr gut sogar. Er hat sich mit dem Personal hier angelegt, um dich zu sehen. Das klingt ziemlich nach jemandem aus deiner Familie, wenn ich das so sagen darf." Ich strecke Raffa die Zunge raus, und umarme Nicola dann ebenfalls, der anscheinend nicht so schnell vorhat, mich wieder loszulassen. Was mir auch recht ist.

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Mittlerweile sind sicher erneut zwei Wochen vergangen, in denen ich intensiv gepflegt und wortwörtlich wieder auf die Beine gebracht wurde. Da ich so lange im Koma lag gab es einige motorische Dinge, die ich erneut lernen, oder einfach wieder weit genug ausbilden musste, damit ich wieder ein normales Leben führen kann. Und jetzt bin ich fast so weit. Zwar muss ich immer noch zur Physiotherapie, doch heute werde ich offiziell aus dem Krankenhaus entlassen.

Ich bin noch lange nicht wieder fit, und das wird auch noch eine Zeit lang so bleiben, doch ich bin immerhin nicht mehr an ein Krankenbett gebunden mit langweiligen Schwestern und ungenießbarem Essen. Außerdem kann ich nun meine Freunde und Familie wieder den ganzen Tag um mich haben, ohne dass sich jemand darüber beschwert. Es gibt keine Besuchszeiten mehr, keine festen Termine – Abgesehen von den Physiotherapien und den Kontrollterminen natürlich –, und keine neuen Zimmernachbarn, die nach zwei Tagen schon wieder wechseln.

Nein, ich kann friedlich nach Hause zurückkehren, und dort endlich anfangen, mein normales Leben zu genießen. Denn das, hoffe ich, wird es ab jetzt sein – normal. Ich habe definitiv genug um Freunde und Familie gebangt, oft auch um mich selbst, und bin heilfroh darum, endlich mal nicht die Zielscheibe eines gefährlichen Drogendealers oder so zu sein. Ich werde normal zur Schule gehen können, mich alleine mit Freunden verabreden können, und alleine einkaufen gehen können, wenn mir danach ist.

Kerzen zum Beispiel.

Gerade bin ich dabei, meine Tasche zu schließen, als mein Handy in meiner Jeanstasche vibriert, und ich es hervorziehe.

Felina: Naa, wie geht's dir Maus? Oh Mann, endlich bist du raus! Ich habe es ehrlich gesagt schon etwas gehasst, jedes Mal ins Krankenhaus zu fahren, nur damit ich dich drücken konnte :( Was soll ich sagen? Ich mag Krankenhäuser nicht. Gar nicht. Ich warte bei dir zu Hause auf dich, damit du nicht sofort wieder in deiner Langeweile und deinem Selbstmitleid schwimmst! Davon hast du definitiv genug gehabt, meine Liebe. Und sobald du wieder darfst, gehen wir SHOPPEN!! (Ja, Kay wird als Taschenträger dabei sein. ;))

Ich lache leicht in mich hinein, und setze mich auf mein Bett, um eine Antwort zu verfassen.

Aria: Na also hör mal, du würdest doch alles auf dich nehmen, um deine beste Freundin zu sehen! ;) Es wird wohl noch ein bisschen dauern, bis Nicola endlich hier ist, um mich abzuholen. Keine Ahnung, was er treibt, doch hier ist er jedenfalls noch nicht. Hast du was gehört? Und übrigens – shoppen darf ich schon jetzt. Jedoch unter strikten Bedingungen, damit ich mich nicht zu sehr belaste. Und denkst du, eine Person reicht, um deinen Shoppingwahn zu schleppen? Ich würde Mason darum bitten, uns auch noch zu begleiten. Als Strafe dafür, dass er sonst immer so frech ist.

Felina: Du bist offiziell meine neue Assistentin. Deine Ideen sind genial! Und Nicola ist gerade losgefahren, wird als bald da sein. Und äh, natürlich würde ich alles auf mich nehmen, um dich zu sehen... ;)

Grinsend lege ich mein Handy weg, und starre aus dem Fenster. Die letzten beiden Wochen vergingen nur schleppend, und umso mehr freue ich mich darauf, dieses Gebäude bald zu verlassen. Diesmal hoffentlich ein für alle Mal. Ich habe mehr als genug Zeit hier drin verbracht, nun ist meine Freizeit wieder an der Reihe.

Ich setze mich seufzend wieder auf mein Bett, während ich die Uhr anstarre, deren Zeiger im Sekundentakt einen kleinen Hopser nach vorne nimmt. Nicola sollte schon seit zehn Minuten hier sein. Normalerweise bin ich eigentlich nicht so pingelig was Zeiten angeht, und ich weiß auch, dass der Verkehr in Seattle sehr tückisch sein kann. Doch ich will einfach nur noch nach Hause.

Es klopft leise, und eine Krankenschwester betritt den Raum mit einem breiten Lächeln. „Hallo Aria", begrüßt sie mich, und ich lächle sie ebenfalls an. Sie ist eine der wenigen Schwestern, die ich wirklich ins Herz geschlossen habe, und ich hoffe, sie wird bei meinen Kontrollterminen auch dabei sein. Sie ist wirklich der absolute Engel der Krankenschwestern hier, und tut so gut wie alles für mich.

„Hallo", sage ich ebenfalls, und die Schwester schließt die Türe wieder. „Ich habe hier noch ein kleines Abschiedsgeschenk für meine Lieblingspatientin", verkündet sie mir grinsend, und setzt sich dann neben mich auf mein Bett. Sie drückt mir eine kleine Box in die Hand, und ich öffne sie – wenn noch etwas ungeschickt – schnell.

In der Box drin befindet sich zuerst ein kleiner Engel, den man als Anhänger verwenden kann, und dann ein Armband, auf dem mein Name eingraviert ist. Mit großen Augen starre ich die Schwester an, ehe ich sie kurzerhand in die Arme schließe. „Danke, danke, danke", wiederhole ich sicher zehnmal, und die Schwester lacht, ehe sie mir kurz über den Rücken fährt. „Aber gerne doch, Aria. Du hast dich wirklich sehr tapfer geschlagen hier, und eine Menge erreicht. Ich war dabei, als du eingeliefert wurdest, und bin wirklich glücklich darüber, dass du nach Hause gehen darfst. Du hast eine schwere Zeit hinter dir, und ich wünsche dir nur das Beste. Du hast es verdient."

Wir lösen uns voneinander, und ich lächle meine Krankenschwester-Favoritin etwas wehmütig an. „Ich wünsche Ihnen auch nur das Beste hier, und auf Ihrem weiteren Lebensweg. Bitte kümmern Sie sich um alle anderen Patienten mindestens so gut wie um mich, okay?" Die Schwester nickt, und ich lächle breit. „Versprochen."

In diesem Moment öffnet sich die Türe, und ein breit grinsender Nicola betritt den Raum. Er begrüßt die Schwester, ehe er sich an mich wendet. „Bereit?" Ich nicke, und stehe auf. „Ja. Bereit."

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Und ab geht's nach Hause ^.^

- Xo, Zebisthoughts

Übersetzung:

Ragazzi! Finito! Ora, per l'amor di Dio, smettete subito di litigare. Dove sono finite le tue buone maniere? = Jungs! Schluss jetzt! Hört jetzt um Himmels Willen sofort auf euch zu streiten. Wo sind eure Manieren?

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