Und purer Luxus

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

Ihr Koffer hatte ein kaputtes Rad.

Das führte dazu, dass sie ihn fast durchgängig tragen musste, was wiederrum dafür sorgte, dass sie morgen einen schrecklichen Muskelkater haben würde. Trotzdem schleppte sie ihr viel zu schweres Gepäckstück aus den Bahnhof hinaus und zum Taxistand.

Brian hatte ihr die Adresse des Hotels als Textnachricht gesendet und hatte dazugeschrieben, dass er sie am Nachmittag in der Lobby treffen würde. Lucy war nervös. Nicht nur davor, den Sunrise Avenue Sänger wiederzusehen, sondern auch vor ihrem neuen Job. Sie kam sich nicht sonderlich qualifiziert dafür vor.

Nachdem sie ihren Koffer in das Taxi gehievt und sich auf dem Rücksitz niedergelassen hatte, sah sie die Nachrichten auf ihren Handy durch.
Sam hatte ihr ein niedliches Foto von Maurice und ihr geschickt. Der Kater hatte sich heute morgen sehr gefreut, als Sam ihn abholen kam. Wenn er es sich aussuchen könnte, würde er vermutlich für immer bei ihrer besten Freundin bleiben, nur dass Sam als Krankenschwester viel zu wenig Zeit für ein Haustier hatte.

Die nächsten Nachrichten stammten von Lucys Eltern. Die beiden reisten für ihr Leben gern und gerade machten sie eine Bustour durch die Vereinigten Staaten. Lucys Bildergalerie war schon jetzt überlastet von den vielen Landschaftsbildern des Mittleren Westens.

Hoffentlich lasen sie momentan keine Artikel der Klatschpresse. Lucy hatte sich bis jetzt nicht getraut nach dem Bericht zu suchen, den die aufdringliche Journalistin erstellt hatte, aber sie wusste, dass es diesen Text irgendwo geben musste. Und sie wollte definitiv nicht, dass ihre Eltern davon Wind bekamen. Ihr Mutter machte sich immer zu viele Sorgen und der Gedanke, dass ihre Tochter eine Affäre mit einem Superstar hatte, würde sie in Panik versetzen. Und das wollte Lucy unbedingt vermeiden.

„23,50€ macht das dann“

Aus ihren Gedanken gerissen sah sie auf und sah die ausgestreckte Hand des Fahrers vor sich. Ein Blick aus dem Fenster verriet ihr, dass sie bereits vor dem Hoteleingang standen.

Schnell kramte sie ihr Portemonaie heraus und gab dem Fahrer das Geld.
Er half ihr nicht den Koffer aus dem Auto zu heben, also bemühte Lucy ihre letzte Armkraft und trug ihre Taschen bis zum Hoteleingang.

Das Hotel war ein beeindruckendes Gebäude, komplett in schwarz gehalten und sehr teuer aussehend.
Ein junger Mann begrüßte sie direkt und nahm ihr die Taschen ab. Als sie die Hotellobby betrat, empfing sie sofort der Geruch von frischem Holz. Hohe Pflanzen standen um die Sitzmöbel herum und unterteilten den saalartigen Raum in mehrere Bereiche.

Sie fühlte sich wie in einem Wald.
Es war wunderschön.

An der Rezeption wurde ihr ein Schlüssel für ihr Zimmer gegeben.

„Zimmer 405. Sie können direkt mit dem Fahrstuhl fahren. Ich wünsche Ihnen einen erholsamen Aufenthalt in unserem Hotel“

Lucy lächelte die junge Frau, die kaum älter als sie selbst zu sein schien, freundlich an.

„Danke, sagen Sie, könnten sie diese Rechnung auf das Zimmer von Brian Sterling schreiben lassen?“

Sie reichte der jungen Frau ihre Taxirechnung und diese verstaute sie mit höflichem Lächeln.

~~~

Ihr Zimmer war eigentlich viel zu luxuriös. Nachdem sie ihren Koffer von dem Concierge entgegengenommen hatte, war sie erstmal mit offenem Mund im Flur stehengeblieben. Allein der erste Blick in die Räumlichkeiten verriet ihr, dass sie sich dieses Hotel normalerweise nicht leisten könnte. Sie wollte gar nicht wissen, wie teuer das sein musste.

Das Bett war riesig und wirkte, als könnte man sofort darin versinken.
Und dann erst das Badezimmer!
Mit Whirlpool!

Lucy fühlte sich einerseits geschmeichelt, dass ihr so ein wundervolles Zimmer gegeben wurde, andererseits bedauerte sie aber auch, dass sie die Hotelangebote sicherlich nicht ausnutzen konnte. Sie würde bis in die späten Abendstunden täglich arbeiten müssen, das war ihr schon klar, bevor sie ihren Vertrag mit Brian aushandelte.

Den Rest des frühen Nachmittags verbrachte sie damit, sich das Hotel und dessen Angebote anzusehen und sich danach für die Arbeit zurechtzumachen. Je weiter die Zeit voran schritt, desto nervöser wurde sie.

Schließlich fuhr sie wieder hinunter in die Lobby, um dort die letzten Minuten auf Brian zu warten. Sie hielt es in ihrem Zimmer nicht mehr aus, so aufgeregt war sie.

In einem Sessel inmitten von hohen, palmenartige Pflanzen machte sie es sich gemütlich und beobachtete den regen Hotelbetrieb. Aufgrund des Konzerts war hier offenbar viel los.

Gerade checkte eine Frau an der Rezeption ein und diskutierte wegen ihres Frühstücks.

„... es muss aber pünktlich vor meiner Tür stehen. 5 Uhr. Keine Minute später. Sonst bringen Sie meinen gesamten Zeitplan aus dem Konzept!“

Die junge Frau hinter dem Tresen redete beschwichtigend auf die Dame ein und Lucy sah ihr an, wie unangenehm die Situation für sie war.

„Und vergessen Sie den Kaffee nicht. Schwarz, ohne Milch, ohne Zucker!“,gab die Frau nun im Befehlston von sich.

Gerade als Lucy vage überlegte, woher ihr die Stimme bekannt vorkam, drehte die Frau sich um und blickte ihr direkt ins Gesicht.
Lucy wollte am liebsten im Boden versinken. Das teuflische Lächeln, das sich auf den Lippen der Frau ausbreitete, machte deutlich, wie erfreut sie über Lucys überraschenden Anblick war.

Sie hätte sich denken können, dass die Journalistin sich nicht weit von der Band entfernen würde. Dass sie sie jedoch so schnell wieder sehen würde, damit hatte Lucy nicht gerechnet.

Die Reporterin warf ihr noch ein überlegenes Lächeln zu, bevor sie in Richtung der Fahrstühle verschwand. Lucys Herzschlag, der sich bei ihrem Auftauchen, beschleunigt hatte, beruhigte sich langsam wieder. Sie ließ sich wieder etwas entspannter in den Sessel sinken und streckte ihre verkrampfte Finger durch, die sie in die Sesselpolster gekrallt hatte.

„Hey, alles in Ordnung bei dir?“

Lucy erschrak so sehr, dass sie ein paar Zentimeter von ihrer Sitzgelegenheit abhob, während sie ein leises Quietschen ausstieß.

Brian riss die Augen auf und lachte dann laut.

„Was ist denn mit dir los?“

Peinlich berührt stand Lucy auf und strich ihre Bluse glatt.

„Ich... war in Gedanken“, murmelte sie mit einem kläglichen Lächeln.

„Hey, alles in Ordnung, das passiert doch jedem Mal“, sagte er grinsend.

Erst jetzt sah Lucy ihn sich genauer an und stellte erstaunt fest, dass er einen Anzug trug. Er wirkte sehr elegant und das gefiel ihr. Schwarz stand ihm.

„Du siehst gut aus“, meinte sie deshalb.

„Das kann ich nur zurückgeben“, erwiderte er und ließ seinen Blick über ihren Körper fahren. Lucy spürte, wie ihr vor Verlegenheit das Blut in die Wangen schoss.
„Ich hoffe, du hast du gut hergefunden?“, wollte er wissen.

Lucy nickte. Bevor sie jedoch etwas sagen konnte, klingelte Brians Handy und er nahm augenrollend das Telefonat an.

„Wie laufen die Vorbereitungen?“, fragte er direkt.

Lucy hörte eine verzerrte Stimme im Hintergrund, die jedoch zu leise war, als dass sie deren Worte verstehen konnte. Bereits nach kurzer Zeit legte er auf und wandte sich wieder an sie.

„Entschuldige, das war mein technischer Leiter. Wir haben wiedermal ein Problem mit den Anlagen, deswegen müssen wir auch gleich los“ Er lächelte.
„Bist du bereit?“

„Klar, ich habe alles dabei“, meinte Lucy und klopfte leicht auf ihre kleine Tasche, in der eine Trinkflasche und andere Kleinigkeiten steckten, die sie über den Abend hinweg brauchen könnte.


Heute mal ein etwas kürzeres Kapitel. Ich wünsche euch viel Spaß und danke an alle, die meine Geschichte weiterhin lesen!

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro