Vom Ende, einer Feder und einem gebrochenen Herzen

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

"Geh lieber nicht zur Klippe! Es ist zu gefährlich für dich!" Hätten sie mir früher wahrscheinlich hinterher gerufen. Vielleicht auch "Komm aber bald wieder, und spiele mit deinem Bruder nicht wieder an der Klippe! Ihr könntet herunterfallen!"

Wahrscheinlich hätten sie uns nichteinmal erlaubt, das Lager zu verlassen. Vielleicht wäre es besser gewesen, hätten wir auf sie gehört. Auf diese Katzen, die sich steht's um uns kümmerten, immer da waren, wenn wir sie brauchten.

Und die auch noch da waren, als er es nicht mehr war.

Als mein Herz in tausende Stücke zersprang, als ich keine Hoffnung mehr gesehen hatte. Und ich muss zugeben, jetzt, vier Monde später, habe ich sie immer noch nicht, diese Hoffnung.

Zwar waren die Katzen da, doch geholfen hat mir niemand.

Nein, als Mörderin wurde ich bezeichnet, als herzlose Katze, der es wichtiger war, der Feder nachzujagen, anstatt ihrem Bruder zu helfen, ihn zu retten.

Die warme Sonne der Blattfrische hatte ihren höchsten Punkt schon fast erreicht, als ich an der friedlich aussehenden Klippe ankam.

Die Klippe, die mein Leben veränderte.

Die Klippe, die mein Leben zerstörte.

Der Wind zwirbelt mir durch mein kastanienbraunes, stoppeliges Fell, das saftig grüne Gras streift meine weißen Pfoten. Es kitzelt, doch mir ist nicht zum lachen zumute.

Das Rauschen des Flusses dröhnt in meinen Ohren wie das Gebrüll zweier Bären, und genauso angsteinflösend, niedermachend.

Am lautesten war es, als er in die kalten, mörderischen Fluten stürzte, die Wellen über ihm zusammenschlugen, mit ihm einen kaltblütigen Kampf ausführten, ihn unter Wasser zogen und seine Hilfsschreie qualvoll erstickten. Es war ein solcher Kampf, den man nicht gewinnen konnte. Nicht einmal ansatzweise.

Das Schicksal hatte dies so festgelegt. Und das Schicksal konnte man nicht ändern.

Ich hasste das Schicksal zutiefst. Ich hasste es mehr, als meinen ärgsten Feind. Und das will etwas heißen.

Die Feder, die er mir einst bei unserem ersten Ausflug in den Wald geschenkt hatte, trug ich immer bei mir. Es war die eines Eichelhähers, sie erstrahlte in den Farben blau, schwarz und weiß. Wunderschön, fand ich.

Ihre Zärtlichkeit erinnerte mich immer an ihn.

Ihre Leichtigkeit erinnerte mich immer an ihn.

An ihn, Spinnenjunges. Spinnenjunges, der am windigsten Tag des ganzen Blattwechsels die Klippe hinunterstürzte. Das machte mich traurig, wie schon so unzählige Male davor. Trauer war ein Teil meines Lebens geworden. Nein, Trauer war mein Leben.

Mein Herz wurde schwer bei dem Gedanken an ihn. Ich spürte, wie diese Last mich langsam erdrückte, wie all diese Sorgen und Schuldgefühle mich splittern ließen.

Meine kalten, blauen Augen waren glasig und ausdruckslos. Ich setzte mich so wie jeden Tag an den selben Platz. Mein kastanienbrauner Pelz war ungepflegt und zottigem, doch das störte mich nicht im geringsten. Ich hatte besseres zu tun, als mich darum zu kümmern. Trauern zum Beispiel.

An den Platz, an dem sein Leben endete. An der hübschen, grasbewachsenen Klippe mit dem mystisch blau schimmernden Fluss darunter, in dem sich das Sonnenlicht tanzend spiegelte und dem Wind steht's an der Seite.

Ein Seufzer verließ mich. Weshalb hatte ich das nur verdient? Jeder hasst mich, jeder verabschäut mich zutiefst. Kein Wunder, das mich Treibstern dazu verdonnert hat, mein Leben lang ein Junges zu bleiben. Mag absurd klingen, ist aber so. Wenn es jemanden gibt, der keine Gnade kennt, dann ist es Treibstern. Auch wenn er nichts weiter als ein nutzloser Haufen Fuchsdung sein mag, ist er undlter den Katzen doch sehr beliebt. Warum? Das ist mir ein Rätsel.

Doch was bringt es mir eigentlich noch, dieses Leben zu leben? Treibsterns heimtückische Worte überstehen zu müssen, mit denen er mich in jeder passenden Gelegenheit runtergemacht. Hier Frost und Eis, Hitze und Trockenheit über mich ergehen zu lassen, genauso wie die Beleidigungen, die mir Tag für Tag an den Kopf geworfen werden.

Doch das schlimmste ist diese grausame Ignoranz, die diese Katzen in sich, in ihren kalten, gefrorenen Herzen tragen. Nicht einmal mehr einen todwünschenden Blick schenken mir die meisten noch. Nicht, das das etwas schlechtes wäre, aber langsam werde ich davon erdrückt, einfach nur noch ignoriert zu werden. Es tut mir einfach nicht gut. Aber wem sollte es in dieser Situation auch anders gehen?

Gedankenversunken wie immer, bemerke ich nicht einmal, wie der kalte, heimtückische Wind meine Feder stielt, sie in der Luft tänzeln lässt. Das einzige, was mir von meinem Bruder noch geblieben ist. Das einzige, was mich an seine letzten Worte erinnert.

Ein starker Windstoß - und die Eichelhäherfeder segelt langsam hinab in die Tiefe, wo silberne Wellen aufeinander einschlagen, einen unendlichen Kampf ausführen, den niemand jemals stoppen kann.

"Nein!" Fassungslos springe ich auf und Versuche der verlorenen Feder mit der Pfote hinterher zu fischen. Vergebens. Die Wellen schlagen über ihr zusammen, genau wie sie es bei Spinnenjunges damals getan hatten. Seine Feder stirbt genauso, wie er es getan hat. Umhüllt von Kälte, Angst und einem hoffnungslosem Schrei, der aus meiner Kehle entspringt.

"NEIN!" Ich schreibe meinen Frust so laut wie nur möglich in diese schreckliche Welt hinaus. "Wie?" Schluchzend breche ich auf dem kalten Boden zusammen. Alles, was mir von ihm geblieben ist, ist zerstört. Vernichtet. Verloren.

Ich werde immer bei dir sein, Kastanienjunges, egal was auch nur geschehen wird. Du musst mir versprechen, das du niemals aufgibst, und dich niemals unterkriegen lässt. Und Kastanienjunges? Denk daran: man sieht sich immer zweimal im Leben.

Seine letzten Worte, die er zu mir gesprochen hatte, klingen in meinen Ohren wie ein Echo ab. Die Worte, die den seidenen Faden verstärkten, an dem mein Leben baumelte. Die Worte, an die ich mich festnlammerte, wie an einen Felsen auf dem Gipfel eines Berges.

Wie soll ich an mich glauben, wenn es kein anderer tut? Wäre es nicht schlauer...das ganze hier einfach zu beenden? Einfach...vom eisigen Winde verwehen zu lassen?

(Die Geschichte ist 949 Wörter lang^~^)

Was ich benutzt habe:
-schreibe aus der Sicht eines Jungen (10 Punkte)
-mindestens 1/3 der Handlung spielt an einem Fluss (15 Punkte)
-Benutze das Wort "Frost" oder "erfrieren" (5 Punkte)
-Es gibt eine Rückblende, die mindestens vier Monde zurückliegt und mindestens vier Sätze lang ist. (10 Punkte)
-Lasse etwas aus großer Höhe fallen (15 Punkte)
-Schreibe aus der Ich-Perspektive (5 Punkte)

Punkte insgesamt: 60
-----------------------------------------------------------
Uhm...ist das überhaupt gut? xD Ich selbst habe keine Ahnung, habe es mir jetzt, heute früh nicht mehr durchgelesen
Ich habe das von 01:10 bis 02:03 geschrieben xD (Und ja, ich habe keine Hobbys und kann wirklich nur in der Nacht gut schreiben xD)

Funkenpfote

Souuu bis hierhin sind das jetzt (1077 Wörter)

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro