3. Dezember

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Nur langsam spürte ich mich wieder. Ich hörte wieder was und, wenn ich die Augen auf hätte, sah ich wieder was. Da mein Gesicht allerdings von meinem Kissen bedeckt war, war das nicht möglich. Ich hörte die Stimme meiner Mutter. Sie schien ziemlich eindringlich auf mich einzureden. Ich drehte meinen Kopf zu ihr und zwang meine Augen, sich zu öffnen. Mama saß auf meiner Bettkante und rüttelte an mir. ,,Was ist?", nuschelte ich. ,,Du musst zur Schule", murmelte sie. ,,Neeeiiiin", stöhnte ich und fiel aus dem Bett. ,,Hast du dir weh getan?", erkundigte Mama sich. ,,Nein." Ich seufzte und rappelte mich auf. ,,Wie spät ist es denn?", fragte ich Mama. ,,Kurz vor sieben." Ich prustete und schlurfte zu meinem Adventskalender. Das dritte Türchen zu finden war dieses Mal leichter, als gestern das zweite. Und natürlich war wieder ein Stein drinnen. Doch er sah anders aus. Er würde eigentlich grau sein, doch viele bunte Rosenmuster schmückten ihn. Es gab grün, rot, weiß und ein kleines bisschen gold. Er war besonders groß. Würde das heute Nacht ein langer Traum werden? Die letzten beiden Steine waren schließlich nur klein, kaum größer als mein großer Zeh, und haben mir nur wenige Minuten in ihrem Traum gegeben. Ich fischte den gestrigen Stein unter meinem Kissen hervor und legte beide auf meine Fensterbank nebeneinander in eine Reihe. ,,Beeil dich. Ich habe dich heute zu spät geweckt", meinte Mama und flitzte aus meinem Zimmer. Ich seufzte erneut. Es würde ein langer Tag werden.

,,MAMA! ICH KOMME NICHT WEITER!", schrie ich und beugte mich so weit vom Stuhl, dass ich fast schon runtergefallen wäre. Die Hausaufgaben, die wir aufbekamen, wurden immer mehr und schwerer. Und das auch noch in der Weihnachtszeit. Da ich vergessen hatte, dass Mama heute Spätschicht im Museum hatte, trabte Vater zu mir. ,,Was ist denn?", erkundigte er sich. ,,Ich verstehe die Aufgabe nicht. Es ist zwar die letzte, aber ich möchte sie trotzdem beenden", erklärte ich und tippte auf mein Arbeitsheft. Mein Vater sah es sich nur kurz an. ,,Du musst erstmal den Text lesen. Dann musst du vor den Verben-", fing mein Vater an. ,,Verben? Ich bin in der dritten Klasse, ich kenne Wörter aus der fünften nicht", knurrte ich. ,,Die Verben sind die Tuwörter. Also, du musst vor ihnen die Vorsilbe un- setzen. Wenn du aufgeschrieben hast, was sich verändert hat, bist du fertig", meinte Vater und verschwand wieder. ,,Ah, danke!", rief ich und bearbeitete die letzte Aufgabe, bevor ich zu Bett musste. Die Erklärungen im Heft waren für mein Niveau zu schwierig. Dank Vaters Erklärung schaffte ich die Aufgabe ungewöhnlich schnell. Als ich endlich fertig war, schaufelte ich den heutigen Stein unter mein Kissen, zog mir meinen Schlafanzug an und kuschelte mich unter die Decke.

Alles war schwarz, so wie es im letzten Traum geendet hat. Doch ich hörte Stimmen. Ich erkannte die von Kai und Zane. Aber da waren auch andere Stimmen, die ich allerdings nicht kannte. War ich bewusstlos? Vielleicht sogar tot? Langsam kam ich von der Schwelle des Todes und schlug meine Augen auf. Ich lag in meinem Bett. Naja, in das dieser Welt. Sieben Gestalten standen um mich herum, doch ich konnte keinen von ihnen identifizieren. ,,Was..?", murmelte ich und setzte mich nach und nach auf. ,,Was ist passiert?" ,,Mein Sohn, endlich bist du wach!", rief eine weibliche Stimme, die ich fast für die meiner Mutter hielt. Diese Stimme klang viel älter. ,,Er war bloß bewusstlos. Es war nichts Schlimmes", sagte ein Roboter. Es war Zane. ,,Solange er nicht für immer bewusstlos geblieben war, ist es auch gut so", meinte Kais Stimme. ,,Wieso ist er denn ohnmächtig geworden?", erkundigte sich eine Mädchenstimme. Ich hielt mir meinen schmerzenden Kopf. Ich war also bloß bewusstlos gewesen. ,,Er war von irgendetwas überfordert gewesen", erklärte Zane. ,,Lloyd? Geht es dir besser?", fragte eine mir fremde Stimme und ich sah auf. Direkt vor mir schwebte ein Geist. Er war fast schon durchsichtig. Seine schwarzen Haare und sein schwarzer Anzug mit silbernen Mustern, die auf seiner Brust das Zeichen der Erde bildeten, passten zu seiner leicht leuchtenden Haut. ,,Wah!", schrie ich und fiel aus dem Bett. Irgendjemand kicherte und ich stand mit hochrotem Gesicht wieder auf. Einer der Männer, nur etwas größer, als ich, lachte so stark, dass ihm wohl der Bauch weh tun musste. ,,Jay, lass das", knurrte Kai und versetzte ihm einen Schlag an den Rücken. ,,AU!", quiekte dieser Jay auf und rieb sich seine Wirbelsäule. Er hatte rotbraune Haare und einen blauen Anzug mit silbernen Schlangenlinien, die auf seiner Brust das Zeichen der Blitze bildeten. Seine linke Augenbraue war gespalten. Neben ihm stand eine junge Frau und einem dunkelrot-türkisen Ninja-Anzug. Sie hatte ebenfalls einen Anzug mit goldenen Mustern. Etwa mittig erkannte man das Zeichen des Wassers. Sie hatte schwarze Haare, wie der Geist, sah Kai aber verdächtig ähnlich. Hinter ihr stand anscheinend die Zwillingsschwester meiner Mutter, die aber etliche Jahre älter war. Neben ihr stand ein alter Mann mit einem Bambusstab, einem Strohhut und einem langen, weißen Bart. Der Geist zog sich neben Kai zurück. ,,Was?", murmelte ich verwirrt. Die Zwillingsschwester meiner Mutter stürzte sich auf mich und umarmte mich kräftig. ,,Schön, dass du wieder wach bist, mein Sohn", sagte sie. ,,Sohn?", wiederholte ich sie verwirrt. ,,Wer... wer seid ihr?", erkundigte ich mich und sah die Menschen nacheinander an. ,,Du hast Recht, Kai. Er erkennt uns gar nicht mehr!", rief die Schwarzhaarige. Kai nickte. ,,Zane, weißt du inzwischen, was er hat?" Taten sie etwa so, als wäre ich gar nicht da? ,,Es scheint so, als hätte er Amnesie. Das wird irgendwann vergehen", antwortete der Roboter. ,,Und wann?", fragte der Geist nach. ,,Das weiß ich nicht. Wenn wir ihm vielleicht Sachen zeigen, die ihn an unsere Abenteuer oder seine Kindheit erinnert, könnten wir den Vorgang beschleunigen." Worüber reden die bitte?, dachte ich mir und setzte mich an die Bettkante. ,,Hallo, ich bin auch noch da!", brüllte ich, damit sie mich ja hörten. ,,Aber wie? Was sollen wir nehmen?", erkundigte Jay sich und sah mich an. Bin ich etwa nicht da, oder was? ,,Hm...", machte Zane und kratzte sich am Hinterkopf. ,,Vielleicht seinen alten Ninja-Kampf-Anzug aus seiner Kindheit." Sofort verschwand der alte Mann, der bisher die ganze Zeit nur zugehört hatte, und brachte einen grünen Anzug. An seinen Schultern klebten dunkelgraue Teile, ebenso an der Maske. Er hatte weiße Kreuze, in denen wieder schwarze waren. Ich musterte den Anzug, der angeblich mal mir gehört haben soll. Nichts, einfach nichts. ,,Was soll das?", erkundigte ich mich sauer. ,,Wenn ich ein Ninja gewesen sein sollte, hätte ich mich wohl erinnert!" Das war wohl das Allerletzte. Ich? Ein Ninja? Wohl kaum.

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