Eine Stunde zurück

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Viele Jahre vorher – In Harrys, Rons und Hermines drittem Schuljahr:

Hermine seufzte bitter auf, während sie Ron und Harry hinterher blickte, die gerade den Klassen­raum verließen. Ohne sie natürlich. Die beiden hatten schon länger nicht mehr mit ihr gesprochen und alles nur, weil Rons dumme Ratte angeblich von Krumbein gefressen worden war! So etwas Albernes – als würde ihr Krumbein so ein widerliches, zähes, altes Vieh wie Krätze fressen wollen!

Doch neben die Wut mischte sich auch ein Hauch von Zweifel. Immerhin hatte es tatsächlich rote Katzenhaare auf Rons Bett gegeben und Krummbein hatte tatsächlich starkes Interesse an dieser al­ten Ratte gezeigt... und das, obwohl er nicht das geringste Problem mit den Ratten anderer Mitschü­ler hatte. Was hatte er nur an Krätze auszusetzen gehabt...? Energisch wischte Hermine diese alber­nen Gedanken beiseite. Es brachte nichts, darüber zu sinnieren. Und es brachte auch nichts ihren beiden einstmals besten Freunden wehmütig hinterher zu starren und sich zu fragen, ob sie es je­mals wieder schaffen würde, normal mit ihnen zu reden. Denn obwohl ihr Stundenplan so voll war, hätte Hermine gern etwas Zeit mit den beiden gehabt. Gerade jetzt brauchte sie dringender als sonst jemanden zum Reden, denn das Wirrwarr mit dem Zeitumkehrer zehrte doch an ihren Kräften....

Hah! Zeitumkehrer! Der Gedanke schreckte die Brünette auf. Sie musste doch noch zu Zauberträn­ke! Fast hätte sie es vergessen und ausgerechnet Snape würde ihr so ein Versäumnis nie verzeihen! Also schnappte sie sich hastig ihre viel zu schwere Tasche mit den viel zu vielen Büchern, die sie aber alle für die Stunden heute brauchte und hastete in den Keller. Natürlich kam ihr keiner entge­gen. Zaubertränke war vor zwei Stunden gewesen, zeitgleich mit Arithmetik und nun waren die Räume verlassen und leer, wie sie sein sollten. Ziemlich erschöpft ließ sich Hermine auf einen Platz fallen - untypisch für sie: Ganz hinten in der letzten Bank - weit weg von Harry und Ron und so un­auffällig wie möglich, um noch etwas Zeit zu schinden und sich zu sammeln, packte sie schon ein­mal alle Zaubertrankutensilien aus, ehe sie den Zeitumkehrer unter ihrer Schuluniform hervorholte und akribisch die Zeit einstellte, kurz bevor alle den Klassenraum stürmten. Eigentlich sollte das kein Problem sein, da Snape sowieso immer den Raum aufschloss und wie alle Lehrer durchaus wusste, was Sache war.

Das dachte sich Hermine so - aber wie üblich, wenn man sich etwas "so denkt" kommt es nun mal anders: Heute war es so, dass überraschenderweise nicht Snape den Raum aufschloss, sondern Mal­foy, der gerade mitten dabei war Pansy Parkinson zu erzählen, wie knapp er sein Leben bei dem ge­fährlichen Angriff des Hippogreifs entkommen war. Hermine verdrehte die Augen und seufzte. Je­desmal wenn sie etwas von dieser Story hörte, wurde es irgendwie dramatischer. Doch das hätte sie erst recht nicht tun sollen, denn der Slytherin unterbrach seine weitschweifige Erzählung und fixier­te sie überrascht mit seinen sturmgrauen Augen. "Granger. Wie kommst Du denn schon hier rein?"

Kühl und fast ebenso herablassend erwiderte Hermine seinen Blick. "Was geht es Dich an? Wolltest Du nicht gerade noch erzählen, wie wegen Dir ein unschuldiges Tier hingerichtet werden soll, weil Du weder zuhören noch aufpassen kannst?" Hermine konnte quasi sehen, wie sich die Feindseelig­keit in Malfoys Gesicht materialisierte und sie konnte es nicht leugnen: Es verschaffte ihr eine Ge­nugtuung, die sie vor anderen niemals eingestanden hätte. Die Augen des Slytherins waren mittler­weile so schmal geworden, dass man kaum noch die Farbe erkennen konnte. "Diese Bestie ist eine Gefahr für die Schüler und muss beseitigt werden, bevor es zu wirklich schlimmen Unfällen kommt", zischte der Blondschopf, woraufhin Hermine wütend den Mund zu einem Konter öffnete, als Snape den Raum betrat.

"Ruhe!" Augenblicklich herrschte absolute Stille. "Setzen!" Sofort begann das Stühlerücken, wäh­rend Hermine und Malfoy sich noch immer giftige Blicke zuwarfen und die Gryffindor für sich be­schloss, sofort nach dem Unterricht in die Bibliothek zu gehen und nach weiteren Fällen für Seiden­schnabels Anhörung suchen. Sie hatte schon einiges gefunden, aber es konnte kein zu viel geben, schon allein, um dieses dämliche Grinsen von Malfoys Visage zu treiben. Kurz bevor Snape mit sei­nem Unterricht beginnen konnte, schoss Malfoys Hand in die Höhe. "Professor. Warum ist Granger schon im Raum gewesen?" Snapes Blick huschte kurz zwischen dem Blondschopf und der Brünet­ten hin und her, ehe er nach kurzer Pause antwortete. "Das hat durchaus seine Richtigkeit. Bitte las­sen Sie mich jetzt mit meinem Unterricht beginnen." Während er das sagte, fixierte er jedoch nicht länger Malfoy, sondern Hermine. Die Gryffindor schluckte schwer, denn Snapes Blick versprach ein Nachspiel. Sie müsste in Zukunft vorsichtiger sein. Wie sich am Ende der Stunde herausstellte, war ihre Vermutung absolut richtig gewesen.

"Zum Abschluss möchte ich darauf hinweisen, dass sie alle zur nächsten Stunde einen Aufsatz über zwei Pergamentrollen zum Wolfsbann-Trank abfassen. Bitte arbeiten Sie hierzu zu zweit zu­sammen." Irritiert blickten sich die Schüler an. Es kam wirklich mehr als selten vor, dass Snape sie in Gruppen arbeiten ließ. Der Professor schien die Gedanken seiner Schüler lesen zu können. "Wenn Sie sich nciht schnell einigen, lege ich Arbeitsgruppen fest. Mr Malfoy, Miss Granger - sie werden ihren Aufsatz zusammen schreiben." Erneut lies der Lehrer seinen kühlen Blick über die Klasse schweifen. "Brauchen Sie noch weitere Hilfe beim finden ihrer Partner?"

Nein - das brauchte keiner, nur Draco und Hermine starrten sich durch den Raum hinweg an, als hätten sie gerade eine besonders große und besonders ekelerregende Spinne im Gesicht des anderen entdeckt.

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