Und ein warmes Gefühl im Herzen

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Es dauerte nicht lange, bis sie Samu und die Band gefunden hatte. Da das Hotel und die Auftrittslocation nur wenige Fußminuten voneinander entfernt lagen, hatte Lucy sich sofort nach dem Gespräch mit der Journalistin auf die Suche nach Samu gemacht. Die Band hatte sich anscheinend bereits zur Location begeben, um dort zu proben, sodass Lucy sich auch auf den Weg zu der Konzerthalle gemacht hatte.

Das Gebäude selbst war ein imposantes Bauwerk aus Glas, das inzwischen in der Mittagssonne glitzerte, sodass Lucy die Augen zusammenkneifen musste, als sie hinein ging. Sie verfluchte sich selbst und ihre Orientierungslosigkeit, als sie feststellen musste, dass auch hier der Backstage Bereich größtenteils aus langen, gleich aussehenden Gängen bestand. Glücklicherweise musste sie dieses Mal jedoch nur der Musik folgen, um zu ihrem Ziel zu gelangen.

Die Musiker hatten sich einen Bandraum zum Proben tief in den Katakomben der Halle gesucht, der jedoch so schlecht gedämmt war, dass Lucy bereits zwei Etagen darüber die Songs hören konnte.

Als sie schließlich vor dem Raum stand, musste sie einmal tief durchatmen. Sie wusste nicht, wie es jetzt zwischen ihr und Samu sein würde. Er hatte heute morgen so enttäuscht und wütend ausgesehen, dass sie ihm am liebsten erklärt hätte, dass zwischen ihr und Brian nichts lief. Aber entsprach das der Wahrheit? Und warum sollte sie sich überhaupt vor ihm rechtfertigen müssen? Es war doch alles geklärt. Sie und Samu würden professionell miteinander umgehen und nicht mehr als Arbeitskollegen sein. Er hatte also gar kein Recht, wütend zu sein, auch wenn sie in seinen Augen die Nacht mit Brian verbracht hatte. Was ja nichtmal der Wahrheit entsprach.

Sie schüttelte leicht den Kopf und betrat den Probenraum. Zuerst musste sie das Problem mit der Journalistin angehen, bevor sie sich über alles andere Gedanken machen durfte.

Die Lautstärke, die ihr entgegen schlug, sorgte dafür, dass ihr gesamter Körper vibrierte. Sie kannte das Lied nicht, das gespielt wurde und es schien, als wäre es keiner von den Songs, die beim Konzert gespielt wurden.

Der Schlagzeuger und der Bassist stimmten gerade verschiedene Rhythmen aufeinander ab, während der Gitarrist eine Melodie dazu spielte, die so wunderschön klang, dass Lucy für einen kurzen Moment vergaß, warum sie überhaupt hier war.

Sie ließ den Blick durch den Raum schweifen und sah schließlich den Bandleader, der auf einem Hocker saß und ein kleines Notizbuch in den Händen hielt. Sein Fuß bewegte sich im Takt der Musik und er schrieb mit einem kleinen Bleistift immer wieder etwas in das Buch.

Ob das wohl ein neuer Songtext wurde?

Sie fühlte sich nicht wohl dabei, ihn zu unterbrechen, aber es ging nicht anders.

„Samu?", sagte sie und trat ein paar Schritte auf ihn zu. Der Rest der Band hatte sie nun auch bemerkt und hörte, zu Lucys Bedauern, sofort auf zu spielen.

Überrascht blickte er von seinen Notizen auf und sah sie an.
Sie musste sich räuspert, bevor sie ihrer Szimmt genug traute, um zu reden.

„Entschuldige, dass ich euch störe. Kann ich dich kurz allein sprechen?", fragte sie und deutete mit einer Kopfbewegung auf die Tür.

Er runzelte die Stirn und sah zu seinen Bandkollegen, die sie interessiert beobachteten. Lucy hoffte, dass Samu sie sofort begleiten würde und sie ihn nicht erst überreden musste. Da sie ihr nicht klar war, ob und wie viel die Band über die Sache zwischen ihr und Samu wusste, wollte sie lieber auf Nummer sicher gehen und allein mit ihm sprechen.

Zu ihrem Glück erhob der Bandleader sich nach kurzem Zögern und Lucy fiel auf, wie groß er war, wenn er so vor ihr stand.

„In Ordnung. Ich hoffe, es geht schnell. Wir haben noch zu tun", sagte er und Lucy nickte.

Sie ging mit ihm auf den Flur, auf dem zum Glück weit und breit kein anderer Mensch zu sehen war.

Samu lehnte sich mit dem Rücken an die Wand, die Hände in die Hosentaschen gesteckt.

„Also, was gibt es so dringendes, dass du mich aus der Session holst?", wollte er wissen.

„Die Journalistin ist wieder da", platzte Lucy gleich heraus. Sie spürte wieder diese Wut, die dafür sorgte, dass sich ein unangenehmer Druck auf ihrer Brust bildete.

Samu stieß sich von der Wand ab und hob eine Augenbraue.
Bevor er etwas sagen konnte, redete Lucy weiter und erzählte ihm von der Reportage der Journalistin, von ihrem Gespräch, das Lucy nicht losließ und von der Drohung, die wahr gemacht werden würde, wenn sie kein Interview mit Samu organisierte.

Als sie geendet hatte, schwieg Samu für einen Moment.

„Du darfst nicht tun, was sie will", sagte schließlich.

Lucy runzelte die Stirn.

„Ich weiß nicht, ob du mich richtig verstanden hast, aber...", begann sie, aber Samu unterbrach sie. Sein Blick war ernst.

„Ich weiß, dass sie dir droht, eine Beziehung zwischen uns beiden zu erfinden und zu veröffentlichen und ich verstehe, dass dir die Vorstellung Sorge bereitet. Aber was wäre die Alternative? Willst du dich von nun an immer nach ihren Wünschen richten, Lucy?"

Bei der Nennung ihres Names wandte sie den Blick ab und sah auf ihre Hände. Das warme Gefühl, dass in ihr aufstieg, versuchte sie zu unterdrücken.

„Ich habe doch keine andere Möglichkeit. Wenn sie soetwas veröffentlicht, dann steht nicht nur mein Job auf dem Spiel, sondern auch dein Ruf. Und das kann und will ich nicht verantworten", sagte sie.

„Mein Ruf ist nicht wichtig. Es gab schon so oft Gerüchte über Beziehungen von mir, dass es auf eins mehr oder weniger nicht ankommt. Und um deine Arbeit solltest du dir auch keine Gedanken machen. Ich bin mir sicher, dass Brian auf diese Artikel nichts gibt"

Wenn er da mal Recht hatte, dachte Lucy und sah Samu wieder an, der sie mit einem so weichen Ausdruck in den Augen betrachtete, dass Lucy schlucken musste. Er sollte sie nicht so ansehen, wenn das zwischen ihnen wirklich professionell bleiben sollte.

„Du wirst ihr morgen also kein Interview geben?", schloss Lucy.

Samu fuhr sich durch die Haare.
„Natürlich werde ich ihr morgen ein Interview geben, aber nur, wenn du das auch willst. Das hängt ganz von dir ab"

Aus dem Raum hinter ihm erklang ein Geräusch, das klang, als hätte jemand eine Gitarre in das Schlagzeug geworfen und Samu schmunzelte.
„Ich sollte wieder rein, bevor da drin ein Unglück passiert"

Lucy nickte, als er einen Schritt auf sie zu trat.
„Lass dich nicht unterkriegen. Wir schaffen das und du kannst dir sicher sein, dass du, egal was passiert, die volle Unterstützung von mir und der ganzen Band hast", meinte er. Seine Haare standen in alle Richtungen ab, nachdem er mit den Fingern hindurchgefahren war.

Wieder wurde ihr warm ums Herz und dieses Mal verdrängte sie das Gefühl nicht.
„Danke", erwiderte sie und bemerkte das Glitzern in seinen Augen, als sie ihn anlächelte.

Es würde alles gut werden.
Hoffte sie.

Hey meine Lieben,
mal wieder ein süßes kleines Kapitel von mir. Ich hoffe, ihr habt Spaß beim Lesen.
Bis zum nächsten Mal und bleibt gesund!
Eure Luisa


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